DE47602C - Verfahren zur Ueberführung der amorphen Basen der Cocablätter in Ecgonin und Benzoylecgomn - Google Patents

Verfahren zur Ueberführung der amorphen Basen der Cocablätter in Ecgonin und Benzoylecgomn

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DE47602C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D451/00Heterocyclic compounds containing 8-azabicyclo [3.2.1] octane, 9-azabicyclo [3.3.1] nonane, or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane or granatane alkaloids, scopolamine; Cyclic acetals thereof
    • C07D451/02Heterocyclic compounds containing 8-azabicyclo [3.2.1] octane, 9-azabicyclo [3.3.1] nonane, or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane or granatane alkaloids, scopolamine; Cyclic acetals thereof containing not further condensed 8-azabicyclo [3.2.1] octane or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane; Cyclic acetals thereof
    • C07D451/04Heterocyclic compounds containing 8-azabicyclo [3.2.1] octane, 9-azabicyclo [3.3.1] nonane, or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane or granatane alkaloids, scopolamine; Cyclic acetals thereof containing not further condensed 8-azabicyclo [3.2.1] octane or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane; Cyclic acetals thereof with hetero atoms directly attached in position 3 of the 8-azabicyclo [3.2.1] octane or in position 7 of the 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring system
    • C07D451/06Oxygen atoms

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
ecgonin.
. In den Cocablättern kommen bekanntlich neben dem Cocai'n nicht unbeträchtliche Mengen amorpher Nebenalkaloide vor, welche die physiologische Wirkung des Cocams stark beeinträchtigen und daher vom Cocain getrennt bezw. aus dem Rohcocai'n entfernt werden müssen, bevor das Cocain zur therapeutischen Benutzung gelangt.
Gewinnung der amorphen Nebenbasen.
Die amorphen Nebenalkaloide des Coca'ins lassen sich auf verschiedene Art durch Krystallisation vom Cocain abtrennen. Zweckmäfsig geschieht ihre Gewinnung in folgender Weise:
Cocablätter werden mit 20 proc. Sodalösung durchfeuchtet und dann mit Aether extrahirt, welcher das Cocain und die amorphen Basen aufnimmt. Durch Schütteln des Aethers mit verdünnter Salzsäure entzieht man ihm die gesammten Basen und führt sie in die wässerige Lösung über. Aus dieser werden sie durch Zusatz von Soda wieder gemeinsam ausgefällt.
Diese Fällung entspricht dem sogenannten Rohcoca'in des Handels und enthält je nach der Art der angewendeten Blätter neben Cocain variable Mengen der amorphen Alkaloide. *)
Löst man dieses Gemenge — bezw. auch Rohcoca'in — in der Wärme in wenig Alkohol,
*) Anm. Auch das nach Vulpius (Realencycl. der gesammt. Pharm., Bd. Ill, S. 181) zur Bestimmung des Cocai'ns aus Blättern angegebene Verfahren liefert nicht reines Coca'in, sondern ein Gemenge v-on Coca'in und amorphen Basen.
so krystallisirt nach dem Erkalten und längerem Stehen das Coca'in gröfstentheils heraus, während die amorphen Basen in Lösung bleiben und durch Abdampfen des Alkohols gewonnen werden.
Diese und ähnliche in der Technik seit längerer Zeit in Anwendung befindlichen Methoden zur Reindarstellung des Coca'ins aus Blättern oder aus Rohcocain liefern die im Folgenden in Betracht kommenden »amorphen Nebenbasen« des Coca'ins, welche bisher als recht unliebsame Nebenproducte angesehen worden sind.
Diese amorphen Nebenbasen lassen sich für die Alkaloidtechnik zu Gute machen, indem durch Spaltung derselben leicht und in reichlicher Menge Ecgonin gewonnen werden kann. Dieses läfst sich sodann in Benzoylecgonin überführen. Da letzteres sich nach bekannten Methoden in Coca'in umwandeln läfst, so ergiebt sich hieraus eine einfache Methode, Coca'in auf künstlichem Wege aus bisher werthlosen Abfallproducten zu erzeugen.
Darstellung von Ecgonin.
Die amorphen Nebenbasen des Coca'ins erleiden leicht , eine Spaltung, bei der sie in organische Säuren und Ecgonin, die meisten unter gleichzeitiger Bildung von Methylalkohol, zerfallen. Diese Spaltung kann sowohl durch Säuren als auch durch Alkalien und alkalische Erden — theilweise und unvollkommen sogar durch überhitzten Wasserdampf ·— bewerkstelligt werden.
Am vortheilhaftesten ist es, die Spaltung durch Kochen mit Salzsäure zu bewerkstelligen. Die Concentration und die Mengen der überschüssigen Salzsäure sind dabei von nur geringer Bedeutung, doch geben wir der Salzsäure von i,i bis 1,2 spec. Gew., die wir in beträchtlichem Ueberschufs anwenden, den Vorzug. Je nach der Concentration der Säure und den angewendeten Mengenverhältnissen vollendet sich die Reaction in kürzerer Zeit oder in 1 bis 2 Stunden. Die bei der Spaltung ausgeschiedenen organischen Säuren werden nach dem Erkalten abfiltrirt und das das salzsaure Ecgonin enthaltende Filtrat zur Trockne verdampft. Der Salzrückstand, mit etwas warmem Alkohol gewaschen, ist fast reines salzsaures Ecgonin, aus dem durch die äquivalente Menge Alkali oder Alkalicarbonat die Base freigemacht wird. Die letztere wird, wenn nöthig, durch Umkrystallisiren aus Alkohol gereinigt.
Darstellung von Benzoylecgonin.
Das auf vorbeschriebene Weise hergestellte Ecgonin läfst sich leicht in Benzoylecgonin verwandeln. Die Benzoylirung kann sowohl durch Benzoylchlorid wie durch Benzoesäureanhydrid, und sowohl mit Ecgonin in trockenem Zustande als auch bei Gegenwart von etwas Wasser bewerkstelligt werden.
Hierunter geben wir eine Methode, welche für die Benzoylirung als besonders geeignet erscheint. Wir beschränken uns indefs für die Darstellung von Benzoylecgonin keineswegs weder auf den Gebrauch des Benzoesäureanhydrids, da z. B. auch Benzoylchlorid gute Dienste leistet, noch auf die in dieser Vorschrift angegebenen exacten Mengen- und Reactionsverhältnisse, da wir auch mit anderen Mengenverhältnissen, namentlich auch mit mehr Benzoesäureanhydrid, sowie unter etwas abgeänderten Arbeitsbedingungen, namentlich auch unter Ausschlufs von Wasser, ganz brauchbare Resultate erzielt haben. Am zweckmäfsigsten verfährt man in folgender Weise:
Eine bei Siedetemperatur gesättigte wässerige Lösung von Ecgonin (ca. 2 Theile Ecgonin auf ι Theil Wasser) — 1 Molecül — wird mit etwas mehr als der äquivalenten Menge Benzoesäureanhydrid (1 Molecül) versetzt und zur Vollendung der Reaction kurze Zeit, etwa Y2 bis ι Stunde, auf der Siedetemperatur der Mischung erhalten.
Zur Entfernung der gebildeten Benzoesäure aus der Reactionsmasse wird diese nach dem Erkalten einige Male mit Aether ausgeschüttelt. Die rückständige wässerige Lösung erstarrt schon beim Schütteln oder nach kurzem Stehen zu einem Krystallbrei von Benzoylecgonin.
Die Krystalle werden von der Mutterlauge durch Absaugen getrennt und mit sehr wenig Wasser ausgewaschen. , Die zurückbleibenden Krystalle sind Benzoylecgonin mit allen Eigenschaften des bisher bekannten.
Die Mutterlauge enthält das der Benzoylirung entgangene Ecgonin. Sie kann entweder direct zu neuen Benzoylirungen oder zur Wiedergewinnung des- Ecgonins benutzt werden.
Die vorstehend angegebene, leicht und glatt verlaufende Benzoylirung des Ecgonins legt die Frage nahe, weshalb eine solche Benzoylirung Merck (Ber. d. ehem. Ges. XVIII, S. 2953) nicht gelang. Zum Theil lag dies in der Anwendung solcher Methoden seitens Merck's, ζ. B. Behandlung von Ecgonin mit Benzoesäure, Wasser und etwas Salzsäure, welche überhaupt nicht zum Ziel führen, zum Theil aber auch, wie bei dem Versuch mit trockenem Ecgonin und Benzoesäureanhydrid, der ja nach Obigem Benzoylecgonin, wenn auch in ungemein viel schlechterer Ausbeute als bei gleicher Anwesenheit von Wasser liefert, wohl darin, dafs die Zeitdauer der Reaction zu kurz gewählt wurde. Genaueres über den Grund des Mifslingens von Merck's Versuchen läfst sich bei der Kürze seiner Mittheilungen nicht angeben. Seine eigene Bemerkung (I.e.): »die dahin zielenden Versuche führten jedoch nicht zum gewünschten Ziel, und wurden auch schon deshalb nicht fortgesetzt, weil die Trennung des Benzoylecgonins vom Ecgonin einige Schwierigkeiten bieten mufste«, läfst die Vermuthung zu, dafs die Versuche überhaupt nicht genügend weit und wahrscheinlich auch nur mit ungenügenden Mengen Materials durchgeführt wurden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung von Ecgonin durch Spaltung der amorphen Basen, welche bei der Darstellung des Coca'ins aus Cocablättern oder bei dessen Reinigung gewonnen werden, -mittelst Säuren, Alkalien, alkalischer Erdeil- oder gespannten Wasserdampfes.
2. Verfahren zur Uebefführung des nach Anspruch i. erhaltenen-Ecgonins in Benzoylecgonin durch Behandlung von Ecgonin mit Benzoesäureanhydrid oder Benzoylchlorid für sich oder bei Gegenwart von Wasser.
DENDAT47602D Verfahren zur Ueberführung der amorphen Basen der Cocablätter in Ecgonin und Benzoylecgomn Expired - Lifetime DE47602C (de)

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