DE2263203B2 - Verfahren zur Dauerverformung menschlicher Haare - Google Patents

Verfahren zur Dauerverformung menschlicher Haare

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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur dauerhaften Verformung von menschlichen Haaren, wobei man die Haare zuerst mit einem Anteil eines neutralen oder alkalischen Dauerwell- bzw. Entkräuselungsmittel auf der Grundlage eines wasserlöslichen Salzes der Thioglykol- oder Thiomilchsäure vorbehandelt und anschließend mit dem restlichen Anteil dieses Mittels, dem ein hydrophiler Ester einer dieser Säuren zugesetzt wurde, nachbehandelt.
Zur dauerhaften Verformung menschlicher Haare verwendet man als Wirkstoffe überwiegend wasserlösliche Salze der Thioglykol- oder Thiomilchsäure, insbesondere das Ammoniumthioglykolat, wobei die Präparate je nach der Art der beabsichtigten Verformung in Form von alkalisch eingestellten Flüssigkeiten oder verdickten Zubereitungen, beispielsweise als Cremes oder Gele, angewendet werden. Die verformende Behandlung erfolgt im allgemeinen in der Weise, daß man das Verformungsmittel auf das Haar aufträgt und eine ausreichende Zeit einwirken läßt. Hierbei werden die Disulfidbrücken des Haarkeratins reduktiv in HS-Gruppen gespalten. Nach dem Abspulen des Verformungsmittels mit Wasser wird das Haar durch Oxydationsmittel enthaltende Präparate, vorzugsweise Lösungen auf Basis von Wasserstoffperoxyd, fixiert und dadurch die HS-Gruppen wieder zu Disulfidbrücken zurückvernetzt.
Bei der Dauerwellung der Haare verfährt man üblicherweise so, daß man das ungewickelte Haar zuerst mit einem Anteil der Dauerwellflüssigkeit vorfeuchtei und sodann auf Dauerwellwickler wickelt
Nach Abschluß des Wickelvorganges, der etwa 10-20 Minuten beansprucht wird das gewickelte Haar mit dem restlichen Anteil der Dauerwellflüasigkeit nachgefeuchtet Man läßt etwa 5—20 Minuten einwirken, spült dann das Haar zur Etitfernung des Wellmittels
ίο mit Wasser gut aus und läßt die übliche oxydative Fixierung folgen.
Im Falle der Haarentkräuselung wird die verdickte Zubereitung, beispielsweise eine Creme, auf das Haar aufgetragen und gleichmäßig verteilt Während einer Einwirkungszeit von etwa 10—20 Minuten kämmt man mehrmals durch und spült sodann das Haar mit Wasser gut aus. Abschließend fixiert man in bekannter Weise.
Die vorstehend erwähnten Haarverformungsmittel auf der Grundlage von Salzen der Thioglykol- oder Thiomilchsäure sind lediglich im alkalischen pH-Bereich wirksam und können auf pH-Werte zwischen 7 und 9,6 eingestellt sein. Innerhalb dieses Bereiches ist bei niedrigen pH-Werten ihre keratinerweichende und somit verformende Wirkung relativ schwach, während eine gesteigerte Wirkung bei höheren pH-Werten zwar zu einer stärkeren Verformung führt, aber von einer zunehmenden Beanspruchung des Haares und der Kopfhaut begleitet ist. Da die Stärke der Verformung auch von der Einwirkungszeit des Verformungsmittels abhängt, muß im Falle einer Dauerwellbehandlung von Zeit zu Zeit durch Abwickeln einer Haarsträhne geprüft werden, ob die gewünschte Krausenstärke erreicht ist
Dennoch kommt es bei derartigen Dauerwellbehandlungen und Entkräuselungen immer wieder vor, daß die
S5 erforderliche Einwirkungszeit überschritten wird. Dies führt im ersteren Falle zu einer Überkräuselung des Haares und außerdem bei beiden Verformungsarten zu einer mehr oder weniger starken Schädigung des Haares und der Kopfhaut.
-to Man hat auch bereits Dauerwellungen mit sauer eingestellten Mitteln durchgeführt, die als verformende Wirkstoffe hydrophile Ester von Mercaptocarbonsäuren enthielten. Hierbei handelt es sich um Verbindungen wie beispielsweise Monothioglykolsäure-glykolester oder -glycerinester, bei denen durch Anwesenheit hydrophiler Gruppen im Molekül die Wasserlöslichkeit erhöht ist. Da diese hydrophilen Ester in wäßrigem Medium jedoch allmählich verseifen und daher nicht unzersetzt über eine längere Zeitdauer aufbewahrt werden können, mußte die reine Verbindung als solche eingesetzt und erst kurz vor der Dauerwellbehandlung mit einer sauer eingestellten wäßrigen Flüssigkeit zusammengegeben werden. Das eigentliche Dauerwellverfahren wird dann in gleicher Weise wie mit den vorstehend beschriebenen Wellmitteln auf Basis von Salzen der Thioglykol- oder Thiomilchsäure durchgeführt. Das Ergebnis ist jedoch nur eine relativ schwache Dauerwellung des Haares.
Die Nachteile der vorstehend erläuterten Verfor-
bo mungsverfahren sind im wesentlichen dadurch bedingt, daß sich die Aktivität der Verformungsmittel kaum verändert und somit die Wirksamkeit während der gesamten Einwirkungsdauer auf das Haar nahezu konstant bleibt. Lediglich bei Verwendung von leichter
6Γ> flüchtigen Substanzen wie Ammoniak zur Alkalisierung des Verfomungsmittels kann eine geringe Verminderung der Wirksamkeit infolge Verflüchtigung eintreten, ledoch reicht diese nicht aus, um die eingangs
geschilderten Nachteile zu beseitigen.
Es wurde nun gefunden, daß sich diese Nachteile weitgehend vermeiden lassen, wenn man die Verformung der Haare nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchführt Hierbei kann im Falle einer Dauerwellung auf die sonst übliche Kontrolle der Krausenstärke verzichtet werden, da die Gefahr einer Oberkräuselung des Haares nicht besteht Darüber hinaus ermöglicht die Anwendung des Verfahrens sowohl bei der" Dauerwellung als auch bei der dauerhaften Entkräuselung eine besondere Schonung des Haares und der Kopfhaut
Das ertindungsgemäße Verfahren zur Dauerwellung oder Entkräuselung menschlicher Haare, bei dem man die Haare mit einem neutralen oder alkalischen Verformungsmittel, bestehend aus Wasser, einem wasserlöslichen Salz der Thioglykol- oder Thiomilchsäure und üblichen Zusätzen behandelt und sodann das Haar spült und in üblicher Weise fixiert, ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Haar in ers»er Stufe mit einem Teil des Verformungsmittels behandelt und nach Ablauf einer Einwirkungszeit in zweiter Stufe mit dem restlichen Anteil des Verformungsmittels behandelt, wobei man dem in zweiter Stufe einzusetzenden Anteil zuvor einen hydrophilen Ester der Thioglykol- oder Thiomilchsäure zusetzt.
Bei der Dauerwellung wird das Haar zuerst mit einem Anteil des vorbezeichneten Dauerwellmittels, vorzugsweise in Form einer Lösung, durchfeuchtet unc sodann auf Dauerwellwickler gewickelt. Anschließend gibt man zu dem restlichen Anteil dieser Lösung den reinen hydrophilen Ester der Thioglykol- oder Thiomilchsäure hinzu und trägt das Gemisch auf das gewickelte Haar auf. Nach einer Einwirkungszeit von etwa 5 — 20 Minuten wird das Haar gut mit Wasser ausgespült und danach in üblicher Weise mit einem bekannten Fixiermittel, beispielsweise einer Wasserstoffperoxydlösung, oxydativ fixiert.
Die Haarentkräuselung führt man nach dem beanspruchten Verfahren in der Weise durch, daß man einen Anteil des vorstehend beschriebenen Entkräuselungsmittel, insbesondere in Form einer Creme oder eines Gels, auf dem Haar gleichmäßig verteilt und etwa 5-10 Minuten lang einwirken läßt. Sodann vermischt man den restlichen Anteil dieses Mittels mit dem reinen hydrophilen Ester der Thioglykol- oder Thiomilchsäure und bringt dieses Gemisch auf das Haar auf. Innerhalb einer Einwirkungszeit von etwa 10 — 20 Minuten kämmt man das Haar mehrmals durch, um den Entkräuselungseffekt zu unterstützen, und spült anschließend mit Wasser gut aus. Sodann wird das Haar in üblicher Weise fixiert
Bei der Haarverformung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die zweite Behand'ungsstufe vorteilhaft durch äußere Wärmezufuhr, beispielsweise mit Hilfe einer Wärmehaube, verkürzt werden.
Durch das schwach alkalisch eingestellte bzw. schwach alkalische werdende Mittel der ersten Behandlungsstufe wird die Erweichung des Haarkeratins eingeleitet und die gewünschte Formgebung des Haares erleichtert
Nach Auftragen des Verformungsgemisches der zweiten Behandlungsstufe auf das Haar tritt ein starker Anstieg der keratinerweichenden Wirkung ein, was offenbar darauf zurückzuführen ist, daß nunmehr auch die hydrophoben Bereiche des Haarkeratins erreicht werden. Nach kurzer Zeit nimmt jedoch die Wirkung rasch von selbst innerhalb der Behandlungszeit wieder ab.
Der starke Anstieg der keratinerweichenden und damit verformenden Wirkung durch das Nachbehandlungsmittel ist dadurch zu erklären, daß die Wirkung der Salze der Thioglykol- oder Thiomilchsäure infolge der Zugabe des im alkalischen pH-Bereich stark verformungswirksamen hydrophilen Esters erheblich gesteigert wird. In dem alkalischen Gemisch findet nun aber eine zunehmende Verseifung dieses Esters statt, wobei ίο die freiwerdende Thioglykol· oder Thiomilchsäure das freie Alkali fortlaufend durch Salzbildung neutralisiert Die Abnahme der Alkalität und damit des pH-Wertes des Mittels ist dafür maßgebend, daß trotz steigender Konzentration der Thioglykol- oder Thiomilchsäure die verformende Wirkung des Gemisches mit zunehmender Esterverseifung rasch abfällt
Aus F i g. 1 der Zeichnung ist die durch Verseifung bewirkte Spaltung des Monothioglykolsäure-glycerinesters in Abhängigkeit von der Zeit zu ersehen. Es waren drei wäßrige Vergleichslösungen, die je 11 g des hydrophilen Esters/100 g Lösung enthielten, bei Zimmertemperatur jeweils mit einer 5%igen wäßrigen Ammoniaklösung auf pH-Werte von 7,0, 7,5 und 8,0 eingestellt und anschließend durch laufende Zugabe von jeweils einer 5%igen wäßrigen Ammoniaklösung konstant auf diesen pH-Werten gehalten wurden. Das bei der laufenden Zugabe verbrauchte Ammoniak ist ein Maß für die durch Verseifung des hydrophilen Esters frei gewordene Thioglykolsäure.
In F i g. 2 ist der pH-Verlauf während einer Dauerwellbehandlung gemäß Beispiel 1 der Anmeldung veranschaulicht Zuerst steigt der pH-Wert der Dauerwellflüssigkeit infolge des Entweichens von CO2 wenig (von 8,2 auf 8,5) an. Nach 15 Minuten (Abschluß des Wickelvorganges) erfolgt dann der durch die Zugabe des hydrophilen Esters bedingte rasche pH-Abfall der Nachfeuchteflüssigkeit.
Das Verfahren nach der vorliegenden Anmeldung
ermöglicht es somit, dem Haar eine starke und dauerhafte Verformung zu verleihen, was insbesondere auch für schwer verformbare Haare von Bedeutung ist.
Trotz dieser starken Verformungswirkung wird aber infolge des selbsttätigen Wirkungsabfalls sowohl das Haar als auch die Kopfhaut in hervorragender Weise geschont. Außerdem läßt sich die bei üblichen Dauerwellbehandlungen oft auftretende Überkrausung des Haares vermeiden.
Zur Durchführung des Verfahrens ist es besonders zweckmäßig, als Anteile des Verformungsmittels auf Basis der Salze der Thioglykol- oder Thiomilchsäure jeweils die Hälfte für die erste und die zweite Stufe der Behandlung einzusetzen. Im allgemeinen können die Mengenverhältnisse dieses Mittels zur Vor- und Nachbehandlung 1A-1/2:2/3—'/2 betragen.
Als Salze der Thioglykol- bzw. Thiomilchsäure kommen ausschließlich bekannte wasserlösliche Verbindungen in Betracht, die als Kation beispielsweise das Ammonium-, Natrium- oder Kaliumion enthalten können. Besonders vorteilhaft ist es, die Ammoniumsalze der Thioglykolsäure oder Thiomilchsäure einzusetzen, und zwar in einer Ausgangskonzentration von etwa 5-10 Gew.-% (berechnet als Säure).
Außer diesen Salzen der Thiogiykol- bzw. Thiomilch-
säu.e können die Verformungsmittel selbstverständlich
b5 die üblichen kosmetischen Zusätze wie beispielsweise Netzmittel, Emulgatoren, Penetrationsstoffe, Verdicker, Parfümöle und andere enthalten.
Die eingangs erwähnten hydrophilen Ester der
Thioglykol- bzw. Thiomilchsäure finden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren als solche in reiner Form Anwendung, wobei sie dem restlichen Anteil des Verformungsmittels zugesetzt werden. Von diesen Estern haben sich insbesondere die Glykol-, Glycerin- und Methoxyäthanol-Ester als geeignet erwiesen. Die in der zweiten Verfahrensstufe zugesetzte Menge an hydrophilem Ester zum restlichen Anteil des Verformungsmittels beträgt durchschnittlich 2 —5 g hydrophilen Ester/40 g restliches Verformungsmittel.
Nach der vorliegenden Anmeldung läßt sich auch die für die Haarverformung bekannte Kombination des Enzyms Urease mit Harnstoff verwenden, um damit den pH-Wert und gleichzeitig auch die Wirksamkeit der Salze der Thioglykol- oder Thiomilchsäure enthaltenden Verformungsmittels allmählich zu steigern. So kann man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise zu der Hälfte eines neutralen harnstoffhaltigen Verformungsmittels vor dessen Anwendung Urease zugeben und nach der Einwirkung des Mittels auf das Haar anschließend mit der restlichen Hälfte dieses Mittels, dem vorher ein hydrophiler Ester der Thioglykol- oder Thiomilchsäure zugesetzt wurde, das Haar nachbehandeln.
Weiterhin können nach vorliegender Anmeldung auch esterspaltende Enzyme wie beispielsweise Pankreatin eingesetzt werden, um die Verseifung des hydrophilen Esters zu beschleunigen. Derartige Enzyme können verfahrensgemäß entweder bereits in dem zur Vorbehandlung verwendeten Verformungsrnittel enthalten sein oder aber dem esterhaltigen Nachbehandlungsmittel vor dessen Anwendung gesondert zugegeben werden.
Beispiele
1. Menschliche Haare werden mit der Hälfte (40 g) einer Dauerwellösung der Zusammensetzung
9,4 g wäßrige Ammoniumthioglykolat-Iösung
(50% ig)
4.2 g Ammoniumhydrogencarbonat
0.5 g Ammoniumcarbonat
3,0 g Harnstoff
0,4 g Parfümöl
0,4 g ölsäure-pentaerythritpolyglykoläther
62,1 g Wasser
80.0 g
und pH =8,2 vorgefeuchtet und auf Dauerwellwickler gewickelt. Zu der restlichen Hälfte dieser Lösung gibt man sodann 4,0 g Monothioglykolsäure-glycerinester und feuchtet das gewickelte Haar damit nach. Nach einer Einwirkungszeit von 10-15 Minuten wird das Haar mit Wasser ausgespült und wie üblich mit einem bekannten Fixiermittel, beispielsweise Wasserstoffperoxydlösung, fixiert
2. Man feuchtet menschliche Haare mit der Hälfte (30 g) einer Dauerwellösung der Zusammensetzung
12,0 g wäßrige Ammoniumthioiactat-Iösung
(50%ig)
23 g Ammoniumhydrogencarbonat
0,7 g Ammoniumcarbonat
0,2 g Parfümöl
03 g Polyäthylenglykol-sorbitan-ölsäureester
443 g Wasser
60,0 g
und von pH = 8,8 vor und wickelt sodann auf Dauerwellwickler. Anschließend fügt man zu der restlichen Hälfte dieser Lösung 1,5 g Monohtioglykolsäure-glykolester hinzu und feuchtet das gewickelte Haar mit dieser Mischung nach. Nachdem man etwa IC Minuten einwirken gelassen hat, wird das Haar mil Wasser ausgespült und in bekannter Weise oxydativ fixiert.
3. Mit der Hälfte (40 g) einer Dauerwellösung bestehend aus
19,0 g wäßriger Ammoniumthiolactat-lösung
(50%ig)
4,0 g Ammoniumcarbonat
2,0 g Formamid
0,3 g Parfümöl
0,3 g Polyäthylenglykol-sorbitan-ölsäureester
!' 54,4 g Wasser
80,0 g
und dem pH = 90 wird das menschliche Haar vorge feuchtet und anschließend auf Dauerwellwickler gewik kelt. Sodann gibt man zu der restlichen Hälfte diesel Lösung 5 g Thiomilchsäure-methoxyäthylester hinzi und feuchtet das Haar damit nach. Nach eine: Einwirkungszeit von 8—15 Minuten spült man das Haai mit Wasser aus und fixiert in üblicher Weise.
4. Menschliche Haare werden mit der Hälfte (60 g einer Dauerwellösung der Zusammensetzung
20,0 g wäßrige Ammoniumthioglykolat-Iösung
(50%ig)
5,4 g Ammoniumhydrogencarbonat
0,7 g Parfümöl
0,6 g Octylphenol · 20 Mol Äthylenoxyd
93,3 g Wasser
120,0 g
Jj und dem pH = 7,6 vorgefeuchtet und auf Dauerwell wickler gewickelt. Zu der restlichen Hälfte diese Lösung gibt man sodann 7,5 g Monothioglykolsäure glycerinester und 2,25 g Pankreatin hinzu und feuchte das Haar damit nach. Nach einer Einwirkungszeit voi
j» etwa 20 Minuten ist der pH-Wert auf 7,0 gesunken (ohni Pankreatin wäre es in dieser Zeit nur pH = 7,3] Anschließend spült man mit Wasser gut aus und fixier das Haar in bekannter Weise. Das Pankreatin kann mi gleichem Ergebnis auch zur Vorfeuchteflüssigkei gegeben werden.
5. Man feuchtet menschliche Haare mit der Hälfti (40 g) einer Dauerwellösung, bestehend aus
15,6 g wäßriger Ammoniumthioglykolat-Iösung
(50%ig)
'° 2,8 g Harnstoff
0,2 g Parfümöl
0,3 g Octylphenol · 20 Mol Äthylenoxyd
1,0 g 35prozentige wäßrige Lösung eines
Fettsäure-Eiweißkondensats
60,1 g Wasser
80,0 g
und dem pH = 7, welcher vor der Behandlung 1,5 g eine Gemisches aus Urease und Pankreatin 1 :1 zugegebei wurde, vor und wickelt auf Dauerwellwickler. In der Zei bis zum Abschluß des Wickelvorganges wird durch da nun in der Dauerwellösung enthaltene System Urea se + Harnstoff die Lösung infolge Bildung von Ammoni umcarbonat zunehmend alkalisiert Anschließend gib man zu der restlichen Hälfte der ursprünglichen Lösunj 3 g Monothioglykolsäure-glycerinester hinzu und feuch tet damit das Haar nach. Nach einer Einwirkungszei von etwa 20 Minuten wird das Haar mit Wasse
ausgespült und wie üblich fixiert.
6. Zur Entkräuselung menschlicher Haare wird die Hälfte (50 g) einer Creme der Zusammensetzung
5.4 g Cetylalkohol
1.8 g Paraffinöl
3.9 g Oleylalkohol · 20 Mol Äthylenoxid
1.5 g kolloidale Kieselsäure
9,5 g wäßrige Ammoniumthioglykolat-lösung (50%ig)
5,0 g Ammoniumcarbonat 0,5 g Parfümöl 72,4 g Wasser
100,0 g
und dem pH =9,0 auf das Haar aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Nach einer Einwirkungszeit von etwa 10 Minuten gibt man zu der restlichen Hälfte der Creme 2 g Monothioglykolsäure-glycerinester zu, trägt
ί diese Mischung auf das Haar auf und vermischt mit der bereits dort befindlichen Creme. Nach einer Einwirkungszeit von etwa 5—15 Minuten, innerhalb der das Haar mehrmals durchgekämmt wird, spült man mit Wasser aus und fixiert in bekannter Weise.
ίο Als Fixiermittel kann für die angeführten Beispiele z. B. eine saure 2%ige wäßrige Wasserstoffperoxydlösung verwendet werden.
Alle vorstehend angegebenen Prozentzahlen stellen Gewichtsprozente dar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Dauerwellung oder Entkräuselung menschlicher Haare, bei dem man die Haare mit einem neutralen oder alkalischen Verformungsinittel, bestehend aus Wasser, einem wasserlöslichen Salz der Thioglykol- oder Thiomilchsäure und üblichen Zusätzen behandelt und sodann das Haar spült und in üblicher Weise fixiert, dadurch gekennzeichnet, daß man das Haar in erster Stufe mit einem Teil des Verformungsmittels behandelt und nach Ablauf einer Einwirkungszeit in zweiter Stufe mit dem restlichen Anteil des Verformungsmittels behandelt, wobei man dem in zweiter Stufe einzusetzenden Anteil zuvor einen hydrophilen Ester der Thioglykol- oder Thiomilchsäure zusetzt.
?. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Anteil für die erste Stufe noch die für die Haarverformung bekannte Kombination aus Urease und Harnstoff zusetzt.
3. Verfahren gemäß Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als hydrophilen Ester den Monothioglykolsäureester des Glykols, Glycerins oder Methoxyäthanols verwendet.
4. Verfahren gemäß Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man dem in erster oder zweiter Stufe einzusetzenden Anteil des Verformungsmittels noch ein esterspaltendes Enzym, vorzugsweise Pankreatin, zusetzt.
5. Verfahren zur Entkräuselung der Haare gemäß Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mittel in Cremeform verwendet und in erster Stufe 5 bis 10 Minuten und in zweiter Stufe, unter mehrmaligem Kämmen, 10 bis 20 Minuten einwirken läßt.
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