CH305729A - Verfahren zum Gerben von Häuten bzw. Fellen. - Google Patents

Verfahren zum Gerben von Häuten bzw. Fellen.

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CH305729A
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sulfamide
tanning
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Gmbh Boehme Fettchemie
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Gmbh Boehme Fettchemie
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description


  Verfahren zum Gerben von Häuten     bzw.    Fellen.    Es wurde gefunden, dass sich     Polyalkyl-          ätherabkömmlinge    von höhenmolekularen orga  nischen     Sulfamidv        erbindungen,    wie sie durch  Anlagerung von     Alkylenoxyden    an die     Sulf-          amide    erhältlich sind, mit Vorteil als Gerb  stoffe verwenden lassen.  



  Diese neuen     Gerbmittel    besitzen eine hohe  Affinität zur tierischen     Kollagenfaser    und las  sen sich ausgezeichnet in die Haut einarbei  ten. Sie können mit andern mineralischen,       vegetabilischen    oder     synthetischen    Gerbstoffen  sowie auch mit     Fettgerbstoffen,        kombiniert    an  gewendet werden. Durch Veränderung der  Länge des Kohlenwasserstoffrestes und der  Länge des     Polyalkylätherresteskönnen    die Ei  .enschaften der neuen     Gerbmitte    in vielfäl  tiger Weise abgeändert werden. So nehmen  die Gerbstoffe z.

   B. mit     zunehmender    Ver  längerung der Kohlenwasserstoffkette den  Charakter von Fettgerbstoffen an.  



  Die neuen     Gerbmittel    eignen sich für die       Clerbung    von tierischen Häuten und Fellen  aller Art, insbesondere von Kalb-, Schaf-, Zie  gen-, Hirsch-, Reh- und     Grosstierhäuten,    die in  üblicher Weise in der Wasserwerkstatt durch  Weichen,     Schwöden        undjoder        Äschern,    Ent  kalken und gegebenenfalls durch Pickeln vor  bereitet werden können.  



  Man kann z. B. durch Einwirkung von       Äthylenoxyd    auf die     Sulfamide    erhaltene       Polyalkyläther    verwenden. Die Länge der       Alky        lenoxy        dkette    kann man durch das Men  genverhältnis der Ausgangskomponenten be-    stimmen.

   Als höhenmolekulare     Sulfamidver-          bindungen    kommen hauptsächlich solche der       aliphatischen,        cycloaliphatischen    und aromati  schen Reihe in Betracht, wobei die aroma  tischen bzw. fettaromatischen     Sulfamide    be  sonderes     technisches    Interesse besitzen.

   Als  Beispiel für     derartige        Sulfamide    sind zu nen  nen,     Dodecylsulfamid,        Octadecylsulfamid,        Octa-          decenylsulfamid,    Gemische höhenmolekularer       aliphatischer        Sulfamide,    wie sie beispielsweise  durch     Einwirkung    von Schwefeldioxyd und  Chlor auf.

       Kohlenwasserstoffgemische    mit       einer    Kettenlänge von     C12-C22    und an  schliessende     Amidierimg    der gewonnenen     Sulfo-          chloride    erhalten werden, ferner     Alkylcyclo-          hexylsu1famide,        Naphthalinmono-    und     -poly-          -sulfamide,        Alkylnaphthalinsulfamide,        Alkyl-          benzolsulfamide,    wie beispielsweise     Butyl-,          Hexyl-,

          Octyl-,        Dodecyl-,        Octadecylbenzölsulf-          amide    und dgl. Die     Kohlenwasserstoffreste     der     Sulfamide    können auch durch Sauerstoff,  Schwefel oder Stickstoff bzw. Sauerstoff,  Schwefel oder Stickstoff     enthaltende    Atom  gruppen unterbrochen sein oder auch -     Sub-          stituenten    tragen.  



  Aus diesen     Sulfamiden    erhält man durch  Anlagern von     Alkylenoxyden    die entsprechen  den     Polyalkylätherabkömmlinge,    also z. B.       Anlagerungsprodukte    von 8 bis 12     Mol        Äthy-          lenoxyd    an     Dodecylbenzol-    oder     Hexadecyl-          benzolsulfamid,        Anlagerungsprodukte    von 6  bis 18     Mol        Äthylenoxyd    an     Naphthalindi-          oder        -trisulfamid    bzw.

       alkylierte    Naphthalin-           sulfamide,        Anlagerungsprodukte    von 6 bis  12     Mol        Propylenoxyd    an     Dodeeyl-    oder     Octa-          decenylsulfamid    und dergleichen.  



  Diese     Anlagerungsprodukte    haben eine  ölige bis     pastenförrnige    Konsistenz, sind in  Wasser löslich bzw.     dispergierbar    und werden  im allgemeinen in     einem        pH-Bereich    von 2  bis 9 angewendet. Sie werden am besten in  die Blössen, zweckmässig in     wässriger    Lösung,  in möglichst konzentrierter Form     eingewalkt,     etwa     in    Mengen von 1 bis 8<B>%</B> auf das Blössen  gewicht berechnet.  



  Wie schon erwähnt, können in Verbindung  mit dieser     Gerbung    andere     Gerbungen    ange  wendet werden, und zwar sowohl als Vor  gerbung oder auch als     Nachgerbung.    Man  kann auch die neuen     Gerbmittel    gleichzeitig  mit     bekannten    Gerbstoffen     anwenden.,Beson-          ders        vorteilhaft    ist es, die neuen     Gerbmittel     mit einer mineralischen     Gerb-Lmg,    beispiels  weise mit     Chromsalzen,        zu    kombinieren.

   Je  doch sind auch alle andern     Gerbarten,    von  denen hier nur die     Gerbung    mit Alaun, mit  Formaldehyd, mit vegetabilischen     undloder          synthetischen    Gerbstoffen genannt sein soll,  anwendbar.  



  Die     Gerbmittel    sind auch als     Fettgerb-          mittel    geeignet, wobei man sie beispielsweise  mit     Tranen    oder     Fettalkoholsulfonaten    kom  binieren kann.  



       Beispiele:     1.     In        entkälkte        Rindsblössen,    die im Schnitt       einen        pH-Wert    von 8 aufweisen, werden 3 %  (auf     Blössengewieht    berechnet) des Anlage  rungsproduktes aus     Dodecylbenzolsulfamid     und 8     Mol        Äthy        lenoxyd    innerhalb von 2 bis  3 Stunden eingewalkt. Dann wird der Ger  bung 1 % Ameisensäure (in 10 %     iger    wässriger  Lösung) zugesetzt und 1 bis 2 Stunden weiter  gewalkt.

   Nunmehr werden 0,5     %a    Chromoxyd  in Form eines     Chromgerbextraktes,    z. B.        Chromosal    B  (Markenprodukt) in 10     %        iger     Lösung, zugegeben, und das Walken wird noch  2 bis 3 Stunden fortgesetzt. Nach Abschluss  der     Gerbruig    wird das Leder für 4 bis 7 Tage  feucht auf den Bock geschlagen. Im     Anschluss     daran wird mit 200     %    Wasser und 1 bis 2       Natriumbicarbonat    bei 30  innerhalb von 1 bis    2 Stunden neutralisiert. Nach dem Spülen  wird in üblicher Weise gefärbt und gefettet.  Man erhält ein volles, griffiges Oberleder.  



  In gleicher Weise kann man     gepickelte          Rindspaltblössen    behandeln. Das Leder wird  gut     durchneutralisiert    und anschliessend ge  färbt und gefettet und ergibt ein vollgriffiges,  kurzfaseriges     Velourleder.    An Stelle des ver  wendeten     Dodeeylbenzolsnlfamid-Ät.hylenoxyd-          Anlagerrmgsproduktes    kann man mit Vorteil  auch das     Anlagerungsprodukt    von 10     Mol          Äthylenoxyd    an     Octadecylbenzols-Lilfamid    ver  wenden.  



  2.     Entkälkte        Schafsblössen    werden mit 2  (auf     Blössengewicht    berechnet) Formalin und  500 % Wasser bei Zusatz von 1 bis 1.,5 % Soda       vorgegerbt;    anschliessend werden 1,5 % Am  monsulfat nachgesetzt. Nach dem Abtropfen  der Blössen werden 3 % des in Beispiel 1 be  schriebenen     Gerbmittels    innerhalb 2 bis 3  Stunden eingewalkt, worauf die     Gerbung    wie  in Beispiel 1 zu Ende geführt wird. Man  erhält ein vollgriffiges, ständiges Portefeuille  leder.  



  3. In eine     entkälkt.e    Hirschdecke mit ab  gestossenem Narben werden 4 bis 6 % (auf       Blössengewicht    berechnet) Tran, der mit 3  (ebenfalls auf     Blössengewicht    berechnet) des  in Beispiel 1 genannten     Gerbmittels    in einer       wässrigen    Flotte     emiLlgiert    ist, bei 30  inner  halb von 2 bis 4 Stunden eingewalkt. Danach  wird die Blösse 4 bis 8 Tage in feuchtem Zu  stand bei 30 bis 35  gelagert. Das überschüs  sige Fett wird anschliessend ausgewaschen,  worauf wie bei der     Sämischlederherstellung     weitergearbeitet wird. Man erhält ein Leder,  das     sämisehartigen    Charakter hat und z. B.

    für die Verarbeitung in der Bekleidungsindu  strie verwendbar ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gerben von Häuten bzw. Fellen, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens einen Poly alkyläthcrabkömmling einer höhenmolekularen organischen Sulfamid- verbindung, wie er durch Anlagerung eines Alkylenoxydes an das organische Sulfamid erhältlich ist, als Gerbmittel verwendet. UNTERANSPRLTCHE 1.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man ein durch An lagerung von Äthylenoxyd an ein höhermole- kulares organisches Sulfamid erhältliches Pro dukt verwendet. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man ein durch An lagerung eines Alkylenoxydes an ein höher molekulares Alkylbenzolsulfamid erhältliches Produkt verwendet. 3.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man ein durch Anlagerung eines Alkylenoxydes an ein Naph- thalinsulfamid erhältliches Produkt verwen det. 4. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man ein durch Anlagering eines Alkylenoxydes an ein alky- liertes Naphthalinsulfamid erhältliches Pro dukt verwendet. 5.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man mindestens einen Polyalkylenätherabkömmling eines höher molekularen organischen Sulfamids in Ver bindung mit mindestens einem andern Gerb stoff verwendet. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man mindestens einen Polyalkylätherabkömmling eines höher molekularen organischen Sulfamids in Ver bindung mit mindestens einem Fettgerbstoff verwendet.
CH305729D 1951-02-24 1951-11-22 Verfahren zum Gerben von Häuten bzw. Fellen. CH305729A (de)

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