CH338837A - Verfahren zur Herstellung von Deserpidinsäure oder ihrer Salze - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Deserpidinsäure oder ihrer Salze

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CH338837A
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Reuben Ulshafer Paul
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Ciba Geigy
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      Verfahren        zur        Herstellung    von     Deserpidinsäure    oder ihrer     Salze       Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur  Herstellung von     Deserpidinsäure    oder deren Salzen.  



  Aus Pflanzen der     Rauwolfiaarten,    insbesondere  aus     Rauwolfia        canescens,    liess sich ein neues Alka  loid mit beruhigender und blutdrucksenkender Wir  kung in reiner     Form,        Deserpidin    genannt,     gewinnen.     Es besitzt als blutdrucksenkendes Mittel grosse thera  peutische Bedeutung. Es lässt sich aus Pflanzenmate  rial der     Rauwolfiaarten    isolieren, wie z. B. nach dem  am Schluss des Beispiels angegebenen Verfahren.  Über den chemischen Aufbau des     Deserpidins    ist bis  jetzt nichts bekanntgeworden.  



  Es wurde nun gefunden, dass man unerwarteter  weise durch Behandlung von     Deserpidin    mit be  stimmten, unten     näherbezeichneten    Mitteln zu einer  neuen     Carbonsäure    gelangen kann. Sie soll den  Namen     Deserpidinsäure    tragen.     Deserpidinsäure    be  sitzt, wie sich aus unsern Untersuchungen ergeben    hat, neben der freien     Carboxylgruppe    eine freie       Hydroxylgruppe    und kann durch folgende Formel  dargestellt werden:

    
EMI0001.0022     
    in der Des den im     Deserpidin    an die veresterte       Hydroxyl-    und     Carboxylgruppe    gebundenen, zwei  wertigen organischen Rest bedeutet. Es zeigte sich  ferner, dass bei dieser Behandlung zwei     Estergruppen,     nämlich eine mit     3,4,5-Trimethoxy-benzoesäure        ver-          esterte        Oxygruppe    und     eine    mit Methanol veresterte       Carboxylgruppe,    aufgespalten werden.     Deserpidin     kann demnach durch folgende Formel dargestellt  werden:

    
EMI0001.0034     
    in der Des die oben angegebene Bedeutung besitzt.       Deserpidinsäure    lässt sich aus Methanol     umkri-          stallisieren    und zeigt folgende physikalische Kenn  zahlen:  F.<B>270-2730</B> unter     Zersetzung.    Das Infrarot  spektrum zeigt in einem Kohlenwasserstofföl, bekannt  unter der Handelsbezeichnung      Nujol ,    starke Ab  sorptionsbanden bei 3379-3201, 1580, 1454, 1377,  1318, 1199, 1137, 1082, 740     cm-1;    Banden mittlerer  Stärke bei 1709, 1241, 1227, 1190, 1025, 1009,    977 cm-'; schwache Banden bei 925, 900, 877,  849 cm-';

   Schultern bei 1301, 1156, 837, 765,  720     cm-'.    Die Analyse ergibt die Bruttoformel       C21I-12604N2.          Deserpidinsäure    und deren Salze sind neu und  können als Zwischenprodukte zur Herstellung von       Heilmitteln    mit     deserpidinähnlicher    Wirkung dienen.  



  Das erfindungsgemässe     Verfahren    zur Herstellung  der     Deserpidinsäure    oder deren Salzen ist dadurch      gekennzeichnet, dass man     Deserpidin    oder ein     Salz     davon     mit    einem, vorteilhaft stärkeren,     alkalischen          verseifenden    Mittel behandelt. Dabei werden beide  im     Deserpidin        enthaltenden        Estergruppen-gespalten.     Das Verfahren kann man mit den verschiedensten  alkalischen verseifenden Mitteln, z.

   B. der Lösung  eines     Alkalihydroxydes,    wie     Kaliumhydroxyd,    in  einem     Alkohol,    wie Methanol, oder unter verschiede  nen Bedingungen     durchführen,    wie in Gegenwart  oder Abwesenheit von Wasser, bei tieferen oder  höheren Temperaturen oder während kürzerer oder  längerer Zeitdauer.  



  Je nach der Arbeitsweise erhält man     Deserpidin-          säure    in freier Form oder als Salz. Da die     Deser-          pidinsäure    neben der     Carboxylgruppe    eine basische  Gruppe aufweist, kann sie sowohl Salze mit Basen  als auch mit Säuren bilden. So ist es möglich, von       Deserpidinsäure,    z. B. durch Umsetzung mit Metall  hydroxyden, Metallsalze, z. B.     Alkalimetallsalze,    wie  Natrium- oder     Kaliumsalze,    zu gewinnen.

   Anderseits  lässt sich     Deserpidinsäure,    beispielsweise durch     Be-          handeln        mit    anorganischen oder organischen Säuren,  wie     Halogenwasserstoffsäuren,    Schwefelsäure, Phos  phorsäuren, Salpetersäure,     Oxyäthansulfonsäure,        To-          luolsulfonsäure,    Essigsäure, Weinsäure, Zitronensäure,  in ihre Salze mit Säuren     überführen.    Aus den Salzen  kann die     Deserpidinsäure    in freier Form gewonnen  werden. So     gewinnt    man z.

   B. aus     Deserpidinsäure-          hydrochlorid    durch Umsetzung     mit        Silbercarbonat     die freie     Deserpidinsäure.     



  Als Ausgangsstoff kann man auch     Deserpidin    in  Form eines Salzes     mit    einer der genannten Säuren  verwenden. Anstelle von     Deserpidin    kann auch ein       Deserpidin    enthaltendes Material, wie Extrakte aus       Pflanzenmaterial    von     Rauwolfiaarten,    z. B. von     Rau-          wolfia        canescens,    oder eine rohe     Alkaloidmischung     aus     Deserpidin    und     Reserpin,    als Ausgangsstoff  dienen.  



  Im nachfolgenden Beispiel besteht zwischen Ge  wichtsteil und     Volumteil    die gleiche Beziehung wie  zwischen Gramm und Kubikzentimeter. Die Tempe  raturen sind in Celsiusgraden angegeben.  



  <I>Beispiel</I>  Zu einem Gewichtsteil     Deserpidin    in 20     Volum-          teilen    Methanol gibt man eine Lösung von 2 Ge  wichtsteilen     Kaliumhydroxyd    in 10     Volumteilen    Was  ser, kocht die Mischung am     Rückflusskühler    unter  Stickstoff 2 Stunden, wobei das gesamte     Deserpidin     in Lösung geht. Die erhaltene Lösung wird über  Glaswolle filtriert, gekühlt und mit etwa 3     Volum-          teilen    Eisessig auf einen     pH-Wert    von ungefähr 6  eingestellt.

   Dann dampft man die Lösung im Vakuum  zu einem weissen festen Schaum ein, behandelt diesen  mit 25     Volumteilen    Äther und     filtriert    den Äther.  Der     ätherunlösliche        Anteil    wird noch 2mal mit je  25     Volumteilen    Äther behandelt, der Äther jeweils  vom Rückstand     abfiltriert    und der weisse ätherunlös  liche Rückstand     lmal    mit 100     Volumteilen    Aceton,  dann 5mal mit je 50     Volumteilen    Aceton durchge-    knetet, wobei man jeweils die Mischungen filtriert.

    Die     Acetonfiltrate    werden im Vakuum zur Trockne  eingedampft, wobei der aus den ersten 4     Acetonaus-          zügen        erhaltene    feste, weisse Schaum vereinigt und  aus Methanol umkristallisiert wird. Man erhält weisse  Prismen vom F. 267-269      (Zers.).    Das Produkt  wird in einem grossen Volumen Methanol und     Me-          thylenchlorid    (1 : 1) gelöst, die Lösung filtriert, auf  ein kleines Volumen eingedampft.

   Die entstandenen  Kristalle werden     abfiltriert.    Nach zwei solchen Um  kristallisationen erhält man die     Deserpidinsäure    in  Form von weissen Prismen, die bei 270-273  unter  Zersetzung schmilzt. Die Analyse ergab die Formel       C2iH2s04N2-          Die    freie     Deserpidinsäure    lässt sich in ihre Salze  überführen. Man kann z.

   B. das Kaliumsatz als  weisses Pulver erhalten durch Behandeln mit einer  wässrig     methanolischen        Kaliumhydroxydlösung,    Fil  trieren und Zufügen von Äther zur     Lösung.    Durch       Behandeln    mit Säuren, wie Salpetersäure oder Salz  säure, werden die entsprechenden Säuresalze     erhalten.     



  Das als Ausgangsmaterial verwendete Alkaloid       Deserpidin    lässt sich z. B. in der folgenden Weise  erhalten:  500 Gewichtsteile getrocknete, fein gemahlene  Wurzeln von     Rauwolfia        canescens    werden zuerst eine  Stunde mit 2000     Volumteilen,    dann 45 Minuten mit  1000     Volumteilen    und anschliessend 2mal 30 Minu  ten     mit-je    1000     Volumteilen    kochendem Methanol  extrahiert und die Auszüge jeweils heiss filtriert.

   Man  engt die vereinigten Auszüge im Vakuum auf 75     Vo-          lumteile    zu einer dicken,     sirupähnlichen    Lösung ein,  gibt dann unter gutem Mischen 75     Volumteile    Me  thanol und 150     Volumteile    einer 15     o/oigen    Essig  säure zu und extrahiert die Mischung 2mal mit je  100     Volumteilen        Hexan.    Die     Hexanextrakte    zieht  man     mit    15     Volumteilen    15     o/oiger    Essigsäure aus,

         vereinigt    die     Essigsäureauszüge    und extrahiert sie  3mal mit je 75     Volumteilen    und 1mal mit 50     Volum-          teilen        Äthylenchlorid.    Die ersten 3 Auszüge werden  vereinigt, mit 60     Volumteilen    2n     Natriumcarbonat-          lösung    und 60     Volumteilen    destilliertem Wasser ge  waschen und der vierte     Äthylenchloridauszug    mit den  bereits     verwendeten    Waschlösungen gewaschen.

   Man  dampft die vereinigten, über Natriumsulfat getrock  neten und filtrierten     Äthylenchloridextrakte    im Va  kuum bis zu Gewichtskonstanz ein, löst 1 Gewichts  teil des Rückstandes in 1,5     Volumteilen    warmem  Methanol und lässt die Lösung 18 Stunden bei 5   stehen.

   Dann     filtriert    man die ausgeschiedenen Kri  stalle ab, die zu einem grossen Teil aus     Reserpin     bestehen, wäscht sie mit kaltem Methanol und dampft  im Vakuum das Lösungsmittel ab. 2 Gewichtsteile  des erhaltenen rotbraunen, festen Schaumes werden  2mal mit je 25     Volumteilen    Benzol durchgearbeitet  und die Mischung wird     filtriert.    Die     benzollösliche     Fraktion giesst man auf eine Säule von 40 Gewichts  teilen aktiviertem Aluminiumoxyd     (Woelm,    Wirksam  keit I),

   welche zuerst 3mal mit je 50     Volumteilen         Benzol und dann 6mal mit je 50     Volumteilen    einer  Mischung aus     Benzol-Aceton        im        Verhältnis    9: 1       eluiert    wird. Die erste     Benzol-Aceton-Fraktion    ver  wendet man zur Extraktion des oben erhaltenen     ben-          zolunlöslichen    Teils.

   Aus dieser zweiten Fraktion ge  winnt man nach dem Entfernen des Lösungsmittels  einen leicht gebräunten, festen Schaum, der nach  dem     Umkristallisieren    aus Methanol farblose, prisma  tische Nadeln von noch schwach unreinem     Deser-          pidin    ergibt.

   1 Gewichtsteil der so erhaltenen     Nadeln     in 50     Volumteilen    Benzol wird über 20     Volumteilen     aktiviertem Aluminiumoxyd     (Woelm,    Wirksamkeit I)  filtriert, mit 100     Volumteilen        Benzol    und 100     Vo-          lumteilen    0,1<B>%</B> Methanol enthaltendem Benzol aus  gewaschen und aus Methanol umkristallisiert. Man         erhält    farblose, prismatische Nadeln von reinem       Deserpidin,    das bei 228-232  schmilzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Deserpidinsäure oder deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, dass man Deserpidin oder ein Salz davon mit einem alkalischen verseifenden Mittel zur Deserpidinsäure oder einem Salz davon verseift. UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass man Deserpidin der Einwirkung einer Lösung eines Alkalimetallhydroxyds in einem Alkohol unterwirft.
CH338837D 1954-11-10 1955-10-28 Verfahren zur Herstellung von Deserpidinsäure oder ihrer Salze CH338837A (de)

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