DE1617918B2 - Verfahren zur Herstellung von dauer haften Formveranderungen dec mensch liehen Haare - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von dauer haften Formveranderungen dec mensch liehen HaareInfo
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Description
35
40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von dauerhaften Formveränderungen der menschlichen Haare durch Behandlung des Haares mit einem
Cysteinderivat, welches das Haar chemisch reduziert, während das Haar in der gewünschten Form festgehalten
wird, worauf das festgehaltene Haar oxydierenden Bedingungen ausgesetzt wird.
Gemäß dem üblichen Haarwellverfahren wird das Haar mit einer Ammoniumthioglykolat-Lösung behandelt.
Dieses Agens verursacht jedoch eine beträchtliche Beschädigung des Haares, und daher kommt eine
häufige Anwendung dieses Wellmittels nicht in Frage. Im allgemeinen wird empfohlen, mindestens einen
dreimonatigen Zwischenraum zwischen aufeinanderfolgenden Wellbehandlungen mit Ammoniumthioglykolat
einzuhalten.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 023 561 ist es bekannt, Acylverbindungen des Homocysteinthiolactons
als Haut- und Haarpflegemittel einzusetzen. In dieser Druckschrift wird ferner angegeben, daß diese
Lactone bei gewöhnlicher Temperatur im schwach alkalischen Medium mit Eiweiß unter Ringaufspaltung
und unter Freisetzung der Sulfhydrylgruppe reagieren
können. Außerdem können diese Lactone aber auch im schwach alkalischen Medium hydrolytisch unter
Bildung von N-Acylhomocystein aufgespalten werden.
Weiterhin war es aus der deutschen Auslegeschrift 1 208 450 bekannt, daß wäßrige, alkalische Lösungen
von N-Alkanoylcysteinen und N-Aroylcysteinen als
Thiol-Reduktionsmittel zur Haarverformung besonders gut geeignet sind.
Obwohl aus der deutschen Auslegeschrift 1 023 561 nur hervorgeht, daß die Acylhomocysteinthiolactone
als Haut- und Haarpflegemittel verwendet werden können und hierin nichts darüber ausgesagt ist, daß
sie auch zur Haarverformung verwendet werden könnten, wäre allenfalls bei Kenntnis der deutschen
Auslegeschrift 1 208 450 anzunehmen gewesen, daß solche N-Acylhomocysteinthiolactone etwa dieselbe
Verformungseigenschaft bei Haaren besitzen wie die bereits für diesen Zweck verwendeten N-Acylcysteine.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß menschliches Haar, welches mit einer wäßrigen, alkalischen
Lösung von Homocysteinthiolacton (2-Amino-4-mercaptobuttersäure-y-thiolacton)
oder einem Salz oder einem N-substituierten Derivat dieser Verbindung (die alle nachstehend der Einfachheit halber als Homocysteinthiolacton-Verbindungen
bezeichnet werden), als Haarwellmittel behandelt wird, viel weniger beschädigt wird als bei der herkömmlichen Behandlung
mit einer alkalischen Thioglykolat-Lösung. Das heißt, daß das Haar einer Person öfters behandelt werden
kann. Ein weiterer wesentlicher Vorteil bei der Verwendung von Homocysteinthiolacton liegt darin, daß
diese Verbindung nicht den starken unangenehmen Geruch aufweist, der die Verwendung von Thioglykolat
begleitet, und daß die erfindungsgemäße Verbindung weniger hautreizend ist als Ammoniumthioglykolat.
Weiterhin wurde überraschenderweise gefunden, daß gegenüber der bekannten Verwendung
von N-Acetylcysteinen bei der erfindungsgemäßen Verwendung eines Homocysteinthiolactons ein wesentlich
höherer Wert der Haarverformung erhalten wird, wie im folgenden noch an Vergleichsversuchen gezeigt
ist.
Erfindungsgegenstand ist daher ein Verfahren zur Herstellung von dauerhaften Formveränderungen der
menschlichen Haare durch Behandlung des Haares mit einem Cysteinderivat, welches das Haar chemisch
reduziert, während das Haar in der gewünschten Form festgehalten wird, worauf das festgehaltene Haar oxydierenden
Bedingungen ausgesetzt wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß als Reduktionsmittel
eine wäßrige alkalische Lösung von Homocysteinthiolacton oder einem Salz davon oder einem N-substituierten
Derivat davon verwendet wird.
Beispiele für N-substituierte Derivate von Homocysteinthiolacton, die erfindungsgemäß verwendet
werden können, sind solche, die Carbonylgruppen enthalten, z. B. N-Alkanoylgruppen wie niedere
N-Alkanoylgruppen (C1 bis C4), N-Aroylgruppen wie
z. B. die N-Benzoylgruppe, und N-(Alkylaroyl)-Gruppen,
wie z. B. die N-Toluoyl- und N-(Äthylbenzoyl)-Gruppe.
Als typisches Salz von Homocysteinthiolacton, welches Verwendung finden kann, sei das Hydrochlorid genannt.
Es ist erforderlich, daß die Homocysteinthiolacton-Verbindung auf das Haar unter alkalischen Bedingungen
einwirkt, und dies wird am bequemsten dadurch erreicht, daß eine Mischung aus einer geeigneten
Base und der Homocysteinthiolacton-Verbindung auf das Haar aufgebracht wird. Gegebenenfalls können
aber auch die Homocysteinthiolacton-Verbindung und die Base getrennt voneinander auf das Haar aufge-
3 4
bracht werden. Das Haar kann mit der alkalischen stellung des pH-Wertes der basischen Lösung auf den
Lösung der Homocysteinthiolacton-Verbindung ent- bevorzugten Bereich verwendet werden können, sind
weder bevor oder nachdem es in die gewünschte Form organische Säuren, z. B. Milchsäure, Bernsteinsäure,
gebracht worden ist, in Berührung gebracht werden. Zitronensäure und Essigsäure. Es wurde festgestellt,
Wenn die Homocysteinthiolacton-Verbindung in alka- 5 daß, wenn die Homocysteinthiolacton-Verbindung mit
lischer Lösung aufgebracht wird, ist die Lösung vor- der basischen Lösung, die einen pH-Wert in dem ge-
zugsweise frisch hergestellt worden. Es wird bevorzugt, nannten Bereich von 9 bis 11 aufweist, vermischt wird,
die Lösung innerhalb etwa 15 Minuten nach ihrer die nachfolgende Behandlung des Haares mit dieser
Herstellung und insbesondere zur Erzielung bester Mischung das Haar in einem besonders guten Zustand
Ergebnisse innerhalb von 5 Minuten nach ihrer Her- io hinterläßt. Das Haar weist ein gutes Gefüge oder einen
stellung anzuwenden. guten Körper auf, und das allgemeine Aussehen des
Beispiele von Basen, die verwendet werden können, Haares, insbesonders sein Glanz, ist bemerkenwert gut.
um der Lösung der Homocysteinthiolacton-Verbin- Die Homocysteinthiolacton-Verbindungen können
dung die notwendige Alkalinität zu verleihen, sind in ihren beiden optisch aktiven Formen oder als
anorganische Hydroxyde, z. B. Natriumhydroxyd, 15 razemische Mischungen verwendet werden.
Kaliumhydroxyd, Calciumhydroxyd, Ammoniumhy- Nachstehend werden einige Haarwellversuche, die
droxyd; niedere Alkylamine; Alkanolamine, z. B. im Laboratorium an Haarsträhnen durchgeführt
Monoäthanolamin, Isopropanolamin, Diäthanolamin, wurden, mitgeteilt, um die Welleigenschaften der
Triäthanolamin und 2-Amino-2-methyl-propan- Homocysteinthiolacton-Verbindungen mit denen von
1,3-diol; Guanidincarbonat; und Morpholin. Um die 20 Ammoniumthioglykolat zu vergleichen.
Möglichkeit einer Hautbeschädigung durch die Base 30 cm lange Strähnen von Frauenhaar, etwa 1,1 g,
möglichst gering zu halten, soll der pH-Wert der wurden vollständig mit Wasser befeuchtet und dann
Lösung vorzugsweise nicht mehr als etwa 11 und soll leicht abgetrocknet. Die Wellösung (im Falle der
besonders etwa 8 bis 10 betragen. Thiolacton-Verbindung frisch hergestellt) wurde auf
Die Homocysteinthiolacton-Verbindung wird ge- 25 die Strähnen aufgebracht, die dann auf Wickler mit
eigneterweise in Mengen von 5 bis 30, vorzugsweise einem Durchmesser von 1,6 cm aufgerollt und mit
15 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Lösung, Klammern befestigt wurden. Um eine konstante
in der Lösung gelöst. Wickelfestigkeit sicherzustellen, wurden alle Strähnen
Nachdem das Haar in der gewünschten Weise fest- unter einer Zugspannung von 200 g gewickelt (d.h.
gelegt worden ist, z. B. durch Aufwickeln auf Wickler, 30 durch Befestigung eines 200-g-Gewichtes an dem Ende
muß es in diesem Zustand während einer gewissen der Strähne, während sie auf dem Wickler aufgewickelt
Zeit verbleiben, damit die Lösung der Homocystein- wurde). Nach Befestigung der Strähne wurde sie
thiolacton-Verbindung das Haar im notwendigen wieder befeuchtet mit der Wellösung und 20 Minuten
Ausmaß erweichen kann. Die dafür benötigte Zeit liegen gelassen; die Menge der Wellösung, die sich
hängt von zahlreichen Faktoren ab, z. B. von der 35 während dieser Einwirkungszeit in Berührung mit dem
Konzentration der Lösung der Homocysteinthio- Haar befand, betrug etwa die Hälfte des Haar-
lacton-Verbindung, und auch davon, ob die Lösung gewichts. Nach einer Einwirkungszeit von 20 Minuten
auf das Haar vor oder nach dem Aufwickeln aufge- wurde die Strähne 3 Minuten lang gespült, während
bracht worden ist, und sie kann auch bei jedem Haar sie sich noch auf dem Wickler befand. Nach dem
individuell verschieden sein. Im allgemeinen wird es 40 Spülen und Neutralisieren mit einer Wasserstoff-
jedoch nicht notwendig sein, die Einwirkung auf das peroxydlösung, die direkt auf das Haar aufgetragen
Haar auf über etwa 30 Minuten auszudehnen, und in wurde und 10 Minuten lang einwirken gelassen wurde,
manchen Fällen kann die Zeit nur etwa 10 bis 15 Mi- wurde die Strähne wieder 3 Minuten lang gespült,
nuten oder sogar weniger betragen. leicht mit einem Handtuch abgetrocknet und unter
Nach dem Spülen des Haares folgt bei dem erfin- 45 einem Trockner 30 Minuten lang getrocknet,
dungsgemäßen Verfahren wie bei dem herkömmlichen Nach dem Trocknen wurde die Strähne auf dem Thioglykolat-Verfahren eine Oxydationsstufe. Die Wickler 5 Minuten lang abkühlen gelassen, dann von Oxydation des Haares, welches durch die Einwirkung dem Wickler entfernt und für ein Belastungsexperiment der Homocysteinthiolacton-Lösung chemisch reduziert auf einem Instron-Extensometer hergerichtet. Die worden ist, kann durch längeres Aussetzen des Haares 50 Wellwirkung der untersuchten Wellösungen wurde der Luft oder durch kurze Einwirkung einer Lösung verglichen, indem für jede der behandelten Haareines Oxydationsmittels, wie z. B. Wasserstoffperoxyd, strähnen auf dem Instron-Extensometer der Gleich-Natriumbromat oder Natriumperborat, bewirkt gewichtswert (E. V.) bestimmt wurde, der ein Maß werden. für die Kraft ist, welche benötigt wird, eine gekräuselte
dungsgemäßen Verfahren wie bei dem herkömmlichen Nach dem Trocknen wurde die Strähne auf dem Thioglykolat-Verfahren eine Oxydationsstufe. Die Wickler 5 Minuten lang abkühlen gelassen, dann von Oxydation des Haares, welches durch die Einwirkung dem Wickler entfernt und für ein Belastungsexperiment der Homocysteinthiolacton-Lösung chemisch reduziert auf einem Instron-Extensometer hergerichtet. Die worden ist, kann durch längeres Aussetzen des Haares 50 Wellwirkung der untersuchten Wellösungen wurde der Luft oder durch kurze Einwirkung einer Lösung verglichen, indem für jede der behandelten Haareines Oxydationsmittels, wie z. B. Wasserstoffperoxyd, strähnen auf dem Instron-Extensometer der Gleich-Natriumbromat oder Natriumperborat, bewirkt gewichtswert (E. V.) bestimmt wurde, der ein Maß werden. für die Kraft ist, welche benötigt wird, eine gekräuselte
Die Lösung der Homocysteinthiolacton-Verbindung 55 Strähne auf eine vorbestimmte Länge zu strecken. Der
kann verschiedene andere Zusätze enthalten, wie z. B. Instron-Extensometer-Gleichgewichtswert wurde auch
Befeuchtungsmittel, Puffer, Quellmittel, Trübungs- bestimmt für Haarsträhnen, die in der oben beschrie-
mittel und Verdickungsmittel. benen Weise unter Verwendung einer herkömmlichen
Es wird bevorzugt, die alkalische Lösung der Homo- Standard-Ammonium-thioglykolat-Lösung als WeIlcysteinthiolacton-Verbindung
durch Vermischen der 60 lösung behandelt worden waren. Die Kräuselungs-Homocysteinthiolacton-Verbindung
entweder als Pul- rückhaltewerte für Haarsträhnen, die mit den Thiover oder als wäßrige Lösung mit einer basischen lacton-Wellösungen, wie sie in den folgenden BeiLösung
von einem pH-Wert von 9 bis 11,0 herzustellen. spielen offenbart werden, erhalten wurden, wurden
Beispiele für Säuren, die, falls notwendig, zur Ein- nach der folgenden Formel berechnet:
T, .. . .. ,, , E. V. für mit Thiolacton behandelte Strähnen Ληη
Krauselungsruckhaltewert = — · 100
E. V. für mit Thioglykolat behandelte Strähnen
5 6
Beispiell Beispiel6
Eine Wellösung (pH 8) wurde hergestellt durch Auf- Das nachstehende Beispiel wurde bei einer Dauerlösen
von 8 g N-Acetylhomocysteinthiolacton-Pulver wellung im Friseursalon durchgeführt,
in 42 ml einer gesättigten Calciumhydroxyd-Lösung 5 5,2 g Monoäthanolamin und 2,0 g Milchsäure (pH 12,4). (88 %ige Lösung) wurden in 34,8 g Wasser gelöst; der
in 42 ml einer gesättigten Calciumhydroxyd-Lösung 5 5,2 g Monoäthanolamin und 2,0 g Milchsäure (pH 12,4). (88 %ige Lösung) wurden in 34,8 g Wasser gelöst; der
Diese Wellösung ergab einen Kräuselungsrückhalte- pH-Wert der Lösung betrug 10,4. In dieser Lösung
wert von 85. wurden 8,0 g N-Acetylhomocysteinthiolacton gelöst.
Beispiel 2 Die so hergestellte Wellösung besaß einen pH-Wert
ίο von 9,2. Unmittelbar nach ihrer Herstellung wurde
Eine Wellösung (pH 8,4) wurde hergestellt, indem ein Teil der Wellösung auf das Kopfhaar aufgebracht,
eine Lösung von 7,75 g Homocysteinthiolactonhydro- welches zunächst shampooniert und gespült worden
chlorid in 22,25 g Wasser zu einer basischen Lösung war, und das Haar wurde dann auf 1,2-cm-Wickler
(pH 10,5) aus 5,2 g Monoäthanolamin, 2,0 g Milch- aus offenen Maschen aufgewickelt. Der Rest der
säure und 12,8 g Wasser zugesetzt wurde. 15 Lösung wurde dann verwendet, um eine Sättigung des
Diese Wellösung ergab einen Kräuselungsrückhalte- aufgewickelten Haares sicherzustellen. Nachdem das
wert von 80. Haar 20 Minuten lang der Einwirkung überlassen
Beispiel 3 blieb, wurde es gespült, und eine Lösung von Wasserstoffperoxyd
wurde dann aufgetragen, um das Haar
Eine Wellösung (pH 9,5) wurde hergestellt durch ao zu oxydieren. Das Haar, welches noch auf den Wick-
Zusetzen einer Lösung von 8,0 g N-Acetylhomo- lern aufgewickelt war, wurde dann wieder gespült und
cysteinthiolacton in 22,0 g Wasser zu einer basischen getrocknet: Eine natürliche weiche Welle wurde
Lösung (pH 10,5) aus 5,2 g Monoäthanolamin, 2,0 g erhalten, nachdem das Haar ausgebürstet worden war.
Milchsäure und 12,8 g Wasser. Chemische Behandlungen neigen dazu, die mecha-
Diese Wellösung ergab einen Kräuselungsrückhalte- as rüschen Eigenschaften des Haares zu beeinträchtigen,
wert von 80. und die Verminderung der Brechbelastung kann als
ein Maß für das Ausmaß der Haarschädigung ge-
Beispiel 4 nommen werden. In den folgenden Versuchen wurde
die Brechbelastung des Haares nach einer Reihe von
Eine Wellösung (pH 9,1) wurde hergestellt durch 30 Behandlungen mit einer Wellösung aus einer HomoZusatz
von 8 g N-Acetylhomocysteinthiolacton zu cysteinthiolacton-Verbindung gemessen, und zum Vereiner
basischen Lösung (pH 10,2), bestehend aus 5,2 g gleich wurden vergleichbare Ergebnisse bestimmt für
Monoäthanolamin, 1,7 g Bernsteinsäure und 35,1 g Haar, welches mit einer herkömmlichen Ammonium-Wasser.
thioglykolat-Lösung behandelt worden war.
Diese Wellösung ergab einen Kräuselungsrückhalte- 35 Virgin-Italian-Blue-String-Haar wurde zu kleinen
wert von 75. Strähnen (etwa 1 g) geschnitten, und die Wellösung
Beispiel 5 wurde aufgetragen. Das Haar wurde dann 20 Minuten
der Einwirkung überlassen, die Menge an Wellösung,
Eine Wellösung (pH 9,2) wurde hergestellt durch die während dieser Zeit mit dem Haar in Berührung
Zugabe von 8 g N-Acetylhomocysteinthiolacton zu 40 war, betrug etwa Vs des Haargewichts. Nach Auseiner
basischen Lösung (pH 9,5), bestehend aus 6 g spülen wurde das Haar während weiterer 10 Minuten
2-Amino-2-methyl-propan-l,3-diol, 2,5 g Milchsäure mit einer Wasserstoffperoxyd-Lösung behandelt. Das
und 33,5 g Wasser. Haar wurde dann gespült und getrocknet.
Diese Wellösung ergab einen Kräuselungsrückhalte- Die Wellösung mit Homocysteinthiolacton besaß
wert von 90. 45 folgende Zusammensetzung:
Nachstehend werden einige Vergleichsversuche mitgeteilt,
die durchgeführt wurden, um die Kräuselungs- 7Gew /Gew
effekte, die mit N-Acetylhomocysteinthiolacton er- N-Acetylhomocysteinthiolacton .. ° 16,0
reicht wurden, mit denjenigen, die von N-Acetyl- Monoäthanolamin 10,4
cystein erzeugt wurden, zu vergleichen. 50 Milchsäure 4 0
In einem Vergleichsversuchspaar bestand die Well- Wasser auf 1000
lösung aus 1 M aktivem Agens und 1,75 M Mono- '
äthanolamin.
Die Lösung mit N-Acetylcystein als aktivem Agens Die Wellösung mit Ammoniumthioglykolat besaß
ergab einen Kräuselungsrückhaltewert von 70, wäh- 55 folgende Zusammensetzung:
rend die Lösung mit N-Acetylhomocysteinthiolacton
rend die Lösung mit N-Acetylhomocysteinthiolacton
als aktivem Agens einen Kräuselungsrückhaltewert %Gew./Gew.
von 85 ergab. Thioglykolsäure 10,0
In einem zweiten Vergleichsversuchspaar bestanden Ammoniak (100 %) 3,1
die Wellösungen aus 1 M aktivem Agens, 1,75 M 60 Netzmittel 2,5
Monoäthanol und 0,4 M Milchsäure. Wasser auf 100,0
Die Lösung mit N-Acetylcystein als aktivem Agens
ergab einen Kräuselungsrückhaltewert von 55, wäh- Jedes einzelne Haar (in einer Strähne waren etwa
rend die mit N-Acetylhomocysteinthiolacton einen 20 Haare) wurde dann gestreckt bis zu seinem Brech-
Kräuselungsrückhaltewert von 80 ergab. 65 punkt auf dem Instron-Extensometer, und die durch-
Diese Versuche zeigen klar, daß N-Acetylhomo- schnittliche Brechbelastung wurde bestimmt. Die Er-
cysteinthiolacton eine stärkere Welle erzeugt als gebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammen-
N-Acetylcystein. gefaßt:
Brechbelastung (g)
Anzahl der | Homocystein- | Thioglykolat |
Behandlungen | Behandlung | Behandlung |
O | 94 | 94 |
1 | 87 | 74 |
2 | 87 | 66,2 |
3 | 81 | 70 |
4 | 80,5 | 70 |
5 | 75,5 | 66 |
IO
Diese Ergebnisse zeigen eindeutig, daß die Behandlung des Haares mit einer Lösung einer Homocysteinthiolacton-Verbindung
eine wesentlich geringere mechanische Schädigung des Haares hervorruft als die Behandlung mit einer Thioglykolat-Lösung.
Es wurde ferner beobachtet, daß das allgemeine Aussehen und der Griff des Haares nach wiederholter ao
Behandlung mit der Lösung der Homocysteinthiolacton-Verbindung
wesentlich besser war als von dem Haar, welches mit der Thioglykolat-Lösung behandelt
worden war; das Haar, welches mit der Thioglykolat-Lösung behandelt worden war, fühlte sich sehr grob
und rauh an.
Um dem Benutzer die für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlichen Chemikalien zur Verfügung
zu stellen, wird es bevorzugt, in einer Packung einen Behälter mit einem Vorrat an Homocysteinthiolacton-Verbindung
(entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung) und einen getrennten Behälter mit einem
Vorrat an einer basischen Lösung mit einem pH-Wert von mindestens 9 zusammenzupacken, die nach Zusammenmischung
eine wäßrige, alkalische Lösung der Homocysteinthiolacton-Verbindung ergeben, die geeignet
ist für das erfindungsgemäße Verfahren, wobei gegebenenfalls in einem weiteren getrennten Behälter
ein Vorrat an Oxydierungsmittel zugepackt werden kann.
409546/330
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von dauerhaften Formveränderungen der menschlichen Haare durch
Behandlung des Haares mit einem Cysteinderivat, welches das Haar chemisch reduziert, während das
Haar in der gewünschten Form festgehalten wird, worauf das festgehaltene Haar oxydierenden Bedingungen
ausgesetzt wird, dadurch ge-io kennzeichnet, daß als Reduktionsmittel
eine wäßrige, alkalische Lösung von Homocysteinthiolacton oder einem Salz davon oder
einem N-substituierten Derivat davon verwendet wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als N-substituiertes Derivat ein
niederes N-Alkanoylderivat verwendet wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als N-Alkanoylderivat das ao
N-Acetylderivat verwendet wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Salz das Hydrochlorid verwendet
wird.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung der
Homocysteinthiolacton-Verbindung verwendet wird, die einen pH-Wert bis zu 11 aufweist.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Menge der in der Lösung gelösten Homocysteinthiolacton-Verbindung 5 bis 30 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Lösung, beträgt.
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