AT239446B

AT239446B - Dauerwellflüssigkeit und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number: AT239446B
Application number: AT543160A
Authority: AT
Original assignee: Oreal
Priority date: 1959-07-23
Filing date: 1960-07-14
Publication date: 1965-04-12

Description


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  Dauerwellflüssigkeit und Verfahren zu ihrer Herstellung 
Für die Reduktion der Cystinbrücken des Keratins und die dauernde Formveränderung der Haare sind bereits Reduktionslösungen bekannt, die Ammoniumthioglykolat mit einem Zusatz von Ammoniumcarbonat enthalten. Das PH dieser Lösungen hängt von ihrem Gehalt an nicht gebundenem Ammoniak und vom CO2-Gehalt ab und kann etwa zwischen 7, 7 und 9 betragen. 



   Diese Reduktionslösungen gestatten das Arbeiten bei einem pH-Wert in der Gegend von 8 und bringen gegenüber den üblicherweise verwendeten Ammoniumthioglykolatlösungen mit einem PH von ungefähr 9, 2-9, 5 ohne Ammoniumcarbonatzusatz gewisse Vorteile mit sich : Die Gefahr einer Beschädigung des Haares ist geringer, weil die Hydrolyse des Keratins bei einem PH nahe von 8 schwächer ist als bei PHWerten über   9 ;   mögliche Reizwirkungen auf der Kopfhaut empfindlicher Personen und auf den Händen des Friseurs werden zum Grossteil vermieden ; der Geruch der Lösungen mit dem niedrigeren PH ist wesentlich schwächer als derjenige der Lösungen mit einem PH von etwa   9, 2-9, 5.   



   Dennoch besitzen auch diese Reduktionslösungen mit verhältnismässig niedrigem PH gewisse Nachteile, die sie für die Praxis wenig geeignet erscheinen lassen. Bei einem PH von ungefähr 8 ist die Dauerwellwirkung verhältnismässig schwach, wodurch entweder eine verlängerte Einwirkungszeit oder die Verwendung einer Heizhaube oder aber eine Erhöhung der Konzentration des Reduktionsmittels notwendig wird ; in allen diesen Fällen wird jedoch das Dauerwellverfahren umständlicher. 



   Überraschenderweise und entgegen den Erwartungen wurde nun gefunden, dass die vorgenannten Nachteile vermieden werden, wenn man das Ammoniak sowohl in seiner Funktion als Neutralisationsmittel für die Thioglykolsäure als auch in seiner Kombination in Form von Ammoniumcarbonat durch eine organische Base wie Guanidin, Monoäthylamin, Monoisopropanolamin oder Morpholin einzeln oder im Gemisch, ersetzt. 



   Gegenstand vorliegender Erfindung ist somit eine Reduktionslösung in gebrauchsfertigem Zustand für die Aufbringung auf die Haare zwecks Erzeugung einer dauernden Formveränderung derselben, bestehend aus einer wässerigen Lösung mindestens eines Salzes einer Mercaptocarbonsäure, z. B. der Thioglykolsäure oder Thiomilchsäure mit einer organischen Base und eines Carbonats ; das Mittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es als Basenanteil für das Mercaptocarbonsäuresalz und das Carbonat, Guanidin, Monoäthylamin, Mono-isopropanolamin oder Morpholin enthält, wobei das PH der Lösung einen Wert zwischen 7 und 8, 5, vorzugsweise zwischen 7, 5 und 8, 5 aufweist. 



   Die   erfindungsgemässe   Dauerwellösung kann auf verschiedene Weise hergestellt werden. Beispielsweise kann man die Lösung der Mercaptocarbonsäure mit Hilfe der Base genau neutralisieren und danach eine genügende Menge des Carbonats der organischen Base zufügen ; man kann auch der Lösung der reduzierten Säure die Base im Überschuss über die eben zur Neutralisierung erforderliche Menge zusetzen ; dieser Basenüberschuss kann dann durch Einleiten der erforderlichen Menge Kohlensäuregas in die Lösung in Carbonat umgewandelt werden. Bei beiden Verfahrensweisen kann man durch Einleiten von Kohlensäure in die Lösung den pH-Wert auf 7 bis höchstens 8, 5 einstellen. 



   Der Gehalt an Mercaptocarbonsäure, insbesondere Thioglykolsäure oder Thiomilchsäure, beträgt etwa   0, 3-1, 5 g/Mol/l.   Die Konzentration des Carbonats der organischen Base kann innerhalb weiter Grenzen schwanken und etwa zwischen 0, 1-1, 5 g/Mol/l betragen. 



   Die vorstehend beschriebenen Dauerwellösungen gelangen bei Umgebungstemperatur und unter den für Dauerwellverfahren auf Basis von Ammoniumthioglykolat üblichen Bedingungen zur Anwendung, wobei man in einer ersten Stufe die Haare Strähne für Strähne mit der   erfindungsgemässen   Lösung imprägniert, die Strähne auf Wickler aufrollt und anschliessend jeden Wickler mit der Reduktionsflüssigkeit sättigt ; man lässt die Flüssigkeit je nach der Natur der Haare 5-20 min einwirken, spült und behandelt hierauf in üblicher Weise mit einer oxydierenden Lösung. Auf diese Art wird eine ausgezeichnete, gegen Feuchtigkeit und Shampoonieren sehr beständige Dauerwelle erhalten. 



   Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne die Möglichkeit anderer Ausführungformen auszuschliessen. 

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 EMI2.1 
 
Wasser auf 100 cm3 wird über einen Verteiler ein langsamer   CO-Strom   eingeleitet, bis ein pH-Wert von 8, 2 erreicht ist. 



   Man erhält in dieser Weise eine gebrauchsfertige Lösung für die Herstellung von Kaltwellen nach dem oben beschriebenen, üblichen Verfahren. 



   Beispiel 2 : Auf die gleiche Weise und für den gleichen Verwendungszweck wird folgende Lösung bereitet :   Thiomilchsäure 9,2   g   Mono-Isopropanolamin...........   14 g
Wasser auf 100 cm3
Einleiten von CO2 bis PH   8, 5.   
 EMI2.2 
 Wasser auf 100 cm3 Einleiten von CO2 bis PH   7, 3.   
 EMI2.3 
 
Wasser auf 100 cm3
Einleiten von CO2 bis PH   8, 2.   



   Beispiel 5 : Auf die gleiche Weise und für den gleichen Verwendungszweck wird folgende Lösung bereitet :
Thioglykolsäure....................... 8g   Monoäthanolamin   6, 8 g 
 EMI2.4 
 
Wasser auf 100 cm3
Einleiten von CO2 bis PH   8, 2.   



   Beispiel 6 : Auf die gleiche Weise und für den gleichen Verwendungszweck wird folgende   Lösung   bereitet : 
 EMI2.5 
 
Wasser auf 100 cm3
Einleiten von CO2 bis PH   8, 2.   



   PATENTANSPRÜCHE :
1. Mittel zur dauernden Formänderung von lebenden Haaren und andern keratinhältigen Fasern bestehend aus einer wässerigen Lösung mindestens eines Salzes einer Mercaptocarbonsäure, z. B. der Thioglykolsäure oder Thiomilchsäure mit einer organischen Base und eines Carbonats, dadurch gekenn zeichnet, dass es als Basenanteil für das Mercaptocarbonsäuresalz und das Carbonat, Guanidin, Mono äthylamin,   Mono-isopropanolamin   oder Morpholin enthält, wobei das PH der Lösung einen Wert zwischet 7 und 8, 5, vorzugsweise zwischen 7, 5 und 8, 5 aufweist.

Claims

2. Verfahren zur Herstellung einer Lösung zur dauernden Formänderung von lebenden Haaren une andern keratinhältigen Fasern gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in eine wässerige Lösung, welche Thioglykolsäure und Thiomilchsäure und mindestens eine organische Base wie Guanidin Monoäthylamin, Mono-isopropanolamin oder Morpholin enthält, Kohlensäuregas langsam einleitet bis ein PH zwischen 7 und 8, 5, vorzugsweise zwischen 7, 5 und 8, 5, erreicht ist.