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Verfahren zur Herstellung kupferbarer Disazofarbstoffe Es wurde gefunden,
daß man zu neuen kupferbaren Disazofarbstoffen gelangt, wenn man 1 Mol einer sechsgliedrigen,
mindestens 2 und höchstens 3 austauschbare, an Kohlenstoffatome gebundene Halogenatome
aufweisende Triazinverbindung, 2 Mol eines Naphthalinabkömmlings der Zusammensetzung
worin n die Zahl 1 oder 2 bedeutet, 1 Mol eines diazotierten 2-Amino-l-oxybenzols,
welches eine kerngebundene Alkylsulfonylgruppe oder eine am Stickstoffatom gegebenenfalls
substituierte Sulfonsäureamidgruppe enthält, und 1 Mol eines diazotierten 2-Amino-l-oxybenzols,
welches weitere, in Azofarbstoffen übliche Substituenten tragen kann, derart aufeinander
einwirken läßt, daß einerseits die primären Aminogruppen der 2 Mol des Naphthalinabkömmlings
der Zusammensetzung (I) unter Abspaltung von Halogenwasserstoff an 2 Kohlenstoffatome
der Triazinverbindung treten und anderseits die 2 Mol der diazotierten 2-Amino-l-oxybenzole
je in die 6-Stellung der 2 Mol des Naphthalinabkömmlings der Zusammensetzung (I)
eingreifen, und im so erhaltenen Disazofarbstoff ein am Triazinring gegebenenfalls
noch vorhandenes drittes austauschbares Halogenatom durch Behandeln mit Alkali oder
Ammoniak oder einem primären oder sekundären Amin gegen die Hydroxylgruppe oder
eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe austauscht. Wertvolle Gemische
von erfindungsgemäßen Disazofarbstoffen erhält man, wenn man zur Herstellung der
Disazofarbstoffe an Stelle der '2 Mol eines Naphthalinabkömmlings der Zusammensetzung
(I) 2 Mol eines beliebig zusammengesetzten Gemisches aus zwei oder mehreren voneinander
verschiedenen Naphthalinabkömlingen der Zusammensetzung (I) einsetzt.
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Die neuen kupferbaren Disazofarbstoffe sind - je nach der Art ihrer
Herstellung - einheitliche Produkte oder Gemische aus verschiedenen :Komponenten,
die jedoch alle der Zusammensetzung
entsprechen, worin x Methyl, Phenyl, die Hydroxylgruppe oder eine
primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogrnppe, HO-R, den Rest aus einem Oxybenzol,
dessen Oxygruppe in ortho-Stellung zur Azogruppe steht und welches eine kerngebundene
Alkylsulfonylgruppe oder eine am Stickstoffatom gegebenenfalls substituierte Sulfonsäureamidgruppe
enthält, HO-R2 den Rest aus einem Oxybenzol, dessen Oxygruppe in ortho-Stellung
zur Azogruppe steht und welches weitere, in Azofarbstoffen übliche Substituenten
enthalten kann, und m und n die Zahl 1 oder 2 bedeuten.
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Besonders wertvoll sind die symmetrischen, kupferbaren Disazofarbstoffe
der Zusammensetzung (II), worin R,7-011 und R,--OH die Reste aus 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol,
2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäureamid oder 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäuremethylamid,
x den Rest des Aminobenzols und m und n die Zahl 1 bedeuten.
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Die Farbstoffe sind in Form ihrer wasserlöslichen Alkalisalze dunkle
Pulver, welche sich durch eine sehr gute Affinität zu pflanzlichen Fasern auszeichnen.
Ihre gekupferten Färbungen auf Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose
weisen reine blaustichigrote Farbtöne auf, welche sehr gut licht- und waschecht
sind. Die Kupferung der Färbungen kann nach einem der bekannten Einbad- oder Nachkupferungsverfahren
erfolgen. Die ungekupferten Färbungen lassen sich auch mit kationaktiven, gegebenenfalls
basischen Kupferkomplexverbindungen, z. B. Polyalkylenpolyaminen, welche komplexgebundenes
Kupfer enthalten, nachbehandeln, wodurch ihnen vorteilhafte Echtheitseigenschaften,
insbesondere in bezug auf Licht-, Wasch-, Wasser- und Schweißechtheit, vermittelt
werden.
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Die einen der zum Aufbau der neuen Disazofarbstoffe verwendeten 2-Amino-l-oxybenzole
tragen erfindungsgemäß eine kerngebundene Alkylsulfonylgruppe oder eine am Stickstoffatom
gegebenenfalls substituierte Sulfonsäureamidgruppe. Verbindungen dieser Art sind
die 2-Amino-l-oxy-4-alkylsulfonylbenzole, z. B. 2-Amino-1-oxy-4-methylsulfonylbenzol,
und 2-Amino-l-oxybenzol-4- oder -5- oder -6-sulfonsäureamide. Die 2-Amino-1-oxybenzole
können neben den erfindungsgemäßen Substituenten noch weitere kerngebundene Substituenten,
z. B. Halogenatome oder Alkylgruppen, tragen, und die Sulfonsäureamide können im
Amidres@ weitersubstituiert sein. So sind erwähnenswert z. B. die Sulfonsäuremethylamide,
-äthylamide, -(2'-oxy)-äthylamide, -(3'-methoxy) -propylamide, -cyclohexylamide,
-benzylamide und -phenylamide.
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Von den weiteren zum Aufbau der neuen Disazofarbstoffe zur Verwendung
kommenden 2-Amino-l-oxybenzolen, welche weitere durch in Azofarbstoffen übliche
Substituenten tragen können, seien beispielsweise genannt die 2-Amino-l-oxybenzole,
die durch Sulfonsäure-, Nitro-, Alkyl-, Acylamino-, Alkylsulfonyl-, am Stickstoffatom
gegebenenfalls substituierte Sulfonsäureamidgruppen und bzw. oder durch Halogenatome
substituiert sind.
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Von den Triazinverbindungen sind zu nennen beispielsweise 1-Methyl-3,
5-dichlortriazin, 1-Phenyl-3, 5-dichlortriazin, Cyanurbromid und vor allem Cyanurchlorid.
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Das eingangs erwähnte Verfahren zur Herstellung der neuen Disazofarbstoffe
läßt eine Reihe verschiedener Ausführungsformen zu. So kann man beispielsweise vorerst
2 Mol eines erfindungsgemäßen Naphthalinabkömmlings der Zusammensetzung (I) oder
2 Mol eines beliebig zusammengesetzten Gemisches aus zwei oder mehreren voneinander
verschiedenen derartigen Verbindungen mit 1 Mol der Triazinverbindung verknüpfen.
Die Kondensation der Naphthalinabkömmlinge der Zusammensetzung (I) mit der Triazinverbindung
erfolgt vorzugsweise in wäßrigen Medien und in Gegenwart eines säurebindenden Mittels.
Die so erhaltene Zwischenverbindung kuppelt man hierauf mit je 1 Mol eines diazotierten
definitionsgemäßen 2-Amino-l-oxybenzols oder mit 2 Mol eines beliebig zusammengesetzten
Gemisches aus zwei oder mehreren voneinander verschiedenen derartigen Diazoverbindungen.
Diese Kupplung wird mit Vorteil in alkalischem Medium ausgeführt, wobei Zusätze
von tertiären organischen Basen, beispielsweise Pyridin, Chinolin oder technischem
Pyridinbasengemisch, eine beschleunigende Wirkung auszuüben imstande sind.
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In den nunmehr vorliegenden Disazofarbstoffen wird ein am Triazinring
gegebenenfalls noch vorhandenes drittes austauschbares Halogenatom durch Einwirken
von Alkali oder Ammoniak oder einem primären oder sekundären Amin gegen die Hydroxylgruppe
oder eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe ausgetauscht.
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Eine andere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man
je 1 Mol eines diazotierten definitionsgemäßen 2-Amino-l-oxybenzols oder 2 Mol eines
beliebig zusammengesetzten Gemisches aus zwei oder mehreren voneinander verschiedenen
derartigen Diazoverbindungen mit 2 Mol eines Naphthalinabkömmlings der Zusammensetzung
(I) oder mit 2 Mol eines beliebig zusammengesetzten Gemisches aus zwei oder mehreren
voneinander verschiedenen derartigen Naphthalinabkömmlingen kuppelt und die 2 Mol
Aminomonoazofarbstoff mit 1 Mol einer erfindungsgemäßen Triazinverbindung umsetzt.
Auch hier wird die Kupplung vorteilhaft in alkalischem Medium vollzogen, damit die
Diazogruppen in die 6-Stellung der Naphthalinabkömmlinge der Zusammensetzung (I)
eingreifen.
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Eine dritte Ausführungsform des Verfahrens, welche für die Herstellung
derjenigen Disazofarbstoffe der Zusammensetzung (II) in Betracht kommt, in denen
n und bzw. oder m die Zahl 2 bedeuten, besteht darin, daß man die im vorstehenden
Abschnitt genannte Diazoverbindung mit einer 2-(4'-Nitro)-benzoylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure,
welche am Benzolkern noch weitere Substituenten tragen kann, vereinigt und in der
erhaltenen Nitromonoazoverbindung die Nitrogruppe zur Aminogruppe reduziert. Die
Umsetzung der nunmehr vorliegenden Aminomonoazofarbstoffe mit der Triazinverbindung
wird nach der zweiten Ausführungsform des Verfahrens vollzogen.
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Auch bei der zweiten und dritten Ausführungsform des Verfahrens wird
ein im Triazinring gegebenenfalls noch vorhandenes Halogenatom gegen die obenerwähnten
Gruppen ausgetauscht.
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Gegenüber den aus den deutschen Patentschriften 436 179, 904 228 und
der deutschen Patentanmeldung G 8681 IVd/22a (Patent 914300) bekannten Azofarbstoffen
zeichnen sich die erfindungsgemäßen kupferbaren Disazofarbstoffe durch eine bessere
Waschechtheit und eine bessere Schweißechtheit aus.
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Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Dabei
bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente. Beispiel 1 18,7
Teile 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol werden in 200 Teilen Wasser unter Zusatz
von 15 Teilen konzentrierter Salzsäure gelöst und bei 10° mit 6,9 Teilen Natriumnitrit
diazotiert. Die erhaltene Suspension läßt man zu einer Lösung aus 350 Teilen Wasser,
15 Teilen
Natriumcarbonat und 31,3 Teilen des ternären Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Cyanurchlorid, 2 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure und 1 Mol Aminobenzol
zufließen. Zur Beschleunigung der Kupplung werden der Masse noch 5 bis 10 Volumprozent
Pyridin oder technisches Pyridinbasengemisch beigefügt. Nach beendigter Kupplung
wird der gebildete Disazofarbstoff ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet. Er ist
ein dunkles Pulver, das sich in Wasser von schwach alkalischer Reaktion mit violetter
Farbe löst. Aus einer solchen Lösung zieht der Farbstoff sehr gut auf Baumwolle
und Fasern aus regenerierter Cellulose. Die Behandlung der Färbungen mit Kupferverbindungen
nach bekannten Methoden ergibt reine, blaustichigrote Töne von sehr guter Wasch-
und Schweißechtheit und ausgezeichneter Lichtechtheit.
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100 Teile gut genetzte Baumwolle werden in ein 30° warmes Färbebad
eingebracht, welches aus 3000 Teilen Wasser, 0,7 Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat,
0,7 Teilen des nach den vorstehenden Angaben erhaltenen konzentrierten Farbstoffes
und 10 Teilen kristallisiertem Natriumsulfat besteht. Das Färbebad wird innerhalb
von 30 Minuten auf 100° erwärmt, wobei ihm bei 50 und 90° je 10 Teile kristallisiertes
Natriumsulfat zugegeben werden. Man färbt die Baumwolle 15 Minuten bei Kochtemperatur,
setzt hierauf dem Bad weitere 10 Teile kristallisiertes Natriumsulfat zu und läßt
es innerhalb 15 Minuten erkalten. Die Baumwolle wird aus dem Bad genommen, im fließenden
Wasser gespült und abgequetscht.
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Die noch feuchte Baumwolle wird hierauf 30 Minuten lang in einem Nachkupferungsbad,
bestehend aus 3000 Teilen Wasser, 3 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat und 3 Teilen
Eisessig, bei 70° behandelt. Zum Schluß wird das Färbegut gespült und getrocknet.
Die Baumwolle ist in einem blaustichigroten Ton von sehr guter Wasch- und Schweißechtheit
und ausgezeichneter Lichtechtheit gefärbt. Beispiel 2 Man läßt bei 0 bis 3° innerhalb
von 30 Minuten eine neutrale Lösung von 23,9 Teilen 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
in 400 Teilen Wasser zu einer Aufschlämmung von 18,4 Teilen feinzerkleinertem Cyanurchlorid
in 500 Teilen Eiswasser zulaufen. Durch Zutropfen einer verdünnten Natriumcarbonatlösung
sorgt man dafür, daß das Reaktionsprodukt stets schwach sauer bleibt. Man rührt
die Suspension noch eine weitere Stunde bei 0 bis 3°. Dann wird sie auf 25° erwärmt
und bei dieser Temperatur mit einer schwach alkalischen Lösung von 35,8 Teilen 2-(4'-Amino)-benzoylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
in 400 Teilen Wasser versetzt. Man rührt die Masse nun 3 Stunden bei 40 bis 45°
und läßt ihr gleichzeitig eine Lösung von 5,3 Teilen Natriumcarbonat in 500 Teilen
Wasser zufließen. Endlich gießt man noch 18 Teile Aminobenzol zur Kondensationsmasse,
erwärmt sie 2 Stunden lang auf 90 bis 95° und versetzt sie anschließend mit 50 Teilen
konzentrierter Salzsäure. Man salzt das gebildete ternäre Kondensationsprodukt aus
der Kondensationslösung aus und filtriert es ab.
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Vom feuchten Filterkuchen löst man einen Anteil, welcher 38,7 Teilen
trockenem Kondensationsprodukt entspricht, in 400 Teilen Wasser unter Zusatz von
15 Teilen Natriumcarbonat und versetzt die Lösung mit der nach den Angaben des Beispiels
1 erhältlichen Diazosuspension aus 18,7 Teilen 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol.
Zur Beschleunigung der Kupplung wird der Masse Pyridin oder ein Pyridinbasengemisch
zugesetzt. Man rührt sie, bis die Kupplung beendigt ist, salzt den gebildeten Disazofarbstoff
aus, filtriert ihn ab und trocknet ihn. Seine nachgekupferten Färbungen auf Baumwolle
und Fasern aus regenerierter Cellulose sind blaustichigrot und zeigen eine hervorragende
Waschechtheit und eine gute Lichtechtheit.
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Beispiel 3 9,2 Teile 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol werden nach
den Angaben des Beispiels 1 diazotiert. Die Diazolösung wird zu einer Lösung aus
31,3 Teilen des ternären Kondensationsproduktes aus 1 Mol Cyanurchlorid, 2 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
und 1 Mol Aminobenzol und 15 Teilen Natriumcarbonat in 350 Teilen Wasser zugefügt.
Das Kupplungsgemisch wird so lange gerührt, bis die Diazoverbindung nicht mehr nachweisbar
ist. Hierauf versetzt man die Mischung mit einer wäßrigen Lösung der in üblicher
Weise aus 10 Teilen 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäuremethylamid erhaltenen Diazoverbindung,
wobei zur Beschleunigung der Kupplung noch 5 bis 10 Volumprozent Pyridin oder technisches
Pyridinbasengemisch zugegeben werden. Nach beendigter Kupplung wird der erhaltene
Disazofarbstoff durch Zufügen von Natriumchlorid zum Kupplungsgemisch abgeschieden
und abfiltriert. Man befreit ihn durch Umlösen aus heißem Wasser von Nebenprodukten
und trocknet ihn. Er besitzt ähnliche Eigenschaften wie der im Beispiel 1 beschriebene
Disazofarbstoff. Beispiel 4 9,2 Teile 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol werden
in der üblichen Weise diazotiert. Die Diazolösung wird zu einer Lösung aus 31,3
Teilen des ternären Kondensationsproduktes aus 1 Mol Cyanurchlorid, 2 Mol
2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure und 1 Mol Aminobenzol und 15 Teilen Natriumcarbonat
in 350 Teilen Wasser zugegeben. Das Kupplungsgemisch wird so lange gerührt, bis
sich keine Diazoverbindung mehr nachweisen läßt. Hierauf versetzt man die Mischung
mit einer wäßrigen Lösung der in üblicher Weise aus 7,2 Teilen 2-Amino-1-oxy-4-chlorbenzol
erhaltenen Diazoverbindung, wobei zur Beschleunigung der Kupplung noch 5 bis 10
Volumprozent Pyridin oder technisches Pyridinbasengemisch zugegeben werden. Nach
beendigter Kupplung wird der erhaltene Disazofarbstoff durch Zufügen von Natriumchlorid
zum Kupplungsgemisch abgeschieden und abfiltriert. Man befreit ihn durch Umlösen
aus heißem Wasser von Nebenprodukten und trocknet ihn. Er ist ein dunkles Pulver,
das sich in Wasser von schwach alkalischer Reaktion mit violetter Farbe löst und
sehr gut auf Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose aufzieht. Die nachgekupferten
Färbungen auf diesem Material sind blaustichigrot und zeigen eine sehr gute Wasch-
und Schweißechtheit und eine ausgezeichnete Lichtechtheit.
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In der folgenden Tabelle sind weitere kupferbare Disazofarbstoffe
aufgeführt, welche nach den Angaben der vorstehenden Beispiele hergestellt werden
können und der allgemeinen Zusammensetzung (II) entsprechen, worin x für - N H -
C, Hb steht. Sie sind gekennzeichnet durch die Diazokomponenten (A) und (B), welche
zum Aufbau der Farbstoffe der Zusammensetzung (II) verwendet werden und den Resten
R1 - O H bzw. Ra - O H entsprechen (Kolonnen II und III), die Werte von
m und
n
(Kolonnen IV und V) und durch den Farbton der nachgekupferten
Färbung auf Baumwolle (Kolonne VI).
Tabelle |
I 1I III IV V VI |
Farbton |
Beispiel Diazokomponente Diazokomponente der nach- |
Nr. (A) (B) m - n - gekupferten |
Färbung auf |
Baumwolle |
5 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol
2 2 Rubinrot |
6 2-Anüno-l-oxy-4-äthylsulfonylbenzol 2-Amino-l-oxy-4-äthylsulfonylbenzol
1 1 desgl. |
7 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure-
1 1 desgl. |
methylamid methylamid |
8 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure-
1 1 desgl. |
(3'-methoxy)-propylamid (3'-methoxy)-propylamid |
9 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure-
1 1 desgl. |
amid amid |
10 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure-
1 1 desgl. |
(2'-oxy)-äthylamid |
11 desgl. 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- 1 1 desgl. |
phenylamid |
12 desgl. 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- 1 2 desgl. |
methylamid |
13 2-Amino-l-oxy-4-äthylsulfonylbenzol 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure-
1 1 desgl. |
amid |
14 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol 2-Amino-l-oxy-4-nitrobenzol
1 1 desgl. |
15 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- 2-Amino-l-oxy-6-chlorbenzol-4-sulfon-
1 1 Bordeaux- |
methylamid säure rot |
16 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol 2-Amino-l-oxybenzol-4-carbonsäure-
1 1 Rubinrot |
phenylamid |
17 2-Amino-l-oxy-4-äthylsulfonylbenzol 2-Amino-l-oxy-4-nitrobenzol
1 1 desgl. |
18 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- 2-Amino-l-oxy-4-chlorbenzol
1 1 Bordeaux- |
amid rot |
19 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- desgl. 1 1 desgl. |
methylamid |
20 desgl. 2-Amino-l-oxy-4, 6-dichlorbenzol 1 1 desgl. |
21 2-Amino-l-oxy-4-methylsulfonylbenzol desgl. 1 1 desgl. |
22 desgl. 2-Amino-l-oxy 6-chlorbenzol-4-sulfon- 2 2 desgl. |
säure |
23 desgl. 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- 1 2 Rubinrot |
amid |
24 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- 2-Amino-l-oxy-6-chlorbenzol-4-sulfon-
1 1 Bordeaux- |
phenylamid säure rot |
25 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- desgl. . 1 1 desgl. |
cyclohexylamid |
26 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- desgl. 1 1 desgl. |
benzylamid |
27 2-Amino-l-oxy-4-äthylsulfonylbenzol 2-Amino-l-oxy-4-nitrobenzol
1 2 Rubinrot |
- 28- 2-Amino-l-oxybenzol-4-sulfonsäure- desgl. 1 1 desgl. |
(2'-oxy)-äthylamid |
In der nachstehenden Tabelle sind weitere kupferbare Disazofarbstoffe aufgeführt,
welche nach den Angaben der Beispiele 1 bis 4 erhältlich sind und der allgemeinen
Zusammensetzung (II) entsprechen. Sie sind gekennzeichnet durch die Diazokomponenten
(A) und (B), welche zum Aufbau der Farbstoffe der Zusammensetzung (II) verwendet
werden und'den Resten R1 - 0 H bzw. R,-OH entsprechen (Kolonnen II und III), den
Rest x (Kolonne IV), die Werte von
m und
n (Kolonnen V und VI) und
durch den Farbton der nachgekupferten Färbung auf Baumwolle (Kolonne VII). ,
Tabelle |
I II III IV V VI VII |
Farbton |
Beispiel Diazokomponente Diazokomponente der nach- |
Nr. ( p, ) (B@ X= m= n-
gekupferten |
Färbung auf |
Baumwolle |
29 2-Amino-l-oxy-4-methyl- 2-Amino-l-oxybenzol- Cyclohexylamino
1 1 Rubinrot |
sulfonylbenzol 4-sulfonsäurephenylamid |
30 2-Amino-l-oxy-4-äthyl- 2-Amino-l-oxybenzol- Amino 1 1 desgl. |
sulfonylbenzol 4-sulfonsäureamid |
31 2-Amino-l-oxy-4-methyl- 2-Amino-l-oxy-4-nitrobenzol Oxy
1 1 desgl. |
sulfonylbenzol |
32 2-Amino-l-oxybenzol- 2-Amino-l-oxy-4-chlorbenzol Methylamino
1 1 Bordeaux- |
4-sulfonsäureamid rot |
33 2-Amino-l-oxybenzol- desgl. 2'-Oxyäthyl- 1 1 desgl. |
4-sulfonsäuremethylamid amino |
34 2-Amino-l-oxy-4-methyl- desgl. Phenylamino 1 1 desgl. |
sulfonylbenzol |
35 2-Amino-l-oxybenzol- 2-Amino-l-oxy-4-methyl- desgl. 1 1
Rubinrot |
4-sulfonsäureamid benzol |
36 2-Amino-l-oxy-4-methyl- 2-Amino-l-oxy-4-nitrobenzol 4'-Methoxy-
1 1 desgl. |
sulfonylbenzol phenylamino |
37 desgl. desgl. N-Methyl- 1 1 desgl. |
N-phenylamino |
Erläuterung der Färbetafeln Auf den Färbetafeln sind die verfahrensgemäß erhältlichen
kupferbaren Disazofarbstoffe, welche den Zusammensetzungen
(der sich vom Farbstoff des Beispiels 24 lediglich durch die Abwesenheit des Chloratoms
in der ersten Diazokomponente unterscheidet) und
entsprechen, dem aus der deutschen Patentschrift 914 300 (Beispiel 3) bekannten
kupferbaren Disazofarbstoff der Zusammensetzung
dem aus der deutschen Patentschrift 904 228 (Beispiel 1) bekannten kupferbaren Disazofarbstoff
der Zusammensetzung
und dem aus der deutschen Patentschrift 436179 (Beispiel 8) bekannten kupferbaren
Disazofarbstoff der Zusammensetzung
in der Schweißechtheit bei 45° und in der Waschechtheit bei 60° bzw. bei 80° ihrer
gekupferten Färbungen gegenübergestellt.
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Ausführung der Vergleichsfärbungen 100 Teile vorgenetzte Baumwolle
wurden in ein Färbebad gebracht, welches 3000 Teile kalkfreies Wasser und 1 bis
2 Teile Farbstoff enthielt. Innerhalb von 30 Minuten erhitzte man das Färbebad zum
Sieden und hielt es 15 Minuten lang bei dieser Temperatur. Während des Färbeprozesses
wurden der Färbeflotte nach und nach 40 Teile kalziniertes Glaubersalz in der Form
einer konzentrierten wäßrigen Lösung zugegeben. Dann wurde das Färbebad auf 50°
innerhalb von 15 bis 20 Minuten erkalten gelassen. Die gefärbte Baumwolle wurde
nun aus der Flotte herausgenommen und mit destilliertem Wasser gespült.
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Variante A [für die Farbstoffe (II), (III), (V) und (VI)]. Man legte
das feuchte Färbegut in ein Nachkupferungsbad, welches eine Lösung aus 2 Teilen
kristallisiertem Kupfersulfat, 2 Teilen 100°/oiger Essigsäure und 3000 Teilen Leitungswasser
enthielt, ein, erhitzte das Bad auf 70° und hielt es während 30 Minuten bei dieser
Temperatur. Hierauf wurden die Färbungen aus dem Nachkupferungsbad herausgenommen,
mit Wasser gespült und getrocknet.
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Variante B [für die Farbstoffe (I) und (IV)].
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Man legte das feuchte Färbegut in eine Lösung aus 2 Teilen der Kupferkomplexverbindung
eines nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 855 001 erhältlichen Polyalkylenpolyanzins
und 3000 Teilen Leitungswasser ein, erhitzte dieses Nachkupferungsbad innerhalb
von 15 Minuten auf 70° und hielt es während 20 Minuten bei dieser Temperatur. Die
Färbungen wurden dann aus der Flotte herausgenommen, mit Wasser gespült und getrocknet.
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I. Waschechtheit bei 80 bzw. bei 60°.
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Die mit den Farbstoffen (I) und (IV) erhaltenen und mittels der Kupferkomplexverbindung
eines Polyalkylenpolyamins nachgekupferten Färbungen wurden bei 80° gewaschen, während
für die mit den Farbstoffen (II),
(III), (V) und (VI) erhaltenen
und mittels Kupfersulfat nachgekupferten Färbungen die Waschprobe bei 60° ausgeführt
wurde.
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Die in der Größe von 10 X 5 cm vorliegenden gefärbten Baumwollstücke
wurden zwischen zwei ebenso große, weiße, unappretierte Begleitgewebe aus Baumwolle
und aus Viskose geheftet. Die so bereiteten Prüflinge wurden im Launder-Ometer der
Atlas Device Company, Chicago I11., bei einem Flottenverhältnis von 1:50 in einer
Lösung, welche pro Liter destilliertem Wasser 5 g Seife und 2 g kalzinierte Soda
enthielt, während 25 Minuten bei 80° behandelt. Nach dem Waschen wurden die Prüflinge
zweimal in kaltem, destilliertem Wasser und anschließend in fließendem, kaltem Leitungswasser
gut gespült, dann ausgeschwungen und bei 60° getrocknet.
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Die Waschprobe bei 60° wurde in gleicher Weise, jedoch bei 60° ausgeführt.
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Muster der so erhaltenen Prüflinge wurden auf die Färbetafeln 1 und
2 aufgezogen. Färbetafel 1 zeigt, daß die gekupferte Färbung des erfindungsgemäßen
Farbstoffes (I) in der Waschprobe bei 80° weder auf Baumwolle, noch auf Viskose
abblutet, während die gekupferte Färbung des bekannten Farbstoffes (IV) (deutsches
Patent 914 300) sowohl Baumwolle wie Viskose anfärbt. Aus der Färbetafel 2 ist ersichtlich,
daß die gekupferte Färbung des bekannten Farbstoffes (V) (deutsches Patent 904 228)
beim WasclZen eine deutliche Abschwächung erfährt und daß die mitgewaschenen Gewebe
(Baumwolle und Viskose) im Falle der bekannten Farbstoffe (V) und (VI) (deutsches
Patent 436 179) stärker angefärbt wurden als im Falle der erfindungsgemäßen Farbstoffe
(II) und (III). II. Schweißechtheit bei 45°.
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Die in der Größe von 10 x 5 cm vorliegenden gefärbten Baumwollstücke
wurden zwischen zwei ebenso große, weiße, unappretierte Begleitgewebe aus Wolle
und aus Baumwolle geheftet. Die so bereiteten Prüflinge wurden in einem Launder-Ometer
der Atlas Device Company, Chicago I11., bei einem Flottenverhältnis von 1 : 10 in
einer mit n/10 Natronlauge auf einen pH-Wert von 9,5 gestellten Lösung, welche pro
Liter destilliertem Wasser 5 g Natriumchlorid und 5 g Dinatriumphosphat-dodecahydrat
enthielt, während 30 Minuten bei 45° behandelt. Hierauf tropfte man der Prüflösung
so viel Essigsäure 1 : 10 zu, daß der pH-Wert auf 4,7 zurückging, und setzte die
Behandlung während 30 weiteren Minuten bei 45° fort. Die Prüflinge wurden ohne vorangehendes
Spülen ausgeschwungen und getrocknet.
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Muster der so erhaltenen Prüflinge wurden auf die Färbetafel 3 aufgezogen.
Aus dieser ist leicht ersichtlich, daß die gekupferten Färbungen der erfindungsgemäßen
Farbstoffe (II) und (III) bei der Schweißprobe auf Baumwolle und auf Wolle weniger
stark abbluten als die gekupferten Färbungen der bekannten Farbstoffe (V) (deutsches
Patent 904 228) und (VI) (deutsches Patent 435179).