CH322634A - Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen

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CH322634A
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tanning
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skins
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formaldehyde
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Rudi Dr Heyden
Friedrich Dr Schmitt
Juergen Dr Plapper
Original Assignee
Boehme Fettchemie Gmbh
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof
    • C14C3/20Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof sulfonated

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Description


  Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen    Man .erhält     wertvolle'Kondensa.tionsharze,     wenn     man    die Kondensation des     Dicyan-          diamids    mit Formaldehyd oder andern     Oxo-          verbindungen    in Gegenwart von Salzen der       selrwefligen    Säure durchführt.

   Es     gelingt,     dadurch, in das Kondensationsharz     Sulfo-          grnppen    einzuführen und den ursprünglich  stark basischen Charakter des Harzes je nach  der Menge des     Sulfits,    die auf ein     Mol        Di-          eyandia.mid    angewendet wird, abzuschwächen  bzw. in einen sauren Charakter umzuwandeln.  Mit. der Änderung des Ladungssinns wird  gleichzeitig die Wasserlöslichkeit der Kon  densationsharze erhöht.

   Es ist infolgedessen  möglich, unter     Mitverwendung    von Salzen  der schwefligen Säure, insbesondere     Natrium-          bisulfit.,        Dicyandiamid    - Formaldehyd -     Kon-          densationsharze    mit einer für die Erzielung  löslicher Kondensate unzureichenden Menge  Formaldehyd, also z. B. mit weniger als       3,:i        Mol    Formaldehyd, herzustellen, die  wasserlöslichen Charakter besitzen.  



  Man kann die Kondensation zwischen dem       Diey        andiamid    und dem Formaldehyd bzw.  geeigneten,     Forma.ldehy    d abgebenden     St.olfen     in     verschiedenartigen        Molverhä:ltnissen        du.rch-          führen,    die     zwischen    1 :3 bis 1 :7 oder auch  höher liegen.

   Die Zusatzmengen an Salzen  der schwefligen Säure liegen zwischen 0,1  bis ?     Mol,    vorzugsweise bei 0,2-0,8     Mo1.    Die  Kondensation     erfolgt    unter     Erwärmung,    vor-         zugsweise    bei Temperaturen oberhalb     50 ,    er  forderlichenfalls kann man auch     unter    Druck  arbeiten. Die Kondensation wird     vorzugsweise     im neutralen bzw. schwach alkalischen Me  dium     durchgeführt,    wobei man auch Kon  densationsmittel wie z. B. Borax verwenden  kann.  



  Die Zugabe der Salze der schwefligen  Säure kann im Verlauf der Kondensation zu  einem beliebigen Zeitpunkt erfolgen, im all  gemeinen wird der Zusatz gleich bei Beginn  der     Kondensation    vorgenommen. In Abände  rung des Verfahrens kann man jedoch auch  so arbeiten, dass man zunächst aus     Dieyan-          diamid    und Formaldehyd ein niedermoleku  lares     Vorkondensat    herstellt und dann die       schwefligsau.ren    Salze zusetzt, oder man kann  bei Anwendung von mehr als 3,

  5     Mol    Form  aldehyd auf 1     Mol        Dicyandiamid    bis zur be  ginnenden Löslichkeit des Kondensates er  hitzen und dann erst     die    Zugabe der     schwef-          ligsauren    Salze vornehmen. Durch die ge  nannten     Abänderungen    der Arbeitsbedingun  gen erhält man Kondensationsharze von ver  schiedenartigem Charakter.  



  Es ist nicht     unbedingt        erforderlich,    die       schwefligsauren    Salze fertig gebildet zuzu  setzen, sondern man kann sie durch Einleiten  von Schwefeldioxyd in die alkalische Konden  sationslösung während des Prozesses bilden.       Dabei    können als Base auch das Dicyan-           diamid    bzw. seine Kondensate mit. Form  aldehyd wirken.  



  Die hergestellten     Kondensationsharze     zeichnen sich allgemein dadurch aus, dass  sie in neutraler bis schwach alkalischer Lö  sung stabil sind und durch Eindampfen im  Vakuum oder Versprühen bei erhöhter Tempe  ratur in trockene, beständige, leicht wasser  lösliche Pulver übergeführt werden können.  



       Als        Oxoverbindungen    oder     Oxoverbindun-          gen    abspaltende Stoffe kommen ausser Form  aldehj-d Formaldehyd abgebende Stoffe, wie       Pa.ra.fornraldehvd,        Trioxymethvlen,        Hexa-          nr,ethvientetramin,        Formaldehvdbisulfit,        1Te-          thvIal    und dergleichen in Betracht, ferner  auch andere     Oxokörper,    wie     Aeetaldelivd,          Crotonaldehvd,        Benzaldehvd,    Aceton,

       Aeeto-          phenon,        Cvclohexa.non    und     dergleiehen.    Als  Salze der     sehwefligen        Säure    sind neben     Na-          trzunrbisulfit    andere neutrale oder saure  Salze der schwefligen     Säum        rnit        anorga.ni-          sehen    oder organischen Basen verwendbar,  wie z. B. Kalium-, Ammonium-, Magnesium-,       Kaliunisalze    oder Salze von Stickstoffbasen.  



  Das vorliegende Patent betrifft ein Ver  fahren zum Gerben von Häuten und Fellen,  welches dadurch gekennzeichnet ist, dass     nran     in die Häute oder Felle     wasserlösliehe    Kon  densationsharze aus     Dicv        andiamid,        Oxover-          biridungen    und Salzen der     sehwefligen    Säure  einbringt. Diese Harze stellen Produkte dar,  welche infolge ihrer reaktionsfähigen Grup  pen von der     Kollagenfaser    gebunden werden.  In     CTegenwar-t    von Säuren, Salzen oder unter       ZVärmeeinfluss    erfolgt gleichzeitig die über  führung der Harze in unlösliche Form.

   Diese       Umwandlung    kann entweder während des       Gerhprozesses    oder im Anschluss daran be  wirkt werden, sie kann aber in gewissen  Fällen auch unterbleiben.  



  Man kann diese Kondensationsharze mit  Vorteil als Alleingerbstoffe verwenden, wo  bei man zu     hochwertigen    weissen, nicht. gilben  den Ledern gelangt. Man kann sie aber auch  mit. Formaldehyd oder bekannten     minerali-          sehen,    vegetabilischen oder     synthetisehen     Gerbstoffen und andern Harzgerbstoffen bzw.  mit Fettgerbstoffen kombiniert anwenden.

      Das     llolverhältnis,    in dem das Die     van-          diamid    und die     Oxoverbindungen,    insbeson  dere das     Formaldelivd,    in den Kondensations  harzen vorhanden sind, liegt zweckmässig       zwischen   <B>1:</B> 3 bis<B>1:</B> 7 oder höher. Auf diese       liengen    werden etwa     0,1-\r        Mol,    vorzugs  weise     0,2-0,ä        Mol    Salze der     sehwefli;en          Säure,    wie z.

   B.     Alkalisulfit    oder     Amrnon-          su,lfit    zugesetzt. Die günstigsten     Gerbst.off-          eigenseha.ften    zeigen Kondensationsharze aus  1     Mol        Dievandiamid,    4-5     llol    Formaldehyd  und 0,3-0,6     Mol        Natriumbisulfit.    Durch  die Einführung der     Sulfogruppe    in die:

   höher  molekularen     Kondensationsharze    gelingt, es,  den ursprünglich stark     basisehen    bzw.     kation-          aktiven    Charakter dieser Kondensationsharze  abzuschwächen und     gleichzeitig    ihre     1Vasser-          lösliehkeit    zu erhöhen.     Diese    Produkte sind  den ohne Zusatz von     sehwefligsauren    Salzen  hergestellten     Dievandiarnidformaldehvdkon-          densaten    als Gerbstoffe erheblich überlesen.  



  Die     Mengen,    in denen die     erfindrrngsge-          mä.ssen    Kondensationsharze für die     Gerbung     angewandt werden, richten sich im wesent  lichen nach den Fell- und     Häutearten,    nach  der     Vorbehandlung    der Blössen     bzw.    zu ger  benden Felle und nach der Lederart, die her  bestellt. werden soll.

   Im     allgemeinen    liegen  die Mengen für die     Alleingerbung    zwischen 5       und        15%,        für        Kombinationsgerbungen        zwi-          sehen    2 und 1004, vorzugsweise     z'%v        isehen    2  und     6a/0,    auf     Blössengewieht    berechnet. Die       Vorbehandlung    der Häute bzw. Felle kann  bei diesem Verfahren in üblicher Weise er  folgen. Die Häute werden z.

   B. in der Wasser  werkstatt durch Weichen,     Schwöden    und/oder  Äschern,     Entkä.lken,    Beizen oder gegebenen  falls Pickeln vorbereitet.  



  Die gegebenenfalls erforderliche nach  trägliche Umwandlung der löslichen Konden  sationsharze in die unlösliche Form kann     aui     verschiedenen Wegen erfolgen. Vorzugsweise  wendet man eine Säurebehandlung an, bei  spielsweise     init    Ameisensäure oder mit. nie  dermolekularen     Vorlauffettsäuregemischen,     wie sie z. B. bei der     Paraffinoxydation    ge  wonnen werden, oder man bewirkt das     Un-          löslichmachen        dureh    Zugabe von Salzen, wie      z.

   B.     Ammoniumsalzen,    wie beispielsweise       Ainnioniumehlorid.    Man kann die Säure  einwirkung in gewissen Fällen auch in der   eise erreichen, dass man die Häute     pickelt          (pn        3-4)    und dadurch schon während der       Imprägnierung    mit den     Kondensations-          harzen    eine allmähliche Umwandlung in die  unlösliche Form erreicht. Weiter kann man  die     L'ntwandlung        auch    durch     Wärme    erzielen.  



  Die nach dem Verfahren unter Verwen  dung der Kondensationsharze als Alleingerb  stoff erhaltenen Leder sind hellfarbig bzw.  rein weiss, sie vergilben nicht und besitzen  gute Fülle und hohe Reissfestigkeit.  



  Man kann den erzielten     Gerbeffekt    noch  verbessern, wenn man die     Harzgerbung,    wie  bereits eingangs ausgeführt wurde, mit einer       Fettgerbung    kombiniert, wodurch man beson  ders  eiche und geschmeidige Leder bzw.  Felle erhält. Der erhaltene     Gerbeffekt        ist     ferner waschbeständig. Als Kombinations  behandlung kommt für das vorliegende Ver  fahren neben andern üblichen     Gerbprozessen     weiter die     (lerbung    mit Formaldehyd, mit  Chrom- oder Aluminiumsalzen sowie die     ve-          getahilisehe        Gerbung    in Betracht.

   Auch kön  nen andere     Harzgerbstoffe    wie z. B. Harn  stoff- oder     Melaminformaldehydharz,-,eib-          stoffe    in Kombination damit angewendet  werden.  



  Als Ausgangsstoffe für die     Fettgerbung     kann man Fettreste enthaltende Verbindun  gen oder Stoffe aller Art verwenden. Es kom  men dafür z. B. oberflächenaktive Stoffe in  Betracht, die neben einem     höhermolekula.ren,          lipophilen    (fettartigen) Rest     wasserlöslieh-          maehende    Gruppen enthalten und sowohl       anionaktiven,        kationaktiven    und auch nicht  iono,enen Charakter besitzen können.

   Hier  für sind beispielsweise zu nennen wasserlös  liche Salze von     Alkylsulfaten    mit. organischen  oder anorganischen Basen, wasserlösliche  Salze von     Alkyl-    bzw.     Alkylarylsulfosä.tiren     oder von     sulfonierten    Ölen und Fetten, was  serlösliehe Salze von Fettsäuren,     Harzsäuren,     Wachssäuren und dergleichen sowie auch  wasserlösliche Kondensationsprodukte aus  Eiweissstoffen oder Eiweissspaltprodukten    mit Fettsäure- oder     Sulfonsäurehalogeniden     oder mit     hähermolekularen        Ha:

  logenfettsäure-          estern    oder     -amiden.    Ferner sind geeignet       quaternäre    Stickstoffverbindungen mit höher  niolekularen,     lipophilen        Resten    oder auch       niehtionogene    Stoffe, wie z. B. die bekannten       Äthylenoxydanlagerungsprodukte    an höher  molekulare Alkohole,     Ca.rbonsäuren,    Amine,       Mercaptane    usw.  



  Neben diesen Produkten kommen als     Fett-          gerbkomponente    noch in Betracht tierische  oder pflanzliche Fettsäuren, wie     Olein,    tieri  sche oder pflanzliche Öle oder Fette, wie  Trane,     Tallöl,    Harzöl und dergleichen, Mine  ralöl oder -fette, Fettsäure- oder     Sulfosäure-          ehloride,    wie z. B.     Alkyl-    oder     Alkylbenzol-          sulfosäurechloride    oder andere Fettreste ent  haltende Stoffe mit reaktionsfähigen     Halo-,          genatomen,    wie z.

   B.     höhermolekulare    Halo  genfettsäureester oder     -amide    und derglei  chen.    Man     kann    das erfindungsgemässe Verfah  ren für die Herstellung von     Lederarten    aus  Spalten oder tierischen Häuten verwenden,  wie z. B.

   Hirsch- und Rehfellen, Lamm-,  Schaf-,     Zickel-,    und Ziegenfelle, Kalbsfellen,  Schweinehäuten,     Rindshäuten    und andern       Grossviehhäuten.    Ferner ist das Verfahren  von besonderem Wert für die     Gerbung    von  Pelzfellen aller Art, wie Fohlen-, Lamm-,  Kanin- und Edelfellen, sowie     zum    Gerben von       Reptilhäuten.    Man kann demgemäss nach die  sem Verfahren beispielsweise Handschuh  leder, Bekleidungsleder, Schuhoberleder,     Ve-          loursIeder,    Leder für technische Zwecke     und     andere herstellen.  



  Die in den folgenden Beispielen angege  benen Prozentmengen beziehen sich auf       Blössengewicht.     



  <I>Beispiele</I>  1.     .84    g     Dieyandiamid    (1     Mol),    52 g     hTa-          triumbisulfit    (0,5     Mol)    und 450 g     30"/oiger          Formaldehydlösung    (4,5     Mol)    werden am       Rückflusskühler    5 Stunden zum Sieden er  hitzt und dann durch Versprühen     getrocknet.     Das erhaltene wasserlösliche Pulver ist      schwach     anionaktiv    und kondensiert. nach Zu  gabe von Säure, z.

   B.     Ameisensäure    oder  Essigsäure, oder     Ammonsalzen,    wie z. B.       Ammoniumehlorid    in wässriger Lösung wei  ter unter     Bildung    von unlöslichen Harzen.  



  Gebeizte Blösse mit einem     pH-Wert    von       etwa.    7     wird        mit        80-100%        Wasser        und          10%        des        beschriebenen        wasserlöslichen        Kon-          densationsharzes    1 bis 3 Stunden im Fass  behandelt und während der nächsten 2  Stunden vorsichtig im Abstand von je  1/2 Stunde mit Ameisensäure auf     pH    4,5       angesäuert,

          wozu        insgesamt        etwa        05\%          Ameisensäure        (85%ig)        notwendig        sind.        Die     Blössen bleiben noch für 2-3 Stunden im  Fass, werden dann herausgenommen und für       24--48    Stunden über den Bock geschlagen,  danach neutralisiert und     gelickert.    Wird ein  sehr weiches Leder     gewünseht,    so kann man  das Ansäuern nach dem     Einwa.lken    auch     we,g=     lassen.

   In diesem Fall wird die     Gesamtwalk-          zeit    je nach der Struktur des Hautmaterials  auf 3-6 Stunden ausgedehnt. Man erhält  weiche, weisse Leder von guter Reissfestigkeit.  



  2. Gebeizte Ziegenblösse mit. einem     pH-          Wert.    von     -ungefähr    7     wird    mit.     80-10014          Wasser        und        3-4%        des        in        Beispiel    1     genann-          ten        Mischkondensates    7 Stunden im Fass be  handelt. Über Nacht.

   werden die Felle     übee     den Bock geschlagen, am nächsten Morgen       mit.        60%        Wasser        und        61/9        einer        50        %i,;en          Oley        lnatriumsulfatpaste    1-3 Stunden     ge-          walkt        und        anschliessend        allmählich        mit        2%     Kalialaun (im Verhältnis<B>1:

  </B> 10 in Wasser  gelöst) versetzt. Nach einer weiteren Lauf  zeit von 1-2 Stunden werden die Felle  herausgenommen, aufgetrocknet und     gestollt.     Man erhält weiche, weisse Leder, die einen  angenehmen vollen Griff besitzen.  



  3. 84 g     Dicyandiamid    (1     Mol)    und 350 g       30D/oige        Formaldehydlösung    (3,5     Mol)    wer  den am     Rückflusskühler    so lange erhitzt, bis  bei der Verdünnung einer Probe des     Reak-          tionsgemisehes    keine Trübung mehr eintritt.  Das ist nach etwa 4 Stunden der Fall.

   Dann  werden 83,2g     Natriumbisulfit    (0,8     Mol;    in  Form einer konzentrierten Lösung langsam  unter Rühren     hinzugetropft,    Es wird noch    weitere 6 Stunden erhitzt und dann im Va  kuum zu einem farblosen, wasserlöslichen  Harz eingedampft.     Man        erhält    ein     schwach          anionaktives    Produkt.  



  Gebeizte Kalbsblösse mit einem     pH-Wert          von        etwa    7     wird        mit.        100%        Wasser        und        3%     des beschriebenen     Kondensationsharzes    2  Stunden im Fass behandelt, anschliessend mit       0,5%        Ameisensäure        (85%ig)        innerhalb     Stunden auf     pH    4,5 angesäuert und 1 Stunde  weiterlaufen gelassen.

   Der gleichen Flotte       werden        1,5%        Chromoxyd        (in        Form        eines          33%        basisch        eingestellten        Chromgerbstoffes)     in zwei Raten innerhalb 1 Stunde in das  laufende Fass zugegeben. Die     Chromgerbung     wird wie üblich durchgeführt. Anschliessend  wird das Leder 24 Stunden über den Bock  gehängt. Das Leder wird wie     üblielx    weiter  verarbeitet. Die Farbstoff- und Fettaufnahme  ist gut. Man erhält sehr volle Leder mit ge  schlossenem Narben.  



  4. 84 g     Dieyandiamid    (1     Mol),    26 g     Na-          triumbisulfit    (0,25     Mol)    und 450 g     30"/oige          Formaldehydlösung    (4,5     Mol)    werden am       Rüekflu        ,sskühler    5 Stunden zum Sieden erhitzt.  und dann durch Versprühen     getroeknet.    Das  erhaltene farblose Pulver ist in Wasser lös  lich; es verhält sieh wie eine     kationaktive     Substanz.

   Beim Ansäuern der     wässxzgen    Lö  sung mit     Mineralsäure    findet eine Weiter  kondensation zu einem unlöslichen Harz statt.  Herstellung von Unterleder.  



  Die Blössen werden wie üblich     entkälkt     und eventuell gebeizt. Die Blössen     sollen    in  den     Aussenschiehten    kalkfrei sein. Die     Innen-          schicht,        ,etwa        50-70%        des        gesamten        Haut-          querschnittes,        braixeht    nicht,     entkä.lkt    zu sein.

         Vorgerbung          100%        Flotte        vom        Blössen-ewicht          0,1%        des        beschriebenen        Harzvorkondensates,     berechnet. auf die Flottenmenge, bzw.       1%        des        gleiehen        Harzkondensates,        bezogen     auf     Blössengewieht          pH    der Flotte 7-7,5.       Gerbdauer:    11/2-2 Tage.  



  Einstellen der Leder auf einen PH von  4,2     (Aussenschicht)    und 5,2 (Innenschicht).  Ein Tag stapeln und anschliessend spülen.           Nachgerbung:     Die     Naehgerbung    erfolgt in der     Griebe     durch Einhängen der     vorgegerbten    Leder in       eine;        8-120B6    starke     vegetabilisch/synthe-          tisehe        Gerbbrühe.    Nach 3-5 Wochen sind  die Leder durchgegerbt.

   Die     Gerbdauer    ist  von der     Stärke    der Häute abhängig.     End-Be     9,50 bei einer     Anfangsbrühenstärke    von  11      Be.    Leder 1/2-1 Tag stapeln, kurz spülen,  trocknen und eventuell     a.bölen.     



  Das Leder ist auch bei der verhältnis  mässig kurzen     Gerbdauer    gut und gleichmässig  durchgegerbt, hat. einen speckigen Schnitt       und    .eine helle Lederoberfläche, die frei von       Cerbstoffüberlagerungen    ist.  



  Die     Vorgerbtmg    kann auch mit dein auf  folgende Art hergestellten     Kondensationsharz     erfolgen:  84 g     Dicyandiamid    (1     Mol)    und 300     g          30%ige        Formaldehydlösung        (3        Mol)        werden     am     Rüekflusskühler    etwa 1 Stunde erhitzt,  bis eine Verdünnungsprobe des     R$aktions-          gemiselies    keine klare     Lösung    mehr ergibt.

    Dann wird unter Rühren eine konzentrierte       Lösung    von     Ammoniumsulfit    langsam hinzu  getropft,     insgesamt    58 g     Ammoniumsulfit     (0,5     Mol).    Nach weiterem 7stündigem Er  hitzen wird die Lösung im     Vakuum-    einge  dampft. Man erhält. ein wasserlösliches,  schwach     anionaktives    Harz, das bei sehwa  chem Ansäuern in den unlöslichen     Zustand     übergeht.  



  5.     Heisstellung    von Futter- und Feinleder.  Nach dem     Entkälken    und Beizen werden  die Blössen gespült und kommen dann zur  V     orgerbung          80-100        %        Wasser     0,8-1,501o eines     Harzvorkondensates    aus  l     11o1        Dicya.ndiamid,    4,5     Mol    Formaldehyd  und<B>0,5</B>     11o1        Natriumbisulfit    1 :10 gelöst  bei einer Temperatur von 50-60  C und       evtl.     



       2%        eines        -#,lhylbenzolnatriumsulfates        (Alk-,#1-          reste        C1o-C16)     Laufzeit 3 Stunden.  



       Über    Nacht bleiben die     vorgegerbten    Le  der im Pass, werden 11.m nächsten Tag noch-         mals    1 Stunde bewegt und     anschliessend    mit       organischer    Säure oder mit einem organi  schen Säuregemisch auf     pH    4,6 gestellt.  



  Die Leder werden dann 2 Tage über den  Bock gelegt und vor der     vegetabilisch/synthe-          tischen    Nachbehandlung 5 Minuten gespült.  N     aehgerbung          80-10011/o    Wasser, übliche     Temperatur          10%        Reingerbstoff,        bestehend        aus:     20 Teilen     Quebracho     40       Mimosa    und  40   eines synthetischen Gerbstoffes,  wie er üblich für die Futter  lederherstellung eingesetzt  wird.  



  Laufzeit 2-3 Stunden.    Die Leder haben ein helles,     .gleichmässiges     Aussehen, besitzen einen vollen Griff und  eine hohe Reissfestigkeit. Besonders gut ist  die Reissfestigkeit, wenn der     Ha.rzgerbimg    wie  oben ein     Pettungsmittel    zugegeben wird.  



  6. Herstellung von     Vachettenled.ern.          Vorgerbung          80-120%        Wasser,        übliche        Temperatur          1-2%        eines        Harzvorkondensates        aus    1     Mol          Dieyandiamid,    3,3     Mol    Formaldehyd     und     0,6     Mol        Natriumbisulfit,    gelöst 1:10 bei  50-60  C.

   Eventuell Zusatz von       2-3%        eines        Dodecylnatriumsulfates.          (Terbdauer    1-11/.2 Tage.  



  Nach der     Gerbung    werden die Leder, falls  dies erforderlich ist, mit organischen Säuren  auf einen PH von     4,4-4,6    eingestellt.  



       Anschliessend    wird gespült, wobei es  zweckmässig ist, die Leder vorher 1-2     Tage          ztt    stapeln.  



       I\Tachgerbung          80-100%        Wasser,        übliche        Temperatur          10-151/o        Reingerbstoff,    bestehend aus  20 Teilen     Valonea,     40       Mimosa    und  40   eines synthetischen Gerbstoffes,  wie er üblicherweise bei der       Vachettengerbung    verwendet  wird.  



       Gerbdauer    2-3 Tage.      Nach einer Lagerung von 1-3 Tagen  werden die Leder gespült. Die Weiterbehand  lung und     Fettung    erfolgt wie üblich. Die  Fettmenge kann um die Hälfte der bisher  üblichen Menge vermindert werden, wenn der       Harzgerbung    bereits Fettsubstanz zugesetzt  wurde.  



  7. Für     Veloursleder    bestimmte     ehromgare     Kalbfelle oder     Rindshäuts    werden nach der  Neutralisation und der     Vorfettung    (optimaler       PH-Bereich    4-6) mit     1-3 /o    eines wasser  löslichen Kondensationsharzes aus:

      1     Mol        Dieyandiamid     5     Mol    Formaldehyd und  0,5     Mol        Natriimibisulfit     bei 809/o Flotte 1-2 Stunden im Fass behan  delt, herausgenommen, über Nacht     au±ge-          boekt    und am nächsten Tag getrocknet und  wie für     Veloursleder    üblich weiterbehandelt.  



  B. Zur Herstellung von Futter- und Fein  lederarten werden Schaf-, Lamm- und Ziegen  blössen nach dem     Entkälken,    Beizen und  Spülen     (pH-Wert    etwa. 6,5-7,5) wie nach  stehend beschrieben     vorgegerbt.     



       Vorgerbung          Die        Blössen        werden        mit        etwa,        80%        Wasser          (20         C),        mit        0,5-1,5%        eines        wasserlösli-          chen    Kondensationsharzes aus 1     Mol        Dicyan-          diamid,    6     Mol    Formaldehyd und 0,

  8     Mol        Na-          triumbisulfit        sowie        0,5        %        eines        Alkylnatrium-          sulfates        (35%        Fettalkoholgehalt,        Clo-Cj5)     im Fass etwa 3 Stunden bis     11/2    Tage (je nach  Stärke der Haut) laufen gelassen. Die Felle  bleiben     anschliessend    über Nacht im Fass.

    Am nächsten Tag wird 1 Stunde     aufgewalkt     und anschliessend auf einen     PH-Wert    von 4,2  bis 4,6 eingestellt. Die Felle werden heraus  genommen, 1-2 Tage gestapelt, 10 Minuten  gespült und anschliessend     vegetabiliseh/syn-          thetisch        naehgegerbt.     



       Vegetabilisch-synthetische        Nachgerbung:     Die     Gerbung    wird     durehgeführt    im Fass  mit etwa.     109/o        Reingerbstoff    aus einer     Mi-          sehung    von  1/3     Quebracho        (429/oig)          1/3        Mimosa        (33%ig)       1/3 eines handelsüblichen synthetischen  Gerbstoffes  und     12011/9    Wasser.  Laufzeit 1-2 Tage.  



  Es ist vorteilhaft, bei der     vegetabiliseh-          synthetischen        Naehgerbung    der     Gerbstotf-          mischung    etwa,     0,5-111/o    (auf Gerbstoff be  rechnet)     Alkylnatriumsulfa.t    zuzusetzen.  



  Die Leder     werden    einen Tag gelagert, ab  gewelkt, gefalzt und gespült.     Als        Lieker        ver-          wendet        man        etwa        2%        eines        handelsüblichen          Lickeröls.     



  Werden weichere Leder gewünscht, so  kann man die Menge des     Alky1natriumsul-          fates    bei der     Vorgerbung    bzw. bei der     Nach-          gerbung    erhöhen.     Verwendet    man an Stelle  des pflanzlich - synthetischen     Gerbstoffge-          misehes        handelsübliehe    synthetische Weiss  gerbstoffe, so lassen sich mit etwa den Blei  ehen     Gxerbstoffmengen    weisse Leder herstellen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen, dadurch gekennzeichnet, da.ss man in die Häute und Felle wasserlösliche Konden sationsharze aus Dicyandia.mid, Oxoverbin- dungen und .Salzen der schwefligen Säure einbringt. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren gemäss Patentanspriieh, da durch gekennzeichnet., dass man wasserlösliche Kondensationsharze aus Dicyandiamid, Form- alclehyd und Natr iiunbisulfit verwendet. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man noch andere Gerbharze mitverwendet. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeiehnet, dass man die Harz gerbung mit einer mineralischen Gerbung kombiniert. 4.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man die Harz gerbung mit. einer pflanzlichen Gerbung kombiniert. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man ausser dem genannten synthetischen Harz noch einen andern spithetischen Gerbstoff verwendet. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch, da dureli gekennzeichnet, dass man die Harz gerbung mit einer Gerbung mitels a.nionakti- ven, Fet.tsä,urereste enthaltenden Verbindun- r,en kombiniert. 7.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man die wasser löslichen Kondensationsharze nach Einbrin gen in die Häute und Felle in wasserunlös liche Form überführt.
CH322634D 1952-09-13 1953-09-09 Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen CH322634A (de)

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