AT166240B - - Google Patents

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AT166240B
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  Mittel zur Verformung des Haares, besonders lebenden Haares 
Haarwellen hat man bisher dadurch hergestellt, dass man das Haar unter Verwendung von Zucker-, Schleim-, Eiweisslösungen u. dgl. auf Wickel verschiedenster Form aufgewickelt oder in anderer Weise geformt und sodann getrocknet hat. Derartige Wellen und Krausen sind nicht wasserbeständig, denn beim Waschen des Haares wird das aufgetragene Mittel entfernt und das Haar nimmt die alte Form wieder an. 



   Bei Erzeugung der sogenannten Dauerwellen wird das Haar in bekannter Weise mit Chemikalien - meist alkalisch wirkenden   Stoffen-ge-   tränkt, auf Wickel und dann durch Zuführen von Wärme in eine wasserbeständige Form übergeführt. Derartige Krausen und Wellen sind insoferne wasserbeständig, als sie vielfache Wäschen mit den üblichen Haarwaschmitteln vertragen, ohne dass die künstlich erzeugte Form wesentlich nachlässt. Solche Krausen halten in vielen Fällen monatelang. 



   In dem deutschen Patent Nr. 697634 ist bereits vorgeschlagen worden, naturkrauses Haar mit einem Mittel zu strecken und zu glätten, das aus wässrigen Lösungen von keratinerweichenden
Stoffen besteht, wie Fermenten, alkalisch rea- gierenden Stoffen, Sulfiden, Hydrosulfiden,
Polysulfide, Sulfiten und Schwefelverbindungen, die beim Zusetzen von Säuren Schwefelwasser- stoff oder schweflige Säure oder beides liefern.
Der Gebrauch dieser Mittel ist gemäss der Patent- schrift auch ohne Zuführung äusserer Wärme mit
Erfolg möglich ; einer zusätzlichen Heizapparatur bedarf es danach nicht. Es wurde auch schon vorgeschlagen, organische Sulfhydrylverbin- dungen, wie Thioglykolsäure zur Herstellung von   Dauerwellmitteln   zu verwenden. 



   Es wurde nun gefunden, dass sich zur Ver- formung des Haares in wasserbeständige Wellen und Krausen, u. zw. ebenfalls ohne äussere Wärme- zufuhr, Lösungen mit einem Gehalt an Alkylol- ammoniumsulfiden als besonders günstig erweisen.
Vorteilhaft arbeitet man mit   5-15%gen  
Lösungen. Die Wirksamkeit dieser Alkylolammo- niumsulfide hängt von der Grösse und der An- zahl der Alkylol-Gruppen ab,   u.   zw. in dem Sinne, dass die Alkylolammoniumsulfide mit niedrigerem
Molekulargewicht wirksamer sind, als die mit höherem. Dementsprechend wurde gefunden, 
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 Lösungen auf eine bestimmte Alkalität eingestellt werden. Als günstig hat sich ein pH-Bereich von etwa 9-11 erwiesen.

   Bei pH-Einstellungen unter 9 ist die Dauer der Formgebung zu lange, bei PH-Einstellungen über 11 wird die Substanz des Haares stark angegriffen und der Zellenverband dadurch zu weitgehend gelockert, als dass eine brauchbare Welle erzielt wird. 



   Die Mittel werden analog den bereits bekannten Kräuselungsmitteln angewendet, indem man das Haar in einzelne Strähnen einteilt, diese gut anfeuchtet und auf einen geeigneten Wickel aufwickelt. Je nach dem Zustand des Haares lässt man die Lösung einige Minuten bis einige Stunden einwirken, spült dann mit Wasser aus, trocknet das Haar und kann es dann in der üblichen Weise frisieren. 



   Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, das Haar nach Anwendung der   Kräuselungsmittel einer   Behandlung mit Oxydationsmitteln zu unter- ziehen, um etwa im Haarinnern verbliebene Reste des Kräuselungsmittels unwirksam zu machen. 



   Als solche Mittel eignen sich Wasserstoffsuper- oxydlösungen, Persulfat-,   Bromat-und   andere
Lösungen, die verhältnismässig leicht Sauerstoff abgeben. Vielfach genügt auch schon eine
Spülung mit sauer reagierenden Stoffen, um die
Sulfide restlos zu zersetzen. Auch Behandlungen mit gerbenden Stoffen, wie Gerbsäure, Formal- dehyd usw. sind geeignet. Das mit derartigen
Mitteln gekräuselte Haar hat eine besonders schöne Wellenform und lässt sich gut in die üblichen Wasserwellen legen. 



   Das erfindungsgemässe Mittel hat gegenüber dem bekannten   Heissdauerwellverfahren   den Vor- zug, dass es einer äusseren Wärmezufuhr nicht be- darf und dass deshalb eine Wärmebelästigung in- folge von Dampfbildung oder ungenügender
Isolierung nicht stattfinden kann. Es bedarf keiner besonderen Schutzabklammerungen der Haare und eine Schädigung des Haares wegen einer zu starken oder zu langen Erhitzung kann nicht ein- treten.

   Gegenüber den bekannten Kaltdauerwell- mitteln weist das erfindungsgemässe Präparat den wesentlichen Vorteil auf, dass es einen wesentlich angenehmeren Geruch besitzt und für die Haar- substanz völlig unschädlich ist, so dass sogar stark poröse und gebleichte Haare, die sich bisher nach dem üblichen Dauerwellverfahren nicht oder nur sehr schwer dauerwellen liessen, ohneweiters in 

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 schöne, brauchbare Wellen übergeführt werden können. Ferner bietet das Mittel den Vorteil, dass Personen, die ihre Haare in wasserbeständige Wellen legen wollen, nicht mehr auf die Hilfe des Friseurs angewiesen sind, sondern sich dieselben auch selbst herstellen können. 



   Beispiele :
1. 5 Teile Monoäthanolamin werden in 45 Teilen Wasser aufgelöst und mit Schwefelwasserstoff gesättigt. Die Lösung wird durch Zugabe von weiterem   Monoäthanolamin   oder konzentriertem Ammoniak auf ein PH von 9-11 eingestellt. 



   2.9 g Butanolamin werden in 41 g Wasser aufgelöst, mit Schwefelwasserstoff gesättigt und unter Zugabe von Soda auf ein PH von etwa 10 eingestellt. 



   3.   15   Triäthanolamin werden in 35 Wasser gelöst und die Lösung ebenfalls mit Schwefelwasserstoff gesättigt. 



   Die erfindungsgemässen Mittel können auch durch Kombination mit an sich bekannten, keratolytisch wirkenden Mitteln, sowie von Netzmitteln u. dgl. weitgehend variiert werden. 



   Als Nachbehandlungsmittel werden   5% ige   Lösungen organischer Säuren, wie Essigsäure, Zitronensäure, Weinsteinsäure, Adipinsäure oder Lösungen von sauer reagierenden Salzen, wie Monophosphaten bzw. Lösungen aus Weinstein und Alaun   gemäss   der deutschen Patentschrift Nr. 582052 verwendet. Als Oxydationsmittel können diese Lösungen weiterhin enthalten :   3-6% Wasserstoffsuperoxyd, Kaliumbromat,   Kaliumpersulfat und andere gleichwertige Oxydationsmittel.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Mittel zur Verformung des Haares, besonders lebenden Haares in wasserbeständige Wellen und Krausen ohne äussere Wärmezufuhr, bestehend aus keratinerweichenden Stoffen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Alkylammoniumsulfiden, wie Mono thanolammoniumsulfid, Triäthanol- ammoniumsulfid, Propanolammoniumsulfid, Butanolammoniumsulfid.
AT166240D AT166240B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE970665C (de) * 1952-08-08 1958-10-16 Kurt Lindner Dr Verfahren zur Erzielung von dauernden Formveraenderungen an menschlichen oder tierischen Haaren

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