DE431585C - Duengemittel - Google Patents

Description

• Düngemittel. Es wurde gefunden, daß die durch Behandlung von Harnstoff mit Formaldehyd, z. B. gemäß den deutschen Patentschriften 97164, 392I83 und 403847, der amerikanischen Patentschrift 1482357 und der englischen Patentschrift 187605 und 2o8761, entstehenden Kondensationsprodukte ausgezeichneten Düngewert besitzen. Es sind für diesen Zweck die verschiedenartigsten Kondensationsprodukte aus Harnstoff und Formaldehyd verwendbar. Durch geeignete Wahl der Arbeitsweise und gegebenenfalls der Kondensationsmittel - man kann beispielsweise neutral, sauer oder alkalisch arbeiten - hat man es in der Hand, Produkte von verschiedenster Beschaffenheit zu erhalten und auch ihre Eigenschaften zu beeinflussen. Bei Anwendung starker Säuren kann man z. B. unmittelbar zu fein verteilten Produkten gelangen, die nach dem Trocknen, etwa an der Luft oder gegebenenfalls bei höherer Temperatur, unmittelbar gut streubar sind. Insbesondere ist Schwefelsäure als Kondensationsmittel ausgezeichnet brauchbar. Unter anderen Bedingungen erhält man poröse oder porzellanartige oder glasige Massen, die für Düngezwecke am besten mehr oder weniger fein gemahlen werden. Auch das Verhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd kann man bei der Herstellung verändern, doch wählt man es zweckmäßig nicht zu klein. Hierdurch wird, wie sich gezeigt hat, die Angreifbarkeit der Harnstoff kondensationsprodukte durch Bodenbakterien weitgehend beeinflußt, indem durch Vergrößern oder Verkleinern des Verhältnisses Produkte mit rascherer oder langsamerer Wirkung erhalten werden.
• Man kann auch, wenn der Stickstoff teilweise in rasch aufnehmbarer Form vorliegen soll, lösliche Stickstoffsalze, wie Ammonnitrat, Ammonsulfat und Ammonsulfatsalpeter, entweder in fester Form oder als konzentrierte Lösung vor oder während der Kondensation zufügen.
• Die Schwerlöslichkeit dieser Düngestoffe, die einen Stickstoffgehalt von 35 Prozent und mehr besitzen, ermöglicht die Verwendung zum Düngen unter Wasser, z. B. bei überfluteten Kulturen, wie z. B. beim Reisbau; hierzu standen bislang nur natürliche Düngemittel, wie Blutmehl, Hornabfälle, die nur in beschränkter Menge zu erhalten sind, zur Verfügung. Der vorliegende neue Düngestoff ist ein in unbeschränkter Menge und in einfacher Weise künstlich darstellbares, schwerlösliches Stickstoffdüngemittel und geeignet, die vorgenannten Stoffe mit Vorteil zu ersetzen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von schwerlöslichen, aus Formaldehyd und Harnstoff, gegebenenfalls bei Gegenwart von anderen Düngestoffen, insbesondere Stickstoffsalzen, erhaltenen Kondensationsprodukten als Düngemittel.