Verfahren zum Entgraten und Schleifen von Massengütern Es sind bereits Verfahren zum Entgraten und/oder Schleifen von Massengütern mittels losen Bearbeitungskörpern in umlaufenden Trommeln bekannt. Insbesondere wurden auf diese Weise Stanz-, Zieh- und Drehteile be arbeitet. Hierbei wurden als Bearbeitungs körper z. B. Sandkörner verwendet, und zwar im Nassv erfahren unter Zusatz von Wasser.
:Man hat auch unter gewissen Umständen gute Ergebnisse erzielt, wenn den Bearbei- tungskörpern neben dem eigentlichen Schleif mittel, das aus Sand, Schmirgel, Korund oder C'arborundum bestand, ein Gleitmittel zuge fügt wurde. Als Schleifmittel wirkende Be. a rbeitungskörper, die in verschiedener Härte, Schärfe und Körpergrösse zugesetzt wurden, dominieren Bimsstein, Kalkstein, Granit, Glas splitter, Silex und Schlacke.
An die Gleitmit- tel wurde in der Hauptsache die Forderung gestellt, eine übermässige Materialabtragung an dem zu bearbeitenden Gut zu unterbinden, so dass z. B. beim Entgraten hauptsächlich der Grat abgetragen wird, wogegen die übri gen Teile verhältnismässig wenig angegriffen "c-erden.
Die bisher bekannten Verfahren haben sieh ,jedoch als unzulänglich erwiesen, wenn die zu bearbeitenden Werkstücke verhältnis mässig leicht sind, z. B. aus dünnen, kleinen Metallplättchen bestehen, die in einem flüssi- nen :1Tedium zusammenkleben, oder infolga des geringen Gewichtes in der Bearbeitungs flüssigkeit oder dem. bei der Bearbeitung auftretenden Schaum im Schwebezustand ge halten werden.
Der diesen Schwebezustand fördernde Schaum entsteht hauptsächlich durch zugesetzte Seifen oder andere schaum entwickelnde Stoffe. Umgekehrt hat sich auch gezeigt, dass bei solchen Werkstücken feinster Abmessungen infolge der ihnen gegenüber verhältnismässig gewichtigen Bearbeitungskör per während der Bearbeitung Deformationen entstehen können, welche die Werkstücke un brauchbar machen können.
Es ist zwar bereits bekannt, Bearbeitungs mittel zu verwenden, welche aus verhältnis mässig feinen bzw. feinkörnigen Schleif-, Po lier- oder Überzugmitteln bestehen, die mit Binde- und/oder Lösungsmitteln vermischt., zu gleichmässigen, vorzugsweise kugel- oder ta- blettenförmigen Körpern verformt und durch nachfolgendes Brennen stabilisiert werden. Auch hat man Bearbeitungskörper auf Natur- oder Kunstharzbasis, evtl. in besonderer Her richtung verwendet.
Auch mit diesen, auf den jeweiligen Zweck zugeschnitten, hergestellten Bearbeitungskörpern war jedoch ein befrie digendes Bearbeiten empfindlicher Werk stücke, insbesondere dünner und kleiner Me tallplättchen oder Lamellen, nicht erreichbar.
Die vorliegende Erfindung überwindet nun diese Schwierigkeiten dadurch, dass Bear- beitungskörper aus porösem Material, deren Oberflächenschicht mit, einem Schleifmittel imprägniert ist, verwendet werden. Diese Be arbeitungskörper können im Trockenverfah- r en verwendet werden, so da.ss die vorerwähn ten, beim Nassverfahren auftretenden Schwie rigkeiten überwunden werden können. Es kann jedoch auch die Bearbeitung in nicht vollkommen trockenem Zustande durchge führt werden, je nach den jeweils vorliegen den Verhältnissen.
Es empfiehlt sich, Bear beitungskörper zu verwenden, deren Material mindestens Poliermitteleigenschaften aufweist, so da.ss sie z. B. als reine Poliermittel weiter wirken, wenn nach einer entsprechenden Ar beitszeit die die imprägnierten Schleifmittel enthaltende Oberflächenschicht in der Haupt sache durch Abnutzung abgetragen worden ist. Das hat den Vorteil, in einem einzigen Arbeitsgang sowohl das Entgraten und Schlei fen und auch nachfolgend das Polieren des zu bearbeitenden Gutes vornehmen zu können.
Hierbei kann auch die Form der Bearbeitungs körper in einer für den Poliervorgang günsti gen Weise im Sinne einer Abrundung aller Scharfkanten unter der gegenseitigen Einwir kung der die harten Schleifmittel enthalten den Oberflächenschichten beeinflusst werden, wobei der Übergang zur Polierwirkung ganz allmählich mit der sukzessiven Abtragung der imprägnierten Oberflächenschicht der Bear beitungskörper in Erscheinung tritt, so da.ss also die ursprünglich dominierende abrasiv e Wirkung allmählich in die sich an den Schleifvorgang anschliessende Polierwirkung übergeht.
Die Durchführung des Schleif- und nachfolgenden Poliervorganges in einem ein zigen Arbeitsgang hat den unter Umständen ausserordentlich gewichtigen Vorteil, dass ein Abtrennen der bearbeiteten Massgüter von den Bearbeitungskörpern nur ein einziges Mal durchgeführt werden kann und nicht zweimal erfolgen muss, wie dies bei getrennten Schleif und Polierverfahren erforderlich ist. Da diese Abtrennung unter Umständen grosse Schwie rigkeiten bereitet, ist es von wesentlichem Vorteil, diesen Vorgang nur einmal durch führen zu müssen. Ausserdem lassen sich er- fahrungsgemäss abgenutzte und daher z. B.
abgerundete Bearbeitungskörper leichter von den behandelten Massengütern trennen, als dies bei den ursprünglichen oder nur wenig abgenutzten Bearbeitungskörpern der Fall wäre, welche kantige und eckige Formen auf weisen können, die einem solchen. Abtrennen grössere Schwierigkeiten entgegensetzen. Das Abtrennen kann bei den abgerundeten Bear beitungskörpern ohne Schwierigkeiten durch Absieben und Windsiebten erfolgen.
Die Herstellung der in ihrer Oberfläehen- scliicht mit einem Schleifmittel imprägnierten Bearbeitungskörper kann keine praktischen Schwierigkeiten bereiten, so dass die Durch führung des erfindungsgemässen Verfahrens in wirtschaftlicher Weise erfolgen kann.
Zweckmässig verwendet man Bearbeitungskör per, deren grösste Abmessungen zwischen 5 und 15 mm liegen, wobei jedoch diese Ab inessungen im allgemeinen zwischen ? bis 40 mm liegen können, und vorzugsweise wird jeweils eine auf die zu behandelnden Werk- stüeke abgestimmte Korngrösse verwendet. Die Bearbeitungskörper weisen vorzugsweise keine abgerundete Form auf, sondern sind z. B. von unregelmässiger, eckiger und kantiger Form, wie sie z. B. beim Zerkleinern von Bimsstein entsteht.
Unter Umständen ist es zweckmässig, Bearbeitungskörper zu verwenden, deren Ma terial in sich zugleich Schleifmitteleigenschaft a,ttfweist und deren Oberflächenschicht mit einem demgegenüber härteren Schleifmittel imprägniert ist.. So kann man z. B.
Bearbei tungskörper aus Bimsstein, Schlacke oder Schaumbeton verwenden, welche Materialien eine mehr oder weniger ausgesprochene Schleifwirkung aufweisen und diese Bearbei tungskörper in der Oberflächenschicht mit Iiorund imprägnieren. Wegen der porösen Struktur der Bearbeitungskörper, insbeson dere bei der Wahl von Bimsstein als Substanz, kann das Imprägnieren leicht durchgeführt werden, und zwar sowohl im Trocken- als auch im Nassverfahren, mit anschliessender Trock nung.
Anstelle von natürlichem oder synthe-- t.isehem, gekörntem Bimsstein bzw. gekörntem Schaumbeton oder Sehlacke können auch i ,inde re poröse Materialien Verwendung fin- den, welche evtl. eine zusätzliche Schleifwir- l;ung haben. Soll das Material blosse Polier wirkung aufweisen, dann eignen sich hierzu z. B. poröse Kunststoffe auf für den jeweili gen Zweck geeigneter Basis.
Für die Imprägnierung der Oberflächen- sehieht der Bearbeitungskörper können ausser dem bereits erwähnten Korund auch andere aggressive, feinkörnige Schleifmittel Verwen- (lnn- finden. Die Abmessungen der Bearbei tungskörper richten sich zweckmässig nach den zu behandelnden Massengütern. Man wählt sie vorzugsweise in solcher Grössenord nung, da1 > eine mechanische Trennung dersel ben von den Massengütern leicht möglich ist.
Zweckmässig werden die Abmessungen nicht so klein gewählt., dass die Bearbeitungskörper bei sieh drehender Trommel sich nicht mehr gegenüber den Massengütern bewegen und diese sozusagen einbetten.
Bearbeitungskörper, beispielsweise aus kör. nigem Bimsstein, deren Oberflächenschicht mit Korund imprägniert wurde, haben sich bei spielsweise bewährt zur Bearbeitung von Me- tallplättehen mit einer Dicke von 0,1 mm und einem Durchmesser von 10 mm. Mit den bis her bekannten Verfahren war es nicht mög- lieh, Hetallplättehen solcher Abmessungen mit Bearbeitungskörpern in umlaufenden Trommeln zu entgraten.
Das erfindungsge mässe Verfahren kann sich besonders bewäh ren für die Bearbeitung von Kernblechen aus Dnamobleeh für Motorenanker von Kl.ein- nzotoren, die einen von der vorherigen Bear- hcitung durch Stanzen herrührenden Grat besitzen, welcher für den Zusammenbau aus Isolationsgründen entfernt werden muss.