Verfahren zur Behandlung von gegerbtem Zeder. Bei der Fettsäuresynthese durch Oxyda tion von Paraffin mittels Luft werden die flüchtigen, kondensierbaren !Oxydationspro dukte in an die Oxydationsöfen angeschalte ten Kondensatoren verflüssigt, wobei sich eine untere wässrige Schicht und eine obere ölartige Schicht absetzt. Die obere ,Schicht des Kondensates, das sogenannte Kühleröl.
besteht aus Pettsäuren, Alkoholen, Aldehy den, Ketonen, Estern und Kohlenwasserstof- fen. Als vollständiger oder teilweiser Ersatz für Lederfettungsmittel kann es als solches nicht verwendet werden, da dadurch die Emulsionsbeständigkeit in Lickern beein trächtigt, die Fettaufnahme verschlechtert und der Charakter des fertigen Leders hin sichtlich der Fülle und Griff ungünstig be einflusst werden. Auch treten Schvrierigkei- ten bei der Zurichtung auf. Die Leder weisen ausserdem einen unangenehmen Geruch auf.
ivas auf die Anwesenheit niederer Pettsäuren zurückzuführen ist.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist nun ein Verfahren zur Behandlung von ge gerbtem Leder, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man mindestens hochsiedende Be standteile des durch Einwirkung von Am moniak auf Kühleröl und Entfernung der sich absetzenden obern Schicht gewonnenen Erzeugnisses auf gegerbtes Leder zur Ein wirkung bringt. Unter Kühleröl versteht man das ölige Kondensat aus den an die Paraffin oxydationsöfen angeschalteten Kondensa toren. Die erfindungsgemäss zu verwendenden Anteile des Kühleröls erhält man zum Bei spiel in folgender Weise: Das Kühleröl wird zunächst mit Ammoniak behandelt, wobei eine Trennung in zwei Schichten erfolgt, und die obere Schicht entfernt wird.
Die untere Schicht, in der die verseifbaren Anteile an gereichert sind, wird zweckmässig teilweise eingedampft, kann aber auch ohne weiteres verwendet werden. Der nach dem Verdamp fen von beispielsweise 25 % des Volumens verbleibende Rückstand wird entweder für sich allein, oder als Zusatz zu bekannten Behandlungsmitteln für Leder verwendet. Das beim Abdampfen entstehende Destillat trennt sich in zwei Schichten. Die untere Schicht besteht hauptsächlich aus Wasser. Die obere Schicht kann bei gewöhnlichem Druek fraktioniert werden.
Die niedriger sie denden Anteile haben Lösungsmittelcharakter und können entsprechend verwendet werden. Die höher siedenden Anteile des Destillats können dem wie oben beschrieben erhältlichen Lederbehandlungsmittel beigefügt werden.
Die bei der Ammoniakbehandlung e iit- stehende obere Schicht kann ebenfalls bei ge wöhnlichem Druck fraktioniert destilliert werden, wobei zunächst eine als Lösungsmit- tel brauchbare Fraktion übergeht, während die höher siedenden Anteile dem erfindungs gemäss zu verwendenden Lederbehandlungs- mittel zugefügt -werden können.
1? kg Kühleröl -werden finit 3 kg ivüf@- riger Ammoniaklösung (?@ 3ö ig) bei 60 bis 70 versetzt. Es bilden sich zwei Schichten.
Die obere Schicht beträgt etwa 4.5 kg, die untere etwa 10.5 kg. Die Kennzahlen sind folgende
EMI0002.0026
<I>10,5 <SEP> leg <SEP> iciatere <SEP> Schicht:</I>
<tb> Wirksame <SEP> Bestandteile <SEP> :i1.9':
<tb> S. <SEP> Z. <SEP> :.>.16.8
<tb> J. <SEP> Z. <SEP> 4,8
<tb> V. <SEP> Z. <SEP> 313,7
<tb> OH. <SEP> Z. <SEP> 54,9
<tb> Verseifbares <SEP> N <SEP> 7.3
<tb> t <SEP> nverseifba,res <SEP> ? <SEP> 4,6 <SEP> , ö
<tb> Asche <SEP> 0.06 <SEP> <I>iö</I>
<tb> Spez. <SEP> Gem-. <SEP> <B>O#971</B> <SEP> r
<tb> Viskosität <SEP> E_" <SEP> --- <SEP> 3,15)
<tb> E" <SEP> _- <SEP> 1.83
<tb> <I>4,5 <SEP> leg <SEP> obere <SEP> Schicht:</I>
<tb> S. <SEP> Z.
<tb> J. <SEP> Z. <SEP> 7 <SEP> 7
<tb> OH. <SEP> Z. <SEP> 8-1
<tb> Verseifbare5 <SEP> 5),0S)/8,95.';
<tb> Unverseifbares <SEP> e12,8/83,5
<tb> Siedegrenze <SEP> 140-340 Die 'Weiterverarbeitung erfolgt in der Weise, dass die untere Schicht bei 60 bis<B>70'</B> und 60 nmni Druck um ungefähr ?5, ; ihres Volumens cingedanipft, wird. Der Rückstand von etwa. 7,8 lzg wird zum Nachbehandeln von Leder verwendet.
Aus der hei der Arnrnoniakbehandlunr; entstehenden obern Schicht sowie aus dein bei der Eindampfuug der mitern Schicht ge- wonnenen Destillat kau man, wie schon er-. wähnt. noch weitere Bestandteile gewinnen.
die zusammen mit dem erfindungsgemäss zu verwendenden Produkt zur Lederbehandlung verwendet werden können. indem man die genannten Stoffgemische einer fraktionier ten Destillation bei gewöhnlichem Druck unterwirft. Die unter ?00 siedenden Bestand teile bilden ein Nebenprodukt, das als Lö sungsmittel verwendet werden kann, während die üben ?00 destillierenden Anteile der bei der Ammonialkbeliandlung entstehender- untern Sehecht,
zweckmässig nach ihrer Eindamp- fung hinzugefügt werden können. Die auf diese Weise erhaltenen Behandlungsmittel für gegerbtes Leder können. beispielsweis:@ an Stelle von Tran, beine Leckern oder Schmie ren von Leder verwendet werden.
<I>Beispiele:</I> <I>1. Behandlung</I> tiou, ssoxeal <I>f.</I>
70 Teile sulfonierte; Klauenöl werden finit. 30 Teilen des erfindungsgemäss zu verwen- denden Produktes versetzt. Die chromierten Kalbfelle -werden nach dein Färben niit l,? des Gemiscbes, berechnet auf dasFalzgeü-ielit, behandelt. Die Dauer der Behandlung be trägt -1 -5 .Minuten, die Temperatur 50<B>' C</B>.
Nach der Behandlung bleiben die Leder ?1 Ktunden über dem Bock liegen und werden dann wie üblich ivcitcrbearbeitet. Zum Ver- -leich wurden in gleielier Weise vorbehan delte Kalbfelle finit einer -Mischung von 70 Teilen sulfoniertem Klauenöl und 30 Tei- lc-n Teilen Tran behandelt.
Das unter Mit- verwendung des erfindungsgemäss zu ver wendenden Mittels behandelte Leder zeigt keinen wesentlichen Unterschied gegenüber dem normal behandelten, Der Griff ist jedoch et-,vas trockener. Das Narbenbild ist schöner und auch das Glanzstossen lässt sich besser durchführen als bei dem mit Tran behan delten Leder.
z. <I>Behandlung von Rindbox.</I>
Das wie üblich chromgegerbte, ungefärbte Rindleder wird mit<B>3,1/2%,</B> bezogen auf das Falzgewicht, folgender Mischung gelickert:
EMI0003.0005
60 <SEP> Teile <SEP> sulfonierter <SEP> Tran
<tb> 37 <SEP> des <SEP> erfindungsgemäss
<tb> zu <SEP> verwendenden <SEP> Produktes
<tb> Natriumsalz <SEP> des
<tb> Laurinalkoholschwefelsäureesters. Die Dauer der Behandlung beträgt eine Stunde, die Temperatur 50 . Zum Vergleich wird eine Mischung von:
EMI0003.0006
60 <SEP> Teilen <SEP> sulfoniertem <SEP> Tran
<tb> 37 <SEP> unsulfoniertem <SEP> Tran <SEP> und
<tb> 3 <SEP> Natriumsalz <SEP> des
<tb> Laurinalkoholsch-,vefelsäureesters unter sonst vollständig gleichen Bedingungen verwendet. In der Lederqualität ist keinerlei Unterschied festzustellen.
Dies ist bemerkens wert, da Tran bekanntlich das Leder gut auf polstert und es überraschend ist, dass das neue Mittel so gut füllende Eigenschaften besitzt.
<I>3.</I> Belaandeln <I>vorn</I> BlanNeder.
a) Die Leder werden in üblicher Weise mit einer Mischung von
EMI0003.0009
40 <SEP> Teilen <SEP> Talg
<tb> 34 <SEP> Tran
<tb> 6 <SEP> des <SEP> erfindungsgemäss
<tb> zu <SEP> verwendenden <SEP> Produktes
<tb> 19 <SEP> Mineralöl <SEP> und
<tb> 1 <SEP> Teil <SEP> Natriumsalz <SEP> des
<tb> Laurinalkoholschwefelsäureesters
<tb> gefettet. b) In gleicher Weise vorbehandelte Leder werden mit
EMI0003.0010
40 <SEP> Teilen <SEP> Talg
<tb> 30 <SEP> Tran
<tb> 10 <SEP> des <SEP> erfindungsgemäss
<tb> zu <SEP> verwendenden <SEP> Produktes 19 Teilen Mineralöl und 1 Teil Natriumsalz des Laurinalkoholschwefelsäureesters gefettet.
Zum Vergleich wurde ein weiterer Ver such mit
EMI0003.0013
40 <SEP> Teilen <SEP> Talg
<tb> 40 <SEP> Tran
<tb> 19 <SEP> Mineralöl <SEP> und
<tb> 1 <SEP> Teil <SEP> Natriumsalz <SEP> des
<tb> Laurinalkoholschwefelsäureesters
<tb> durchgeführt. Es wird bei den Versuchen ,3a und<B>31)
</B> derselbe Effekt erzielt wie bei der Normal- fettung. Der durch organische Lösungsmittel egtrahierbare Anteil des Behandlungsmittels steht in günstigem Verhältnis zur eingewalk ten Gesamtmenge dieses Mittels. Die mit dem gemäss der Erfindung zu verwendenden Mit tel behandelten Leder sind heller in der Farbe als die normal mit Tran behandeltet und machen einen gleichmässigeren Eindruck. <I>4. Behandlung von</I> Fahlleder.
Es wurden folgende Mischungen ver wendet:
EMI0003.0022
a) <SEP> 35 <SEP> Teile <SEP> Talg
<tb> 38,25 <SEP> " <SEP> Tran
<tb> 6,75 <SEP> " <SEP> des <SEP> erfindungsgemäss
<tb> zu <SEP> verwendenden <SEP> Mittels
<tb> 20 <SEP> " <SEP> Mineralöl
<tb> b) <SEP> 35 <SEP> Teile <SEP> Talg
<tb> 33,75 <SEP> " <SEP> Tran
<tb> 11,25 <SEP> " <SEP> des <SEP> erfindungsgemäss
<tb> zu <SEP> verwendenden <SEP> Mittels
<tb> 20 <SEP> Mineralöl
<tb> c) <SEP> 35 <SEP> Teile <SEP> Talg
<tb> 2,2,
5 <SEP> " <SEP> Tran
<tb> 22a5 <SEP> " <SEP> des <SEP> erfindungsgemäss
<tb> zu <SEP> verwendenden <SEP> Mittels
<tb> 20 <SEP> Mineralöl Zum Vergleich wurde noch eine Behand lung mit
EMI0004.0001
35 <SEP> Teilen <SEP> Talg
<tb> 45 <SEP> <B>11</B> <SEP> Tran <SEP> und
<tb> 20 <SEP> " <SEP> Mineralöl durchgaführt. Die Gemische wurden vor der Anwen dung aufgeschmolzen und dann durch die hohle Achse in ein Heissluftfass gegeben, in dem die Leder vorher kurze Zeit bewegt -#vur- den. Nach ungefähr einer Stunde war das Gemisch bei allen Ledern gut aufgenommen.
Durch Mitverwendung des Mittels gemäss Erfindung wurde die Aufnahme noch etwas beschleunigt, denn bereits nach ungefähr 45 Minuten machten die Leder im Fass keinen verschmierten Eindruck mehr.
Sämtliche Leder lassen sich gut zurich ten. Die gemäss der Erfindung behandelten Leder sind in der Farbe heller und gleich mässiger.