DE1185769B

DE1185769B - Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Bekaempfung von Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhaltesystems

Info

Publication number: DE1185769B
Application number: DES77161A
Authority: DE
Inventors: Dr Otto Sensen
Original assignee: OTTO SENSEN DR
Current assignee: OTTO SENSEN DR
Priority date: 1961-12-16
Filing date: 1961-12-16
Publication date: 1965-01-21

Description

Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Bekämpfung von Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhaltesystems Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Bekämpfung von Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhaltesystems.
Es ist bekannt, daß zur Bekämpfung von Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhaltesystems, insbesondere von Zahnfleischentzündungen zuerst nach dem Vorhandensein von Zahnstein gesucht und dieser Zahnstein entfernt werden muß. Trotz Entfernung des Zahnsteins sind jedoch die Heilungsaussichten nicht immer günstig. Zur Bekämpfung von Zahnfleischentzündungen sind bereits verschiedene Mittel bekannt, die jedoch auf rein chemischer Basis beruhen und häufig nur durch ätzende Wirkung eine Kragulation der betroffenen Zahnfleischpartien hervorrufen.
Diese Mittel bedingen zwangläufig die Anwendung durch den behandelnden Arzt.
Die Erfindung will ein Mittel zur Bekämpfung der eingangs erwähnten Erkrankungen schaffen, das von Patienten selbst auf Anweisung des Arztes zur Anwendung gebracht werden kann.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß man weiße Gelantine in Blattform in physiologischer Kochsalzlösung bis zur völligen Sättigung aufquellen läßt, diese aufgequollene Gelantine unter Beigabe von Perhydrol im Mixer zu einem homogenen, leichtflüssigen Brei zerkleinert und dabei gegebenenfalls Medikamente beimengt. Dieser bei dem Zerkleinern und Mischen schaumig werdende Brei wird nunmehr im Wasserbad bis nahe dem Siedepunkt erwärmt, worauf man den Brei unter Aufrechterhaltung der Temperatur so lange abstehen läßt, bis der Schaum verschwindet. Das ferige Produkt ist völlig klar. Seine Farbe ist durch die beigegebenen Medikamente bestimmt. Mit diesem Produkt werden nunmehr auf Stäbchen gesteckte zylindrische Schaumstoffschwämmchen getränkt, die für die Behandlung des Mundes geeignete Abmessungen aufweisen. Diese Schwämmchen stellt man zum Gelieren kalt und schützt sie vor der Anwendung zweckmäßig vor dem Austrocknen.
Es hat sich gezeigt, daß sich beim Massieren des Zahnfleisches mit diesen Schwämmchen, die nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden, bereits nach verhältnismäßig kurzer Behandlungsdauer Zahnfleischentzündungen rasch zurückbilden.
Daß eine Kochsalzlösung eine tonische und vorbeugende Wirkung auf das Zahnfleisch ausübt, ist an sich bekannt. Ebenso bekannt ist es, Kunststoffe mit Arzneimittel-Gelantine-Lösungen zu tränken bzw. schaumartige Körper als Zahnputzmittelträger zur Zahnpflege und Zahnfleischmassage zu verwenden.
Neu ist aber, daß durch die Beigabe von Perhydrol zu in einer physiologischen Kochsalzlösung gequollener Gelantine bei deren Zerkleinerung eine dünnflüssige Substanz erreicht werden kann, mit der selbst verhältnismäßig kleinporige Schaumstoffträger ohne Schwierigkeiten getränkt werden können. Außerdem wird durch die Beigabe von Perhydrol erreicht, daß die Gelantine bei der beim Massieren des Zahnfleisches auf sie einwirkenden Mund- und Reibungswärme wieder leichtflüssig wird und dadurch beim Massieren nach und nach vollständig aus dem Schaumstoffträger wieder austritt.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren wiedergegeben werden.
20 g Gelatina alba in Blattform werden in physiologischer Kochsalzlösung bis zur völligen Sättigung aufgequollen. Man läßt den Überschuß der physiologischen Kochsalzlösung abtropfen und zerkleinert die gequollene Gelatine im Mixer unter gleichzeitiger Beigabe von 0,5 g Paraformaldehyd, 20,0 g Glyzerin, 5,0 g Perhydrol (300/,ig-es H202) und 10,0 g Carbolfuchsin zu einem homogenen, leichtflüssigen Brei. Bei diesem Zerkleinerungs- und Mischvorgang wird der Brei schaumig. Nunmehr erhitzt man den schaumigen Brei im Wasserbad auf etwa 70 bis 80"C und läßt ihn dann abstehen, bis der Schaum verschwunden ist. Dieses Verschwinden des Schaumes dauert etwa 20 Minuten.
Es entsteht eine klare, leichtflüssige Substanz, deren Farbe durch die beigegebenen Medikamente, insbesondere das Carbolfuchsin, bestimmt ist. Je nach Anteil des Carbolfuchsins ist diese Substanz stärker oder schwächer purpurfarben gefärbt.
Nunmehr werden auf Stäbchen gesteckte zylindrische Schaumstoffschwämme mit einer Länge von etwa 30 mm und einem Durchmesser von etwa 15 mm mit dieser Substanz getränkt, wobei man die Schwämmchen beim Eintauchen zur Beseitigung der in ihnen enthaltenden Luft an der Gefäßwandung zusammendrückt bzw. entlangrollt. Die getränkten Schwämmchen werden zum Gelieren kaltgestellt und vor dem Austrocknen geschützt. Sie können dem Patienten zum abendlichen Einmassieren mitgegeben werden.
Die nach dem Beispiel gewonnene Menge an klarer, leichtflüssiger Substanz reicht zum Tränken von dreißig Schaumstoffschwämmchen mit den angegebenen Abmessungen.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung eines Kochsalz und Gelatine enthaltenden, auf Schaumstoffträger aufzubringenden Mittels zur Bekämpfung von Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhaltesystems, dadurch gekennzeichnet, daß weiße Gelatine in Blattform in physiologischer Kochsalzlösung bis zur völligen Sättigung aufgequollen und anschließend unter Beigabe von Perhydrol bis zu einem homogenen, leichtflüssigen Brei zerkleinert wird, worauf der dabei entstehende schäumende Brei im Wasserbad bis kurz unterhalb des Siedepunktes erhitzt und unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur bis zum Verschwinden des Schaumes zu einer glasklaren Substanz abstehen gelassen wird, mit der anschließend zum Massieren des Zahnfleisches geeignet bemessene Schaumstoffschwämmchen getränkt werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 805 416; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 680 742; USA.-Patentschrift Nr. 2 700 636.