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Verfahren zur Herstellung einer die Haut nicht angreifenden Enthaarungscreme.
Bekanntlich haben Enthaarungsmittel, die Sulfide oder Hydrosulfide der Erdalkalien, wie Kalzium, Strontium und Barium, als wirksamen Bestandteil enthalten, den Nachteil, dass sie eine Reizwirkung auf die Haut ausüben, die zur Rötung, ja sogar zur Entzündung der Haut führen kann, und man hat daher schon vorgeschlagen, durch Beimischung von Stoffen wie Dextrin, verkleisterter Stärke, Zucker u. dgl., diese Reizwirkung zu vermindern. Jedoch auch diese Beimischungen sind nicht imstande, den obenerwähnten Nachteil vollständig aufzuheben.
Anderseits hat man schon versucht, Schwefel und Eiweissverbindungen für dermatologische Präparate zu verwenden, beispielsweise bei der Erzeugung von Schwefel in kolloidaler, fester Form.
Es hat sich nun gezeigt, dass durch die erfindungsgemässe Verwendung von Eiweiss bei der Herstellung einer Enthaarungscreme durch das sich bildende Albuminat jegliche nachteilige Einwirkung der Sulfide oder Hydrosulfide der Erdalkalien auf die Haut unterbleibt. Mit der erfindungsgemäss hergestellten Enthaarungsereme gelingt es, in wenigen Minuten die Haare zum Erweichen und Aufquellen zu bringen, so dass sie leicht entfernt werden können, wobei auch bei längerer Einwirkung nicht die geringste Rötung oder Entzündung der Haut eintritt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass bei der Vermischung der Eiweisslösung mit der Erdalkalisehwefelverbindung oder durch Zusatz von geringen Mengen von gelöschtem Kalk in einiger Zeit eine Koagulation des Eiweisses eintritt, die der Mischung eine salbenartige Konsistenz verleiht, ohne dass der zur Wirkung notwendige Wassergehalt durch grössere Mengen indifferenter Füllstoffe, wie z. B. Talkum, Kreide, Zinkoxyd, Stärke u. dgl., herabgesetzt wird. Zur Herstellung der wirksamen Erdalkalisehwefelverbindung hat sich folgendes Verfahren als besonders vorteilhaft gezeigt. Gebrannter Kalk wird mit der halben Menge Wasser gelöscht und sodann mit einer Eiweisslösung verrührt. Die Mischung nimmt nach kurzer Zeit eine lockere, krümme-
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eingeleitet werden kann.
Man erhält so und auf weit einfachere Art wie durch das bekannte Einleiten von Schwefelwasserstoffgas in einen Kalkbrei eine gleichmässige, äusserst wirksame Schwefelkalziumverbindung. Dasselbe Verfahren lässt sich aber auch auf die Oxyde des Strontiums und Bariums anwenden.
Die so erhaltene Schwefelverbindung des Kalziums, Strontiums oder Bariums wird weiter mit zirka der fünffachen Menge einer 10-20prozentigen Eiweisslösung zu einem dünnen Brei verrührt, wobei nach kurzer Zeit das Eiweiss koaguliert und die ganze Masse eine salbenartige Beschaffenheit annimmt.
Man kann nun zur Verbesserung der Konsistenz der Creme mehr oder weniger geringe Mengen indifferenter Füllstoffe, wie z. B. Talkum, Kreide, Zinkoxyd, Stärke u. dgl., beifügen. Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist folgende : Eine Lösung von Eiweiss wird mit einer geringen Menge, zirka 1-2%, ge- löschtem Kalk bis zur Koagulation verrührt und die Masse auf geeignete Weise, z. B. durch Durchschlagen durch ein feines Sieb zu einem homogenen Brei verarbeitet, der sodann mit der gleichen Menge einer gesättigten Erdalkalihydrosulfidlösung, z. B. Kalziumhydrosulfid, vermischt wird. Zur Erzielung einer rein weissen, salbenartigen Konsistenz genügt eine verhältnismässig geringe Beimischung bekannter Füllstoffe, wie z. B. Talkum, Zinkoxyd u. dgl.
Beispiel 1 : 100 g Kalk werden mit 50 g Wasser übergossen und stehengelassen, bis der Kalk zu einem feinen lockeren Pulver zerfallen ist. Man verrührt ihn sodann mit 30-40 g einer 20% igen Eialbuminlösung und leitet hierauf durch die Masse Schwefelwasserstoffgas. Nach erfolgter Sättigung mit Schwefelwasserstoff verrührt man das erhaltene Produkt mit 1000 g einer 20% igen Eialbuminlösung, bis Koagulation eintritt. Je nach der Konsistenz der zu erhaltenen Creme werden nun noch zirka 400 g Füllstoffe, wie Kreide, Zinkoxyd oder Stärke, eingerührt und die erhaltene Creme durch eine Walzenmühle fein gerieben.
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wobei nach einiger Zeit Koagulation des Eiweisses stattfindet.
Hiezu werden 100 g einer auf bekannte Art hergestellten, gesättigten Kalziumhydrosulfidlösung und 70 g Kreide oder Zinkoxyd beigemischt und auf einer Walzenmühle glatt gerieben.
Die nach diesen Verfahren hergestellten Enthaarungsmittel sind äusserst rasch wirksam, lange Zeit haltbar und vor allem ohne jegliche nachteilige Einwirkung auch auf empfindliche Haut, da die ätzenden Hydroxyde der Erdalkalien durch das im Überschuss vorhandene Albumin unter Bildung von Albuminat neutralisiert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer die Haut nicht angreifenden Enthaarungsereme mit Sulfiden oder Hydrosulfiden der Erdalkalien, z. B. Kalzium, Strontium, Barium, als wirksamen Bestandteil, dadurch gekennzeichnet, dass die trockenen oder gelösten Sulfide oder Hydrosulfide oder Mischungen beider mit einer Eiweisslösung und geringen Mengen Erdalkalihydroxyd vermischt werden, wobei durch die Bildung von Erdalkalialbuminat eine Koagulation oder Verdickung der Masse eintritt.