DE970665C - Verfahren zur Erzielung von dauernden Formveraenderungen an menschlichen oder tierischen Haaren - Google Patents
Verfahren zur Erzielung von dauernden Formveraenderungen an menschlichen oder tierischen HaarenInfo
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- DE970665C DE970665C DEL13093A DEL0013093A DE970665C DE 970665 C DE970665 C DE 970665C DE L13093 A DEL13093 A DE L13093A DE L0013093 A DEL0013093 A DE L0013093A DE 970665 C DE970665 C DE 970665C
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- A61K8/18—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
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Description
- Verfahren zur Erzielung von dauernden Formveränderungen an menschlichen oder tierischen Haaren Es ist bekannt, durch wäßrige Lösungen von Sulfiten oder Bisulfiten der Alkalien, des Ammoniums oder auch organischer Basen unter Anwendung von Wärme Formveränderungen der Haare zu erzielen, die entweder in einer Wellung an sich glatter Haare oder in einer Glättung an sich gewellter Haare bestehen können. Die gleichen oder ähnliche Wirkungen kann man auch mit den Sulfiden oder Sulfhydraten der Alkalien oder des Ammoniums sowie organischen Basen erreichen, wobei sogar niedere oder mittlere Temperaturen anwendbar sind. Diese letiterwähnten Verfahren haben aber wegen des unangenehmen Geruches der entsprechenden Präparate, der sich auch bei der Behandlung der Haare und selbst bei dem gespülten und getrockneten Haar noch längere Zeit bemerkbar macht, keinen Eingang in die Praxis gefunden.
- Außerdem besteht bei der Anwendung von derartigen Sulfiden, besonders der Alkalien, auch die Gefahr von Haarbeschädigungen infolge zu weitgehender Keratolyse. Neuerdings werden mäßig alkalische Lösungen von Mercaptanen oder substituierten Mercaptanen, insbesondere Ammoniumthioglykolatlösungen für derartige Prozesse, und zwar besonders für die sogenannte kalte Dauerwelle, verbreitet eingesetzt. Auch diese Verfahren befriedigen nicht vollständig, da häufig Schäden an den Haaren sowie an der Kopfhaut beobachtet werden und außerdem die Mercaptanverbindungen verhältnismäßig schwierig herzustellen sind.
- Es wurde nun gefunden, daß die Umsetzungsprodukte der Sulfhydrate, Sulfide oder Polysulfide stickstoffhaltiger Basen mit den Sulfiten oder Bisulfiten stickstoffhaltiger Basen in Form ihrer wäßrigen Lösungen ausgezeichnete haarerweichende Wirkungen ausüben und geeignet sind, dauernde Formveränderungen an menschlichen oder tierischen Haaren bereits bei niederen oder mittleren Temperaturen zu bewirken.
- Als geeignete Sulfhydrate, Sulfide oder besonders Polysulfide kommen diejenigen des Ammoniaks, der niederen wasserlöslichen Alkylamine, der Alkylolamine sowie auch anderer geeigneter wasserlöslicher Stickstoffbasen, wie Morpholin, Guanidin, Harnstoff oder ähnliche, in Betracht. Das gleiche gilt für die Sulfite oder Bisulfite. Auch die Ammoniumverbindungen sind geeignet, doch sind die entsprechenden Verbindungen organischer Basen vorzuziehen. Auch andere, anorganische Stickstoffbasen, wie Hydroxylamin oder Hydrazin, können in Form der Sulfhydrate, Sulfide oder Polysulfide einerseits und Sulfite oder Bisulfite andererseits zur Anwendung gelangen.
- Das Verhältnis zwischen der Sulfidkomponente und der Sulfitkomponente kann variiert werden.
- Beispielsweise genügen bereits kleine Anteile der Sulfide (etwa 5 bis I0°/o von der Gesamtmischung), um die Sulfite bereits bei Temperaturen von 40 bis 600 wirksam zu machen. Steigert man den Sulfidanteil, so wird die Mischung keratolytisch wirksamer und ist bei t/s bis t/2 Sulfidanteil bereits bei niedrigen Temperaturen, d. h. bei etwa 20 bis 300, anwendbar. Durch weitere Erhöhung des Sulfidanteiles werden Mischungen erhalten, die dann bereits freie Sulfide oder Polysulfide enthalten und aus diesem Grunde geruchlich weniger angenehm sind.
- Die erwähnten Umsetzungsprodukte werden vorteilhaft durch Mischen der beiden Reaktionspartner in Abwesenheit von Wasser gewonnen, sofern es sich um Verbindungen organischer Stickstoffbasen handelt. Die Umsetzung kann aber auch in Gegenwart von Wasser vollzogen werden, wobei zwecks Erzielung einer schnellen und vollständigen Reaktion die wäßrigen Lösungen der Komponenten möglichst konzentriert anzuwenden sind. Dieses Verfahren wird vorzugsweise bei Ammoniumverbindungen, mitunter aber auch bei den Abkömmlingen der organischen Stickstoffbasen angewandt.
- Die in Abwesenheit von Wasser hergestellten Umsetzungsprodukte sind besonders haltbar, selbst wenn ein gewisser Überschuß an freier Stickstoffbase in den Reaktionsprodukten enthalten ist.
- Das Verfahren zur Erzielung von dauernden Formveränderungen an menschlichen oder tierischen Haaren wird mit verdünnten wäßrigen Lösungen dieser Umsetzungsprodukte durchgeführt, wobei je nach Einstellung und Sulfidgehalt im ursprünglichen Reaktionsgemisch etwa I0- bis 3o0loige Lösungen zur Anwendung gelangen. Diese sind aus reichend beständig, auch wenn die Reaktion infolge überschüssiger organischer Basen oder von Ammoniakzusätzen schwach oder mäßig alkalisch gehalten wird. An sich wird das Verfahren in der Regel bei pH-Werten von 8 bis 10 der gebrauchsfertigen Lösungen durchgeführt.
- Die Anwendungsweise ist die beim Dauerwellprozeß oder Haarstreckprozeß übliche. Man läßt die 10 bis 300/obigen Lösungen des zuvor bereiteten Reaktionsproduktes 10 bis 20 Minuten einwirken, wobei dem Haar die gewünschte Form gegeben wird. Anschließend wird gespült sowie gegebenenfalls mit Lösungen von Oxydationsmitteln und von verdünnten Säuren nachbehandelt, nochmals gespült und getrocknet.
- Folgendes Beispiel soll die Gewinnung eines geeigneten Mittels zur Erzielung von dauernden Formveränderungen menschlicher oder tierischer Haare näher erläutern. Man läßt auf Triäthanolamin Schwefelwasserstoff bis zur praktisch völligen Sättigung bei Raumtemperatur einwirken. Es entsteht unter allmählicher Gelbfärbung das Polysulfid des Triäthanolamins, welches von etwa ausgefallenem Schwefel abgezogen wird. Dieses Triäthanolaminpolysulfid wird nunmehr mit Triäthanolaminsulfit gemischt, wobei Mischungen von IoO/o Sulfid und go°/o Sulfit bis zu Mischungen von etwa gleichen Teilen Sulfid und Sulfit hergestellt werden können.
- Es -treten hierbei Umsetzungen unter Bildung von Reaktionswärme auf, die zu einem Verschwinden des unangenehmen Polysulfidgeruches und der tiefen Gelbfärbung führen. Es ist anzunehmen, daß sich die Triäthanolaminsalze von Polythionsäureri bilden, die vermutlich die vorbeschriebenen haarerweichenden Wirkungen auslösen. Das konzentrierte Reaktionsprodukt ist unbegrenzt haltbar; auch die gebrauchsfertigen -wäßrigen- Lösungen sind längere Zeit stabil.
Claims (2)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erzielung von dauernden Formveränderungen an menschlichen oder tierischen Haaren, gekennzeichnet durch die Behandlung der Haare mit Lösungen haarerweichender Umsetzungsprodukte der Sulfhydrate, Sulfide oder Polysulfide stickstoffhaltiger Basen mit Sulfiten oderBisulfiten stickstoffhaltiger Basen, vorzugsweise bei schwach oder mäßig alkalischer Reaktion, arai1f anschließend gespült sowie gegetenenfalls mit Oxydationsmitteln und Säurelösungen nachbehandelt und nochmals gespült wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 697-634; österreichische Patentschrift Nr. I66 240; USA.-Patentschriften Nr.
- 2 I83 894, 2 087 953, 2 I55 I78, 2437965*; kritische Patentschriften Nr. 423 741, 472 745.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL13093A DE970665C (de) | 1952-08-08 | 1952-08-08 | Verfahren zur Erzielung von dauernden Formveraenderungen an menschlichen oder tierischen Haaren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL13093A DE970665C (de) | 1952-08-08 | 1952-08-08 | Verfahren zur Erzielung von dauernden Formveraenderungen an menschlichen oder tierischen Haaren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE970665C true DE970665C (de) | 1958-10-16 |
Family
ID=7259389
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL13093A Expired DE970665C (de) | 1952-08-08 | 1952-08-08 | Verfahren zur Erzielung von dauernden Formveraenderungen an menschlichen oder tierischen Haaren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE970665C (de) |
Citations (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1952
- 1952-08-08 DE DEL13093A patent/DE970665C/de not_active Expired
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