DE905193C - Verfahren zur Kraeuselung oder Entkraeuselung von menschlichen oder tierischen Haaren od. dgl. - Google Patents
Verfahren zur Kraeuselung oder Entkraeuselung von menschlichen oder tierischen Haaren od. dgl.Info
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- DE905193C DE905193C DEP37328A DEP0037328A DE905193C DE 905193 C DE905193 C DE 905193C DE P37328 A DEP37328 A DE P37328A DE P0037328 A DEP0037328 A DE P0037328A DE 905193 C DE905193 C DE 905193C
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Description
- Verfahren zur Kräuselung oder Entkräuselung von menschlichen oder tierischen Haaren od. dgl.
- Es wurde gefunden, daß man menschliche oder tlierische Haare, Federn oder ähnliche keratinhaltige Faserstoffe, wie Wolle, dadurch kräuseln oder entkräuseln kann, daß man die keratinhaltigen Stoffe mit alkalischen Dextroselösungen behandelt und anschließend daran mit oxydierenden Mitteln nachbehandelt.
- Je nach den-Temperatur- und Konzentrationsbedingungen, den pH-Verhältnissen und dem angestreuten Zweck muß die Behandlung der keratinhaltigen Faserstoffe kürzere oder längere Zeit erfolgen. Es ist im allgemeinen nicht notwendig, hohe Temperaturen anzuwenden. Zum Beispiel erweichen Haare bereits bei Temperaturen von 400 in durohaus tragbaren Zeiträumen, z. B. bei einer Konzentration der Lösungen von etwa 20 bis 25 ovo in t/2 Stunde bis 2 Stunden.
- Durch Einwhkung der alkalischen Dextroselösungen werden in den keratinhaltigen Faserstoffen vorhandene disulfidartige Schwefelbindungen unter Bildung von -S HGruppen aufgespalten.
- Als alkalisch reagierende Zusatzstoffe können Salze, wie Trinatriumphosphat, Soda, Metaborat, oder Ätzalkalien, wie Ätznatron, Ammoniak u. dgl., verwendet werden. Außer den erwähnten alkalischen Zusatzstoffen können die Behandlungslösungen auch noch andere Zusätze enthalten, wie z. B. Duftstoffe, Netz- und Emulgiermittel usw.
- Man kann auch andere Reduktionsmittel, wie Hydroxylamin, zufügen. Mitunter ist es auch angebracht, Alkohole, wie Methyl-, Äthyl-, Propylalkohol od. dgl. Lösungsmittel, mit zu verwenden.
- Die Wirkung der alkalischen Dextroselösungen wird durch die nachträgliche Behandlung mit oxy- dierenden Mitteln wieder aufgehoben. Solche oxydierenden Mittel sind z. B. Wasserstoffsuperoxyd und seine Derivate wie Perverbindungen, und Anlagerungsverbindungen an Harnstoff u. dgl. m., ferner Bromate u. dgl. Durch diese Reoxydation werden wieder Disulfidbindungen hergestellt. Man kann die geliildeten -S HGruppen aber auch mit anderen reaktionsfähigen Verbindungen umsetzen, z. B. mit alkylierenden Mitteln, wie Alkylendibromiden, ferner mit Aldehyden, wie Formaldehyd oder Glyoxal.
- Die Erfindung läßt sich vielfach ausnutzen. So kann man die mit den alkalischen Dextroselösungen behandelten keratinhaltigen Faserstoffe, die dadurch ihre Elastizität verloren haben, verformen und danach die erweichende Wirkung durch Reoxydation oder Reaktion mit Abldehyden oder Alkylendihalogeniden wiederaufheben. Die keratinhaltigen Faserstofe bleiben dann unter Wiedergewinnung ihrer elastischen Eigenschaften in dem verformten Zustand. Man kann sich dieser IEigenschaften z. B. zur Herstellung von Dauerwellen in lebendem oder totem Haar auf kaltem Wege oder auch zum Glätten von naturkrausem Haar, z. B. bei N!egern, bedienen. Auch läßt sich durch Behandlung der erweichten keratinhaltigen Faserstoffe mit.A1-dehyden, wie Formaldehynd, oder Alkylendihalogeniden die Beständigkeit gegen chemische IEinflüsse. z. B. die Alkali festigkeit von Wolle, ganz erheblich steigern. Auch lassen sich in die behandelten Proteine vielfach Farbstoffe, Mottenschutzmittel u. dgl. besser einbauen.
- Nach der Behandlung wird im allgemeinen gut mit Wasser gewaschen, um die wasserlöslichen Verbindunge, wie überschüssige Reaktionsteilnehmer und Reaktionsprodukte, sowie Zusätze zu entfernen.
- Es ist bereits vorgeschlagen worden. die Thioglykolsäure zur Anfertigung von Dauerwellen auf kaltem Wege sowie zur Entfernung von Haaren zu verwenden. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verwendung von alkalischen Dextroselösungen hat demgegenüber verscheidene Vorteile. Sie sind völlig geruchlos, was bisher bei der Thioglykolsäure nicht der Fall war. Außerdem bestehen noch erhebliche Zweifel bezüglich der Giftigleit und Hautverträglichkeit der Thioglykolsäure, während
Claims (3)
- die erfindungsgemäß angewandten Verbindungen völlig unschädlich sind. Fiir die Herstellung von Dauerwellen ist auch schon die Verwendung von reduzierenden Mitteln, wie Lösungen von Bisulfiten, Sulfiten, Sulfiden, Hypophosphiten und Thiosulfaten, vorgeschlagen worden (britische Patentschrift 453 701).Beispiel 20 Gewichtsteile Traubenzucker werden unter Zusatz von 5 g Ätznatron oder 10 ccm konzentrierten Ammoniaks und 4 g Tetranatriumpyrophoshat iu 100 ccm Wasser aufgelöst. Der Lösung werden 0,2 g Fettalkoholsulfonat hinzugefügt.Zur Anfertigung einer kalten Dauerwelle wird das lebende menschliche Haar auf etwa 50 bis 60 Holzwickel von Bleistiftstärke aufgewickelt und danach mit der vorgenannten Lösung durchfeuchtet. Zur Stauung der Körperwärme wird um das Haar ein trockenes Tuch gelegt. Nach etwa I Stunde wird die Erweichung des Keratins durch mehrmaliges Behandeln des Haares mit verdünnter Wasserstoffsuperoxvdlösung aufgehoben und dadurch das Haar in der WelLenform fixiert. Nach dem Abnehmen der Holzwickel und einer gründlichen Kopfwäsche ist das Haar hleihend in Form einer I(rause gewellt.PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Kräuselung oder Entkräuselung von menschlichen oder tierischen Haaren, Federn oder ähnlichen keratinhaltigen Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausgangsstoffe mit alkalischen Dextroselösungen behandelt und anschließend mit oxydierenden oder alkylierenden Mitteln nachbehandelt.
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man den wäßrigen alkalischen Dextroselösungen Lösungsmittel, insbesondere niedere Alkohole, zusetzt.
- 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Lösungen Netzmittel zusetzt.Angezogene Drucl<schriften: Britische Patentschrift Nr. 453 701.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP37328A DE905193C (de) | 1949-03-22 | 1949-03-22 | Verfahren zur Kraeuselung oder Entkraeuselung von menschlichen oder tierischen Haaren od. dgl. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP37328A DE905193C (de) | 1949-03-22 | 1949-03-22 | Verfahren zur Kraeuselung oder Entkraeuselung von menschlichen oder tierischen Haaren od. dgl. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE905193C true DE905193C (de) | 1954-02-25 |
Family
ID=7375232
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP37328A Expired DE905193C (de) | 1949-03-22 | 1949-03-22 | Verfahren zur Kraeuselung oder Entkraeuselung von menschlichen oder tierischen Haaren od. dgl. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE905193C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1088666B (de) * | 1958-01-11 | 1960-09-08 | Hermann Rath Dipl Chem Dr | Verfahren zur dauerhaften Fixierung von Verformungen von Menschen- und Tierhaaren |
EP0005807A1 (de) * | 1978-06-01 | 1979-12-12 | Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien | Verwendung reduzierend wirkender Zucker zur Verbesserung der Struktur und der Nasskämmbarkeit von Haaren |
DE3433648A1 (de) * | 1983-09-20 | 1985-03-28 | Shiseido Co. Ltd., Tokio/Tokyo | Neutralisationsmittel fuer kaltwellen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB453701A (en) * | 1934-12-10 | 1936-09-10 | John Bamber Speakman | Improvements in and relating to the treatment of fibres or fibrous materials containing keratin |
-
1949
- 1949-03-22 DE DEP37328A patent/DE905193C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB453701A (en) * | 1934-12-10 | 1936-09-10 | John Bamber Speakman | Improvements in and relating to the treatment of fibres or fibrous materials containing keratin |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1088666B (de) * | 1958-01-11 | 1960-09-08 | Hermann Rath Dipl Chem Dr | Verfahren zur dauerhaften Fixierung von Verformungen von Menschen- und Tierhaaren |
EP0005807A1 (de) * | 1978-06-01 | 1979-12-12 | Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien | Verwendung reduzierend wirkender Zucker zur Verbesserung der Struktur und der Nasskämmbarkeit von Haaren |
DE3433648A1 (de) * | 1983-09-20 | 1985-03-28 | Shiseido Co. Ltd., Tokio/Tokyo | Neutralisationsmittel fuer kaltwellen |
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