DE1289246C2 - Zahnpflegemittel - Google Patents
ZahnpflegemittelInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Ca fPO Ϊ OH + F-->■ Ca^(POA1F + OH
Indium(III)-salz InCl3 oder InF3 ist. *5 5
4. Zahnpflegemittel nach Ansprüchen 1 bis 3, Die Behandlung des Zahnschmelzes mit konzendadurch
gekennzeichnet, daß es Fluoridionen in trierteren Fluorlösungen führt zur Bildung von CaI-einer
Menge von 100 bis 4000 Teile pro Million ciumfluorid als Produkt
liefert und in dem das Gewichtsverhältnis von Ca5(PO4)3OH -+- 10 F- -f- 3 H+
Ind.lum(III) zu Fluor 1: 7 bis 1:100 beträgt. 3° _+ 5 caF + 3 HPO4 = + OH-
5. Zahnpflegemittel nach Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Zahnpaste In beiden Fällen unterliegt das auf der Zahnfläche
ist aus (1) 20 bis 60 Gewichtsprozent eines Schleif- gebildete Reaktionsprodukt weniger der Säureeinmittels,
(2) 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent eines wirkung als nicht modifizierten Zahnsubstanzen. Die
schaumbildenden Mittels, (3) 0,5 bis 5,0 Gewichts- 35 Entmineralisierung des Zahnschmelzes durch bioprozent
eines Verdickungsmittels, (4) bis zu 35 Ge- logisch gebildete Säuren der Mundhöhle wird dadurch
wichtsprozent eines Feuchtigkeit bindenden Mittels, verringert, und der Kariesbeginn ist weniger wahr-(5)
einem wasserlöslichen, die Löslichkeit des Zahn- scheinlich. Das Kation des Fluorids kann gleichfalls
Schmelzes verringernden Fluorid in solcher Menge, unter Bildung des entsprechenden Orthophosphats
daß 100 bis 2000 Teile Fluoridionen pro Million 40 mit dem Zahnschmelz reagieren und die Schmelz-Teile
Zahnpasta geliefert werden, (6) einem wasser- löslichkeit beeinflussen.
löslichen Indium(III)-salz in solcher Menge, daß Es wurde bereits eine Vielzahl von Fluorverbin-
das Gewichtsverhältnis von Indium(III)-ionen zu düngen sowohl anorganischer als organischer Art
Fluoridionen 1:7 bis 1:100 beträgt, und (7) der als Antikariesmittel vorgeschlagen. Um eine maxi-Restmenge
Wasser. 45 male Verringerung der Schmelzlöslichkeit zu er
reichen, ist es zweckmäßig, die das Fluorid enthaltende Zusammensetzung im sauren pH-Bereich, vorzugs-
weise unter einem pH-Wert von 6 zu halten.
Es stellte sich jedoch heraus, caß die meisten
50 Fluoride den Zahnschmelz in unerwünschter Weise
verändern, und zwar einige mehr als andere, wenn
Die Erfindung betrifft ein Zahnpflegemittel, ent- sie in Zahnpflegemitteln verwendet werden, die die
haltend mindestens ein die Löslichkeit des Zahn- für die Antikarieswirksamkeit erforderliche Azidität
Schmelzes verringerndes wasserlösliches Fluorid, das besitzen. Beispielsweise bewirkt die Anwendung von
in saurer wäßriger Lösung den Zahnschmelz ent- 55 Natriumfluorid in wäßriger Lösung mit einem pH-mineralisiert
in einer solchen Menge, daß 25 bis Wert von 5 auf den Zahnschmelz eine starke Ent-Teile
Fluoridionen pro Million Teile der ge- mineralisierung der Zahnstruktur, was an einer hochsamten
Zusammensetzung geliefert werden und In- gradigen Freisetzung von Phosphat und einer merkdiumionen
und daß die Zusammensetzung in wäßriger liehen Veränderung im Aussehen der Zahnflächen zu
Lösung einen pH-Wert zwischen etwa 2,5 und etwa 60 erkennen ist. Auf diese Weise kann das Fluorid-6,0
aufweist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Antikariesmittel in vielen Fällen im wesentlichen die
mindestens ein wasserlösliches Indium(IlI)-salz in gleiche unerwünschte Wirkung wie die natürliche
solcher Menge vorliegt, daß 1 bis 1000 Teile In- Entmineralisierung, die auf ein Minimum herabgesetzt
dium(III)-ionen pro Million Teile des Mittels geliefert werden soll, haben. Andererseits sind Natriumfluorid
werden und das Gewichtsverhältnis von Indium(III) 65 und viele andere Fluoride, die alle diesen Nachteil
zu Fluor 1: 1 bis 1: 2000 beträgt. aufweisen, wegen ihrer guten Erhältlichkeit, Wirt-
Unter dem Ausdruck »Zahnpflegemittel« wird im F^haftlichkeit und Wirksamkeit bei der Herabsetzung
vorließenden ein Produkt verstanden, das nicht zur der Schmelzlöslichkeit sehr begehrt.
t 289 246
3 4
Es wurde ',nun gefunden, daß durch Zusatz von (F) R*
bestimmten wasserlöslichen Indium(III)-salzen in be- ι
reite sehr geringen Mengen zu wasserlösliche Fluorid* r„ _ rH _ nu
ionen enthaltenden Zahnpflegemitteln, die einen sauren / a
pH-Wert aufweisen, die entmtneralisierende Wirkung S R — CO — N -HF
yon sauren Fluoridlösungeu auf den Zahnschmelz
gehemmt und somit eine Veränderung der Zahnstruk- CHa — CH — OH
tür weitestgehend vermieden wird, |
Bei den erfindungsgemäßen Zahnpflegemitteln kann R*
eine Vielzahl von Fluoriden verwendet werden. Ins- io
besondere kann jedes wasserlösliche Fluorid, das (G)
besondere kann jedes wasserlösliche Fluorid, das (G)
wenigstens 25 Teile Fluoridionen pro Million Teile FH · H2N — R1 — NH., · HF
der gesamten Zusammensetzung in wäßriger Lösung
liefert und das die Löslichkeit des Zahnschmelzes und
verringert, verwendet werden. t5
liefert und das die Löslichkeit des Zahnschmelzes und
verringert, verwendet werden. t5
Zu den erfindungsgemäß verwendbaren Fluoriden m
gehören: \u)
R R'
Anorganische Fluoride 2 \ /
ao N-(CH2)^-N · zHF
Natriumfiuorid, , \
Kaliumfluon'd, R3x R"
Lithiumfluorid,
Lithiumfluorid,
Cäsiumfluorid, in der R einen Alkyl-, Alkoxy-, Alkenyl-, Alkylol-
Ammoiiiumfluorid, a5 oder Aralkylrest mit nicht mehr als 20 Kohlenstoff-
Aluminiumfluorid, atomen, y eine ganze Zahl von höchstens 3, R0 Wasser-
Kupfer(l)-fluorid, stoff, einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkylol-, Aralkyl- oder
Bleifluorid, Cycloalkylrest und R' und R" Wasserstoff, einen
Eisen(III)-fluorid, Alkyl-, Alkoxy-, Alkylol-, Alkenyl-, Acyl-, Aralkyl-
Nickelfluorid, 30 oder Cycloaralkylrest, R"" Wasserstoff, einen Alkyl-,
Palladiumfluorid, Acyl-, Alkenyl-, Alkylol-, Aralkyl- oder Cycloalkyl-
Silberfluor.J, rest, R* Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest,
Zinkfluorid, R1 einen Alkylenrest mit nicht mehr als 20 Kohlen-
Zirkonfluofid. Stoffatomen, R2 einen Alkyl- oder Alkenylrest mit
35 nicht mehr als 20 Kohlenstoffatomen, R3 einen
Organische Fluoride Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Alkenyl-, Alkylol-, Aralkyl-
oder Cycloalkylrest und ζ eine ganze Zahl bis höch-
I. Wasserlösliche Aminhydrofluoride der auge- stens 2 bedeutet.
meinen Formel Beispiele von Aminhydrofluoriden, die unter die
40 vorstehende Formel fallen uud für die erfindungs-
(A) gemäßen Zusammensetzungen geeignet sind, sind R · NH2 · HF nachfolgend angegeben:
(B) ro Hexylaminhydrofluorid,
/' 45 Laurylaminhydrofluorid,
R-CO-NH-CH2-CH2-N · HF Myristylaminhydrofluorid,
~\ 0 Decanolaminhydrofluorid,
Octadecenylaminhydrofluorid,
Myristoxyaminhydrofluorid,
Myristoxyaminhydrofluorid,
(C) H J^// 5° Diäthylaminoäthyloctoylamidhydrofluorid,
I ,/ Diäthanolaminoäthyloleylamidhydrofluorid,
R N (CH2)y N -HF Diäthanolaminopropyl-N'-octadecenylamin-
dihydrofiuorid,
R' l-Äthanol-2-hexadecylimidazolindihydro-
55 fluorid,
Octoyläthanolaminhydrofluorid.
(D) N — CH2
R — C · zHF Die Verbindungen der vorstehenden Gruppe, die
\ 60 wenigstens einen Kohlenwasserstoffrest, wie z. B.
N-CH2 einen Alkyl-, Alkylol-, Alkenyl- oder Alkylenrest
I iti mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen enthalten, werden
R"" für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wegen
,„v ihrer oberflächenaktiven Eigenschaften besonders be-
*· ' 65 vorzugt. Diese und andere brauchbare Aminhydro-
R —CO —NH-CH2-CH-OH · HF fluoride sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung
I sind von Schmid u. a. in der USA.-Patentschrift
R* 3 083 143 beschrieben worden.
i 289
II, Wasserlösliche quaternär Amraoniurafluoride
mit einer Atorogruppe der folgenden allgemeinen Formel:
in der R einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkylol-, Alkoxyalkyl-, Aryl-, Aryloxyalkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-,
Cycloalkenyl- oder heterocyclischen Rest oder einen ίο
zusätzlichen quaternären Ammoniumrest bedeutet, der am Stickstoffatom durch eine Brückengruppe
angelagert ist, oder einen Rest der allgemeinen Formel
— R4 — CO · Y
bedeutet, in der Y eine OH-, Alkoxy-, Cycloalkoxy-,
Aralkoxy- oder r
/
N -Gruppe
und R4 einen Alkylen- oder Arylenalkvlenrct darstellt
und jedes der Symbole R5 und R6 Wasserstoff
oder einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkylol-, Aryl-, Aralkyl-, Cycloalkyl- oder heterocyclischen Rest bedeuten oder as
R5 und R6 zusammen mit dem Stickstoffatom einen
heterocyclischen Kern bedeuten, wobei jede der drei freien Valenzen durch einen Alkyl-, Alkenyl-,
Alkylol-, Alkoxyalkyl-, Aryl-, Aryloxyalkyl-, Aralkyl-. Cycloalkyl- oder heterocyclischen Rest abgesättigt 3t
ist oder zwei der freien Valenzen durch eine Gruppe abgesättigt werden, die zusammen mit dem Stickstoffatom
einen gesättigten oder ungesättigten, nicht substituierten oder substituierten heterocyclischen
riing bilden. Nachfolgend werden spezifische Beispiele von geeigneten Fluoriden dieser Klasse angegeben:
Octyltrimethylammoniumfluorid, Dodecyläthyldimethylammoniumfluorid,
Tetraäthylammoniumfluorid, Dilauryldimethylammoniumfluorid,
/]"■» - Octadecenylbenzyldimethylammoniumfluorid,
Dioctyldiäthylammoniumfluorid, Cyclohexylcetyldimethylammoniumfluorid,
Furfuryllauryldimethylammoniumfluorid, Phenoxyäthylcetyldimethylammoniumfluorid,
N.N'-Tetramethyl-f^N'-dilauryläthylendiammoniumdifluorid,
N-Cetylpyridiniumfluorid, N1N - DilauryLmorpholiniumfluorid, N - Myristyl-N
- äthylmorpholiniumfluorid, N - (Octylaminocarbonyläthyl) -N- benzyl - dimethylammoniumfluorid,
N - (ß - Hydroxydodecyl) - trimethylammoniumfluorid,
N - Phenyl - N - hexadecyldiäthylammoniumfluorid, N - Cyclohexyl - N - octadecyldimethylammoniumfluorid,
N - (2 - Carbomethoxyäthyl) - N - benzyldimethylammoniumfluorid, N-(2-Carbocyclohexoxyäthyl)
- N - myristyl - dimethylammoniumfluorid, N - (2 - Carbobenzyloxyäthyl) -N- dodecyldimethylammoniumfluorid,
N - [2 - (N1N' - Dimethylaminocarbonyr)-äthyl]-N-dodecyldinthylammoniuinfiuorid.
N - Carboxymethyl - N - eikosyldimethylammoniumfluorid
usw. Diese Klasse von Verbindungen sowie die Verfahren zu ihrer Herstellung sind in der britischen
Patentschrift 865 272 beschrieben.
Verbindungen der allgemeinen Formel
Verbindungen der allgemeinen Formel
in der χ und y ganze Zahlen von 1 bis 4 und /; eine
ganze Zahl von 1 bis 3 bedeutet, fallen unter die
vorstehend beschriebene Gruppe, haben jedoch eine wesentlich verlängerte Neigung einer Entmincralisicrung unterhalb der Oberfläche zu bewirken. Trotzdem
wird bei der Verwendung dieser Verbindungen, wie z, B. Dimethyldi&tbanoliwunoniunifluorid, Trip
methylBtbanolammonJumfluorid und Metbyltriätbar
nolammoniuinfluorid zusammen mit ImiiumXIip.verbindungen, in den erfindungsgemäßen Mitteln immer
noch ein Vorteil erzielt Sie stellen sogar eine bevorzugte Gruppe von Fluoriden dar, wobei Methyltriäthanolammoniumfluorid besonders bevorzugt wird.
III. Wasserlösliche Additionsverbindungen von Aminosäuren und Fluorwasserstoffsäure oder
Fluoriden.
Lysinhydrofluorid,
Alaninhydrofluoriri,
Betainzirkonfluorid.
Weitere geeignete Beispiele dieser Gruppe von Verbindungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
sind von Schmid in der kanadischen Patentschrift 594 553 beschrieben worden. Jede der vorstehenden
Verbindungen kaDn 25 Teile Fluoridionen pro Million
Teile in wäßriger Lösung liefern. Wenn diese Salze in Wasser gelöst und auf einen pH-Wert von 6,0
oder darunter eingestellt werden, verringern die erhaltenen Lösungen die Löslichkeit des Zahnschmelzes,
können jedoch eine unterschiedliche Entmineralisierung bewirken, wenn sie auf die Zähne aufgebracht
werden. Jedes dieser Salze wird daher erfindungsgemäß zusammen mit In(lll)-ionen verwendet.
Die organischen Fluoride und Hydrofluoride lassei,
sich besonders vorteilhaft in den erfindungsgemäßen Mitteln verwenden und werden deswegen bevorzugt,
weil sie zusätzlich zu ihren ausgezeichneten antikariogenen Eigenschaften den Zahnpflegemitteln, in
denen sie enthalten sind, häufig gute Reinigungs-, Schaumbildungs- und andere günstige Eigenschaften
verleihen.
Wie vorstehend bereits gesagt wurde, muß das für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen geeignete
Fluorid in der Lage sein, wenigstens 25 Teile pro Million Fluoridionen in wäßriger Lösung zu
liefern. Die Menge an dieser Komponente, die für wirksame Ergebnisse angewendet wird, hängt vom
T)p der Zahnpflegemittel ab. Beispielsweise enthält
eine Zahnpasta vorzugsweise eine Fluuridmenge. die etwa ICO bis etwa 4000Teilen Fluoridionen pro
Million Teile der Zahnpasta entspricht. Prophylaxepasten
für die Zähne od;r äußerlich anzuwendende Lösungen, die in Zahnarztpraxen aufgebracht werden,
können andererseits bis zu etwa 7500 Teile pro Million Fluoridionsn in Lösung enthalten. Bedenken
wegen der Flunricitoxizität bestimmen natürlich die
untere max'male Konzentration für Produkte, die
häufig bei nicht unter Kontrolle stehenden Verfahren verwendet werden.
Das lndllVion kann durch ein nicht toxisches wasscrlosucl-.es Indiumsalz geliefert werden, das sich
ausreichend zersetzt, wodurch die erforderlichen Mengen
des In(III)-IOHS geliefert werden. Beispiele von
geeigneten Indiumsalzen sind InCl3, InF3, ln(CIO4)3,
In(NO3I3 und in2(SO4)3.
Das wasserlösliche Indiumsalz mn β in einer Menge
vorliegen, die ausreicht, um 1 his 1000 Teile In(III)-ionen,
vorzugsweise nicht mehr als 400 Teile In(IIl)-ionen pro Million Teile der üesamtzusammensetzung
zu liefern und ein Gewichtsverhältnis von Indium zu Fluor zwischen 1: 1 und 1 : 2000 herzustellen.
Wenn das Verhältnis von Indium zu Fluor größer als 1:1 ist, werden die erfindungsgemäßen
Ziele nicht erreicht, da Zusammensetzungen, die höhere Indiumkonzentrationen enthalten, im be- ίο
vorzugten pH-Bereich nicht beständig sind. Ferner verringern diese höheren Indiumkonzentrationen die
Fluoridaufnahme des Zahnschmelzes auf einen zu niedrigen Wert, um das volle antikariogene Potential
des Fluorids zu realisieren. Wenn Verhältnisse von weniger als 1:2000 verwendet werden, wird die
schädigende Entmineralisierung nicht gehemmt. Vorzugsweise liegt das Gewichtsverhältnis von Indium
zu Fluor innerhalb eines Bereichs von 1:7 bis 1:100. ao
Die maximale Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wird erreicht, wenn der pH-Wert
zwischen 2,5 und 6,0 liegt. Wie vorstehend bereits ausgeführt, bewirken die Fluoride nicht die gewünschte
Reduktion der Zahnschmelzlöslichkeit bei einem pH-Wert von über 6,0. Bei einem pH-Wert unter 2,5
ist es außerordentlich schwierig, Zahnpflegemittel herzustellen, die einen annehmbaren Geschmack und
brauchbare Schaumeigenschaften haben. Der bevorzugte pH-Bereich für den erfindungsgcmäßen Zweck
liegt zwischen 4,5 und 5,5. Der pH-Wert kann mit Säuren, wie z. B. Salzsäure, Essigsäure, Gluconsäure,
Zitronensäure usw., eingestellt werden.
Die Entmineialisierung des Zahnschmelzes kann visuell durch das Elektronenmikroskop unter Anwendung
des Verfahrens von Grey u. a., das in Journal of Dental Research, Bd. 37, Nr. 4, S. 638 bis
648, vom August 1958 beschrieben ist. beobachtet werden. Die Entmineralisierung der Zahnstruktur
kann gleichfalls durch Messen der von einem gegebenen Zahnschmelzbereich bei üblicher Behandlung
mit einer wäßrigen Lösung des in Frage stehenden Mittels freigesetzten Phosphatmenge auf folgende
Weise festgestellt werden:
Schmelzstücke von gleichmäßiger Größe (etwa 13 mm2) werden von der labilen Seite von mittleren
Rinderschneidezähnen abgespalten. Diese Stücke werden dann hochgradig poliert und auf Plastikstangen
aufgebracht, die in die Spannvorrichtung eines Motors eingespannt werden, um mit 500 U/Min, bewegt zu
werden. Der Motor wird angestellt, und das rotierende Zahnstück wird 18 mm tief in eine Behandlungslösung getaucht, die in einem sterilen Plastikröhrchen
von 17 χ 100 mm enthalten ist. Der Grad der Umsetz/ing
dieser Materialien mit dem Zahnschmelz wird nach 20 Minuten Behandlung durch Analysieren der
Behandlungslösung auf Phosphat nach dem Verfahren von Martin &Doty bestimmt.
Tabelle I
Von den Sclimelzoberfiächen durch Behandlung mit sauren wäßrigen Fluoridlösungen freigesetztes Phospha
Von den Sclimelzoberfiächen durch Behandlung mit sauren wäßrigen Fluoridlösungen freigesetztes Phospha
Beispiel | Fluoridsalz | GewichtskonsKi (Teile/ F |
ltralion des Ions Million) In (111) |
In-F-Verhältnis | pH der Lösung | ΡΟ,/12,6 mm1 (V) |
1 | NaF NaF |
1000 1000 |
50 | 1:20 | 4,5 4,5 |
29,3 4,2 |
2 | NaF NaF |
954 954 |
806 | 1:1,06 | 2,5 2,5 |
41,7 7,4 |
3 | NH4F NH4F |
1000 1000 |
50 | 1:20 | 4,5 4,5 |
35,3 2,7 |
4 | TMA+F-*) TMA+F-*) |
1000 1000 |
50 | 1:20 | 4,5 4,5 |
30,0 4,7 |
5 | Leucin · HF Leucin · HF |
1000 1000 |
50 | 1:20 | 2,8 2,8 |
40,0 28,8 |
6 | Leucin · HF | 954 | 806 | 1:1,06 | 2,5 | 9,8 |
7 | Leucin · HF Leucin · HF |
100 100 |
100 | 1:1 | 3,0 2,8 |
138,0 3,4 |
8 | TiF4 TiF4 |
1000 1000 |
50 | 1:20 | 2,8 2,8 |
16,1 11,0 |
9 | TiF4 TiF4 |
100 100 |
100 | 1:1 | 2,6 2,6 |
35,6 7,6 |
10 | SrF2 SrF2 |
50 50 |
25 | 1:2 | 3,5 3,5 |
32,5 kein PO4 |
11 | MTÄA+F-**) MTAA+F-**) |
1000 1000 |
250 | 1:4 | 3,5 3,4 |
23,7 9,1 |
12 | ZnF., ZnF2 |
1000 1000 |
100 | 1:10 | 4,0 4,0 |
4,7 0,4 |
13 | AgF AgF |
1000 1350 |
806 | 1:1,68 | 4,5 4,5 |
7,7 kein PO4 |
*) Methyltriäthanolammoniumfluorid.
409 631/:
ίο
Die vorstehendeTabelle zeigt die relative Entmineralisierung,
die stattfindet, wenn wäßrige Lösungen mit repräsentativen anorganischen und organischen Fluoriden
mit und ohne Gehalt von In(III)-ionen mit Zahnschmelz
in Berührung gebracht werden, was durch Messung der PO4-Freisetzung nach dem vorstehend
besch'iebcnen Verfahren bestimmt wird. In jedem Fall wurde das In(III)-ion von InCl3 geliefert, mit Ausnahme
von Beispiel 13, bei dem InF3 verwendet wurde.
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß der durch die sauren wäßrigen Fluoridlösungen
bewirkte Entmineralisierungsgrad sich mit dem verwendeten Fluoridsalz, dem pH-Wert der Lösung
und der Fluoridkonzentration verändert, jedoch in jedem Fall in Gegenwart des In(III)-ions stark herabgesetzt
wird. Die Antikarieswirkung der Fluoridlösungen dieser Beispiele wird jedoch durch das
Vorliegen des In(III)-ions nicht beeinträchtigt. Falls beispielsweise das Gewichtsverhältnis von In(HI)
zu F auf 2: 1 erhöht wird, entmineralisieren diese Zusammensetzungen die Zahnstruktur nicht stärker,
setzen jedoch das antikariogene Potential des Fluoride herab, da sie die Fluoridaufnahme durch den Zahnschmelz
beeinträchtigen. Es ist daher wesentlich, daß das Verhältnis von 1: 1 nicht überschritten wird.
Es wurde ein Tierversuch vorgenommen, um die Wirkung von repräsentativen erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auf folgende Weise festzustellen: Die zu untersuchende Zusammensetzung wurde mit
einem kleinen Wattetupfer auf die Zähne von eben abgesetzten Ratten vom Stamm Wistar aufgebracht.
Die Tiere waren in Einzelkäfigen untergebracht und unmittelbar auf eine feinteilige kariogene Diät gesetzt,
die aus 32 % entfetteter Trockenmilch, 63 % Sucrose, 2% getrocknetem Leberextrakt und 3% Zellmehl
bestond. Wasser und Nahrung wurden im Verlauf des Versuchs ad libitum verabreicht. Die Testzusammensetzung
und die Kontrollzusammensetzung (H2O) wurden willkürlich an ein männliches und ein weibliches
Tier von jeweils dreißig Würfen verabreicht, so daß mögliche Abweichungen innerhalb der Würfe
und Geschlechter bei der Auswertung der Ergebnisse unbeachtet gelassen werden konnten. Der Gesamtversuch
bezog sich auf einen ausgeglichenen unvcllständigen Block (s. Cochran, W.O. und Cox,
G. M., Experimentell Designs, 2. Ausgabe, S. 475, Plan 11. 6, John Wiley & Sons, Inc. New York, 1957).
Die Test- und Kontrollzusammensetzungen wurden zweimal täglich 14 Tage innerhalb eines Zeitraums
von 3 Wochen aufgebracht.
Nach Ablauf der Behandlungszeit wurden alle Tiere getötet und ihre Zähne mit 2%igem AgNO3
abgetupft, um die beginnenden Kariesschäden festzustellen. Die betupften Zähne und Kieferknochen
ao wurden dann entfernt und durch Behandlung in einem Autoklav gereinigt. Die Zähne würden aufgeschnitten,
mikroskopisch untersucht und die einzelnen Kariesschäden nach dem in »Planing and
Evaluating Studies on Experimentally Produced Caries
as in Rats«, Schweiz, Monatsschrift der Zahnheilkunde,
Bd. 67, S. 755 bis 776 (1957), beschriebenen Verfahren von Marthalleru. a. ausgewertet. Bei AbschluC
der Untersuchung wurden die Durchschnittswerte für die Anzahl der Schaden und den Schadensgrad
für jede Behandlungsgruppe errechnet und die prozentuale Kariesherabsetzung, bezogen auf die aus
Wasser bestehende Kontrollflüssigkeit, berechnet.
Die Fluor- und Indium(III)-konzentration und die prozentuale Kariesherabsetzung, die mit den erfin-
dungsgemäßen Zusammensetzungen erreicht wurde, sind in der nachfolgenden Tabelle II angegeben:
Beispiel | Zusammensetzung (pH = 5,0) |
F Teile/Million |
In (III) Teile/Million |
Herabsetzung % |
14 15 |
Methyltriäthanolammoniumfluorid + Indiumchlorid in wäßriger Lösung Natriumfluorid + Indiumfluorid-Zahnpasta*) |
1000 1075 |
30 150 |
59,3 54.1 |
Gewichtsprozent
♦) Indiumfluorid (InF3 · 3 H2O) 0,03
Natriumfluorid 0*22
Schleifmaterial (zerkleinertes Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harz) 30 00
Sorbit (30% in Wasser) 20,00
Glycerin 21^64
Hexadecylhydroxysultain 100
Hydroxyäthylnitrilodiessigsäure ]
Hydroxyäthylcellulose ^5q
Saccharin 018
Geschmackstoff 0^85
Farbstoff 047
Wasser, pH = 5,0 '.'.'.'.'. Rest
Es ist zu erkennen, daß die repräsentativen erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zu einer wesentlichen
Herabsetzung des Kariesbefalls führen, wenn sie auf die Zähne von normalen Labprtieren aufgebracht
werden. Ähnliche Antikarieseffekte werden durch andere in den Rahmen der Erfindung fallende
Kombinationen von Fluorid- und Indiumsalzen er zielt. Beispielsweise kann das in der Zusammensetzunj
des Beispiels 15 verwendete Indiumfluorid durch eiro äquivalente Menge InCl3, In(ClO4),, In4(PsO7)3 ode
In2(SO4);, ersetzt werden, ohne daß die Antikaries
wirkung der Zusammensetzung beeinflußt wird.
Die Andkarieswirkung der erfindungsgemäßen Zusammenseizungen
wurde ferner durch den sogenannten »Agar-Speichel-Test« nachgewiesen, der bestimmte
im Mund des Menschen bestehende Bedingungen vortäuscht Diese Versuche wurden wie folgt durchgeführt:
Ocsunde extrahierte menschliche Zähne wurden gereinigt, poliert und zu Quadranten zerschnitten.
Jeder Quadrant wurde auf 6 mm große Plastikstäbchen gebracht und der Zementbereich und die Schneidflächen
der Quadrantan mit Wachs abgedeckt, um zu verhindern, daß eine Berührung und eine Reaktion
der Testzusammensetzungen mit einer anderen Zahnfläche als dem Schmelz erfolgt. Die Zahnquadranten
wurden in die Testzusammensetzung, die für sie vorgesehen war, insgesamt 20 Minuten eingetaucht,
wobei die Zusammensetzung während der ganzen Zeit gerührt wurde. Nach der Behandlung wurden die
Zähne gespült und dann in gesonderten Behältern in destilliertes Wasser getaucht, wo sie belassen
wurden, bis sie in ein Karies verursachendes Medium eingetaucht wurden, das wie folgt erhalten wurde:
Ein Agar-Medium wurde durch Mischen von 6 Gewichtsprozent Bacto-Tomatensaft-Agar zusammen
mit 5 Gewichtsprozent Bacto-Dextrose (Difco Labs., Chicago, Hl.) in Wasser erhalten. Diese Mischung
wurde dann in Reagenzgläser gegeben, sterilisiert und zum Erhärten abgestellt.
Jeder behandelte Zahnquadrant wurde dazu verwendet, ein Loch in das erhärtete Agar zu stoßen,
und 1 ecm frisch gesammelter Speichel von wenigstens
zwei Spendern wurde in die öffnung pipettiert. Der Zahnquadrant wurde dann in die öffnung gelegt.
und es wurde sichergestellt, daß alle Oberflächen mit dem Agar und dem Speichel in guter Berührung
standen. Ein den eingebetteten Zahnquadranten enthaltendes Reagenzglas wurde in einen geschlossenen
Behälter (der teilweise zur Feuchthaltung mit Wasser gefüllt war) gegeben, der wiederum in einen bei einer
konstanten Temperatur von 37'C gehaltenen Schrank gegeben wurde.
Die Entmineralisierung der auf die vorstehend beschriebene Weise behandelten Zahnquadranten
wurde quantitativ durch visuelle Überprüfung von
ίο zwei Prüfern bestimmt, die den Bereich einer jeden
Oberfläche, die entkalkt worden war (»weiße Flecken« gebildet hatte) unter Abrundung auf jeweils 10%
abschätzen.
Die Entmineralisierung wurde ferner durch Photo-
Ig graphieren der behandelten Zähne bei Bestrahlung
mit Ultraviolettlicht gemessen. Der entmineralisierte Bereich des Zahns fluoresziert geringer als der intakte
Teil, und der Grad der Entmineralisierung wird auf Grund der photographischen Aufzeichnung geschätzt.
»o Um den Grad des durch die Testzusammensetzungen
verliehenen Schutzes zu bestimmen, wurde der prozentuale Bereich der Entmineralisierung von kodifizierten
Proben des behandelten Zahnquadranten und eines unbehandelten Kontrollzahnquadranten,
»5 die den gleichen Bedingungen ausgesetzt worden waren, bestimmt. Die nachfolgende Tabelle gibt die
Ergebnisse von berechneten Agar-Speichel-Tests bei einer repräsentativen erfindungsgemäßen Zusammensetzung
an. Die Zahnquadranten wurden täglich mit der Testzusammensetzung nach dem vorstehenden
Verfahren behandelt und nach 3 und 6 Tagen in dem Agar-Speichel-Medium untersucht. Die Kontrollzahnquadranten
wurden auf gleiche Weise mit destilliertem Wasser behandelt.
Beispiel | Zusammensetzung (pH = 5,0) | F Teile/Million |
In (III) Teile/Million |
Entkalkter 3 Jage |
Bereich, % 6 Tage |
16 | Wäßrige NaF- und InCla-Lösung Kontrollösung (H8O) |
1000 | 30 | 3,1 31,0 |
4,6 55,0 |
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß die Zusammensetzung dem Zahnschmelz unter gleichen
Bedingungen, wie sie im Mund des Menschen herrschen, einen wesentlichen Schutz bietet. Die mit
Wasser behandelten Kontrollzähne sind gegenüber dem die Karies bewirkenden Medium nicht geschützt,
und es tritt bei ihnen eine hochgradige Entmineralisierung ein. Auf der anderen Seite führt die Zusammensetzung
nach Beispiel 16 zu einem wesentlichen Zahnschutz, und die Entmineralisierung ist verhältnismäßig
gering.
Für die Kariesprophylaxe werden Zahnpflegemittel, die die effindungsgemäßen Kombinationen von In(III)
und F enthalten, besonders in Form von Zahnpasten bevorzugt. Zahnpastazueammensetzungen enthalten
typischerweise ein Schleifmittel, schtambildendes Mittel,
Bindemittel, Lösungsmittel sowie Geschmackslind Süßstoffe. Vorzugsweise werden Komponenten
verwendet, die eine geringere Neigung zur Umsetzung mit dem Indiuih- und Fluorid-Ion haben, so daß
diese für die Umsetzung mit dem Zahnschmelz erhalten bleiben. Zum Beispiel werden Schleifmittel,
die fnit dom Indium- oder Fluorid-Ion keine unlösliehen
Salze bilden oder diese adsorbieren, bevorzugt
Eine bevorzugte Gruppe von Schleifmitteln, dii
mit den Ionenkomponenten eines Zahnpflegemittel!
außerordentlich gut verträglich sind, besteht aus wasserundurchlässigen, vernetzten, in Wärme au*
härtenden, hochpolymeren Harzen, wie z. B. zer kleinerten Kondensationsprodukten von Melamii
und Harnstoff oder Formaldehyd. Eine große Zah von Harzsehleifmitteln, die für die erfindungsgemäßet
Zusammensetzungen geeignet sind, wird von C ο ο 1 e j
u. a. in der USA.-Patentschrift 3 070 510 beschrie
ben.
Eine andere bevorzugte Gruppe von Schleif mitteln
die zusammen mit Indium- und Flupridionen bei dei erfindungsgemäßen Zahnpflegemitteln verwendet wer
den können, sind die unlöslichen kondensiertei Phosphate. Beispiele solcher kondensierten unlös
liehen Phosphate sind Calciumpyrophosphat, CaI
ciumpolymetaphosphat und unlösliches Natriumpoly
13 U 14
metaphosphat. Schleumittelgemischc können gleich- Methyltriäthanolammonium- Gewichtsprozent
fails verwendet werden. fluorid 0,48
Die Gesamtmenge der bei den erfindungsgemäßen (500 Teile pr^
Zahnpftegemitteln verwendeten Schleifmittel kann Million F)
zwischen 0,5 und 95 Gewichtsprozent des Zahn- 5 Indiumperchlorat 0,018
Pflegemittels betragen. Vorzugsweise enthalten Zahn- (50 Teile pro
pasten 20 bis 60 Gewichtsprozent und Zahnpulver Schleifmittel (ausgefälltes Million In)
60 bis 95 Gewichtsprozent. Melamin-Formaldehyd-
Geeignete schaumbildende Mittel für die erfin- Kondensationsprodukt) 35.00
dungsgemäßen Zusammensetzungen sind Mittel, die m Sorbit (30% in Wasser) 20,00
ziemlich beständig sind und die innerhalb des wesent- Glycerin 30,00
liehen sauren pH-Bereichs Schaum bilden. Beispiele Oxyäthylcellulose 2,00
für geeignete schaumbildende Mittel sind wasser- Natriumlaurylsulfat 1,51
lösliche Alkylsulfatsalze mit 10 bis 18 Kohlenstoff- Magnesiumaluminiumsilikat 0,40
atomen im Acylrest, wie z. B. Natriumlaurylsulfat, 15 Saccharin 0,12
wasserlösliche Salze von sulfonierten Monoglyceriden Geschmacksmittel 0,85
von Fettsäuren mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, Farbstoff 0,47
wie z. B. Natriumkokosnußmonoglyceridsulfonat, Natriumhydroxyd 0,23
Sähe von Fettsäureamiden von Taurin, wie z. B. Wasser Rest
Natrium-N-methyl-N-palmityltaurid, Salze von 20 Essigsäure bis pH = 4,5,
Fettsäureestern von Isothionsäure und im wesent- Verhältnis In(III) zu F 1: 10
liehen gesättigte aliphatische Acylamide von gesättigten aliphatischen Monoamincarbonsäuren mit Die Zusammensetzung besitzt j;ute Verbraucher-2
bis 6 Kohlenstoffatomen, bei denen der Acylrest eigenschaften. Wird sie mit Wasser verdünnt und in
12 bis 16 Kohlenstoffatome enthält, wie z. B. Na- 35 üblicher Weise auf die Zähne gebürstet, dann vertrium-N-laurylsarcosid.
Es können auch Mischungen ringert diese Zahnpasta die Löslichkeit des Zahnaus zwei oder mehreren schaumbildenden Mitteln Schmelzes wesentlich, ohne daß die Zahnstruktur
verwendet werden. deinineralisiert wird.
Das schaumbildende Mittel kann in der erfindungs- Laurylaminhydrofluorid, Dodecyl-trimethylammo-
gemäßen Zahnpflegemittelzusammensetzung in An- 30 niumfluorid, Lysinhydrofluorid oder Gemische dieser
teilen von 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent vorliegen. Salze in einer Menge, die zur Ziufüh:rung von 500 Teilen
Bei der Zahnpastaherstellung ist die Zugabe von pro Million Fluor ausreicht, können bei im wesent-Material
zum Eindicken erforderlich. Bevorzugte Ver- liehen gleichen Ergebnissen ε.η Stelle von Methyldickungsmittel
sind Oxyäthylcellulose und wasser- triäthanolammoniumfluorid verwendet werden,
lösliche Salze von Celluloseäthern wie z. B. Natrium- 35
carboxymethylcellulose und Natriumcarboxymethyl- . . oxyäthylcellulose, Naturgummi, wie z. B. Karaya- Beispiel 18
harz, Gummiarabicum, Tragantgummi, können gleichfalls
als Verdickungsmittel verwendet werden, können Ein Zahnpulver, das eine andere Ausführungsforrr
jedoch dazu neigen, bei einigen Zusammensetzungen *o gemäß der Erfindung darstellt, hat folgende Zuunerwünschte
Gerüche oder unerwünschten Ge- sammensetzung: schmack hervorzurufen. Kolloidales Magnesiumalu- Gewichtsprozent
miniumsilikat oder feinverteilte Kieselsäure können Calciumpyrophosphat 95,00
als Teil des Verdickungsmittels verwendet werden, Natriumlaurylsulfat 1,00
um die Struktur der Zahnpasta zu verbessern. Ver- 45 Palladiumfluorid (PdF2) 0J6
dickungsmittel können in einer Menge von 0,5 bis (2000 Teile pro
5,0 Gewichtsprozent der Zahnpasta zur Herstellung Million F)
eines zufriedenstellenden Produktes verwendet werden. Indiumchlorid (InCl3) 0,004
Es ist außerdem zweckmäßig, eine kleine Menge (20 Teile pro
eines Beteuchtungsmittels in eine Zahnpasta ein- so Million In)
zuarbeiten, um zu verhindern, daß sie hart wird. SekuDdäres Natriumeitrat 1,50
Geeignete Befeuchtungsmittel sind Glycerin, Sorbit Geschmackstoff 1,45
sowie andere genießbare mehrwertige Alkohole. Dieses Saccharin 0,286
Mittel kann in Anteilen von bis zu 35 Gewichts- Verhältnis von In(III) zu F l': 100
prozent der Zahnpastazusammensetzung vorliegen. 55
Geeignete Geschmacksmittel sind z. B. Winter- Bei Verdünnung mit Wasser hat diese Zusammer
grünöl; Pfefferminzöl, Öl der grünen Minze, Sassa- Setzung einen pH-Wert von 5,5. Wird sie in bekannte
frasöl und Anisol, Süßstoffe, die verwendet werden Weise auf die Zähne aufgebracht, dann verringei
können, sind z. B. Saccharin, Dextrose, Lävulose und die Zusammensetzung die Löslichkeit des Zahl
Natriumcyclamat. 60 Schmelzes, bewirkt jedoch keine Entmineralisierur
In den nachfolgenden Beispielen werden verschie- der Zahnstruktur.
dene erfindungsgemäße Zahnpflegemittel für die Das bei diesem Beispiel verwendete Indiun
Kariesprophylaxe beschrieben. chlorid kann durch Indiumfluorid (InF3 · 3 H2O
Indiumnitrat [In(NO3)s · 3 H8O], Tndiumperchlor
B e i s ρ i e 1 17 65 [In(CIO4)? · 8 H2O], In2(SO„)3 oder Mischungen dies
Salze in einer Menge, die zur Zuführung von 20 Teil<
Nach üblichen Verfahren wurde eine Zahnpasta pro Million des In(III)-ion ausreicht, bei im weser
folgender Zusammensetzung hergestellt: liehen gleichen Ergebnissen ersetzt werden.
Es wird ein Mundwasser mit folgender Zusammensetzung
hergestellt:
Gewichtsprozent
Äthylalkohol (50%) 81,875
Glycerin 12,00
Cetylpyridiniumfluorid 5,11
(3000 Teile pro Million)
Indiumfluorid (InF3) 0,015
(50 Teile pro
Million F,
100 Teile pro
Million In)
Essigsäure 1,00
Verhältnis Ιη(ΙΠ) zu F 1:30,5
Diese Zusammensetzung stellt ein wirksames Mittel zur Kariesprophylaxe dar, wenn sie in üblicher Weise
gekaut wird. Beim Kauen dieses Produktes wird im Speichel eine ausreichende Menge des Fluorids und
S Indiums ionisiert, um die Löslichkeit des Zahnschmelzes
zu verringern. Die Zahnstruktur wird selbst nach längerer Behandlung mit dieser Zusammensetzung
nicht entmineralisiert.
Das Glycinhydrofluorid der Zusammensetzung kann
Das Glycinhydrofluorid der Zusammensetzung kann
ίο durch Alaninhydrofluorid, Serinhydrofluorid, Leucinhydrofluorid
oder Lysinhydrofluorid in einer Menge,
die zur Zuführung von 200 Teilen pro Million Fluorionen ausreicht, bei gleichen Ergebnissen ersetzt
werden.
Vor Anwendung dieser Zusammensetzung wird sie durch Zugabe von 2 ecm des Konzentrats zu ao
20 ecm Wasser verdünnt. Die erhaltene Lösung hat einen pH-Wert von 6,0 und ist eine wirksame Zusammensetzung
zur Kariesprophylaxe, die eine wesentliche Verringerung der Schmelzlöslichkeit bewirkt,
wenn sie auf übliche Weise zweimal täglich während »5
2 bis 3 Monaten zum Ausspülen der Mundhöhle verwende4, wird. Außerdem entmineralisiert diese
Zusammensetzung nicht die Zahnsfruktur.
Das bei diesem Beispiel verwendete Cetylpyridiniumfluorid kann durch Dodecyltriäthylammoniumfluorid,
Phenyltrimethylammoniumfluorid, Laurylbenzyldimethylammoniumfluorid
oder Phenoxyäthylcetyldimethylammoniumfluorid in einer Menge ersetzt werden, die zur Zuführung von 3000 Teilen pro Million
Fluorid ausreicht, ohne daß die die Löslichkeit des Zahnschmelzes verringernden Eigenschaften der Zusammensetzung
wesentlich beeinflußt werden.
Es wird ein Kaugummi folgender Zusammensetzung hergestellt:
Gewichtsprozent
Gummigrundlage 21,30
Estergummi 30 Teile, 4f>
Cüinaronharz 45 Teile,
Latex (trocken) 15 Teile
Paraffinwachs 10 Teile
(Schmelzpunkt 82° C)
Latex (trocken) 15 Teile
Paraffinwachs 10 Teile
(Schmelzpunkt 82° C)
Zucker 59,50 5"
Maissirup (Baumo 45) 18,20
Geschmackstoff QS
Glycinhydrofluorid 0,10
(200 Teile pro Million F)
Indiumchlorid (InCl3) 0,04
(200 Teile pro Million In)
Zitronensäure 1,00
Verhältnis In(III) zu F 1:1
Eine Prophylaxepaste, die in der Zahnpraxis zur Entfernung von Flecken usw. nach Entfernung des
Zahnsteins verwendet wird, hat folgende Zusammensetzung:
Zusammensetzung A
Gewichtsteile
Navajo-Bimsstein 77,1
TiO2 4,0
Glycerin 17,757
Oxyäthylcellulose 0,222
Saccharin 0,326
Zusammensetzung B
Natriumfluorid 12,2
(55190 Teile pro Million F)
Indiumchlorid 0.015
(77,84 Teile Million In(III)
Wasser 87,785
Verhältnis In(III) zu F 1: 709
Vor der Anwendung werden 5,5 g der Zusammensetzung A zur Erzielung der gewünschten Struktur
mit der Zusammensetzung B gemischt. Die Paste wird dann mit einem prophylaktischen Gummikopf
auf übliche Weise auf alle Zahnflächen aufgebracht.
Die Menge des durch die vorstellende Zusammensetzung gelieferten In(III)- und F-Ions hängt natürlich
von der Menge der verwendeten Zusammensetzung B ab. Diese Zusammensetzung ist zur Verringerung der
Löslichkeit des Zahnschmelzes sehr wirksam. Bei der Untersuchung von mit dieser Zusammensetzung
behandelten Zähnen nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren wurde keine Entmineralisierung der
Zahnstruktur festgestellt.
Claims (3)
1. Zahnpflegemittel, enthaltend mindestens ein Solche Produkte sind beispielsweise Zahnpasten,
die Löslichkeit des Zahnschmelzes verringerndes 5 Mundwasser, Kaugummi und Prophylaxepasten fur
wasserlösliches Fluorid, das in saurer wäßriger die Zähne sowie zur äußeren Anwendung bestimmte
Lösung den Zahnschmelz entmineraUsiert, in einer Lösungen zur Anwendung beim Zahnarzt.
solchen Menge, daß 25 bis 7500Teüe Fluorid- Die Wirksamkeit von löslichen Fluoriden auf die
ionen pro Million Teile der gesamten Zusammen- Verringerung der Löslichkeit des Zahnschmelzes und
setzung geliefert werden und Indiumionen und io somit seine Verwendung zur Kanesprophylaxe ist
daß die Zusammensetzung in wäßriger Lösung bekannt, so daß die äußerliche Anwendung von
einen pH-Wert zwischen 2,5 und 6,0 aufweist, wäßrigen Lösungen verschiedener löslicher Fluoride
dadurch gekennzeichnet, daß min- in vielen Zahnpraxen und Kliniken ein Routine-
destens ein wasserlösliches Indium(III)-salz in verfahren geworden ist. Erst kürzlich wurde von der
solcher Menge vorliegt, daß 1 bis 1000 Teile 15 American Dental Association eine Zahnpasta ent-
Indium(UI)-ionen pro Million TeUe des Mittels wickelt, die Zinn(II)-fluorid als wirksames Mittel
geliefert werden und das Gewichtsverhältnis von gegen Karies enthält.
Indiiim(IU) zu Fluor 1:1 bis 1: 2000 beträgt. Zwar ist der Mechanismus, durch den Fluor die
2. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch Zähne gegen Karies schützt, nicht eindeutig bekannt,
gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Fluorid 20 jedoch scheint das Fluoridion in verdünnter Lösung
Natriumfluorid oder Methyltriäthanolammonium- mit dem Hydroxylapatit des Zahnschmelzes zu reafluorid
ist. gieren, um Fluorapatit zu bilden, was nach der fol-
3. Zahnpflegemittel nach Ansprüchen 1 und 2, genden Gleichung vor sich geht:
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