<B>Zusatzpatent</B> zum Hauptpatent Nr. 304363. Beständiges Färbepräparat. Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein beständiges Färbepräparat, das eine Phos phorverbindung, welche sich von der Ortho- phosphorsäure ableitet, sowie eine an sich schwer lösliche, komplexe Metallverbindung eines mindestens zwei Azogruppen, darunter mindestens eine metallisierte o,o'-Dioxyazo- gruppe, aufweisenden Farbstoffes enthält, in welcher eines der Metalle mit den Atomnum mern 27 bis 29 in komplexer Bindung vorliegt.
Die Metallverbindungen enthalten als kom plex gebundenes Metallatom ein solches mit einer Atomnummer von mindestens 27 und höchstens 29, das heisst ein Kobalt-, Nickel oder Kupferatom. Wie dem Fachmann be kannt ist, eignen sich die komplexen Verbin dungen von Dis- und Polyazofarbstoffen, die eines dieser Metalle enthalten, besonders gut für die Applikation auf cellulosehaltigen Ma terialien.
Die komplexen Metallverbindungen müssen als metallisierte Gruppe mindestens eine o,o'-Dioxyazogruppierung enthalten und können daneben aber auch o-Oxy-o'-carboxy- azogruppierungen, o-Oxycarbonsäuregruppie- ungen oder auch 8-Oxychinolinreste aufwei sen.
Die hier in Betracht kommenden, kom plexen Kobalt-, Nickel- oder Kupferverbin dungen lassen sich nach an sich bekannten Methoden herstellen. Geeignete Farbstoffe, welche den bereits angegebenen Definitionen entsprechen, sind übrigens, insbesondere in metallfreier Form, in grosser Zahl bekannt. Unter den letzteren sind sozusagen alle die jenigen als Kobalt-, Nickel- oder Kupferkom plexe in der angegebenen Weise verwendbar, die schwerlösliche Metallverbindungen er geben, sich aber nach den bekannten Nach- metallisierverfahren zum Färben von Cellu- l.osefasern verwenden lassen.
Als Phosphorverbindungen der angegebe nen Art enthalten die Färbepräparate vor zugsweise Alkalisalze der Orthophosphorsäure.
Besonders wertvoll sind diejenigen Färbe präparate, in welchen ausser dem metallhal tigen Farbstoff und der Phosphorverbindung noch ein vorzugsweise aliphatisches Amin vor handen ist, das mindestens eine Aminogruppe und mindestens eine von dieser durch zwei Kohlenstoffatome getrennte -OH-Gruppe enthält, wobei die letztere auch einer Carbon- säuregruppe angehören kann. Diese Amine sind somit durch das Vorhandensein minde stens einer Atomgruppierung der Formel
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gekennzeichnet.
Als Beispiele seien erwähnt: Monoäthanolamin, Aminoessigsäure, ss-Oxy- iithyläminoessigsäure, 2-Amino-l-oxybenzol-4- sulfonsäureamid.
In manchen Fällen werden zweckmässig feste Amine zugesetzt, z. B. solche, deren Schmelzpunkt über 50 liegt. Als vorteilhaft erweisen sich zum Beispiel in allen Fällen die Amine der Zusammensetzung
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Als Beispiele seien die Amine der folgenden Zusammensetzung erwähnt:
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Besonders wertvolle Ergebnisse werden mit dem 1,2-Di-(ss-oxyäthylamino)-äthan der Formel
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In bezug auf das Mengenverhältnis der oben beschriebenen Stoffe, welche in den Prä paraten vorhanden sind bzw. zu deren Her stellung verwendet werden, ist folgendes zu bemerken:
Es ist ratsam, mehr als zwei Moleküle ali- phatischesAmin pro komplex gebundenes Me tallatom einzusetzen. Die Menge der Phos phorverbindung ist in weiten Grenzen frei wählbar. So werden schon gute Ergebnisse er- worin R1 ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- gruppe mit höchstens drei Kohlenstoffatomen oder eine Oxymethylgruppe, R2 ein Wasser stoffatom oder eine Methylgruppe und n eine ganze Zahl im Werte von höchstens 4, vor zugsweise aber 2, bedeutet.
Smp. 136 bis 1391' Smp. 177 bis 18<B>10</B> Smp. 154 bis 157<B>0</B> Smp. 93 bis 94 erhalten. zielt, wenn gewichtsmässig etwa ein Sechstel der Farbstoffmenge an Phosphationen vor handen ist, während anderseits auch ein grö sserer Überschuss keine nachteilige Wirkung ausübt. Als praktiseh zweckmässig erweist sich etwa ein Drittel bis das Doppelte an Phosphat ionen, bezogen auf die vorhandene Menge Farbstoff.
Falls die Präparate, gleichgültig, ob sie das Amin enthalten oder nicht, auf bestimmte Farbstärke eingestellt werden sollen, empfiehlt es sich, Nichtelektrolyte wie Harnstoff oder wasserlösliche Kohlehydrate wie Saccharose oder Dextrin beizumischen. Nichtelektrolyte der angegebenen Art sind hier deshalb die zweckmässigen Verdünnungsmittel für die Präparate, weil sie im Gegensatz zu den in der Regel gebräuchlichen Zusätzen wie Natrium sulfat keine nachteilige Wirkung ausüben.
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wird mit der gleichen Menge Harnstoff und der doppelten Menge Trinatriumphosphat (Na3P04 ' 10H20) vermischt.
Verwendung des Präparates: Zur Herstel lung einer klaren Stammlösung werden 2 Teile dieses Färbepräparates mit einer Lösung von 4 Teilen 1,2-Di- (ss-oxyäthylamino) -äthan in 6 Teilen Wasser übergossen und mit 400 Tei len Wasser aufgekocht.
Zum Färben verdünnt man diese Stamm lösung auf 2000 Raumteile und geht bei 50 bis 60 mit 100 Teilen vorgenetzter Baum wolle ein. Die Temperatur wird unter Bewe gen der Ware innert einer halben Stunde zum Kochen gesteigert. Man kocht während einer Stunde, wobei man nach 5 und nach 20 Mi nuten je 15 Teile kristallisiertes Natriumsul-
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vermischt man zu gleichen Teilen mit Saccha- i rose und Trinatriumphosphat. Beispiel für die Verwendung des Präpa rates:
Zur Herstellung einer klaren Stammlösung wird ein Teil dieses Färbepräparates mit einer Lösung von 1 Teil 1,2-Di-(ss-oxyäthylamino)- Das Färben mit den erfindungsgemäss zu <B>R</B> verwendenden Präparaten kann nach än.sich bekannten, für direktziehende Farbstoffe ge bräuchlichen Methoden erfolgen.
<I>Beispiel 1:</I> Die Kupferverbindung des Farbstoffes der Formel Tat zufügt. Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine blaue Färbung von hervor ragender Licht- und Waschechtheit.
Zum gleichen Ergebnis führt ein Färbe präparat, das an Stelle der Kupferverbindung des Farbstoffes der oben angeführten Formel die gleiche Menge des Produktes enthält, das durch entmethylierende Kupferung nach be kannten Verfahren aus dem in alkalischem Medium gewonnenen Kupplungsprodukt aus 1 Mol tetrazotiertem 4,4'-Diamino-3,3'-dimeth- oxy-1.,1'-diphenyl und 2 Mol 2-Amino-5-oxy- naphthalin-7-sulfonsäure hergestellt ist.
<I>Beispiel 2:</I> Die Nickelverbindung des Farbstoffes der Formel äthan in 3 Teilen Wasser übergossen und mit 200 Teilen Wasser aufgekocht.
Zum Färben verdünnt man diese Stamm lösung mit Wasser auf 2000 Raumteile und geht bei 50 bis 60 mit 100 Teilen vorgenetz- ter Baumwolle ein. Die Temperatur wird un ter Bewegen der Ware innert einer halben Stunde zum Kochen gesteigert. Man kocht wäh- rend einer Stunde, wobei man nach 5 und nach 20 Minuten je 15 Teile kristallisiertes Natriumsulfat zufügt. Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine blaue Färbung von hervorragender Waschechtheit.