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Verfahren zur Herstellung von in Wasser schwer löslichen kristallisierbaren
Mischsalzen des Dihydrostreptomycins Die Erfindung betrifft die Herstellung neuer
Dihydrostreptomycinmischsalze von verschiedenen Säuren, die sich durch ihre verhältnismäßig
geringe Löslichkeit in Wasser auszeichnen, sowie ihre Verwendung zur Reinigung des
Dihydrostreptomycins.
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D,ihydrostreptomycin ist ein sehr wertvolles Antibiotikum, das durch
Reduktion. aus Streptomycin gewonnen wird. Seine chemischen und biologischen Eigenschaften
wurden in der neueren Literatur ausführlich beschrieben. -Die bekannten einfachen
Dihydrostreptomycinsalze, wie das Hydrochlorid oder das Sulfat,. besitzen eine außerordentlich
hohe Löslichkeit in Wasser. Dies erschwert die Abtrennung des Dihydrostreptomycins
besonders in reiner kristalliner Form. Ziel zier vorliegenden Erfindung ist .nun
die Herstellung von neuen Dihydrostreptomycinsalzen, deren Löslichkeit in Wasser
wesentlich geringer. ist als die der bisher bekannten einfachen Salze. Die Salze
des Dihydrostreptomycins mit Farbstoffsulfonsäuren und Fällungsmitteln, wie Reineckesäure
oder Pikrinsätire, besitzen zwar ebenfalls eine geringere Löslichkeit in Wasser
als die einfachen Salze, z. B. das Sulfat, jedoch sind diese Komplexsalze therapeutisch
wertlos.
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Es ist bekannt, daß Dihydrostreptomycin eine dreiwertige Base ist,
die mit drei Säureäquivalenten Salze bildet. Die einfachen, therapeutisch verwendbaren
Salze, wie das Chlorhydrat, Bromid, Sulfat, Acetat oder Citrat, besitzen aIle eine
außerordentlich
hohe Löslichkeit in Wasser. Es gelingt nicht, diese
Stoffe durch Einengen einer wäßrigen Lösung zu kristallisieren.
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Es wurde nun gefunden, daß Mischsalze des Dihydrostreptomycins mit
mindestens zwei verschiedenen anorganischen Säuren überraschenderweise eine geringere
Löslichkeit in Wasser besitzen als die einfachen Salze einer der verwendeten Säuren.
So ist ein Salz des Dihydrostreptomycins aus a Äquivalenten (i Mol) Schwefelsäure
und i Mol jodwasserstoffsäure je Mol Dihydrostreptomycin erheblich weniger wasserlöslich
als das einfache Jodid oder das einfache Sulfat. Ähnlich verhalten sich Mischsalze
des Dihydrostreptomycins mit Chlorwasserstoffsäure und Schwefelsäure, Bromwasserstoffsäure
und Schwefelsäure, Jodwasserstoffsäure und schwefliger Säure sowie salpetriger Säure
und Thioschwefelsäure. Alle diese Verbindungen können im Gegensatz zu den entsprechenden
Salzen mit nur einer Säure direkt aus einer wäßrigen Lösung auskristallnsiert werden.
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Die erfindungsgemäß herstellbaren Mischsalze des Dihydrostreptomycins.
können zwei oder drei verschiedene Anionen, gewöhnlich zwei, verschiedene Anionen.
enthalten, von denen eins einwertig und das andere zweiwertig ist. Es können jedoch
auch alle Anionen ein- oder zweiwertig sein, oder eines der Anionen kann auch bei
Verwendung von Phosphaten dreiwertig sein. Wenn die mit dem Dihydrostreptomycin
vereinigten Säureester mehr als dreiwertig sind, ist es wahrscheinlich, däß eines
der mehrwertigen Anionen mit mehr als einem einzigen Dihydrostreptomycinmolekül
verbunden ist. Die genaue Struktur dieser Mischsalze ist noch nicht bekannt. Die
Anwesenheit mehrerer verschiedener anorganischer Säureester konnte jedoch durch
Analyse nachgewiesen werden. Diese Mischsalze enthalten dagegen keine Salze anderer
Basen, insbesondere keine Metallsalze. Zur Herstellung der Mischsalze sind als Säuren
Schwefelsäure, schweflige Säure, Chlorwasserstoffsäure, Thioschwefelsäure, Bromwasserstoffsäure,
Salpetersäure, salpetrige Säure, Rhodanwasserstoffsäure und Phosphorsäure besonders
geeignet.
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Die Löslichkeit der oben beschriebenen Mischsalze in Wasser ist sehr
unterschiedlich, aber jedes dieser Salze ist ,in Wasser so wenig löslich, daß es
aus der wäßrigen Lösung kristallisiert werden kann.
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Die geringste Löslichkeit besitzt das jodidsulfit. Die Löslichkeit
steigt in Richtung des jodidsulfates und Bromidsulfates. Wenn in einer Lösung die
Dihydrostreptomycinsalze verschiedenartigster anorganischer Säuren anwesend sind,
wird das Mischsalz mit der geringsten Löslichkeit abgeschieden, vorausgesetzt, daß
die Gesamtkonzentration groß genug ist und genügende Mengen eines jeden Anions anwesend
sind. Daher scheidet sich das Jodidsulfat ab, wenn ausreichende Mengen an Natriumsulfät
und Natriumjodid einer wäßrigen Lösung von Dihydrostreptomycinhydrochlorid mit einer
Konzentration von etwa 8o ooo Einheiten je ccm oder darüber zugegeben werden. Die
Löslichkeit der Salze ändert sich etwas mit dem pH-Wert der Lösung. Im allgemeinen
stellt man den p11-Wert vorzugsweise auf etwa q. bis etwa 8 ein. Besonders bei der
Herstellung von Mischsalzen des Dihydrostreptomycins mit wenigstens einem mehrwertigen
Anion kann der pH-Wert für die Kristallisation von erheblicher Bedeutung sein. Bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen neuen Salze kann zu einer konzentrierten wäßrigen
Lösung eines einfachen Dihydrostreptomycinsalzes, z. B. des Sulfates, irgendein
lösliches Salz, vorzugsweise ein Alkali-, Ammonium- oder organisches Ammoniumsalz
einer anderen anorganischen Säure, z. B. Natriumjodid, zugegeben werden. Die Lösung
wird umgerührt und stehengelasserl. In kurzer Zeit beginnen' sich Kristalle des
Mischsalzes abzuscheiden. Im allgemeinen ist die Kristallisation innerhalb einiger
Stunden beendet. Gegebenenfalls kann die Lösung gekühlt bzw. angeimpft werden, um
die Bildung des kristallinen Mischsalzes zu beschleunigen. Wenn Dihydrostreptomycinsulfat
als Ausgangsstoff verwendet wird, benutzt man gewöhnlich eine wäßrige Lösung, die
wenigstens etwa 8o ooo Einheiten des" Antibiotikums je ccm enthält. Höhere Konzentrationen
sind wünschenswert, wenn löslichere Mischsalze hergestellt werden sollen. Im allgemeinen
wird wenigstens i Äquivalent, vorzugsweise werden jedoch etwa a Äquivalente des
zugefügten' Salzes je Mol des Antibiotikums verwendet. Ein gewisser Überschuß an
zugefügtem Salz dient dazu, die Löslächkeit des hergestellten Mischsalzes noch weiter
herabzusetzen. Überschüssiges Natriumjodid oder überschüssiges Natriumsulfat setzt
z. B. die Löslichkeit des D.ihydrostreptomycinjodidsulfates herab, jedoch ist eine
Mischung von Natriumjodid und Natriumsulfat im Überschuß sogar noch wirksamer. Das
Sulfitjodid des Dihydrostreptomycins besitzt eine Wasserlöslichkeit von etwa 48
ooo y je ccm, bei einem Überschuß der zur Bildung dieser Verbindung notwendigen
Salze beträgt diese jedoch nur etwa 25 000 y je ccm.
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Zur Herstellung der neuen kristallinen D,ihydrostreptomycinsalze mit
verschiedenen Säuren können auch Rohlösungen von Dihydrostreptomycin verwendet werden.
So kann z. B. Streptomycin, das als Rohprodukt aus der Gärlösung z. B. durch Adsorption
an ein Ionenaustauscherharz und durch Auswaschen mit Säure gewonnen wurde, zu rohem
Dihydrostreptomyoin hydriert werden. Die wäßrige Lösung muß entweder -vor oder nach
der Hydrierung eingeengt, und Verunreinigungen, die sich während des Einengens abscheiden,
müssen abfiltriert werden. Die Verunreinigungen können auch durch Zugabe eines organischen
Lösungsmittels, wie Methanol, beseitigt werden. Die Konzentration der rohen wäßrigen
Dihydrostreptomyoinlösungen muß wenigstens etwa ioo ooo Einheiten je ccm und vorzugsweise
über aoo ooo Einheiten je ccm betragen, damit die Abtrennung des Antibiotikums mit
den verschiedenartigen Säuren möglichst vollständig ist. Bei einigen Säuren ist
sogar eine höhere Konzentration des Antibiotikums erforderlich, um eine gute Ausbeute
an Mischsalz
zu erhalten. Die kristallinen Mischsalze scheiden sich
in reiner Form ab, und wenn Säuren geringer Toxizität bei der Herstellung dieser
Salze verwendet werden, kann das Produkt unmittelbar therapeutisch verwendet werden.
Wenn eine für therapeutische Zwecke ungeeignete Säure bei der Herstellung der Mischsalze
verwendet wurde, so kann diese durch eine geeignete Austauschreaktion ersetzt werden.
Es ist besonders überraschend, daß Dihydromannosddostreptomycinsalze von gemischten
Säuren entweder nicht kristallisieren oder eine wesentlich größere Löslichkeit besitzen
als die entsprechenden Dihydrostreptomyoinmischsalze. So ist das erfindungsgemäße
Verfahren zur Abtrennung des Dihydrostreptomycins von der weniger wirksamen Mannosidoverbindung
geeignet. Einen entsprechenden Unterschied zwischen den Salzen von gemischten Säuren
und den Salzen einer einzigen Säure des Streptomycins gibt -es nicht.
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Als Ausgangsverbindung kann außer Dihydrostreptomycinsulfat auch das
Jodid dienen, das aus dem Sulfat durch doppelte Umsetzung mit Bariumjodid hergestellt
werden kann. Aus wäßrigen Lösungen des Dihydrostreptomycintriohydrojodid@ lassen
sich kristalline Mischsalze mit folgenden Säuren abscheiden: Chlorsäure, schweflige
Säure, Salpetersäure, salpetrige Säure, Salzsäure, Bromwasserstoffsäure und Thioschwefelsäure.
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Dabei wurde eine wäßrige Jodidlösung von etwa 5oo ooo Einheiten
je ccm verwendet, es können jedoch auch weniger konzentrierte Lösungen verwendet
werden. Auch könnenDihydrostreptomycinchlorid- oder -bromidlösungen als Ausgangsstoffe
zur Herstellung der entsprechenden Salze gemischter Säuren verwendet werden.
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Es muß natürlich beachtet werden, daß die für die Herstellung der
Dihydrostreptomycinsalze von gemischten Säuren verwendeten-Salze physiologisch verträglich
sind. Dies gilt in erster Linie .für die Anionen dieser Salze, die durch doppelte
Umsetzung die erwähnten Dihydrostreptomycinmischsalze bilden; es kommen also Säuren,
wie Arsensäure und Pikrinsäure, nicht in Frage und auch nicht solche Säuren, die
eine bestimmte eigene pharmakologische Wirkung haben, die vielleicht oder nicht
immer bei den Dihydrostreptomycinmischsalzen erwünscht ist. Aber auch die Kationen
der für die Umsetzung mit dem Dihydrostreptomycinausgangssalz benutzten Salze wird
man nach demselben Gesichtspunkt auswählen.
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So ist z. B. die Verwendung von Silbersulfat zur überführung des Dihydrostreptomycinjodids
in das Sulfatjodid ungeeignet. Außerdem. müssen die anorganischen Salze, die als
Nebenprodukte bei der Austauschreaktion anfallen, ferner wasserlöslich sein.
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Es kann auch die Dihydrostneptomycinbase selbst als Ausgangsstoff
verwendet werden. In diesem Fall werden die Mischsalze durch Zugabe der entsprechenden
Säuren, z. B. Schwefelsäure und Jodwasserstoffsäure, in geeigneten Mengen hergestellt.
Die Giftigkeit einiger Mischsalze ist bei Mäusen untersucht worden, und es wurde
gefunden, daß sie dem Dihydrostreptomycinsulfat vergleichbar sind. Anionen, die
als stark toxisch bekannt sind, können zur Herstellung der neuen Salze nicht verwendet
werden, falls diese für therapeutische Zwecke Anwendung finden sollen. Sie können
jedoch zur Gewinnung und Reinigung des Antibiotikums verwendet werden, wenn die
toxischen Anionen später sorgfältig abgetrennt werden. Es wurde schon berichtet,
daß Jodide die Wirkung des Streptomycins bei Tuberkulose verstärken. Auch die neuen
jodidhaltigen Mischsalze des erfindungsgemäßen Verfahrens weisen eine gleichartige
Wirkung auf. Man hat zwar bereits vorgeschlagen, unlösliche Salze des Streptomycins
in der Weise herzustellen, daß man entweder durch Mischen eines Streptomycinsalzes,
wie des Bromids oder Acetats, mit einem anderen Salz, z. B. Calciumchlorid, Doppelsalze
herstellte oder auch das Streptomycin mit Anionen metallhaltiger Komplexsäuren an
unlösliche Salze überführte. Ebenso ist auch schon vorgeschlagen worden, von Streptomycin
und seinen Derivaten einschließlich des Dihydrostreptomycins durch Umsetzung mit
Homosulfanilamid unlösliche Fällungen zu erzeugen. Alle diese Verfahren haben mit
demjenigen der vorliegenden Erfindung insofern nichts zu tun, als danach entweder
metallhaltige Salze, und zwar des Streptomycins, hergestellt werden, oder sie führen
zu einem unlöslichen Salz einer bestimmten Säure mit pharmakologischer Eigenwirkung.
Abgesehen davon, daß diese Salze einer bestimmten Säure, nämlich des Homosulfanilamids,
wegen der genannten Eigenwirkung nicht immer therapeutisch anwendbar sind, unterscheidet
sich jenes Verfahren von. dem vorliegenden dadurch, daß zur Salzbildung nicht verschiedenartige
Anionen, sondern nur eine ganz bestimmte Säure verwendet wird, die außerdem noch
nicht einmal in allen Fällen pharmakologisch brauchbar ist.
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Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
Beispiel 1 Eine Streptomycinsulfatlösung wurde aus einer Streptomycingärlösting
mittels eines Carbonsäureionenaustauscherharzes erhalten. Nach dem Auswaschen des
Antibiotikums aus dem Harz mit verdünnter Chlörwasserstoffsäure wurde die erhaltene
Lösung eingeengt, gereinigt und zu Dihydrostreptomycinsulfat hydriert. Die Lösung
des Sulfats wurde eingeengt und ergab einen Stoff von etwa 9o°/aiger Reinheit. Die
Menge der verwendeten Lösung betrug 1150 g und enthielt 317000 Einheiten je'ccm.
Zu dieser konzentrierten wäßrigen Lösung wurden 182 g Natriumjodid unter ständigem
Umrühren gegeben. Es begannen sich bald Kristalle aus der klaren Lösung, die auf
Zimmertemperatur gehalten wurde, abzuscheiden. Die Mischung wurde z bis 3 Stunden
stehengelassen und das schwere kristalline Produkt abfiltriert. Die Kristalle wurden
mit einer. kleinen Menge Eiswasser gewaschen und bei einer Temperatur von 5o bis
6o° bei Atmosphärendruck getrocknet. Die
Kristalle wogen 452 g und
besaßen eine Wirksamkeit von 730 Einheiten je mg. Im Filtrat (545 ccm) waren
noch 26 ooo Einheiten je ccm, also insgesamt 3,88°/a des als Ausgangsstoff verwendeten
Antibiotikums, enthalten. Das zum Waschen benutzte Eiswasser besaß ein Volumen von
375 ccm und enthielt 3900o Einheiten je ccm, entsprechend 4,02% des als Ausgangsstoff
verwendeten Antibiotikums.
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ioo g des oben beschriebenen kristallinen Produktes wurden aus der
drei- bis vierfachen Menge Wasser umkristallisiert. Das Wasser wurde zunächst auf
8o bis 9o° erwärmt, um das Rohprodukt aufzulösen, und dann zur Abscheidung der Kristalle
abgekühlt. Ihr Gewicht betrüg -9 bis io g. Die Lösung wurde eingeengt, und es wurden
65,7 g hochgereinigtes Dihydrostreptomycinsulfatjodid erhalten. Nach Lufttrocknung
zeigten Proben einen Gehalt von 750 y je mg. Wird die ,Trocknung im
Hochvakuum durchgeführt, so ergibt sich ein Gehalt von 765 y je mg. Dies
entspricht einem kristallinen Dihydrostreptomycinsulfat von sehr großer Wirksamkeit.
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Eine Probe des Dihydrostreptomycinsulfatjodids wurde bei 78° im Hochvakuum
über Nacht getrocknet und dann analysiert.
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C21 H41 N7 012 » H J - H2 S 04
berechnet
.... C 31,14 %, H 5,48.0/a N 12, 110/&, S04- 1x,87°,%, J 15,67 gefunden
.... C 31,2i o/o, H 5,610/0, N 12,2:21/9, S O4- 11,85 0%, J 15,47 0/0. Beispiel
2 12,5 g reines Dihydrostreptomycins.ulfat wurden in 12 ccm Wasser gelöst. Dieser
Lösung wurden 3,5 g Natriumbromid (2 Moläquivalente), in 5 ccm Wasser gelöst, zugegeben.
Nach kurzem Stehen schieden sich Kristalle ab. Die Kristalle wurden nach i Stunde
abfiltriert, mit einer kleinen Menge Eiswasser gewaschen und bei So bis 6o° getrocknet.
Das Gewicht der Kristalle betrug 8,6 g, und eine mikrobiologische Untersuchung ergab
eine Wirksamkeit von 720 Einheiten je mg. Die Mutterlauge besaß ein Volumen
von 14 ccm und enthielt 83 ooo Einheiten des Mischsalzes je ccm. Das zum Waschen
benutzte Eiswasser besaß ein Volumen von 17 ccm und enthielt 85 500 Einheiten
je ccm.
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Eine Probe des Dihydrostreptoinycinsulfatbro,-mids wurde über Nacht
im Hochvakuum auf 70° erwärmt und dann analysiert. -C21H41N7012-HBr'H2S04:-berechnet
.... C 33,o6o/a, H 5,820/0, N i2,86o/o, Br 10,48 °,.'o, S 04 12,6o gefunden ....
C 33,14%, H 6,030/a, N 12,78%, Br 1o,62 °%, SO 4 12,55 °l°. Beispiel 3 13,75g
Dihydrostreptomy einsulfat wurden in 13,2 ccm Wasser gelöst. Zu dieser Lösung wurden
2,yg Natriumchlorid gegeben. Die Lösung wurde bis zur Auflösung des Natriumchlorids
umgerührt und über Nacht stehengelassen. Das kristalline Produkt, das sich abgeschieden
hatte, wurde abfiltriert und mit einer kleinen Menge Eiswasser gewaschen und getrocknet.
Das erhaltene Dihydrostreptomycinsulfatchlorid wog 4,3 g und besaß nach Lufttrocknung
einen Gehalt von 770 y j e mg.
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Beispiel 4 Je i,25 g kristallines Dihydrostreptomycinsulfat wurden
in kleine Bechergläser gefüllt, in je i,2 ccm Wasser gelöst und dann mit 2 Moläquivalenten
von je einem anderen anorganischen Salz umgesetzt. Die Mischsalze schieden sich
bald kristallin ab. Es wurden folgende anorganische Salze zur Mischsalzbildung verwendet:
Natriumnitrat, Natriumnitrit, Natriumsulfit, Natriumthiocyanat, Natriumthiosulfat.
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Bei den ersten beiden Verbindungen sind die Mischsalze mit Dihydrostreptomycins.ulfat
verhältnismäßig schwer löslich und werden daher in sehr guter Ausbeute erhalten.
Bei den letzten drei Verbindungen ist die Ausbeute wesentlich niedriger. Bei der
Zugabe von Natriurnbromat und Natriumjodat zu Dihydrostreptomycinsulfatlösungen
scheiden sich bei der angegebenen Konzentration wenig oder gar keine Kristalle ab.
Beispiel 5 Je- 1,65 g Dihydrostreptomycintrihydrojodid wurden in verschiedene Bechergläser
gefüllt, in 1,2 ccm Wasser gelöst und mit 2 Moläquivalenten eines der folgenden
Salze umgesetzt: Natriumchlorid, Natriumhydrosulfit, Natriumnitrat, Natriumnitrit,
Kaliumsulfit, h,Tatriumthiosulfat, Natriumbromid, Ammoniumsulfat.
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Alle diese Salze waren kurze Zeit nach der Zugabe gelöst, und aus
der Lösung schied sich das entsprechende Dihydrostreptomycinmischsa,lz ab. Beispiel
6 Je 1,2g Dihydrostreptomycintrihydrochloridwur-. den in 1,2 ccm Wasser gelöst und
mit_ 2 Moläquivalenten Na.triumsulfit umgesetzt. Aus der LÖsung schied sich bald
das kristalline Dihydrostreptomycinsulfitchlorid ab. Wenn jedoch Natriumbromid und
Natriumnitrat statt Natriumsulfit verwendet werden, so wurden bei der vorliegenden
Konzentration keine kristallinen Salze abgeschieden. Beispiel 7 Eine Streptomycingärlösung,
die aus einer belüfteten Oberflächenkultur von Streptomyces griseus gewonnen worden
war, wurde vom Mycel abfiltriert, mit einem wasserlöslichen Polyphosphat versetzt,
um mehrwertige Metalle abzutrennen, und dann durch einen Turm geleitet, der ein
synthetisches Carbonsäureionenaustauscherharz enthielt. Nachdem das Harz zunächst
mit einer kleinen Menge Wasser gewaschen worden war, wurde das Antibiotikum mit
verdünnter Chlorwasserstoffsäure ausgewaschen. Aus dem Eluat wurde Cadcium
mit
Oxalsäure entfernt und die überschüssige Salzsäure neutralisiert. Die wäßrige Lösung
wurde dann im Väkuum auf eine Konzentration von über Zoo ooo y je ccm eingeengt.
Die abgeschiedenen anorganischen Salze wurden abfiltriert, die-erhaltene Lösung
wurde bei etwa 75 bis 80° und einem Wasserstoffdruck von 70 kg je cm2 unter
Verwendung eines Raney-Nickel-Katalysators hydrierf und der Katalysator aus der
abgekühlten Lösung abfiltriert. Die erhaltene Dihydrostreptomycinhydrochl.oridlösung
.enthielt auf Grund einer mikrobiologischen Untersuchung etwa 243 000 y j
e ccm.
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ioo ccm dieser rohen Dihydrostreptomycinhydrochloridlösung (o,oq_2
Mol) wurden mit 13 g Natriumsulfat (0,0q.2 Mol) versetzt. Nachdem sich das zugegebene
Salz gelöst hatte, wurde eine kleine Menge dieser amorphen Abscheidung abfiltriert,
und 'dann wurden. 1q. g (0,093 Mol) Natriumjodid zugegeben. Die Mischung wurde bis
zur vollständigen Lösung umgerührt, und bald begännen Kristalle des Dihydrostreptomycinsulfatjodids
aus, zuscheiden. Man ließ die Mischung einige Tage bei Zimmertemperatur stehen,.
dann wurde das kristalline Produkt abfiltriert, mit einer kleinem Menge Eiswasser
gewaschen und bei etwa 5o bis 6o° getrocknet. Es wurden 2,5,70 g erhalten, die eine
Wirksamkeit von 655 y je mg besaßen.
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Beispiel 8 Je 1,3g Dihydrostreptomycihtrihydrobromid wurden mit Wasser
auf 2 ccm verdünnt und nach Beispiel q. mit i1/2 Moläquivalenten folgender Salze
versetzt: Natriumhydrosulfit, Natriumthiosulfat, Natriumsulfit, Natriumnitrat, Natriumnitrit,
Natriumchlorid.
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Das Dihydrostreptomycinbromidflydrosulfit, -bromidthiosulfat oder
-bromidsulfit kristallierten aus den Lösungen aus; jedoch schieden sich bei der
angewandten Konzentration das Bromidnitrat, Bromidnitrit und Bromidchlorid nicht
ab. Beispiel 9 Je 1,3 g Dihydrostreptomycintrinitrat wurden mit Wasser auf je 2
ccm verdünnt und mit 11/2 Moläquivalenten folgender Salze versetzt: Natriumbromat,
Natriumchlorat, Natriumjodid, Natriumperchlorat, Natriumsulfit, Natriumthiocyanat,#
Natriumthiosulfat.
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In allen Fällen schied sich das kristalline Mischr salz des Dihydrostreptomycins
aus der.Reaktionsmischung ab-. Bei Verwendung von Natriumbromid, Natriumfluorid,
Natriumnitrit und Natriumchlorid kristallisierten bei der vorgegebenen. Konzentration
keine. Mischsalze aus der Lösung aus.
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Beispiel io 16,5g Dihydrostreptomycintrihydrojodid wurden in 8 ccm
Wassergelöst und mit io ccm einer wäßrigen Triäthylaminsulfitlösung versetzt, die
durch Suspendierung von 300 g Triäthylamin in 25o ccm Wasser, Umrühren und
Abkühlen der Mischung unter gleichzeitigem Durchblasen von Schwefeldioxyd bei zu
einem pH-Wert von 6,6 hergestellt wurde. Das Volumen der hergestellten Lösung
be-
trug 575 ccm. Bei der Zugabe von io ccm dieser Lösung zu dem Dihydrostreptomycintrihydrojodid
fiel der pH-Wert der Mischung auf 4,6 und wurde mit einer ioo/oigen_Natriumhydroxydlösung
wieder auf 6,1 eingestellt. Man ließ die Mischung q. Stunden bei Zimmertemperatur
stehen und filtrierte, dann das kristalline Dihydrostreptomycinjodidsulfit ab. Es
wurde mit etwas Eiswasser gewaschen und bei Zimmertemperatur über Nacht getrocknet.
Es wurden i i,8 g finit einem Gehalt von 700 y j e mg erhalten. Die Mutterlauge
enthielt noch 58 ooo. y j e ccm. Beispiel ii Eine nach dem gemäß Beispiel
7- hergestellte Streptomycinhydrochloridlösung wurde entwässert und dann
in Methanol gelöst. Die hergestellte Methanollösung des Streptomycinhydrochlorids
wurde von den unlöslichen Salzen abfiltriert, die klare Lösung eingedampft, der
Rückstand mit Wasser versetzt, so daß eine Streptomycinlösung mit einem Gehalt von
q.oo ooo y Streptomycin je ccm entstand, die mit Raney-Nickel bei etwa 8o° und einem
Wasserstoffdruck von 70 kg je cm2 hydriert wurde. Nachdem die Umsetzung beendet
war, wurde die Mischung abgekühlt, der Katalysator abfiltriert und mit Wasser ausgewaschen.
Die erhaltene Dihydrostreptomycinlös.ung besaß 294 000 y je ccm entsprechend
einer 95o/oigen. Umwandlung des Streptomycinhydrochlorids in das Dihydrostreptomycinhydrochlorid.
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ioo ccm der Dihydrostreptomycinhydrochloridlösung (0,053 Mol) wurden
mit 16,6 g (o,117 Mol) Natriumsulfat versetzt, die Mischung so lange gerührt, bis
eine 'klare Lösung erhalten wurde und dann mit 17,5 g (o,117 Mol) Natriumjodid versetzt.
Das kristalline -Sulfatjodid des Dihydrostreptomycins begann sich bald abzuscheiden.
Die Mischung würde umgerührt und in einem Eisbad i Stunde lang gekühlt. Die in kleinen
Nadeln kristallisierende Verbindung wurde abfiltriert, mit Eiswasser gewaschen und
bei 5o bis 6o° getrocknet. Das weiße Produkt wog 28,4 g und besaß eine Wirksamkeit
von 6o5 y je mg. Es ergab sich eine Ausbeute von 6o"/o, bezogen auf die in der wäßrigen
Lösung befindliche Dihydrostreptomycinmenge. Die Mutterlauge enthielt noch bei einem
Volumen von 53 ccm 128 ooo y des Antibiotikums je ccm. Das Waschwasser mit einem
Volumen von 52 ccm enthielt noch 113 000 y je ccm. Durch Einengen
der Mutterlauge - und durch Waschen im Vakuum konnte noch weiteres kristallines
Dihydro, streptomycinsulfatjodid gewonnen werden. Durch Umkristallisieren der Hauptmenge
des Dihydrostreptomycinsulfatjodids mit einem Gehalt .von 6o5 y je mg konnte ein
reineres Produkt mit einem Gehalt von 745 y je mg erhalten werden.
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Es wurde gefunden, daß das Dihydromannosidostreptomycinsulfatjodid
unter den oben beschriebenen Bedingungen nicht abgeschieden. wird. Daher ist das
oben beschriebene Verfahren auch zur Abtrennung der weniger wertvollen Monnosidoverbindung,
die
eine wesentlich geringere biologische Wirksamkeit als @ Dihydrostreptomycin selbst
besitzt, geeignet.
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Da .die Löslichkeit des Dihydrostreptomycinjodidsulfates durch überschüssiges
Jodid oder Sulfat herabgesetzt wird, ist die Mischung des Jodids und Sulfates bei
der Herabsetzung der Löslichkeit des .Dihydrostreptomycinmischsalzes noch wirksamer
als eines der beiden Salze allein. Es ist daher wünschenswert, daß stets ein überschuß
beider Anionen in der Lösung vorliegt.