Sucher für Kino- oder Fernsehkameras Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sucher für Kino- oder Fernsehkameras. Bei Aufnahmen mit solchen Kameras ist es oft nötig, eine Szene zu pano- ramieren, das heisst die Kamera während der Auf nahme langsam und gleichmässig zu verschwenken. Wenn die Kamera zu diesem Zweck auf einem Stativ mit einem speziellen Panoramakopf befestigt ist, las sen sich ohneSchwierigkeit guteAufnahmenerhalten. Wird jedoch die Kamera in der Hand gehalten oder wird ein Stativ ohne spezielle Vorrichtung benützt, so ist es schwierig, die Gleichmässigkeit der Schwen kung zuverlässig zu kontrollieren.
Diese Schwierigkeit soll nun mit dem Sucher nach der vorliegenden Er findung behoben werden. Der erfindungsgemässe Su cher ist dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens ein bewegliches, im Gesichtsfeld teilweise sichtbares Organ enthält, das sich mit einer vorbestimmten Ge schwindigkeit bewegen lässt und als Hilfsmittel zum gleichmässigen Schwenken der Kamera bei der Her stellung von Panoramaaufnahmen dient..
Beim Sucher kann es sich um irgendeinen der an sich bekannten Sucher handeln, z. B. um einen Rah- inensucher, einen Newton-Sucher, ein Fernrohr oder auch ein anderes Gebilde. Das bewegliche Organ kann selbst ins Gesichtsfeld hineinragen oder es kön nen Linsen oder Spiegel vorhanden sein, die im Ge sichtsfeld, zweckmässigerweise an dessen Rand, von diesem Organ ein virtuelles Bild erzeugen. Der Sucher kann einen Teil einer Filmkamera bilden und mit dem Aufzugwerk mechanisch so verbunden sein, dass bei der Bildaufnahme auch sein beweglicher Teil bewegt wird. Er kann aber auch als selbständige Einheit aus gebildet sein und einen eigenen Aufzugmechanismus aufweisen.
Auch kann der bewegliche Teil vom opti schen Teil lösbar ausgestaltet sein. Nachfolgend wer den anhand der beiliegenden Zeichnung einige Aus führungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Es zeigen: Fig. <B>1</B> eine Seitenansicht mit teilweise weggebro chenen Teilen einer Kamera mit einem Ausführungs beispiel des erfindungsgemässen Suchers, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie<B>11-11</B> in Fig. <B>1,</B> Fig. <B>3</B> einen Teil einer Frontansicht der Kamera nach Fig. <B>1,</B> Fig. 4 eine Seitenansicht mit weggebrochenem Gehäuse einer Kamera mit eingebautem Sucher, von welchem sich das bewegliche Organ demontieren lässt,
Fig. <B>5</B> eine Vorderansicht des in der Fig. 4 dar gestellten Suchers, Fig. <B>6</B> einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 4, Fig. <B>7</B> eine Seitenansicht einer Kamera mit einem Rahmensucher, Fig. <B>8</B> einen Fernsehsucher, Fig. <B>9</B> und<B>10 je</B> einen Sucher nach von Albada im Längsschnitt, Fig. <B>11</B> einen Newton-Sucher, Fig. 12 eine Vorderansicht dieses Newton-Suchers,
Fig. <B>13</B> eine Seitenansicht eines Durchsichts- suchers, Fig. 14 einen Schnitt nach der Linie XIV-XIV in Fig. <B>13,</B> Fig. <B>15</B> eine weitere Ausführungsform eines be weglichen Organs, Fig. <B>16</B> einen Newton-Sucher im Horizontal schnitt, Fig. <B>17</B> einen Vertikalschnitt dieses Newton- Suchers, Fig. <B>18</B> eine Draufsicht auf ein Ausführungsbei spiel,
bei welchem das bewegliche Organ ein Spiegel ist, und Fig. <B>19</B> eine Seitenansicht desselben Ausführungs beispiels. Bei der in der Fig. <B>1</B> dargestellten Kinokamera sind das Gehäuse<B>10,</B> das Objektiv 12 und ein von der Feder angetriebenes Zahnrad 14 sichtbar. Details, die den Greifer, den Verschluss und die übrige Mecha nik betreffen, sind weggelassen. Die Kamera ist mit einem Newton-Sucher <B>16</B> ausgerüstet, dessen<B>Objek-</B> tiv mit<B>18</B> und dessen Okular mit 20 bezeichnet ist.
Der Sucher ist so weit hinter einem Rahmen 22 an der Vorderseite der Kamera angeordnet, dass der Rahmen in der Ebene des virtuellen Bildes liegt, das vom Objektiv des Suchers erzeugt wird und mit guter Schärfe durch das Okular -esehen werden kann. Ein Glas 24 bildet den vordern Abschluss. Unmittelbar hinter der obern und der untern Kante des Rahmens ist <B>je</B> ein mit einem Gewinde<B>28</B> versehener Stab<B>26</B> drehbar gelagert. Jeder Stab ist mit einem Zahnrad <B>30</B> versehen, die mit zwei Zahnrädern<B>32</B> kämmen, von denen eines mit dem Antriebsrad 14 in Eingriff ist, so dass sich die beiden Stäbe beim Betrieb der Kamera in entgegengesetzter Richtung drehen.
Wäh rend der Aufnahme sieht man im Sucher das Bild oben und unten<B>je</B> von einem rotierenden Gewinde stab begrenzt, die, da sie im Profil betrachtet werden, als Zähne mit gleichmässigen Abständen erscheinen, die sich gleichmässig über das Gesichtsfeld bewegen. Lediglich dadurch, dass man einen dieser Zähne mit einem Punkt der aufzunehmenden Szene dauernd in Deckunor hält, bewegt man die Kamera automatisch gleichmässig und mit der richtigen Geschwindigkeit, gewissermassen als ob sie mit der aufzunehmenden Szene verzahnt wäre. Da sich die beiden Stäbe<B>26</B> in entgegengesetzter Richtung drehen, dienen sie als Hilfsmittel für die gleichmässige Schwenkung nach rechts und nach links.
Benutzt man Stäbe mit Rechts- und Linksgewinden, so kann die Zahnradanordnung anders gewählt werden, so dass sich die Stäbe im glei chen Drehsinn drehen.
Die Fig. 4 zeigt eine Kamera 40, die mit einem als Ganzes mit 42 bezeichneten Newton-Sucher ver sehen ist, auf welcher mittels der Schraube 46 ein besonderer Apparateteil 44 aufgeschraubt ist. Dieser Teil 44 enthält eine drehbare Scheibe 48, die vor zugsweise aus einem durchsichtigen Kunststoff besteht und aufgemalte oder eingravierte Striche aufweist. Es liesse sich allerdings für diesen Zweck auch ein Zahn rad verwenden. Diese Scheibe 48 ist innerhalb des Gehäuses 44 an einer Welle<B>52</B> befestigt, während an dem ausserhalb des Gehäuses befindlichen Ende der Welle ein Handgriff 54 angeordnet ist.
Das innere Ende der Welle<B>52</B> steht mit einer Feder<B>56</B> in Ver bindung und ist ausserdem über eine Freilaufkupp- lung mit einem Regler oder Hemmwerk<B>58</B> verbun den. Die Feder und das Hemmwerk sind vorzugs weise den Anordnungen ähnlich, wie sie in Selbst auslösern von Photoapparaten verwendet werden. Die Scheibe 48 ist so angeordnet, dass ihr Rand ge rade am obern Bildrand des Gesichtsfeldes zu sehen ist, wie es in der Fig. <B>6</B> dargestellt ist. Natürlich kann das Zusatzgerät 44 an einer beliebigen Stelle der Kamera befestigt werden, und der Rand der Scheibe kann an den verschiedensten Stellen des Gesichtsfel des erscheinen.
Vor Beginn einer Panoramaaufnahme muss das Federwerk erst durch einige Umdrehungen des Knop fes 54 aufgezogen werden. Das Gerät 44 kann mit einer Arretiervorrichtung versehen sein, die bei In betriebnahme auszulösen ist und die gleichzeitig dazu dienen kann, nach Wunsch verschiedene Schwenk geschwindigkeiten einzustellen. Wenn die Kamera mit der richtigen Geschwindigkeit geschwenkt wird, schei nen die Strichmarken gegen die Szene stillzustehen.
In der Fig. <B>7</B> wird dasselbe Zusatzgerät 44 mit einem üblichen Rahmensucher kombiniert. Es ist an einem Träger<B>60</B> einer Kamera angeschraubt. Die beiden das Gesichtsfeld begrenzenden Rahmen sind mit<B>62</B> und 64 bezeichnet, während die drehbare Scheibe ebenfalls mit 48 bezeichnet ist. Die Fig. <B>8</B> zeigt einen Fernrohrsucher. Hier bildet das Objektiv<B>70</B> ein reelles Bild<B>72</B> in die Ebene der Gesichtsfeldblende ab, die aus den beiden mit Gewin den<B>28</B> versehenen Stäben<B>26</B> gebildet wird.
Das Bild <B>72</B> wird dann durch die Linsen 74 zur Bildebene<B>76</B> weiter abgebildet und gibt dort ein aufrechtstehendes Bild, welches mit dem Okular<B>78</B> betrachtet wird. Die Zähne erscheinen am obern und am untern Rand des Gesichtsfeldes, wie es bereits in der Fig. <B>3</B> dargestellt ist. Bei dieser Anordnung wird die Panoramaführung automatisch beim Objektivwechsel geändert, wenn das Sucherobjektiv eine dem Kameraobjektiv ent sprechende Brennweite hat.
Wie in den Fig. <B>9</B> und<B>10</B> gezeigt ist, kann auch ein Sucher nach von Albada mit den erfindungs gemässen Merkmalen versehen werden. Die mit dem Sucher erzielbare Vergrösserung spielt dabei keine Rolle. Im Sucher nach der Fig. <B>9</B> sieht das Auge die aufzunehmende Szene durch eine gebogene Glas platte<B>80,</B> die mit einem teilreflektierenden Belag versehen ist und deren hohle Seite dem Auge zuge kehrt ist. Durch Spiegelung sieht man die hellen Begrenzungslinien im Raum mit den im Profil ge sehenen Gewindestäben als Silhouette. Der in der Fig. <B>10</B> gezeigte Sucher ist in der Wirkung gleich, nur werden Linsen<B>86</B> und<B>87</B> zur Erreichung eines grösseren Gesichtsfeldes verwendet.
Die Fig. <B>11</B> zeigt einen Sucher, dessen Gesichts feld mit Hilfe von Masken verändert werden kann. Als bewegliches Organ wird hier eine das Gesichts feld überdeckende durchsichtige, in der Fig. 12 in Draufsicht dargestellte Scheibe<B>90</B> verwendet<B>'</B> die hier an ihrem Rand mit Zähnen<B>92</B> versehen ist und die mit dem Zahnrad 94 kämmt. Dieses Zahnrad 94 wird vom Kamerawerk angetrieben. Bei der hier ver wendeten Optik handelt es sich um einen Newton- Sucher, dessen grösstes Gesichtsfeld durch den Rah men 22 begrenzt ist.
Während der Aufnahme bringt man die radial äussersten Punkte der Linien<B>96</B> mit der aufzunehmenden Szene so in Verbindung, dass sie in der Szene stehenbleiben. Bei der Verwendung eines Teleobjektivs wird die Bildbegrenzungsmaske <B>98</B> in den Strahlengang gekippt, so dass nur noch die öffnung <B>100</B> sichtbar bleibt.
Bei der Anordnung gemäss den Fig. <B>13</B> und 14 handelt es sich wieder um einen Rahmensucher, der hier in eine Kamera eingebaut ist. Der Sucher weist ein Guckloch 102 und eine Vordermaske 104 auf. Drehbare Gewindespindeln<B>26</B> können in irgendeiner günstigen Weise angetrieben werden. Zylindrische Stäbe<B>106</B> aus Glas oder einem durchsichtigen Kunst stoff sind gemäss der Zeichnung angebracht und wir ken als zylindrische Kollimatoren, um ein astigma- tisches Bild der Zähne<B>28</B> im Unendlichen zu erzeu gen, das gleichzeitig mit der aufzunehmenden Szene scharf gesehen werden kann.
In der Fig. <B>15</B> ist ein anderes bewegliches Organ gezeigt, das sich für den erfindungsgemässen Sucher verwenden lässt. Es handelt sich um einen mit Zäh nen versehenen Ring<B>110</B> aus Gummi oder einem andern elastischen Stoff. Dieser Ring ist über ver schiedene, geeignet angeordnete Rollen 112 geführt und wird von einem Rad 114 angetrieben, das sei nerseits vom Kamerawerk angetrieben wird.
Wie in den Fig. <B>16</B> und<B>17</B> gezeigt ist, können am Rand des Gesichtsfeldes eines Newton-Suchers auch Spiegel 120 so angeordnet werden, dass mit ihrer Hilfe das durch das Okular gesehene Bild der Zähne <B>28</B> von zwei Spindeln<B>26</B> im Unendlichen erscheint.
Es ist jedoch nicht nötig, die Zähne oder die Strichmarken selbst zu bewegen. Wie in den Fig. <B>18</B> und<B>19</B> gezeigt ist, kann eine Teilung 124 aus fest stehenden Marken, z. B. gedruckten Marken, über einen als bewegliches Organ dienenden Spiegel 122, der im Strahlengang eines Newton-Suchers aufge stellt ist, betrachtet werden. In diesem Beispiel ist ein teildurchlässiger Spiegel benutzt. Diese Anord nung kann natürlich auch so abgeändert werden, dass ein am Rande des Gesichtsfeldes angebrachter undurchlässiger Spiegel verwendet wird.