DE805416C - Zahnpaste - Google Patents
ZahnpasteInfo
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- DE805416C DE805416C DEP3659A DEP0003659A DE805416C DE 805416 C DE805416 C DE 805416C DE P3659 A DEP3659 A DE P3659A DE P0003659 A DEP0003659 A DE P0003659A DE 805416 C DE805416 C DE 805416C
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 17. MAI 1951
p 3659 IVa/30 h B
Zahnpaste
Um die erforderliche Wirksamkeit zu haben, muß eine gute Zahnpaste im wesentlichen die drei im folgenden
genannten Wirkungen gleichzeitig ausüben:
a) eine mechanische Reinigung oder wenigstens ein Polieren mit dem Ziele, den Zahnstein zu zerreiben
und zu lockern und den Zahnschmelz
zu
reinigen;
b) Auflösung teerhaltiger und ähnlicher Stoffe, im besonderen solcher Stoffe, die vom Tabakgenuß
herrühren;
c) eine tonische und eine antiseptische Wirkung, im besonderen mit dem Ziele, die Zahnfleischentzündung
und die Zahnkaries zu verhindern.
Die meisten der zur Zeit bekannten Zahnpasten erfüllen im allgemeinen nur eine oder zwei dieser
Bedingungen. Dieser Mangel ist darauf zurückzuführen, daß diese Pasten nur ein mechanisches
Reinigungsmittel und ein öl oder nur ein solches Reinigungsmittel und pulverförmiges Chlorid enthalten.
Diese bekannten Zahnpasten enthalten außerdem meistens Seife. Die Anwesenheit von
Seife bedeutet aber einen schweren Nachteil, denn dieser Stoff erweicht infolge seiner alkalischen Beschaffenheit
das Zahnfleisch, erweitert dessen Poren und erleichtert infolgedessen das Eindringen von
Verunreinigungen in das Gewebe und verursacht Zahnfleischentzündung.
Außerdem bewirkt die Seife infolge ihrer Alkalität, daß ein Teil des Zellgewebes abstirbt, was wiederum
infolge der aufgenommenen anorganischen Stoffe (kohlensaurer Kalk und andere) die Bildung
von Zahnstein bewirkt. Überdies werden beim Zerfall der Seife Fettsäuren frei, die die Bildung von
Zahnstein fördern, anstatt sie zu verhindern.
Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstande die Schaffung einer Zahnpaste, welche die drei obengenannten
Bedingungen erfüllt und im besonderen keine Seife enthält, deren Wirkung als nachteilig
erkannt worden ist. Sie hat die Form einer stabilen und homogenen Emulsion, und sie bewahrt ihre Homogenität
beim Zähneputzen bei der Berührung mit dem wäßrigen Lösungsmittel, welches der Speichel
darstellt.
to Dieses neue Zahnputzmittel besteht aus einer Emulsion eines colloidalen Stoffes und eines mechanischen
Reinigungsmittels in Verbindung mit Fett und Chlornatrium. Ihr besonderes Merkmal besteht
darin, daß das Chlornatrium in gesättigter wäßriger Lösung eingeführt ist.
Die mechanische Reinigung erfolgt durch staubfein gepulverte Stoffe, wie Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat
oder eines der vielen anderen für diesen Zweck gebräuchlichen, nicht angreifenden
Mittel.
Die Lösung der teerhaltigen Stoffe wird bewirkt
durch die Beifügung eines Fettstoffes, wie Vaseline, Paraffinöl, ein pflanzliches oder ein tierisches Fett.
Die tonische und vorbeugende Wirkung ist zurückzuführen auf die gesättigte Chlornatriumlösung.
Die Salzlösung, deren Zusammensetzung derjenigen des Blutes ähnelt, ist den biologischen Lösungen
analog und ohne schädliche Wirkung auf das Gewebe. Infolge der Konzentration dieser Lösung
übt die Zahnpaste bei ihrer Berührung mit dem Zahnfleisch auf dieses eine osmotische Wirkung aus,
die eine Verengung der Poren bewirkt und dadurch das Eindringen schädlicher oder ansteckender Stoffe
erschwert. Auf diese Weise wird eine heilsame Drainage des Zahnfleisches erzielt. Das Salz
wirkt tonisch auf das Gewebe, ohne es anzugreifen, wie es medikamentöse Stoffe tun würden.
Außerdem bewirkt das Salz, im Gegensatz zu den Zahnpasten, die Seife oder weich machende Stoffe
enthalten, nicht eine Verminderung der Oberflächenspannung des Speichels. Diese Oberflächenspannung
aber ist es gerade, welche die Mundschleimhaut und das Zahnfleischgewebe schützt. Die neue Zahnpaste
setzt daher diesen Schutz nicht herab. Sie ist chemisch neutral und beeinflußt die Mundhöhle in
keiner Weise.
Die einfache Mischung der genannten Bestandteile, des mechanischen Reinigungsmittels, des
Fettes und des Salzes, würde indessen nicht ausreichen. Zur Erzielung der Wirkung kommt noch
ihre Vereinigung und Stabilisierung in Form einer homogenen und beständigen Emulsion hinzu. Die
Homogenität und die Stabilität werden gleichzeitig dadurch erreicht, daß das Salz in gelöster Form
beigemischt und daß ein emulgierender Stoff, z. B. colloidales Kaolin, hinzugefügt wird.
Diese Besonderheit unterscheidet den Erfindungsgegenstand von den bekannten Zahnpasten, die
Chlornatrium in pulverisierter Form enthalten.
Dieses Salzpulver ist kristallinisch, es hat infolgedessen eine sehr starke mechanische Wirkung und
verletzt häufig das Gewebe. Außerdem lösen sich die Salzkristalle bei Berührung mit dem Zahnfleisch
örtlich auf und rufen dadurch eine Entzündung hervor. Diese Nachteile werden dadurch vermieden,
daß das Salz in Form einer gesättigten Lösung beigegeben wird und daß diese mit dem kolloidalen
Kaolin, dem mechanischen Reinigungsmittel und den Fettstoffen emulgiert wird.
Eine Zahnpaste gemäß der Erfindung enthält die wirksamen Stoffe beispielsweise im folgenden Verhältnis:
220 g kohlensaurer präzipitierter Kalk, 110 g kolloidales Kaolin (Bentonit), 80 g öl, 300 g
einer gesättigten Lösung von Chlornatrium.
Diese Stoffe können folgendermaßen miteinander vereinigt werden:
Man stellt zuerst eine innige trockene Mischung des kohlensauren Kalks mit dem kolloidalen Kaolin
her. Die Hälfte dieses Gemisches wird mit dem Fett zu einer homogenen Mischung verarbeitet. Die
andere Hälfte wird in die Chlornatriumlösung gegeben. Den so gebildeten Brei läßt man einige
Stunden ruhen. Darauf setzt man schrittweise dem ersterwähnten Fettgemisch diesen Brei aus Kaolin
und kohlensaurem Kalk sowie die Salzlösung zu.
Danach kann man nötigenfalls solche Färb- und Duftstoffe hinzufügen, die bei der Herstellung von
Zahnpasten üblich sind.
Die Beimischung von antiseptischen Stoffen ist nicht empfehlenswert, außer in besonderen Fällen,
denn die Mikroorganismen der Mundhöhle gewöhnen sich sehr schnell daran, während die natürliche
Abwehr nachläßt.
In der Zahnpaste gemäß der Erfindung hat die Salzlösung eine stark hypertonische Wirkung auf
die Schleimhaut und kommt den natürlichen Kräften zu Hilfe, die einer Entzündung entgegenwirken. Sie
bekämpft sie, indem sie die Phagocytose anregt, und zwar ohne Hilfe von Medikamenten, die auf die
Dauer den Organismus schädigen. Das colloidale Kaolin in Verbindung mit dem Fettstoff trägt zur
Auflösung des Zahnsteines bei. Diese Wirkung wird unterstützt durch das mechanische Reinigungsmittel.
Andererseits wird eine zu starke mechanische Wirkung des Calciumcarbonats oder ahnlicher
Pulver erheblich gemildert durch die Anwesenheit des Fettes, welches als Schmierung
dient.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß durch die erfindungsgemäße Zusammenstellung der wirksamen
Stoffe in der neuen Zahnpaste das Mycelium des Leptothrix, des Pilzes, auf dem die die Zahnkaries
verursachenden Mikroorganismen leben, vollständig vernichtet wird. Diese Feststellung ist von großer
Wichtigkeit, da es erwiesen ist, daß bei Abwesenheit dieses Pilzes die Zahnkaries sich nicht entwickeln
kann.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Herstellung einer aus einer Emulsion eines kolloidalen Stoffes mit einem mechanischen Reinigungsmittel, einem Fettstoff und Chlornatrium bestehende Zahnpaste, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlornatrium in Form einer gesättigten, wäßrigen Lösung der Emulsion einverleibt wird.O 424 5.51
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