<B>Verfahren zur Herstellung eines</B> ehromhaltigen Monoazofarbstoffes. Es wurde gefunden, dass man zu einem neuen, wertvollen chromhaltigen Monoazo- farbstoff gelangt, wenn man auf einen llono- azofarbstoff der Formel
EMI0001.0007
unter Bedingungen, bei denen eine Abspal tung der Alkylgrippe des in o-Stellung ziir Azogruppe befindlichen -0-Alk,#-lrestes statt findet, chromabgebende Mittel einwirken lässt.
Der neue Farbstoff stellt eine dunkel ge färbte Substanz dar, die sich in -\,'asser mit blauer, in verdünnten Alkalihydroxydlösun- gen mit violetter und in konzentrierter Schwe felsäure mit dichroitisch rotblauer Farbe löst und \Volle aus schivefelsaurein Bade in ech ten, sehr gleichmässigen, reinen blauen Tönen färbt, welche bei Kunstlicht praktisch densel ben Farbton wie bei Tageslicht zeigen.
Die beire vorliegenden Verfahren als Ausgangsstoffe dienenden, der obigen Formel entsprechenden llonoazofarbstoffe können hergestellt werden, indem man ein diazo- tiertes 2-Alkoxv-5-niethoxv-1-aminoben7ol-4- sulfonsäureätliylamid mit @1-Oxynaphthaliii- 3,8-disulfonsäure vereinigt.
Die in \?-Stellung der Diazokomponente befindliche Alkoxygruppe enthält vorzugs weise nur wenige, beispielsweise 1 bis 4 Koh- lenstoffatome. Als besonders zweekmässiger Ausgangsstoff für das vorliegende Verfahren erweist sich der aus diazotiertem 2,5-Di- methoxy -1- aminobenzol-4-sulfonsäureäthyl- amid erhältliche Monoazofarbstoff.
Die Diazotierung des 2-Alkoxy-5-metlioxy- 1-aminobenzol-4-sulfonsätireäthy lamids kann in üblicher, an sieh bekannter Weise, z. B. mit Hilfe von Natriumnitrit und Salzsäure erfolgen. Die Kupplung der Diazoverbindung mit der 1-Oxynaphthalin-3,8-disulfonsäure erfolgt zweclzmässig in alkalischem Medium.
Gegebenenfalls kann die Kupplung auch in Anwesenheit geeigneter Lösungsmittel, wie Alkohol oder Pyridin, durehgeführt werden.
Die beim vorliegenden Verfahren als Aus gangsstoffe dienenden Monoazofarbstoffe kön nen gewünsehtenfalls aus dem Kupplungs gemisch isoliert und von Verunreinigungen befreit werden. Im allgemeinen kann jedoch zur Behandlung mit den metallabgebenden Mitteln die Kupplungsmasse als Ganzes und ohne Zwischenabscheidung verwendet wer den. In der Regel ist es hierbei notwendig, das Kupplungsgemisch vor der Durchführung der Reaktion mit dem metallabgebenden Mit tel auf den für diese Reaktion günstigen pH-Wert, d. h. auf schwach mineralsaure Reaktion einzustellen.
Als chromabgebende Mittel können beim vorliegenden Verfahren vor allem die Salze des dreiwertigen Chroms, wie Chromfluorid, Chromsulfate, Chromacetat und Chromfor- miat in Betracht kommen. Die Behandlung mit den chromabgebenden Mitteln erfolgt unter solchen Bedingungen, bei welchen eine Abspaltung des Alkylrestes der in o-Stellung zur Azogruppe befindlichen -0-Alkylgruppe stattfindet.
Diese Abspaltung unter gleich zeitiger Bildung der komplexen Chromver bindung lässt sieh nach an sich bekannter Methode durchführen, indem man die Be handlung mit dem chromabgebenden Mittel, zum Beispiel mit Chromformiat oder Chrom sulfat in wässrigem, vorzugsweise mineral saurem Medium unter Druck bei erhöhter Temperatur, zum Beispiel Temperaturen zwischen <B>1100</B> und 1400 C, vornimmt.
Im nachfolgenden Beispiel bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichts prozente, und die Temperaturen sind in Cel siusgraden angegeben.
Beispiel. 2G Teile,2,5-Dimethoxy-l-aminobenzol-4-snl- fonsäu r e-äthy lamid werden in üblicher Weise in Gegenwart von Salzsäure mit Natriumnitrit diazotiert. Die Diazoverbindung wird unter Rühren zu einer auf 10 abgekühlten alkali schen Lösung von 33 Teilen 1-Oxynaphthalin- 3,8-disulfonsäure in 400 Teilen Wasser, welche einen Überschuss an Natriumcarbonat enthält, zufliessen gelassen.
Der entstandene Farbstoff kann durch Zusatz von Natrium chlorid abgeschieden und abfiltriert werden. Er stellt getrocknet eine bordeauxrote Sub stanz dar, die sich in verdünnter Nat.rium carbonatlösung mit roter und in konzentrier ter Schwefelsäure mit blauer Farbe löst und Wolle aus saurem Bade in roten Tönen färbt.
Dieser Farbstoff kann, vorteilhaft ohne vorherige Trocknung, in die komplexe Chrom verbindung übergeführt werden. Zu diesem Zweck wird die nach obigen Angaben erhal tene Farbstoffpaste mit 1000 Teilen heissem Wasser verrührt und 10o/oige Schwefelsäure bis zur schwach mineralsauren Reaktion zu gegeben.
Nach Zusatz einer 5,7 Teile Cr ent haltenden Menge Chromsulfat Cr2(S0.1)s erhitzt man das Reaktionsgemisch im ver bleiten Rührautoklaven auf 125 bis<B>1300</B> und rührt während 20 Stunden bei dieser Tem- peratur. Die komplexe Chromverbindung wird durch Zusatz von Natriumehlorid abge schieden und nach dem Erkalten abfiltriert.