DE1905173A1 - Optische Spaltung von Methioninnitril - Google Patents
Optische Spaltung von MethioninnitrilInfo
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Description
Kennzeichen 2049 Dl'· R" Keari!'-' he"'ef
ipl. Pi-. ?. . ■ .>·'■ ->aoer
2, Ewu;musrira(je 4/Hl
STAMICARBON N.V., HEERLEN (die Niederlande) Optische Spaltung von Methioninnitril
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu der Herstellung von optisch
aktivem Methioninnitril (y-Methylmercapto-Ct-aminobutyronitril) oder einer davon
abgeleiteten Verbindung, indem man eine Mischung aus L- und D-Methioninnitril einer optischen Spaltung unterzieht.
Unter einem Gemisch von L- und D-Methioninnitril werden hier zugleich
das Racemat von Methioninnitril und Gemische des Racemats mit dem L- und/oder
D-Isomeren verstanden. Aus Methioninnitril lässt sich durch saure oder alkalische
Hydrolyse Methionin herstellen, so dass das genannte Verfahren von Bedeutung ist
für die Herstellung von optisch aktivem Methionin, zu dessen Herstellung aus optisch
inaktivem Methionin bis jetzt keine geeignete Methode bekannt ist. Methioninnitril
kann auch durch teilweise Hydrolyse in Methioninamid verwandelt werden, so dass die optische Spaltung von Methioninnitril auch für die Herstellung von
optisch aktivem Methioninamid von Bedeutung ist.
Es wurde nunmehr gefunden, dass die optische Spaltung von Methioninnitril
durch Salzbildung mit optisch aktivem O-Phenoxypropionsäure erfolgen kann
und dass dabei die Menge des optisch zu spaltenden Methioninnitrils nicht völlig
in die Salzform gebracht zu werden braucht. Es genügt nämlich auch eine teilweise
Umsetzung in die Salzform.
Das erfindungsgemasse Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man
zur Erreichung der optischen Spaltung das Gemisch aus L- und D-Methioninnitril
ganz oder zum Teile in das Salz von Methioninnitril und optisch aktiver Ot-Phenoxypropionsäure
verwandelt und anschiLessend aus dem so erhaltenen Reaktionsgemisch
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eine Fraktion absondert, welche im wesentlichen aus einem der Diastereomeren des
genannten Salzes besteht.
Das erfindungsgemässe Verfahren beruht hierauf, dass bei der Salzbildung
mit D-OHPhenoxypropionsäure das Salz von D-Methioninnitril (DD-SaIz) sich als weit
weiniger loslich erweist als das Salz von L-Methioninnitril (LD-SaIz) und bei der
Salzbildüng mit L-Ot-Phenoxypropionsäure das Salz von L-Methioninnitril (LL-SaIz)
eine weit geringere Löslichkeit aufweist als das Salz von D-Methioninnitril (DL-SaIz).
Zur praktischen Durchfuhrung des erfindungsgemassen Verfahrens kann man
sich verschiedener, an sich bekannter Methodiken bedienen. Vorzugsweise erfolgt die Salzbildung in einem Lösungsmittel und wird das weniger lösliche Salz durch
Kristallisation aus der Lösung entfernt. Als Lösungsmittel erweisen sich Benzol,
Toluol oder ein Gemisch dieser Stoffe als sehr geeignet, weil dann sowohl was die
optische Reinheit des ausgeschiedenen Salzes als die Ausbeute betrifft ein sehr befriedigendes Ergebnis erzielt werden kann.
Das so gebildete feste DD- oder LL-SaIz lässt sich auf verschiedene
Weisen in seine Bestandteile zerlegen, z.B. durch Mischen des festen Salzes mit Benzol, Toluol oder Äther und Hindurchleiten von gasförmigem Ammoniak du'rch die
so erhaltene Suspension. Das .Ammoniumsalz von Gt-Phenoxypropionsäure schlagt anschli,essend
nieder und kann von der Flussigkeitsphase, in der das Methioninnitril
gelöst worden ist, getrennt werden. Das anfallende Ammoniumsalz der 06-Phenoxypropionsäure
lässt sich als solches wieder für die Salzbildung benutzen, weil das in diesem Falle bei der Salbildung frei werdende Ammoniak auf einfache Weise
entfernt werden kann.
Es ist möglich, die nach Ausscheidung des festen DD- oder LL-Salzes
zurückgebliebene Mutterlauge aufzuarbeiten, indem man, gleichfalls mit Hilfe gasförmigen Ammoniaks, die OC-Phenoxyproplonsäure als Ammoniumsalz niederschlagt.
WUnscht man optisch aktives Methionin herzustellen, so kann die Trennung des optisch
aktiven Salzes mit der Umsetzung von Methioninnitril zu Methionin kombiniert werden. Bei der Herstellung von optisch aktivem Methioninamid lässt sich die Trennung
des optisch aktiven Salzes mit der Umsetzung von Methioninnitril zu Methioninamid
kombinieren. Nachfolgende Beispiele bezwecken eine nähre Erläuterung der Erfindung, allerdings ohne dass sich die Erfindung hierauf beschrankt.
Einer Lösung von 45,2 g D-CC-Phenoxypropionsäure in 400 ml Benzol werden
bei Zimmertemperatur langsam 35,4 g DL-Methioninnitril unter Rühren beigegeben.
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» ff · C · ψ ·
Nach Zusatz dieses Methioninnitrils wird das Rühren noch eine halbe Stunde lang
fortgeführt, wonach die anfallende Kristallmasse abfiltriert wird. Die abfiltrierte
Kristallmasse wird dreimal nit 15 ml Benzol auf dem Filter ausgewaschen
und anschliessend getrocknet.
Es bilden sich 35,0 g DD-SaIz (Ausbeute 87 %) mit einer spezifischen
Drehung von:
20 .. „ „o
Mn = +13'5° (c = 3; Äthanol 100 %).
Die spezifische Drehung von optisch reinem DD-SaIz, ermittelt durch Umkristallisation
des DD^Salzes aus Benzol, bis sich die spezifische Drehung infolge dieser
Umkristallisation nicht mehr ändert, betragt:
^0= +12,8° (C = 3; Äthanol 100 %).
Die spezifische Drehung des Salzes von racemischem Methioninnitril und D-<X-Phenoxypropionsaure
beträgt:
^0 = +20,8° (C = 3; Äthanol 100 %).
Aus diesen drei spezifischen Drehungen ergibt sich, dass das so erhaltene DD-SaIz
(35 g) eine optische Reinheit von 95,5 % aufweist (95,5 % optisch reines DD-SaIz
und 4,5 % optisch reines LD-SaIz).
Ein gemäss der Strecker'sehen Synthese aus /9-Methylmercaptopropionaldehya
gebildetes Reaktionsgemisch, das 72 Gew.% DL-Methioninnitril, 8 Gew.% Ammoniak
und 15 Gew.% Wasser enthält, wird mit Benzol extrahiert. Die bei der Extraktion anfallende Lösung von Methioninnitril in Benzol wird anschliessend bei einer Temperatur
von 25 C unter verringertem Druck eingedampft, bis der verbleibende flüssige Rückstand 95 Gew.% DL-Methioninnitril enthält.
18,6 g dieses flussigen Rückstands werden langsam unter Rühren einer
LOsung von 22,6 g L-OC-Phenoxypropionsäure in 200 ml Benzol beigegeben. Nach Zusatz
dieses Rückstands wird das Rühren eine halbe Stunde lang fortgeführt, wonach die so gebildete Kristallmasse abfiltriert wird. Diese Masse wird dreimal mit
15 ml Benzol auf dem Filter ausgewaschen und anschliessend getrocknet.
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-A-
Es bilden sich 15,3 g LL-SaIz (in einer Ausbeute von 76 %) mit einer
spezifischen Drehung von
P0= -14,0° (C = 3; Äthanol 100 %) .
Diese spezifische Drehung entspricht einer optischen Reinheit von 92,5 %.
Beispiel III .
Einer Lösung von 11,3 g L-CC-Phenoxypropionsäure in 150 ml Toluol werden
bei Zimmertemperatur langsam unter Rühren 17,7 g DL-Methioninnitril hinzugefügt.
Das Ruhren wird nach Zusatz des Methioninnitrils eine halbe Stunde lang fortgeführt,
worauf die gebildete Kristallmasse abfiltriert wird. Diese Masse wird dreimal mit 15 ml" Toluol auf dem Filter ausgewaschen und danach getrocknet.
Es bilden sich 17,9 g LL-SaIz (89 %-ige Ausbeute) mit einer spezifischen
Drehung von:
°= -13,2° (C = 3; Äthanol 100 %).
Diese spezifische Drehung entspricht einer optischen Reinheit von
97,5 %.
14,8 g optisch reines LL-SaIz, erhalten durch Umkristallisation von
noch nicht ganz optisch reinem LL-SaIz bis eine konstante spezifische Drehung
erreicht ist, werden in 50 ml Wasser gelöst. Die so erhaltene Lösung wird mit
2 ml 96-gew.%-iger Schwefelsaure angesäuert und die dabei anfallende L-OC-Phenoxypropionsaure
mit Äther extrahiert. Aus der verbliebenen sauren wässerigen Lösung von Methioninnitril werden 31,6 ml Wasser durch Verdampfung ausgeschieden. Nach
Zusatz von 12 g 96-gew.%-iger Schwefelsäure zum Rückstand wird das Gemisch 1 Stunde
lang unter RUckflusskUhlung gekocht, so dass das Methioninnitril sich zu Methionin
hydrolysiert. Anschliessend wird die anfallende saure Lösung nach Kühlung und Verdünnung
mit Wasser zu einem Volumen von 150 ml Über einen DOWEX-50-Ionenaustau.scher
in der H -Form geleitet, wodurch das Methionin an den Ionenaustauscher gebunden
wird. Nach Auswaschen des Ionenaustauschers mit Wasser werden 150 ml Ammoniak-
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wasser von 3.,5 Gew.% über den Ionenaustauscher geleitet, wodurch das an den Ionenaustauscher
gebundene Methionin eluiert wird. Das Eluat wird trockengedampft und
der verbliebene Feststoff mehrere Male mit Äther gewaschen.
Es bilden sich 7,1 g L-Methionin mit einer spezifischen Drehung von;
|a| ^° =. +23,6° (C = 5; 6 η HCl)
Aus diesem Wert der spezifischen Drehung ergibt sich, dass das gebildete L-Methionin
optisch rein ist und mithin keine Racemisierung aufgetreten ist.
Claims (11)
- . . PATENTANSPRÜCHE/ 1 .JVerfahren zu der Herstellung von optisch aktivem Methioninnitril oder einer davon abgeleiteten Verbindung, indem man eine Mischung aus L- und D-Methioninnitril einer optischen Spaltung unterzieht,·dadurch gekennzeichnet, dass man zur Erreichung der optischen Spaltung das Gemisch von L- und D-Methioninnitril ganz oder zum Teile in das Salz von Methioninnitril und optisch aktiver OC-Phenoxypropionsäure verwandelt und anschliessend aus dem so erhaltenen Reaktionsgemisch eine Fraktion absondert, welche im wesentlichen aus einem der Diastereomeren des genannten Salzes besteht.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Salzbildung in einem Lösungsmittel vornimmt und das weniger losliche Salz durch Kristallisation aus der Lösung ausscheidet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmitte] Benzol, Toluol oder ein Gemisch beider Stoffe verwendet.
- 4. Verfahren zu der Herstellung von optisch aktivem Methioninnitril und einer davon abgeleiteten Verbindung, wie es im wesentlichen im Texte beschrieben worden ist.
- 5. Verfahren zu der Herstellung von optisch aktivem Methioninnitril oder einer davon abgeleiteten Verbindung, wie es an Hand der Beispiele näher erläutert worden ist.
- 6. Optisch aktives Methioninnitril oder eine davon abgeleitete Verbindung, erhalten durch Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-5.
- 7. Optisch aktives Methionin, erhalten durch Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-5.909835/ 1 5071Ö95173.
- 8. Optisch aktives Methioninamid, erhalten durch Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-5. '
- 9. D- und L-Of-Phenoxypropionsäure-Salz von optisch aktivem Methionxnnxtril.
- 10. Optisch aktives Methioninnitril.
- 11. Verfahren zu der Herstellung von optisch aktivem Methionin oder optisch aktivem Methionxnamid, dadurch gekennzeichnet, dass man optisch aktives i'cthioninnitril einer Hydrolyse unterzieht.909835/1507
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