Verfahren zum Färben eines oxydischen Films auf Aluminium oder Aluminium legierungen mit Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen der Indigoreihe. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben eines, oxydi- schen Films auf Aluminium oder Aluminium legierungen mit. Estersalzen von Leukoküpen- farbstoffen der Indigoreihe.
Das Färben des oxydisohen Films auf Aluminium und .auf dessen Legierungen ist bereits be:kannt,doch hat es sich gezeigt, dass viele Farbstoffe, sogar ganze Farbstoffklas- sen, keine oder nur geringe Affinität zum oxydischen Film besitzen.
So wurde beispiels- weise, darauf hingewiesen, -dass solche oxydi- sche Filme mit Estersalzen der Leukoverbin- dungen von Küpenfarbstoffen, die unter dem geschützten Namen Indigosol im Handel sind, nicht gefärbt werden können.
Dagegen ist ein Verfahren beschrieben worden, das sich zum Färben eines oxydischen Films auf Aluminium und, dessen Legierungen mit Sehwefelsäureestern von Leukoküpenfarb- stoffen der Anthrachinonreihe eignet. Dieses Verfahren ist aber für die Estersalze von 'Geukoküpenfa.rbstoffen,der Indigoreihe nicht anwendbar, da keine oder nur spurenweise Anfärbung des oxydischen Films stattfindet.
Es wurde nun die üb@erraschend-e Fest stellung gemacht, dass das, Aufziehvermögen der Estersalze von heuk oküpenfarbstoffen der Indigoreihe auf einen Aluminium und dessen Legierungen überschichtenden oxydi- sehen Film bedeutend erhöht werden kann, wenn das oxydierte Aluminiumgebilde vor oder während des Färbeprozesses einer ge eigneten Behandlung unterwarfen wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Färben eines oxydischen Films auf Alumi nium oder Aluminiumlegierungen mit Ester salzen von Leukoküpenfarbstoffen der In digoreihe ist dadurch .gekennzeichnet, dass man den oxydisehen Film in Gegenwart von mindesten,, einem hydrolysierten Kollagen färbt und die entstandene Färbung durch Oxydation entwickelt.
Das oxydierte Aluminiumgebilde kann zur Ausführung,des erfindungsgemässen Ver fahrens in ein Bad, das mindestens ein hydro- lysiertes Kollagen, vorzugsweisse Leim, abge bauten Leim, Gelatine usw. enthält, getaucht, gegebenenfalls getrocknet und anschliessend an diese Vorbe.hanldlung, wie üblich gefärbt, oxydiert und nachgedichtet werden. Eine ein fachere Ausführungsform des erfindungs gemässen Verfahrens besteht -darin,
.dass man dem Färbebad mindestens ein hydrolysiertes Kollagen direkt zusetzt. Eine Steigerung des Aufziehvermögens kann. in gewissen Fällen noch dadurch erreicht werden, dass man das oxydierte Aluminiumgebilde mit mindestens einem hydrolysierten Kollagen vorbehandelt und hernach ausserdem dem. Färbebade noch mindestens ein hydrolysiertes Kollagen zu setzt.
Die nach dem. vorliegenden Verfahren eir- zeugten Färbungen besitzen grösstenteils vor- zügliche Echtheitseigenschaften, wie Licht-, Wasch-, Wasser- und Reibechtheit.
Nachfolgende Beispiele veranschaulichen das beschriebene Verfahren, ohne dasselbe zu beschränken.
<I>Beispiel 1:</I> Man bereitet ein Färbebad, mit
EMI0002.0005
0,2 <SEP> Teilen <SEP> Leim,
<tb> 0,5 <SEP> " <SEP> Indigos <SEP> o1 <SEP> 044B, <SEP> (Schultz <SEP> Farb stofftabellen, <SEP> 7. <SEP> Auflage,
<tb> Nr. <SEP> 13114),
<tb> 0,2 <SEP> " <SEP> Essigsäure <SEP> 80A <SEP> und
<tb> 100,0 <SEP> " <SEP> Wasser.
Anodiech oxydiertes Aluminium wird wäh rend 30 Minuten bei 60 C in diesem Bade behandelt, getrocknet und während 3 Minu ten in .einem neuen, 70, C warmen Bade, ent haltend:
EMI0002.0012
0.2 <SEP> Teile <SEP> Schwefelsäure <SEP> 66 <SEP> B,6,
<tb> 0,1 <SEP> " <SEP> Natriumnitrit <SEP> und
<tb> 10-0,0 <SEP> " <SEP> Wasser, entwickelt. Anschliessend -irl gespült und, wie üblich, in Wasser bei 95 C während 30 Mi nuten nachgedichtet.
Das unter Zusatz von Leim gefärbte Alu- miniumgehilde-ist blau gefärbt, während ein ohne Leim behandeltes Aluminiumgebilde farblos ist.
Beispiel <I>2:</I> Man bereitet ein Färbebad mit
EMI0002.0018
20,0 <SEP> Teilen <SEP> Verdickungsmittel <SEP> gemäss <SEP> Sehwei zerischem <SEP> Patent <SEP> Nr. <SEP> 204507.
<tb> (2i5 <SEP> : <SEP> 1000), <SEP> welches <SEP> -ein <SEP> hydro lysiertes <SEP> Kollagen <SEP> enthält,
<tb> 0,5 <SEP> Indigosol <SEP> 04B <SEP> (Schultz <SEP> Farb stofftabellen, <SEP> 7. <SEP> Auflage,
<tb> Nr. <SEP> 1i314),
<tb> 0,2 <SEP> Essigsäure <SEP> <B>8(0%</B> <SEP> und
<tb> 80,0 <SEP> Wasser. Das Färben, die Entwicklung und clie Nachbehandlung wird, wie in Beispiel 1 an gegeben, durchgeführt.
Das unter Zusatz von ein hydrolysiertes Kollagen enthaltendem Verdickungsmittel gefärbte Aluminiumgebilde ist blau gefärbt, während ein ohne hydrolysiertes Kollagen behandeltes Aluminiumgebilde farblos ist.
<I>Beispiel 3:</I> An Stelle des in Beispiel 1 erwähnten Farbstoffes können auch 0,5 Teile Indigosolo@range HR(Schultz Farb- ptofftabellen, 7. Auflage, Nr. 134'9_) verwendet werden.
Das unter Zusatz von Leim gefärbte Alu miniumgebilde ist orange gefärbt, während ein ähne Leim behandeltes Aluminiumgebilde nahezu farblos ist.
<I>Beispiel</I> .I: An Stelle des in Beispiel 2 erwähnten Farbstoffes können ebenfalls 0,5 TeileUes E,sters.alzes@ des, Leukoküpen- farbstoffes gemäss@Deutsc\hemReichs- patent Nr. 4530,87, Beispiel 3, verwendet werden.
Das unter Zusatz von hydrolysiertes Kol lagen enthaltendem Verdickungsmittel gemäss schweizerischem Patent Nr. 204507 gefä,Tbte Aluminiumgebilde ist stark graublau gefärbt, während ein ohne ein :derartiges Verdickunbs- mittel behandeltes Aluminiumgebilde nahezu farblos ist.
EMI0002.0052
<I>Beispiel <SEP> 5:</I>
<tb> Man <SEP> bereitet <SEP> ein <SEP> Färbebad <SEP> mit
<tb> 0,1 <SEP> Teilen <SEP> abgebauten <SEP> Leimes,
<tb> 0,5 <SEP> des <SEP> Estersalzes <SEP> des <SEP> Leukoküpen farbsto.ffes <SEP> gemäss <SEP> Deutschem
<tb> Reichspatent <SEP> Nr. <SEP> 2ss'7199, <SEP> Bei spiel <SEP> 21,
<tb> 0,2 <SEP> " <SEP> Essigeäure <SEP> <B>8(0%</B> <SEP> und
<tb> <B>100,0</B> <SEP> Wasser. Das Färben, die Entwicklung und die Nachbehandlung wird, wie in Beispiel 1 an gegeben, duT.chgeführt.
Das unter Zusatz von abgebautem Leim gefärbte Aluminiumgebilde ist stark blau grün gefärbt, während ein ohne abgebauten Leim behandeltes Aluminiumgebilde nahezu farblos ist. <I>Beispiel 6:</I> 5 Teile Leim werden in 100 " Wasser gelöst.
Anodisch oxydiertes. Aluminium (Oxyd schichtdicke etwa 2:7 Mikron) wird während 15 Minuten bei 2'0 C in dieses Bad getaucht. N#a eh dieser Vorbehandlung wird getrocknet und in ein weiteres Bad eingegangen, ent haltend:
EMI0003.0009
0,5 <SEP> Teile <SEP> Indibosol <SEP> 04B <SEP> (Schultz, <SEP> Fa.rbstoff tabellen, <SEP> 7. <SEP> Auflage <SEP> Nr. <SEP> 1314),
<tb> 0,2 <SEP> Essigsäure <SEP> 8'0 <SEP> % <SEP> und
<tb> 1()0;0 <SEP> , <SEP> Wasser, wobei die $ehand'lunbsdauer in diesem Bade 30 Minuten bei 609 C beträ;t. Anschliessend wird bespült- und während 3 Minuten in einem neuen, 7,0 C warmen Bade, .enthaltend:
EMI0003.0019
0,2 <SEP> Teile <SEP> Schwefelsäure <SEP> 06 <SEP> B16,
<tb> 0,1 <SEP> ., <SEP> Natriumnitrit <SEP> und
<tb> 100,0 <SEP> Wasser, entwickelt. Hierauf wird erneut bespült, und, wie üblich, in Wasser bei 9i5 C während 30 Mi nuten nachgedichtet.
Das vorbehandelte Aluminiumgebilde ist blau gefärbt, währenddem ein nicht vorbe handeltes Aluminiumgebilde farblos bleibt.
EMI0003.0026
<I>Beispiel <SEP> 7:</I>
<tb> 4 <SEP> Teile <SEP> Gelatine <SEP> werden <SEP> in
<tb> l.00 <SEP> , <SEP> Wasser <SEP> gelöst. Anodisch oxydiertes Aluminium (Oxyd- -chiehtdieke etwa. 27 Mikron) wird während 15 Minuten bei 40 C in dieses Bad getaucht, bespült und, wie in Beispiel 6 angegeben, weiter behandelt.
Das vorbehandelte Aluminiumgebilde ist blau gefärbt, währenddem ein nic t vorbe handeltes Aluminiumgebilde farblos bleibt.
An Stelle der Gelatine können auch 30 Teile eines ein hydrolysiertes Kollagen ent haltenden Verdickun-smittel's gemäss schurvei- zerischem Patent Nr. 204507 (2,5 : 1000) be nommen werden. <I>Beispiel 8:</I> 5' Teile .ab.bebauten Leimes werden in 10'0 , Wasser gelöst.
Anodis,ah oxydiertes Aluminium etwa 927 blikron) wird während 1-5 Minuten bei 20 C in dieses Bad getaucht, getrocknet und in ein zweites Bad einge bracht, enthalten d:
EMI0003.0055
0,ä <SEP> Teile <SEP> IndigosalranbeHR <SEP> (Schultz, <SEP> Farb stofftabellen, <SEP> 7. <SEP> Auflage,
<tb> Nr. <SEP> 134,9),
<tb> 0,2 <SEP> , <SEP> Essigsäure <SEP> 80% <SEP> und
<tb> 100,0 <SEP> , <SEP> Wasser.
Das Färben, die Entwicklung und die Nachbehandlung wird, wie in Beispiel 6 an- gebe'ben, ,durchgeführt.
Das vorbehandelte Aluminiumgebilde ist tief orange gefärbt, währenddem ein nicht vorbehandeltes Aluminiumgebilde nahezu faAlos bleibt.
<I>Beispiel 9:</I> An Stelle des in Beispiel 6 erwähnten Farbstoffes können auch 0,5Teile Indigosol 0R (Schultz, Farbstoff tabellen, 7. Auflage, Nr. 1311) verwendet werden.
Das vorbehandelte Aluminiumgebilde ist blau gefärbt, währenddem ein nicht vorbe handeltes Aluminium;ebild-e farblos bleibt. Beispiel <I>10:</I> 3,0 Teile ein, hydrolysiertes Kollagen enthal- haltendes Verdickungsmittel gemäss schweizerischem Patent Nr. 204507 (25 : 1000), werden in 100 Wasser gelöst.
Anodisch oxydiertes Aluminium (Oxyd achiehtdiek e etwa 217 Mikron) wird während 15 Minutenbei 20 C in,dieses Bad getaucht. getrocknet und in ein zweites Bad eingebracht, enthaltend
EMI0003.0088
0,5 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> Estersalzes <SEP> des <SEP> Leukoküpen farbstoffes <SEP> gemäss <SEP> Deutssthem
<tb> Reichspatent <SEP> 2i3'71-<B>9</B>9, <SEP> Beispiel <SEP> 2,
<tb> 0,<B><I>9j</I></B> <SEP> " <SEP> Essigsäure <SEP> 80 <SEP> % <SEP> und
<tb> 1010<B>1</B>0 <SEP> , <SEP> Wasser.
Das Färben, die Entwicklung und die Nachbehandlung wird, wie in Beispiel 6 an gegeben, durchgeführt.
Das vorbehandelte Aluminiumgebilde ist starkblaugrün -gefärbt, währenddem ein nicht vorbehandeltes Aluminiumgebilde nahezu farblos bleibt.
EMI0004.0006
<I>Beispiel <SEP> 11:</I>
<tb> 5 <SEP> Teile <SEP> Leim <SEP> werden <SEP> in
<tb> 100 <SEP> " <SEP> Wasser <SEP> gelöst.
Anodis,ch oxydiertes Aluminium (Oxyd- schichtdicke, etwa 1,0 Mikron) wird während 15 Minuten bei 2i0 C in diesem Bade behan delt, gespült und in ein zweites Bad einge bracht, enthaltend:
EMI0004.0014
Man behandelt das Aluminiumgebilde während 30 Minuten bei<B>0</B> C in. diesem Bade und trocknet anschliessend.
Hierauf wird in einem neuen 70 C warmen Bade, enthaltend: 0,2 Teile Schwefelsäure 6,6#'B,6, 0,1 Natriumuitrit und 100,0 " Wasser, entwickelt. Anschliessend wird gespült und, wie üblich,
in Wasser bei 9s5 C während 30 Mi- nuten nachgedichtet. Das mit Leim vorbehandelte und unter Zusatz des ein hydrolysiertes. Kollagen ent haltenden Verdickungsmittels zum Färbe bade .gefärbte Aluminiumgebilde ist tiefer blau gefärbt als das nach Beispiel 6, bzw. Beispiel 2'. gefärbte Aluminiumgebislde.