CH312967A - Verfahren zum Gerben tierischer Häute und Felle - Google Patents

Verfahren zum Gerben tierischer Häute und Felle

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CH312967A
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tanning
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Friedrich Dr Schmitt
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Boehme Fettchemie Gmbh
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description


  Verfahren zum Gerben tierischer Häute und Felle    Es wurde gefunden, dass sich die wasser  löslichen Salze von mindestens 3 C-Atome  aufweisende Alkyl- bzw. Cycloalkylreste ent  haltenden Sulfonsäuren mit Vorteil als Gerb  stoffe verwenden lassen. Ausser Salzen von  rein aliphatisehen und cycloaliphatischen     Sul-          fonsäuren    kommen auch solche von gemischt  aliphatiseh - cycloaliphatisehen und     alipha-          tiseh-aromatischen    Sulfonsäuren in Betracht.  Diese Gerbstoffe besitzen hohe Affinität     zur     tierischen Kollagen-Faser und lassen sich in  die Haut glatt einarbeiten.

   Sie können mit  allen üblichen mineralischen, vegetabilischen  oder synthetischen Gerbstoffen, sowie auch  mit Fettgerbstoffen kombiniert angewendet  werden. Die Kohlenwasserstoffreste der     Sulfo-          säuren    bestimmen in gewissem Umfang die  Eigenschaften und Wirkung der     Sulfo-          säuren.    Es wird z. B. mit zunehmender Ver  längerung der aliphatischen Kohlenwasser  stoffkette der Charakter von Fettgerbstoffen  erreicht bzw. weiter ausgeprägt. Die Gerbung  erfordert wesentlich weniger Zeit als bei Ver  wendung der     bisher        bekannten    Fettgerbstoffe  (z. B. Tran).  



  Die genannten Salze     eignen    sich für die  Gerbung von Spalten und von tierischen  Häuten und Fellen aller Art, insbesondere  von Kalb-, Schaf-, Ziegenfellen, Hirsch- und  Rehdecken oder Grossviehhäuten, die in  üblicher Weise in der Wasserwerkstatt durch  Weichen, Schwöden und/oder Äschern, Ent    kälken, Beizen und gegebenenfalls durch  Pickeln vorbereitet werden.  



  Sulfonsäuren der genannten Art, also z. B.  Alkylsulfosäuren, Alkylarylsulfosäuren,     Al-          kylcyeloalkylsulfosäuren    usw., sind bekannt  oder können nach bekannten Verfahren er  halten werden. Die aliphatischen Kohlen  wasserstoffreste können verzweigt- oder     gerad-          kettig    sein und 6-18 C-Atome oder mehr  enthalten. Ferner können die Sulfosäuren in  ihren Kohlenwasserstoffresten auch     Hetero-          atome    oder Heteroatomgruppen bzw.     Substi-          tuenten    enthalten. Als Heteroatomgruppen  sind besonders zu nennen Carbonamid- oder  Sulfonamidgruppen, ferner als Heteroatome  Schwefel und Sauerstoff.

   Als Substituenten  kommen beispielsweise Oxygruppen in Be  tracht. Die Sulfosäuren können auch mehrere  Sulfosäurereste enthalten.  



  Als Beispiele solcher Sulfosäuren sind zu  nennen: Hexyl-, Octyl-, Hexadecyl-,     Octade-          cenyl-,    Octadecylsulfosäuren, deren Homologe  und deren Gemische,     Alkylcyclohexylsulfo-          säuren    (Alkylreste etwa C3-C1s),     Naph-          thenylsulfosäuren,    Alkylbenzolsulfosäuren bzw.

         Alkylbenzolsulfosä,uregemische        (Alkylreste        C3     bis etwa     C,$),        höherrnolekulare        Alkylnaph-          thalinmono-    oder     -polysulfosäuren    bzw. deren  Gemische,     Acyloky-    bzw.     Acylaminoalkan-          sulfosäuren    und dergleichen. Die     Sulfosäuren     werden, wie gesagt, in Form ihrer wasserlös  lichen Salze     verwendet,    wobei sich diese von      anorganischen oder organischen Basen ablei  ten können.

   Es kommen also beispielsweise  die Alkali@ oder Ammoniumsalze, ferner die  Salze organischer Aminoverbindungen in Be  tracht.  



  Bei der Verarbeitung werden sie zweck  mässig entweder direkt oder in wässriger  Lösung bzw. Emulsion möglichst konzentriert  in die Blössen eingewalkt, und zwar in Mengen  von etwa 1-8 %0, bezogen auf Blössengewicht.  Nach dem     Einwalken    können die Leder in  üblicher Weise weiterverarbeitet und fertig  gestellt werden. Bei Anwendung von     Kombi-          nationsgerbverfahren    kann man die     sulfo-          sauren    Salze entweder gleichzeitig mit ande  ren bekannten Gerbstoffen anwenden, oder  man kann die Gerbung auch mit den bekann  ten Gerbstoffen vorher oder nachträglich aus  führen.  



  In den nachstehenden Ausführungsbeispie  len beziehen sieh die Prozentangaben auf das  Blössengewicht.  



       Beispiele     1. In üblicher Weise vorbehandelte Schafs  blössen werden nach einer Enzymbeize mit.  100 % Wasser, 0,5 % alkylbenzolsulfosaurem  Natrium (Alkylreste Ci1-Ci3), 1-2%  Ameisensäure und 6-8 % Kochsalz ge  pickelt. Nach dem Pickeln sollen die Blössen  im Schnitt einen PH-Wert von 3,2-3,8 auf  weisen.  



  Die Blössen werden nach dem Abtropfen  mit 5 % alkylbenzolsulfosaurem Natrium  (Alkylreste C12-C18), das man mit der dop  pelten bis dreifachen Menge heissen Wassers  verdünnt hat, 4 Stunden bei ca. 20  C ge  walkt. Anschliessend wird mit. 0,3-0,7 %  Chromoxyd in Form eines auf 4/12-s/12 ba  sisch gestellten, handeltsüblichen Chromsalzes  in kurzer Flotte nachbehandelt. Nach 2 Stun  den ist die Gerbung beendet, und die Leder  werden 4-5 Tage zugedeckt auf dem Bock  liegen gelassen. Sie werden anschliessend  15-20 Minuten mit lauwarmem Wasser ge  spült und wie üblich fertiggestellt.  



  Die Leder haben einen     geschmeidigen,     vollen Griff     und    eine besonders hohe Reiss-    Festigkeit. Der Narben ist glatt und ge  schlossen.  



  2. Gut entkälkte und gebeizte Rindsspalt  blössen werden mit 1-1,5 % Formaldehyd  vorgegerbt, wobei man mit der halben Menge  Natriumbicarbonat - bezogen auf die einge  setzte Menge Formaldehyd - abstumpft.  Die Spalte bleiben über Nacht auf dem Bock  liegen, werden dann     abgewelkt    und gefalzt.  



  Nunmehr wird eine Emulsion, bestehend  aus 5-6%o alkylbenzolsulfosaurem Natrium  (Alkylreste C12-C18), 65 Tran (Jodzahl  über 140) und 0,5% Ameisensäure bzw.  1,5 % des bei der Paraffinoxydation anfallen  den wasserlöslichen, niedermolekularen Fett  säuregemisches in gut vorgewärmtem     Walk-          fass    oder in einem Warmluftfass 3-4 Stun  den eingewalkt.  



  Die Leder bleiben über Nacht auf dem  Bock liegen und werden dann 3-4 Tage in  einem warmen Raum aufgehängt und an  schliessend etwa 14 Tage auf Stapel gesetzt.  Die Leder können auch, ähnlich wie bei der  Sämischgerbung, gleich auf Stapel gesetzt  und anschliessend getrocknet werden. Im     An-          sehluss    daran werden die Leder mit 0,3 bis  0,5 % kalzinierter Soda gewaschen, um den       überschüssigen    Tran     zu        entfernen,    dann ge  trocknet und wie üblich fertig zugerichtet.  Die Spaltleder besitzen einen sämischartigen  Charakter und zeichnen sich durch eine hohe  Reissfestigkeit aus. Im Vergleich zu chrom  gegerbten Spaltledern haben sie eine viel  bessere Wärmeisolation.  



  3. Rindspalte, die zweckentsprechend noch  etwas nachgeäschert sind, werden nach dem  Entkälken und Beizen mit 0,5-1,5 %     Form-          ald'ehyd,    das wie üblich mit.     Natriumbicar-          bonat    abgestumpft wird,     vorgegerbt.    Die  Spalte bleiben über Nacht in dem abge  stumpften Formaldehyd liegen, dann lässt  man sie auf dem Bock abtropfen, welkt. ab  und falzt.  



  Hierauf wird ein Gemisch, bestehend aus       '-)-3        %        alkylbenzolsulfosaurem        Natrium        (Al-          kylreste        C12-C18),        2-3        %        alkylsulfosaurem.     Natrium oder Ammonium     (Alkylreste        C12          bis        C18)

          und    6     %        Tran        (Jodzahl        über        140),         im Gerbfass in die Blössen bei 20-30  C ein  gewalkt. Die Walkdauer beträgt 3-4 Stun  den. Ausser gesättigten Alkylsulfaten eignen  sich aueh solche mit ungesättigtem Cha  rakter.  



  Die Spalte bleiben über Nacht auf dem  Bock liegen und werden dann im warmen  Raum aufgehängt. Anschliessend lässt man sie  einige Zeit auf Borke lagern. Die Spaltleder  können auch vor dem Trocknen einige Tage  in feuchtem Zustand auf Stapel gesetzt und  getrocknet werden. Nach dem Trocknen wer  den die Leder mit 0,3-0,5 % kalzinierter  Soda gewaschen, wie dies bei der Altsämisch  gerbung üblich ist.  



  4. W ie üblich gepickelte Rindsblössen wer  den mit einer Emulsion aus 6 %a Tran     (Jod-          zahl    über 140), 4 % alkylbenzolsulfosaurem  Natrium (Alkylreste C11-C15) 4-5 Stun  den gewalkt und dann wie in Beispiel 2  weiterbehandelt. Die erhaltenen Leder zeich  nen sich durch besonders geschmeidigen  Griff, hohe Reissfestigkeit und einen glatten,  fest aufliegenden Narben aus.  



  5. Gepickelte Rindsblössen, die einen     pH-          Wert    von 3,2-3,6 aufweisen, werden mit 2 %  alkylbenzolsulfosaurem Natrium (Alkylreste  Cl0-C18), 2%4 alkylschwefelsaurem Na  trium (Alkylreste C10-C18, insbesondere  auch der Oleylrest) und 2%a alkylsulfosaurem  Natrium (erhalten durch Behandlung einer  aliphatischen Kohlenwasserstofffraktion C1o  bis C1s mit Schwefeldioxyd und Chlor  unter anschliessender Verseifung mit Natron  lauge) unter Zusatz von 5% Tran (Jodzahl  über 140) bei einer Temperatur zwischen 20  und 30  C 3-4 Stunden im Gerbfass gewalkt.  Die Weiterbehandlung erfolgt dann wie in  Beispiel 2 angegeben. Sowohl die Einzelkom  ponenten als auch das Fettgerbstoffgemisch  werden sehr raseh vom Blössenmaterial auf  genommen.  



  Das Leder hat im Vergleich zu einem rein  chromgaren Leder einen milderen, geschmei  digeren Griff. Es besitzt eine sehr hohe Reiss  festigkeit und eine gute Luftdurchlässigkeit,  ohne dass dadurch die Wasseraufnahme  fähigkeit des Leders erhöht ist.    6. Gebeizte Rehfelle werden in 100 %  Wasser, 0,5 % alkylnaplithalinsulfosaurem  Natrium (Alkylreste C4-Cs) , 1-2%o  Ameisensäure oder 2-4% eines wässrigen,  organischen Säuregemisches, wie es bei der  Paraffinoxydation abfällt, und 6-10%o  Kochsalz gepickelt und auf einen pH-Wert  von 3,5 eingestellt. Nach dem Abtropfen wer  den die Blössen mit 6 oh,     alkylnaphthalinsulfo-          saurem    Natrium (Alkylreste C4-Cs), mit  der gleichen oder doppelten Menge Wasser  verdünnt, 4 Stunden gewalkt.

   Anschliessend  wird mit 0,3-0,7 % eines auf 4/12-6/i2  basisch eingestellten, handelsüblichen Chrom  salzes sehwach nachchromiert, worauf in  üblicher Weise weiterbehandelt und fertig  gestellt wird.  



  Die erhaltenen Leder besitzen einen weichen,  warmen Griff und lassen sich deshalb be  sonders gut zu Handschuh-,     Bekleidungs-          oder    Trachtenhosenleder verarbeiten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Gerben tierischer Häute und Felle, dadurch gekennzeichnet, dass man als Gerbmittel wasserlösliche Salze von min destens 3 C-Atome aufweisende Alkyl- bzw. Cycloalkylreste enthaltenden Sulfonsäuren verwendet. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man wasserlös liche Salze höhenmolekularer, aliphatische Reste enthaltender Sulfosäuren verwendet. 2.
    Verfahren gemäss, Patentanspruch, da durch gekennzeichnet., da.ss man wasserlös liche Salze höhermolekula.rer, cycloaliphatische Reste enthaltender Sulfosäuren verwendet. 3. Verfahren gemä..ss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man wasserlös liche Salze von Alkylbenzolsulfosäuren ver wendet. 4. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man mineralische Gerbstoffe mitverwendet. 5.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man vegetabilische Gerbstoffe mitverwendet. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man synthetische (Gerbstoffe mitverwendet. 7. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man Fettgerb stoffe mitverwendet. 8. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man Gemische aus wasserlöslichen Salzen höhermolekularer Alkylbenzolsulfosäuren, Alkylschwefelsäuren und Alkylsulfosäuren verwendet.
CH312967D 1951-06-21 1952-05-15 Verfahren zum Gerben tierischer Häute und Felle CH312967A (de)

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