DE734399C

DE734399C - Verfahren zum Faerben von Cellulosefasern mit Leukoschwefelsaeureestern von Kuepenfarbstoffen, die eine primaere Aminogruppe enthalten, nach dem Nitritverfahren

Info

Publication number: DE734399C
Application number: DEI69400D
Authority: DE
Inventors: Walter Hees
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1941-04-13
Filing date: 1941-04-13
Publication date: 1943-04-15

Description

Verfahren zum Färben von Cellulosefasern mit Leukoschwefelsäureestern von Küpenfarbstoffen, die eine primäre Aminogruppe enthalten, nach dem Nitritverfahren Es ist bekannt, daß Leukoscbvefelsäureester von Küpenfaxbstoffen, die eine primäre Aminogruppe enthalten, durch überschüssige salpetrige Säure bei scharfer Entwicklung vor allem bei höherer Entwicklungstemperatur nachteilig verändert werden. Die Veränderung geht wahrscheinlich darauf zurück, daß die Aminogruppe durch die salpetrige Säure dianotiert wird. In vielen Fällen, z. B. beim Leukoschwefelsäureester des i-Amino-2-anthrachinonyl-a', 3'-anthrachinonoxazols tritt die chemische Veränderung nach der Entwicklung zunächst im Farbton noch nicht in Erscheinung. Wird jedoch die Färbung mit verdünnter Sodalösung in der Wärme behandelt, dann schlägt der zunächst klare Farbton in ein stumpfes, violettstichiges Rot uin, was vermutlich auf :eine Verkochung d,er D!iazogruppe zur Phenolgruppe zurückzuführen ist.
Es wurde nun gefunden, daß die Empfindlichkeit dieser L eukoschwefelsäureester ;gegen überschüssige salpetrige Säure durch Mitverwendung von Thioharnstoff aufgehoben wird. Man wendet den Thioharnstoff in Mengen von ungefähr 3 bis 5 g je Liter Grundierungs- oder Klotzflotte an. Hierdurch läßt sich der nachteilige Einfluß der salpetrigen Säure auch bei sehr scharfer Entwicklung vollkommen ausschalten. Beispiel i Ein gebleichter Baumwollnessel wird .auf dem Jigger im Flottenverhältnis i : 6 während 3j4 Stunde in einem 4.o° warmen Bade grundiert, welches im Liter 2,5 g des Leukoschwefelsäureesters des i-Amino-2-anthrachinonyl-2', 3'-anthrachinonoxazols, 2 g diisobutylnaphthalinsulfonsaures Natrium, z g Soda wasserfrei, 25 g Natriumsulfat wasserfrei, 5 g Natriumnitrit und 5 g Thioharnstoff enthält.
Nach beendigter Grundierung entwickelt man auf frischem Bade mit 2o ccm Schwefelsäure 96ojoig in 11 während 15 Minuten bei q.0°. Auffolgend wird das Gewebe gespült, in lauwarmer Sodalösung behandelt und mit ; g _llarseillerseife im Liter 15 Minuten bei Kochtemperatur geseift.
Eine Färbung, die unter gleichen Bedingungen, aber ohne Thioharnstoif hergestellt ist, verändert ihren Farbton bei der Sodakochprobe nach der stumpfen, violetten Seite, während die unter Zusatz von Thioliarnstoft erzielte Färbung sodakochbeständig ist und den klaren Rotton behält. Beispiel 2 Es wird eine Klotzlösung folgender Zusammensetzung bereitet: S g des Leukoschwefelsäuree.sters des i Amiiio-a-anthrachinonyl-2', ; -anthrachin onosazols, 2 g düsobutylnal)htlialitisulfonsaures Natrium, a g Soda wasserfrei, 5 g \atriumnitritt, 51- Thioharnstoff in 11.
Mit dieser Lösung wird auf dem Foulard ein gebleichter, mercerisierter Baumwollstoff bei 6o- gaklotzt und anschließend beim Durchgang durch einen IEntwicklungstrog, der mit einer Lösung von 2o ccm Schwefelsäure 96 (? oig im Liter beschickt ist. 1)ei o entwickelt. Die Dauer der Durchgänge beträgt Sekunden. Ein Luftgang von 2o bis 3o Sekunden wird angeschlossen. ruffolgend wird das gefärbte Gewebe gespült, durch eine lauwarme Sololösung genommen und bei Kochtemperatur mit 3 g Marseillerseife im Liter 15 Minuten kochend geseift.
Man erhält ein sodakochbeständiges Rot. Unter gleichen Bedingungen, aber ohne Zusatz von Thioharnstoff zur Klotzlösung schlägt die -Färbung bei der Sodakochprobe nach Violett um.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Färben von Cellulosefasern mit Leukoschwefelsäureestertl von Küpenfarbstoffen, die eine primäre Aminogruppe enthalten, nach dem \ itritverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man Thioharnstoff mitverwendet.