Verfahren zur Herstellung von polaren Azofarbstoffen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von polaren Azofarbstoffen, die beiän Färben verschiedener Fasern, Stoffe und der aus ihnen hergestellten Erzeugnisse Verwendung finden sollen.
Zu den bekannten Azofarbstoffen, die sich durch grosse Echtheit der gefärbten Stoffe gegen. den Ein- fluss von Licht und beim Walken auszeichnen, gehören die soggenannten polaren Azofarbstoffe, die aus Sulfon- säureestern gewonnen werden, z.
B. der Farbstoff der folgenden Formel:
EMI0001.0027
Das Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen dieser Art besteht in der Diazotierung eines Aminophen- ols oder -naphthols mit nachfolgender Kupplung, wei terer Umsetzung des Azofarbstoffes mit einem Aryl- sulfochlorid und Abscheidung des Farbstoffes.
Jedoch wiesen Gewebe und Fasern, die mit den erwähnten Azofarbstoffen gefärbt wurden, keine ge- nügende Beständigkeit bei Nassbehandlung, beim Bü geln usw. auf.
Die Aufgabe der Erfindung bestand, in der Wahl solcher aromatischer Amine als Ausgangskomponente, bei deren Verwendung man polare Azofarbstoffe von besseren Eigenschaften erhalten kann.
Bei der Lösung diesem Aufgabe wurden als aroma tische Amine die Ester von Thiosulfons:äuren benutzt, die eine oder mehrere S02S-Gruppen enthalten und gleichzeitig eine oder mehrere Ammogruppen.
Zu diesem Zweck können Ester symmetrischer Struktur von der Art H2N-Ar-S02-S-ArNH2, oder un- symmetrischer Struktur, z.
B. H2N-Ar-S02-S-Ar@NH2; H,N-Ar-S02-S ArH; H@N-Ar-S02-S-Ar'H; H.N= Ar-S02-S-Alk; Alk-S02-S-ArNH2; HAr-S02-S- Ar'NH2; HAr-S02-S ArNH2 benutzt werden, wobei Ar und Ar' - aromatische Gruppen und Alk - Alkylgruppe bedeuten.
Dieses Verfahren zur Herstellung von polaren Azo- farbstoffen kann für die Synthese von Mono, Di- und Polyazofarbstoffen verwendet werden, und zwar sowohl symmetrischer als auch unsymmetrischer Struktur. Mit solchen polaren Azofarbstoffen gefärbte Gewebe und Fasern zeichnen sich durch grössere Haltbarkeit bei der Nassbehandlung und beim Bügeln aus-.
Zum besseren Verständnis dieser Erfindung für sachkundige Personen seien folgende Beispiele ange führt.
<I>Beispiel 1</I> Man erhält einen Diazofarbstoff folgender Formel:
EMI0001.0095
durch Verbindung von diazotiertem Thiosufanilsäure- p-aminophenylester mit H-säure. 2,8 g (0,01 Mol) Thio- sulfanüsäure-p-amino-phenylester werden mit 5 ml Salz säure (spez. Gewicht 1,19) und 35 ml Wasser gemischt.
Die farblose, klare Lösung des salzsauren Esters wird auf 0 C gekühlt und mit einer Lösung von 1,5 g (0,02 Mol) Natriumnitrit gemischt, das bei der gleichen Temperatur in 10 ml Wasser aufgelöst wurde.
Die er haltene grüngelbe Lösung des Bis-diazokörpers wird mit Natriumacetat bis zur schwach sauren Reaktion gegen Kongopapier neutralisiert und mit einer Lösung von 6,82 g (0,02 Mol) Mononatriumsalz der H-Säure gemischt und in 50 ml Wasser unter Beigabe von 3,2 g Natriumcarbonat zur Schaffung eines schwach alkali schen Mediums gelöst.
Sogleich kann man die Bildung eines kirschroten Farbstoffes beobachten, der aus der Lösung durch Aussahen mit Kochsalzlösung gefällt wird. Der Farb- stoffniederschlag wird abfiltriert, mit Kochsalzlösung ausgewaschen und im Vakuum getrocknet.
Die Ausbeute an trockenem kirschrotem Farbstoff beträgt 7,2 g oder 70 % der Theorie.
Der erhaltene Farbstoff stellt ein einheitliches blau- violettes Pulver dar, das sich leicht in Wasser löst. Er färbt Wolle, Seide und Polyamidfasern violett-rot.
Die Echtheit gefärbter Wolle (die Prüfung wurde nach dem Fünfnotensystem gemäss den staatlichen Standardmethoden GOST 5751-51 ausgeführt) beträgt in destilliertem Wasser 5/5/5, in. Meerwasser 4/5/4, in Seifenlösung 4/5/4, bei trockenem Reiben 5, bei nassem Reiben 5, bei neutralem Walken 5, bei alkalischem Wal ken 4, unter der Einwirkung von. Schweiss 3/4/3,
gegen Licht 3-4.
<I>Beispiel 2</I> Man erhält einen Monoazofarbstoff folgender For mel:
EMI0002.0082
durch Umsetzen von diazotiertem Thiosulfanilsäureäth- ylester mit 1-Sulfophenyl-3-äthyl-5-pyrazolon.
2,17 g (0,01 Mol) des Thiosulfanils.äureäthylesters werden mit 4 ml Salzsäure (spez. Gewicht 1,19) ge- mischt und in 50 ml Wasser gelöst. Nach voller Auf lösung des Niederschlags wird zu der auf 0 C ge- kühlten Lösung langsam eine gekühlte Lösung von 0,75 g Natriumnitrit in 25 ml Wasser hinzu- gefügt.
Die Lösung nimmt eine gelbgrüne Fär bung an. Nach Beendigung der Diazotierung wird der pH-Wert mittels Zugabe von Natriumacetat (bis zur schwach sauren Reaktion gegen Kongopapier) erhöht und der gelöste Diazokörper mit 2,76 g (0,01 Mol) des Natriumsalzes von 1-Sulfanil-3-methyl-5-pyrazolon, in 75 ml Wasser gelöst,
zur Azoverbindung umgesetzt. Gleichzeitig fügt man eine 5o/oige Sodalösung zur Neu tralisierung des Säureüberschusses hinzu.
Das Reaktionsgemisch nimmt eine gelbe Färbung an. Der Farbstoff wird durch Aussahen mit Kochsalz gefällt. Der Farbstoffniederschlag wird abfiltriert und getrocknet. Die Ausbeute an Farbstoff beträgt 3,8 4 g.
Der erhaltene Farbstoff stellt ein einheitliches Pul- ver von gelber Farbe dar, das sich leicht in Wasser löst. Er färbt Wolle, Seide und Polyamidfasern in sau- ren Waschbädern (10 % Glaubersalz und 3 % Schwe- felsäure) leuchtend gelb.
Die Echtheit der Farbe von Wollproben beträgt nach dem Fünfnotensystem (gemäss den staatlichen Standardmethoden GOST 5751-51) in. destilliertem Wasser 5/5/5, in Meerwasser 4/4/5, in Seifenlösung 4/4/4, bei trockenem und nassem Reiben 5/5, bei neu tralem Walken 5/5/5, bei alkalischem Walken 4/4/5, gegen Licht 4.