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Suchereinrichtung an Fernseh- oder Filmaufnahmekameras, insbesondere
für Reportagezwecke Wenn bei Fernseh- oder Filmaufnahmen zu Reportagezwecken ein
Sprecher am Mikrophon in der Nähe der Kamera begleitende Ausführungen zu der aufgenommenen
Svene, macht, so geschieht .es mitunter, daß er Vorgänge und Dinge schildert, :die
im Augenblick gar nicht mehr im Bereich der Aufnahmekamera liegen. Durch die ständig
wechselnde Schwenkung der Kamera in waagerechter oder senkrechter Richtung ändert
sich das Bildfeld der Kamera dauernd. Mit :den Augen allein vermag der Sprecher
den von der Kamera erfaßten Bildbereich nicht ständig und zuverlässig festzustellen
und zu verfolgen. Er muß daher ohne Kontrollmöglichkeit und nach Gutdünken die Reportage
durchführen. Das gibt dann im Empfänger Unstimmigkeiten zwischen dem Bild und den
Begleitworten.
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Es isst andererseits nicht angängig, am Kameragehäuse Beinen besonderen
Betrachtungssucher für den Sprecher anzubringan, weil :dadurch ,die: Tätigkeit des
Kameramannes, gestört und die Mikrophonbesprechung erschwert würde.
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Erfindungsgemäß werden :diese Nachteile dadurch vermieden, daß für
den Sprecher eine Beobachtungseinrichtung vorgesehen isst, die von der Kamera etwas
entfernt liegt und doch in Abhängigkeit von deren wechselnder Stellung mit verstellt
wird. Die Beobachtungseinrichtung befindet sich an einem längereu
armartigen
Ansatzstück, das seitlich am Stativkopf abnehmbar befestigt werden kann. Es macht
alle Bewegungen der Kamera mit, ohne den Kameramann zu behindern. Dieses Ansatzstück
trägt ein besonderes Objektiv, das beispielsweise dem Objektiv längster Brennweite
am Revolverkopf entspricht und nach der gleichen Richtung gekehrt ist wie die Objektive
des Revolverkopfes. Zur Beobachtung des Objektivbildes ist am äußersten Ende des
Ansatzstückes eine Mattscheibe vorgesehen, auf der stets das- gleiche Bild erscheint,
wie es durch das Objektiv der Kamera aufgenommen und auch im Sucher der Kamera zu
sehen ist. Es ist nun eine Kupplungsvorrichtung zwischen Kamera und Ansatzstück
vorgesehen, die bei Änderung der Entfernungseinstellung des Aufnahmeobjektivs auch
eine entsprechende Veränderung der Entfernungseinstellung für ,das Sucherbild herbeiführt.
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Außerdem ist ein Parallaxenawsgleich für das Sucherbild durch Veränderung
der Winkelstellung des Sucherobjektivs gegenüber dem Ansatzstück vorgesehen. Die
Bewegung der Scharfeinstellung des Sucherbildes und der Parallaxenausgleich sind
miteinander gekuppelt.
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Wichtig ist noch, daß bei Abnehmen des Ansatzstückes von der Kamera
die Entfernungseinstellung und der Parallaxenausgleich selbsttätig entkuppelt und
beim Befestigen des Ansatzstückes richtig gekuppelt wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispiels-,veise dargestellt, und
zwar zeigen Fig. i die Kamera mit dem Ansatzstück, Fg. 2 einen Teil der Kamera und
des Stativs, mit dem Getriebe für das Ansatzstück und Fig.3 das Ansatzstück.
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Das Gehäuse i einer Kamera 2 trägt an seiner Längsseite die Sucherlupe
3 für den Kameramann. Darunter liegt das Steuerorgan für den Revolverkopf, das aus
einem Hebel q. für die Schwenkung des Revolverkopfes, einem Stellknopf 5 für die
gemeinsame Entfernungse:nistellung aller Objektive und einem Stellknopf 6 für die
gemeinsame Blendeneinstellung aller Objektive des Revolverkopfes besteht. Von dem
Stellknopf 5 für die Entfe@rnungseinstellung geht ein Kegelradantrieb zu einem Schnurrad
7, das an der aufklappbaren Kameratür 8 sitzt. Von dem Schnurrad 7 führt ein Seilzug
g zu einem Schnurrad io am unteren Kameragehäuse. Dieses Rad ist so angebracht,
daß die Seilkupplung mit dem Rad 7 auch bei, geöffneter Tür wirksam bleibt.
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Das Schnurrad i o trägt auf seiner Achse ein Zahnrad i i, das im Eingriff
mit einem größerem. Zahnrad 12 steht, welches einen Kurvenzylinder 13 antreibt.
Auf dem Kurvenzylinder 13 gleitet bei Drehung desselben ein Rädchen 14, das auf
einem Hebel 15 sitzt. Durch den Lauf des Rädchens: 1q. auf der Kurve des
sich drehenden Zylinders wird die Drehbewegung in eine waagerechte Bewegung eines
Seilzugs 16 umgewandelt. Dieses Seil geht durch den Arm 17 hindurch bis zum
vorderen Teil des Sucherarmes. Hier läuft es über eine Rolle 18 und ist an
die dort befindliche Beobachtungseinrichtung i g für den Sprecher angeschlossen,
die von ihr gegen die Wirkung einer Feder 2o ein geringes Stück in waagerechter
Richtung verschoben werden kann. Die Betrachtungseinrichtung i g enthält eine Mattscheibe
21 in dem Lichtschutztrichter und gegebenenfalls eine vom Trichter abklappbare Platte
22 mit einer Lupe 23 zur Betrachtung kleiner Sucherbilder. Mit der Betrachtungseinrichtung
fest verbunden ist ein Spiege127.
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Das Bild für die Mattscheibe 2 i wird durch das Objektiv 24 erzeugt,
das mit einem Sonnentubus 25 versehen ist. Von dem ObjelL-tiv 24. gelangt das Bild
über zwei schräg gestellte Spiegel 26 und 27 zur Mattscheibe 21, wo es aufrecht
und seitenrichtig erscheint. Das Suchergesichtsfeld wird bei Aufnahmeobjektiven
verschiedener Brennweite durch Masken an der Mattscheibe oder durch eine Gruppe
von in die Mattscheibe eingravierten Rechtecken kenntlich gemacht.
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Mit der Betrachtungseinrichtung i g ist ferner eine Platte 28 -verbunden,
die eine Kulissenführung 29 zeigt. In dieser Führung wird .ein Hebe13o gesteuert,
der mit dem schwenkbaren Spiegel 26 und dem mit diesem fest verbundenen Objektiv
2q. in Verbindung steht. Damit ist die Bewegung der Beobachtungseinrichtung mit
der Bewegung des Objektivs gekuppelt. Die Kurve der Kulissenführung ist so gestaltet,
daß bei richtiger Justierung der Bewegungsglieder ein vollständiger Ausgleich der
Parallaxe stattfindet. Diese tritt auf infolge des Abstandes des Sucherobjektivs
24 vom Aufnahmeobjektiv.
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Wird nun die Entfernungseinstellung des Aufnahmeobjektivs durch Verstellen
des Knopfes 5 verändert, so wird .der Kurvenzylinder 13 gedreht und über
den Hebel 15
die Seilführung 16 im Sucherarm angezogen. Damit wird
die Mattscheibe 2 1 und der Spiegel'-17 der Beobachtungseinrichtung so lange waagerecht
verschoben, und zwar in Richtung auf das Ende des Sucherarmes, wie die ; Entfernungseinstellung
an der Kamera erfolgt. Die hierdurch bewirkte Verlängerung des Abstandes zwischen
Objektiv 24. und Mattscheibe 2 i :ergibt die gewünschte Scharfeinstellung des Sucherbildes.
Zu gleicher Zeit wird auch das Objektiv 24 zusammen mit dem Spiegel 26 etwas
in Richtung auf das
Stativ geschwenkt, so daß auftretende Parallaxeerscheinungen
beseitigt werden. Infolge der erforderlichen. Spiegelgrößte ist der Durchmesser
des Sucherarmes verhältnismäßig groß (beispielsweise io cm).
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Damit durch Verändern der Winkelstellung des Sucherobjektivs gegenüber
demAnsatzstück bzw. gegenüber :der Spiegeleinrichtung 26, 27 keine störenden Vignetiierungserscheinungen
auftreten, wird der Bildwinkel des Sucherobjektivs. für die Wiedergabe des Sucherbildes
nicht vollkommen ausgenutzt.
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Der Sucherarm 2 i ist zweckmäßig abnehmbar am Stativkopf angebracht.
Wird er abgenommen, ,so wird eine im Seilzug vorgesehene Kopplung gelöst, und es
wird ,durch die Feder 2o dafür gesorgt, daß die Suchereinrichtung in ihre Endlage
zurückkehrt. Auch der Kurvenzylinder und der Hebel i 5 wird zweclnnäßig durch entsprechende
Federn in seine Endlage zurückbewegt. Auf diese Weise ist der Sucherarm immer gebrauchsfertig
zum Ansetzen.