DE1518050B1 - Verfahren zur Herstellung von Methioninmethylsulfoniumsalzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MethioninmethylsulfoniumsalzenInfo
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- C09B43/00—Preparation of azo dyes from other azo compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Methioninmethylsulfoniumsälzen. Einige
der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten MetMonmmethylsulfoniumsalze sind neue Verbindungen,
die gegen Feuchtigkeit verhältnismäßig stabil sind.
Es sind mehrere Synthesen von Methioninmethylsulfoniumsälzen
bekannt:
1. Ein Verfahren, bei dem Methionin mit Methyljodid oder Methylbromid in Essigsäure oder
Ameisensäure als Lösungsmittel unter Bildung des Methioninmethylsulfoniumjodids bzw. -bromids
umgesetzt wird (vgl. G. To en nies und LJ. K ο Ib, L Am. Chem. Soc, 67 (1945), S. 849;
2. Ein Verfahren, bei dem Methionin mit Methyljodid oder Dimethylsulfat in wäßriger Lösung
unter Bildung des Methioninmethylsulfoniumjodids oder -methylsulfats umgesetzt wird (vgl.
R. O. Atkinson und F. Poppeisdorf,
J. Chem. Soc. (London), 1951, S. 1378;
3. Ein Verfahren, bei dem Methionin mit Methanol und Schwefelsäure unter Bildung des Methioninmethylsulfoniumhydrogensulfats
umgesetzt wird (vgl. T. F. L a ν. i η e et al, J. Biol. Chem., 207
(1954), S. 107.
Im allgemeinen ist es jedoch schwierig, diese Methioninmethylsulfoniumsalze
in andere Salze umzuwandeln. Beispielsweise kann das Sulfoniummethylsulfat
in das Chlorid nach einem sehr umständlichen Verfahren umgewandelt werden, bei welchem zunächst
das Methylsulfat mit Salzsäure erhitzt, dann mit Bariumchlorid einer doppelten Umsetzung unterzogen
wird und anschließend abfiltriert, konzentriert, mit Pyridin neutralisiert, konzentriert und kristallisiert
wird. Das Verfahren zur unmittelbaren Herstellung des Sulfoniumjodids oder -bromids aus Methyljodid
oder Methylbromid ist gangbar, wenn kleine Ansätze durchgeführt werden sollen. Das Verfahren eignet sich
jedoch nicht, wenn das Ausgangsmaterial zur Herstellung anderer Sulfoniumsalze verwendet oder mit
geringen Kosten hergestellt werden soll. Bei Anwendung des Verfahrens 3 zur Herstellung des SuI-foniumbromids
wird überschüssige Schwefelsäure durch Zugabe von Bariumhydroxyd bis zu einem pH-Wert
von 5,5 bis 6,0 neutralisiert, das entstandene Bariumsulfat abfiltriert und das Sulfat einer doppelten
Umsetzung mit Bariumbromid unterzogen. Bei diesem Verfahren sind großen Mengen Bariumhydroxyds erforderlich, und die Filtration des Bariumsulfats gestaltet
sich äußerst schwierig. Außerdem ist die doppelte Umsetzung unter Verwendung des Bariumsalzes
schwierig, da das Salz sorgfältig daraufhin untersucht werden muß, ob es im Überschuß vorliegt
• oder nicht, um ein Produkt hoher Reinheit ohne anorganische Verunreinigungen zu erhalten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Methioninmethylsulfoniumsälzen, das
dadurch· gekennzeichnet ist, daß man eine durch die Reaktion von Methionin, Methanol und Schwefelsäure
erhaltene Lösung, die Methioninmethylsulfonium-hydrosulfat enthält, mit einem stark sauren
Ionenaustauscher behandelt, sodann das vom Aus-Säure unter Bildung des Methioninmethylsulfoniumsalzes
zusetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die Herstellung
von MethioninmethylsuUoniumsalzen in hoher Reinheit in sehr einfacher und leistungsfähiger
Weise.
Das Methioninmethylsulfoniumkation wird von einem stark sauren Ionenaustauscher vollständig adsorbiert.
Die Adsorption verläuft überraschenderweise in Gegenwart überschüssiger Säure, wie sie bei der
als Ausgangsverbindung verwendeten Lösung von Methioninmethylsulfoniumhydrosulfat vorliegt, die
durch Umsetzung von Methionin mit Methanol und Schwefelsäure hergestellt wurde. In einer solchen
Lösung liegen neben Methioninmethylsulfoniumhydrosulfat große Mengen an Schwefelsäure und anderen
Verunreinigungen, wie Methylschwefelsäure, vor. Somit ist das erfindungsgemäße Verfahren sehr leistungsfähig,
insbesondere als technisches Verfahren, da weder eine Neutralisation der Schwefelsäure noch eine
Abtrennung des schwierig filtrierbaren Bariumsulfats erforderlich ist.
Im Verfahren der Erfindung kann jeder Kationenaustauscher mit stark sauren Resten verwendet werden.
Der Austauscher kann in einer Salzform, z. B. als Natrium- oder Ammoniumsalz usw. vorliegen, doch
wird die H+-Form im allgemeinen bevorzugt.
Das am Austauscher adsorbierte Methioninmethylsulfoniumkation wird mit einer Lösung eluiert, die
eine basische Verbindung enthält. Geeignete basische Verbindungen enthaltende Lösungen zur Eluierung
sind Lösungen verschiedener Metallhydroxyde, von Ammoniak oder verschiedener primärer, sekundärer
oder tertiärer Amine. Die Konzentration der Lösung beträgt 0,1 bis 25 Gewichtsprozent. Das Lösungsmittel
für die Lösung kann Wasser oder ein organisches Lösungsmittel, wie Methanol, Äthanol usw., oder ein
Gemisch von Wasser und einem organischen Lösungsmittel sein.
Falls das Eluat neben der Methioninmethylsulfoniumbase
geringe Mengen der basischen Verbindung enthält, kann zu deren Entfernung eine geringe Menge
eines stark sauren oder schwach sauren Ionenaustauschers verwendet werden. Sofern die basischen
Verbindungen verdampfbar sind, wie im Fall von Ammoniak oder Methylamin, können sie unter vermindertem Druck abdestilliert oder durch Belüften
entfernt werden. Erfindungsgemäß kann das am Austauscher adsorbierte Methioninmethylsulfoniumkation
in einfacher Weise und in hoher Ausbeute unter Verwendung einer basischen Verbindung eluiert werden.
Zu der entstandenen Methioninmethylsulfoniumbase wird dann eine Säure zugesetzt, die dem gewünschten
Salz entspricht. Man erhält das Salz in hoher Reinheit und Ausbeute. Wie in den nachstehenden
Beispielen beschrieben, können durch Zusatz der entsprechenden Säure anorganische Methioninmethylsulfoniumsalze,
wie das Chlorid, Nitrat usw., oder organische Salze, wie das Naphthalinsulfonat, Cyclohexylsulfamat
usw., hergestellt werden. Diese Salze besitzen pharmakodynamische Wirkungen. Von den
erfindungsgemäß erhaltenen Verbindungen sind Me-
thioninmethylsulfoniumcyclohexylsuUamat, -benzyl-
tauscher adsorbierte Methioninmethylsulfoniumkat- 65 sulfamat, -n-butylsulfamat und andere bisher in der
ion mit einer Lösung, die eine basische Verbindung Literatur nicht beschrieben. Sie eignen sich zur Beenthält,
eluiert, und man der Base in an sich bekannter handlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwü-Weise
eine dem gewünschten Salz entsprechende ren in ähnlicher Weise wie das Chlorid. Da sie wesent-
lieh weniger hygroskopisch und stabiler als das
Chlorid sind, können sie Arzneimittelpräparaten leichter einverleibt werden.
In Tabelle I ist der Wassergehalt von Methioninmethylsulfoniumchlorid
und verschiedener Sulfamate in Prozent, bezogen auf das Ausgangsmaterial bei einem Feuchtigkeitsgleichgewicht bei verschiedenen
relativen Feuchtigkeitsgraden, angegeben.
TabeUe I
Relative | Chlorid | H2O im System, % | Benzyl- | n-Butyl- |
Feuchtigkeit | sulfamat | sulfamat | ||
bei 26° C | 5,59 | Cyclohexyl- | 0 | 0 |
% | 8,61 | sulfamat | 0 | 0 |
22,5 | 8,62 | 0 | 0 | 0 |
32,6 | 12,78 | 0 | 0 | 0 |
43 | 43,46 | 0 | 0 | 0,05 |
52 | 62,06 | 0 | 0 | 0,21 |
64 | 71,94 | 0 | 0 | 0,58 |
74 | 87,89 | 0 | 24,02 | 45,03 |
85 | 103,45 | 0 | 41,10 | 81,16 |
93 | 6,25 | |||
97 | 35,52 | |||
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele
weiter erläutert.
Ein Gemisch von 100 g Methionin, 40 ml Methanol und 270 ml 20 η-Schwefelsäure wird 30 Minuten unter
Rückfluß gekocht. Das Reaktionsgemisch wird mit 51 Wasser verdünnt und durch 1,41 eines stark sauren
Kationenaustauschers in der H+-Form(Dowex-50) geleitet.
Der Austauscher wird mit Wasser sulfatfrei gewaschen und dann mit wäßrigem Ammoniak (hergestellt
durch Verdünnung von 200 ml 28gewichtsprozentigem Ammoniak mit 1,3 1 Wasser) eluiert.
Nach Entfernung des Ammoniaks aus dem Eluat unter vermindertem Druck hinterbleibt eine wäßrige
Lösung der Methioninmethylsutfoniumbase. Die Lösung wird mit Salzsäure auf pH 5,0 eingestellt und
unter vermindertem Druck bei 500C eingeengt. Der
erhaltene Sirup wird mit wenig Methanol versetzt. Das Methioninmethylsulfoniumchlorid kristallisiert
aus, wird abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. Ausbeute 122 g, 91% der Theorie;
Fp. 135° C (Zersetzung).
Zu der nach Beispiel 1 hergestellten wäßrigen Lösung der MethioninmethylsuuOniumbase wird Cyclohexylsulfaminsäure
bis zu einem pH-Wert von 5,0 zugegeben. Das Gemisch wird bei 50° C unter
vermindertem Druck eingeengt und zur Kristallisation gebracht. Die Kristalle werden mit Methanol
versetzt, dann, abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. Man erhält 206 g weiße blättchenförmige
Kristalle. Ausbeute 90% der Theorie, Fp. 1500C (Zersetzung). Die Verbindung ist neu und sie
besitzt die Formel
9H3 xCOOH
CH3-S-CH2-CH2-CH
^NH2
CH2
CH NH SO3
Die Verbindung löst sich leicht in Wasser, jedoch schwer in organischen Lösungsmitteln.
C12H26O5N2S2.
Berechnet ... C 42,08, H 7,65, N 8,18%; gefunden .... C 42,17, H 7,28, N 8,06%.
Ein Gemisch aus 100 g Methionin, 40 ml Methanol und 270 ml 20 η-Schwefelsäure wird 30 Minuten unter
Rückfluß gekocht. Das Reaktionsprodukt wird mit 51 Wasser verdünnt und dann durch 1,251 eines
stark sauren Kationenaustauschers in der Natriumform (Dowes-50) geleitet. Der Austauscher wird mit
Wasser sulfatfrei gewaschen und dann mit einer Lösung eluiert, die durch Auflösen von 98 g Natriumhydroxyd
in 5,61 Wasser hergestellt wurde. Das Eluat wird zur Abtrennung von Natriumionen mit
50 ml eines schwach sauren Ionenaustauschers in· der H+-Form (Amberlite IRC-50) behandelt. Die
wäßrige Methioninmethylsulfoniumbaselösung wird gemäß Beispiel 1 mit Salzsäure behandelt. Man
erhält in 91%iger Ausbeute 122 g kristallines Methioninmethylsulfoniumchlorid
vom Fp. 135?C (Zersetzung).
Die gemäß Beispiel 3 hergestellte wäßrige Methioninmethylsunoniumbaselösung
wird mit Cyclohexylsulfaminsäure versetzt, bis der pH-Wert 5,0 beträgt. Nach Aufarbeitung wie im Beispiel 2 erhält
man in 89%iger Ausbeute 204 g kristallines Methioninmethylsuuoniumcyclohexylsutfamat
vom Fp. 1500C (Zersetzung).
An Stelle der im Beispiel 1 verwendeten Salzsäure werden die nachstehend aufgeführten Säuren der
wäßrigen Lösung der Methioninmethylsulfoniumbase des Beispiels 1 bis zu einem pH-Wert von 5,0 zugesetzt.
Das Gemisch wird unter vermindertem Druck bei 500C eingeengt. Nach Zusatz von Methanol oder
Äthanol wird das auskristallisierte Methioninmethylsulfoniumsalz abfiltriert. Je nach den Eigenschaften
der Salze liegen die Ausbeuten zwischen etwa 85 und 95%. Die verwendeten Säuren, die erhaltenen Salze,
ihre Schmelzpunkte, die Ausbeuten, Strukturformeln und Analysenergebnisse sind nachstehend angegeben.
CH,
CH3-S-CH2-CH2-CH
/COOH
Säuren | Erhaltene Salze | A | Br | Fp. (Zers.) |
Aus beute |
Summenformel | berechnet: gefunden: |
Analyse | H | H | H | N |
HBr ■"-..-, | Bromid | J | 145,5 | 90 | QH14O2NSBr | berechnet: gefunden: |
bekannt | 6,61 6,74 |
7,64 7,59 |
6,33 6,40 |
5,40 5,26 |
|
HJ | Jodid | NH2SO3 | 155 | 91 | . QH14Q2NSI | bekannt | 5,96 5,83 |
8,19 8,05 |
4,36 4,52 |
|||
Sulfaroinsäure | Sulfaraat | 133,5 | 88 | QH16O5N2S2 | bekannt | bekannt | 6,62 6,88 |
|||||
CH3SO3 | berechnet: gefunden: |
C | C | bekannt | N | |||||||
Methansulfonsäure | Methansulfonat | <3-so3 | 136 | 92 | C7H17O5NS2 | berechnet: gefunden: |
32,42 32,31 |
37,04 37,64 |
bekannt | 8,85 8,70 |
||
Benzolsulfonsäure | Benzolsulfonat | CH3 —^ ^- SO3 | 127 | 88 | C12H19O5NS2 | berechnet: gefunden: |
44,84 44,86 |
41,84 41,98 |
C | 8,13 7,97 |
||
p-Toluolsulfonsäure | p-Toluolsulfonat | 135 | 89 | C12H21O5NS2 | 54,40 54,31 |
44,55 44,38 |
6,34 6,42 |
|||||
H-C4H9NHSO3 | ||||||||||||
n-Butylsulfamin- säure |
n-Butylsulfamat | n.QH13NHSO3 | 138 | 90 | C10H24O5N2S2 | |||||||
n-Hexylsulfamin- säure |
n-Hexylsulfamat | f/ \— CH2) NSO3 | 149 bis 150 |
91 | C12H28O5N2S2 | serechnet: gefunden: |
N | |||||
Dibenzylsulfamin- säure |
Dibenzylsulfamat | NO3 | 129 | 92 | C20H2SO5N2S2 | 7,99 7,92 |
||||||
Salpetersäure | Nitrat | 00~SOs | 139 | 90 | QH14O5N2S | |||||||
/i-Näphthalen- sulfosäure |
j?-Naphthalen- sulfonat |
148 | 89 | C16H21O5NS2 | ||||||||
<ζ y~ CH2NHSO3 | ||||||||||||
Beiizylsulfaminsäure | Benzylsulfamat | 137,5 | 91 | C13H22O5N2S2 | ||||||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Methioninmethylsulfbniumsalzen^ dadurch gekennzeichnet," daß- man eine Methionimnethylsulfbniumhydrosulfat enthaltende Lösung, die durch diö Reaktion von Methionin, Methanol undSchwefelsäure hergestellt worden ist, mit einem stark sauren Ionenaustauscherharz behandelt, sodann das an das Harz adsorbierte Methioninmethylsulfoniumkation mit einer eine basische Verbindung enthaltenden Lösung eluiert und die Methioninmethylsulfoniumbase mit einer Säure in an sich bekannter Weise in ein Salz überführt.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE950556C (de) * | 1953-01-30 | 1956-10-11 | Centrale Suiker Mij Nv | Verfahren zur Gewinnung von Stickstoff-Verbindungen aus Melasse |
DE1088975B (de) * | 1956-07-19 | 1960-09-15 | Kyowa Hakko Kogyo Kk | Verfahren zum Abtrennen und Konzentrieren von Glutaminsaeure |
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Also Published As
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GB1001068A (en) | 1965-08-11 |
US3236886A (en) | 1966-02-22 |
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