Schleif- oder Polierkörper zur Verwendung beim Trommelbearbeiten von Werkstücken und Verfahren zu dessen Herstellung Die Erfindung betrifft einen Schleif- oder Polierkör per, wie solche zum Bearbeiten von Werkstücken in sich drehenden oder schwingenden Trommeln oder sonstigen Behältern verwendet werden. Solche Schleif- oder Polier körper sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Eine für das Bearbeiten von vornehmlich kleinen und leichten Werkstücken geeignete bekannte Ausführung besteht aus Holzwürfeln, die oberflächlich mit einer Mischung aus Schleif- oder Poliermitteln und einem Gleitmittel wie Fett oder Wachs imprägniert sind.
Es ist ebenfalls bekannt, aus porösem Material, insbesondere aus einem porösen, Poliereigenschaften aufweisenden Kunststoff bestehende Schleif- oder Polierkörper zu verwenden, in deren Hohlräume der Oberflächenschicht Schleifmittel eingelagert sind. Ferner ist es bekannt, in die Hohlräume eines aus Filz bestehenden Bearbeitungs körpers Schleif- oder Poliermittel einzubetten. Schliess- lich sind auch Schleifkugeln für das Schleifen und Körnen von Platten aus Metall, Glas und Kunststoff oder ähnlichen Stoffen bekannt, die einen Kern aus spezifisch schwerem Material aufweisen, der mit einer äusseren Schleifmittelschicht aus keramischem Material versehen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Schleif- oder Polierkörpern, die aus einem porösen, elastischen Material mit in den Hohlräumen eingelager ten Schleif- oder Poliermitteln und Fett oder Wachs bestehen, das Schleif- oder Poliermittel zu einer gegen über dem Bekannten vermehrten Wirkung zu bringen. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass der Schleif- oder Polierkörper einen Kern aus gegenüber dem umgebenden Material spezifisch schwererem Mate rial aufweist.
Hierbei bewirkt der Kern nicht nur eine Beschwerung des Schleif- oder Polierkörpers, vielmehr dient er der ihn umgebenden porösen, elastischen Schicht als Widerlager, wenn der Schleif- oder Polierkörper sich beim Arbeitsvorgang zwischen den zu bearbeitenden Werkstücken befindet und von diesen eine Druckbean spruchung erfährt.
Der erfindungsgemässe Schleif- oder Polierkörper hat dabei nicht die Möglichkeit, sich unter Einwirkung der Druckbeanspruchung ungehindert in die zwischen den Werkstücken gebildeten Lückenräume ein zuformen, vielmehr ist die das Schleif- oder Poliermittel sowie das Fett oder Wachs enthaltende elastische Schicht als Folge der durch den Kern verursachten Stützwirkung in der Anpassung an Lückenräume gehindert; statt dessen wird die elastische, poröse Schicht zwischen den anliegenden Werkstücken und dem Kern zusammenge drückt. Hierbei wird das eingelagerte Schleif- oder Po liermittel, begünstigt durch das zusätzliche Vorhanden sein des Gleitmittels, aus den Hohlräumen der elastischen Schicht an deren Oberfläche gefördert.
Das Schleif- oder Poliermittel ist hierdurch freigelegt, um die Bearbeitung der Werkstücke verrichten zu können. Ergibt sich sodann im Verlaufe des Arbeitsvorganges wieder eine Entlastung der elastischen Schicht, sei es in Teilbereichen oder im gesamten Bereich, so federt die elastische Schicht auf mit dem Ergebnis, dass das an die Oberfläche gelangte Schleif- oder Poliermittel und Wachs oder Fett zumindest teilweise in die Hohlräume zurückgefördert und dort bis zu einer erneuten Druckbeanspruchung der elastischen Schicht aufbewahrt wird.
Diese in ihrer Gesamtheit überraschende und neue Wirkung, die einem Pumpen vergleichbar ist, ergibt sich beim Arbeitsvorgang in der Trommel oder einem sonstigen Behälter in vielfältiger Wiederholung, wobei das Fett oder Wachs dazu dienlich ist, die Wanderung der Schleif- oder Poliermittel aus den Hohlräumen der elastischen Schicht zur Oberfläche und wieder zurück in die Hohlräume zu erleichtern und deren Zerstörung durch eine innere Schleifwirkung weitgehend zu verhüten. Die in ihren Hohlräumen das Schleif- oder Poliermittel und Fett oder Wachs aufnehmende, poröse Schicht wird zweckmässig aus einem Material gewählt, welches stärker elastisch ist als die bekannten Holzwür fel.
Zur Bildung des Kernes wird ein Werkstoff gewählt, dessen spezifisches Gewicht höher ist als dasjenige der aus dem porösen, elastischen Werkstoff mitsamt den darin eingelagerten Schleif- oder Poliermitteln und Fett oder Wachs bestehenden Umhüllungsschicht.
Ein vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen des erfin- dungsgemässen Schleif- oder Polierkörpers besteht ge- mäss der Erfindung darin, dass zwischen Platten aus porösem, elastischen Material Kerne aus spezifisch schwererem Material als dasjenige der Platten eingefügt, darauf die Platten miteinander haftend verbunden und in einzelne, je mindestens einen Kern enthaltende Schleif- oder Polierkörper geteilt werden, worauf das poröse, elastische Umhüllungsmaterial mit dem Schleif- oder Poliermittel und dem Wachs oder Fett in flüssiger oder pastöser Konsistenz imprägniert wird.
Vorteilhaft werden in die Platten zur Aufnahme der Kerne Eintiefungen eingearbeitet, bevor die Kerne einge fügt und die Platten miteinander verbunden werden.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Schleif- oder Polierkörper sowie ein Zwischenstadium ihrer Herstellung sind in den Abbildungen veranschau licht. Es zeigen: Fig. I den Schleif- oder Polierkörper im Schnitt, Fig.2 einen Satz von Kernen mit den ihrer Einbet tung dienenden, aufnahmefähigen Schichten vor der Vereinigung.
Der Schleif- oder Polierkörper weist den metallischen Bz.schwerungskörper oder Kern 1 auf, welcher von der Schicht 2 umgeben ist. Die Schicht 2 besteht aus einem elastischen Werkstoff mit einem für pulvrige Schleif- oder Poliermittel und Fett oder Wachs oder ähnliche Substanzen aufnahmefähigen Gefüge. Das Einbringen der Schleif- oder Poliermittel und des Wachses oder Fettes in die Schicht 2 erfolgt zweckmässig in pastöser oder flüssiger Konsistenz.
Als Werkstoff für die Schicht 2 wird vorzugsweise Filz oder Schaumgummi oder -kunststoff verwendet, die einen nachgiebigen Halter für die darin eingebetteten Schleif- oder Poliermittel sowie für das Wachs oder Fett bilden.
Schleif- oder Polierkörper solcher Art sind zur trok- kenen Oberflächenbearbeitung in bewegten Behältern von solchen Massenteilen geeignet, welche nicht ausge sprochen leichte Kleinteile sind, sondern ein höheres Gewicht haben und entgratet und/oder mit einer guten Oberflächenglätte versehen werden sollen.
Die Schleif- oder Polierkörper werden zu diesem Zwecke in bekannter Weise zusammen mit den zu bearbeitenden Massenteilen in den sich drehenden, schwingenden oder in sonstiger Weise bewegten Behälter eingebracht und üben ihre Bearbeitungswirkung durch Relativbewegung gegenüber den Massenteilen, an denen sie bei der Bewegung mit einem gewissen Druck anliegen, aus. Es kommen hierbei die an der Oberfläche der Schicht 2 befindlichen Polier- oder Schleifmittel sowie das Wachs oder Fett zur Wirkung und glätten die Oberflächen der Massenteile.
Zwischen den Schleif- oder Polierkörpern und den Massenteilen besteht bei ihrer Relativbewegung eine mehr oder weniger grosse Pres sung, welche durch das Schüttgewicht und die erteilten Bewegungsimpulse des aus den Massenteilen und den Schleif- oder Polierkörpern bestehenden Behälter-Inhal- tes verursacht ist. Infolge dieser Pressung erfährt die Schicht 2 elastische Verformungen, wodurch einesteils ein Anschmiegen an den Oberflächenverlauf der Massen teile und andernteils ein allmähliches Wandern der Schleif- oder Poliermittel und des Fettes oder Wachses vom Innern zur Oberfläche der Schicht 2 hervorgerufen wird.
Die Nachgiebigkeit der Schicht 2 verhindert zudem, dass die Schleif- oder Poliermittel mit übermässiger Wirkung an der Oberfläche der Werkstücke angreifen und unerwünschte Bearbeitungsspuren hinterlassen.
Es besteht die Möglichkeit, die Schicht 2 wiederholt mit den Schleif- oder Poliermitteln und dem Fett oder Wachs zu imprägnieren.
Für die Herstellung der Schleif- oder Polierkörper in regelmässiger Form werden zweckdienlich zwei Platten 2' aus dem jeweils gewählten aufnahmefähigen, elastischen Werkstoff verwendet, welche mit Vertiefungen 3 zur Auf nahme der Beschwerungskörper oder Kerne 1 in geeigne ter Teilung versehen sind. Nach Einfüllen der Kerne 1 in die Vertiefungen 3 einer der beiden Platten 2' werden die Platten 2' gegeneinandergefügt und haftend miteinander durch geeignete Klebemittel verbunden. Sodann werden entlang den gestrichelt eingezeichneten Linien Trenn schnitte ausgeführt, so dass kubische Schleif- oder Polier körper gemäss Fig. 1 entstehen, welche in ihrem Inneren die Kerne 1 enthalten.
Sodann erfolgt das Imprägnieren der Schicht 2 mit dem zweckmässig in flüssiger oder pastöser Form zugeführten Schleif- oder Poliermittel und dem Fett oder Wachs oder sonstigen schmierenden Substanzen.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, im Inneren der Schleif- oder Polierkörper mehr als einen Kern 1 anzu ordnen. Ferner können andersgeartete Herstellungsver fahren angewendet werden, beispielsweise die Aufbrin gung des Überzuges 2 durch Beflocken der Kerne 1 mit Werkstoffen, welche für die Bildung einer aufnahmefähi gen, elastischen Ummantelung geeignet sind.
Es können hierbei auch Bearbeitungskörper mit unre- gelmässiger Form erzeugt werden.