CH353127A - Mittel zur irreversiblen Formveränderung keratinhaltiger Fasern - Google Patents

Description

  
 



  Mittel zur irreversiblen Formveränderung keratinhaltiger Fasern
Als Dauerwellmittel werden heute in erster Linie substituierte Merkaptoverbindungen, z. B. Ammoniumthioglykolat enthaltende Lösungen, bei einem   pH-Wert    von etwa 9,5 angewendet. Die Nachteile solcher Präparate wurden schon des öfteren beschrieben. Sie bestehen u. a. im unangenehmen Geruch, Aufrauhung der   Haar- und    Schuppenschicht, Verursachung von Trichoptilose, Kontakt-Dermatitis, oder Hautschäden bei den diese Präparate applizierenden Personen, sowie Reizung der Augen und der   Mund- und    Nasenschleimhäute.



   Es wurden auch schon Präparate ohne Merkaptoverbindungen zur Formveränderung von keratinhaltigen Fasern vorgeschlagen. Solche Mittel arbeiten in einem   pH-Bereich    zwischen 6,5 bis 7,5. Die Nachteile dieser Präparate sind jedoch beträchtlich, da sie instabile Lösungen bilden, die schon nach sehr kurzer Zeit Kristalle ausscheiden, sehr lange Einwirkungszeit von 25-60 Minuten erfordern, Verfilzung des Haares bewirken und eine sehr schwache Krause.



   Es wurde nun ein Mittel gefunden, bei dem die Einwirkungszeit bei normalem Haar nur etwa 10 Minuten beträgt. Das erfindungsgemässe Mittel zur irreversiblen Formveränderung von keratinhaltigen Fasern, insbesondere von lebenden Haaren, bei Raumoder Körpertemperatur, ist dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein wasserlösliches Salz einer Sauerstoffsäure des Schwefels, die pro Schwefelatom 2-3 Sauerstoffatome aufweist, Formamid und als Quellmittel mindestens einen in Wasser löslichen Ather, Atherester oder Ester und Wasser enthält und ein PH zwischen 8,0 und 9,0 aufweist. Geeignete Salze solcher Sauerstoffsäuren des Schwefels sind z. B.



  Ammonium- oder   Alkalisulfite,    -bisulfite, -metabisulfite oder -hyposulfite. Vorzugsweise weist das Mittel einen   p-Wert    von 8,7 auf. Zur Verkürzung der Einwirkungszeit und zur pflegenden Wirkung kann das Präparat ausserdem einen im alkalischen Bereich wirksamen kationaktiven Stoff enthalten.



   Durch Vermischen mit hochdispersem Kieselsäuregel lässt sich das Produkt in cremeartige Konsistenz überführen.



   Beispiel I (flüssiges Dauerwellmittel)
5,6 g Natriumbisulfit   (60 0/o    SO2),
7,4 g Ammoniumsulfit,
2,0 ml Ammoniak (spez. Gew.   0,910),   
1,5 ml Monoäthanolamin,    30,0    ml Formamid,
7,0 ml   Athylglykol,   
0,5 ml quaternäre Ammoniumverbindung der Formel
EMI1.1     
 mit Ammoniak auf PH 8,7 einstellen, Wasser zu 100 ml.



   Beispiel 2 (cremeförmiges Dauerwellmittel)
92,0   ml    Lösung von Beispiel 1,
8,0 g hochdisperse Kieselsäure  (Schüttgewicht 40   gleiter).   



   Zweckmässig wird das neue Mittel so angewendet, dass die Haarsträhnen damit benetzt werden und auf Wickel aufgerollt werden. Bei Raum- oder Körpertemperatur lässt man dann etwa 10 Minuten einwirken, wobei die Einwirkungszeit von der jeweiligen Haarbeschaffenheit abhängt.



   Danach wird das noch auf dem Wickel befindliche Haar mit warmem Wasser gründlich gespült und mit den üblichen Mitteln auf übliche Weise fixiert.   

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Mittel zur irreversiblen Formveränderung von keratinhaltigen Fasern, insbesondere von lebenden Haaren, bei Raum- oder Körpertemperatur, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein wasserlösliches Salz einer Sauerstoffsäure des Schwefels, die pro Schwefelatom 2-3 Sauerstoffatome aufweist, Formamid und als Quellmittel mindestens einen in Wasser löslichen Äther, Ätherester oder Ester und Wasser enthält und ein PH zwischen 8,0 und 9,0 aufweist.

   UNTERANSPRÜCHE 1. Mittel nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem ein alkalibeständiges kationaktives Netzmittel enthält.

   2. Mittel nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Formamid 20-35 O/o beträgt.

   3. Mittel nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sein PH 8,7 beträgt.

   4. Mittel nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Quellmittel Äthylglykol in einer Konzentration von 4-7 O/o enthält.

   5. Mittel nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass es mit hochdisperser Kieselsäure in einer Menge von 3-20 O/o zu cremeartiger Konsistenz verdickt ist.