Verfahren zur Herstellung von Tetr ahydrofuranen. Es ist bekannt, dass man beim Erhitzen von 1,4 Butylenglykol mit wasserabspaltend wirkenden oder sauer reagierenden Stoffen, wie Schwefelsäure, Salzsäure oder Thionyl- chlorid, Tetrahydrofurane erhält. Dabei tre ten jedoch unerwünschte Nebenreaktionen auf, so dass die Ausbeuten an Tetrahydro- furan nicht befriedigen. Besonders bei Ver wendung von Thionylchlorid erhält man ein sehr unreines Tetrahydrofuran in schlechter Ausbeute.
Im schweizerischen Patent Nr. 208349 ist ein Verfahren zur Herstellung von Tetra- hydrofuranen beschrieben, bei dem man 1,4- Butylenglykole in Gegenwart von Sauer stoffsäuren des Phosphors oder saurer Salze dieser Säuren destilliert.
Es wurde nun gefunden, dass man, wie sich zeigte, in sehr guter Ausbeute Tetra- hydrofurane erhalten kann, indem man 1,4- Butylengly kole mit wasserabspaltend wir kenden Stoffen erwärmt und aus dem Re- aktionsgemisch das Tetrahydrofuran abdesti- liert, wenn man als wasserabspaltend wir kende Stoffe feste wasserabspaltend wirkende Katalysatoren verwendet.
Geeignete Kataly satoren dieser Art sind vornehmlich Metall oxyde und Metallsalze, beispielsweise Oxyde des Bariums, Zinks, Aluminiums, Titans, Zirkons, oder Thoriums, ,Sulfate des Alu miniums und Kupfers, neutrale Phosphate des Aluminiums, Eisen, Cers, Silbers und Ura- niums, Chloride des Magnesiums, Calaiums, Zinks und Aluminiums sowie gieselsäuregel oder Bleicherde,
organische Säuren, wie Oxal- säure oder p-Toluolsulfonsäure, Säureanhy- dride. Man kann auch Mischungen dieser was- serabspaltendenMittelverwenden. Jenachden Arbeitsbedingungen erhält man mehr oder weniger mit bei der Umsetzung gebildetem Wasser vermischte Tetrahydrofurane, die man durch Behandeln mit Entwässerungsmitteln, zum Beispiel Calciumchlorid,
Kaliumcarbonat oder Natriumsulfat, trocknen und durch De- stillieren reinigen kann. Man kann die Tetra- hydrofurane auch ohne vorherige Trocknung durch unmittelbare fraktionierte Destillation, gegebenenfalls auch ini fortlaufenden Be trieb, reinigen.
Die Umsetzung kann auch unter erhöhtem oder vermindertem Druck, gegebenenfalls aueli im Kreislauf, durchgeführt werden. Ge genüber der Verwendung der üblichen, Mark wasserentziehenden, flüssigen, zum Teil flüchtigen Katalysatoren, wie Sch @efelsäui-e, Salzsäure oder Thionylclilorid, bietet die Ver wendung der festen, wasserabspaltend wir kenden Katalysatoren, wie Versuche eräaben, den Vorteil, dass die Umsetzungsmischung in geringerem -Masse verharzt, und dass man die Destillate frei von dein benutzten wasser abspaltenden -Mittel erhält.
Das Verfahren eignet :ich für das 1,4- Butylenglykol in gleicher Weise wie für dessen Alkyl-, Aryl-, Cy cloaryl- oder Aral- kyl-Substitutionsprodukte. Beispiel <I>1:</I> Man versetzt 90 '-'eile 1,4-Butylenglykol mit 1 Teil wasserfreiem Aluminiumchlorid und erwärmt auf 1<B>5</B>5 bis 165 .
Die Wasser abspaltung setzt ein und es destilliert ein Gemisch von Tetra.hydrofuran mit Wasser ab, aus dem man 62 Teile reines Tetrahydro- furan gewinnen kann.
<I>Beispiel 2:</I> 200 Teile 1,4-Btttylenglykol versetzt man mit 20 Teilen wasserfreiem Zinkchlorid und erhitzt auf 180 bis 199 , wobei das beim Erhitzen gebildete Tetrahydrofuran in Form eines Gemisches mit Wasser abdestilliert. Nach dem Trocknen des Destillates über Kaliumearbonat erhält man 102 Teile bei 64 bis 66,5 siedendes Tetrahydrofuran.
Setzt man in entsprechender Weise 200 Teile 1,4-Butylenglylzol mit 20 Teilen was serfreiem blagnesiumchlorid uni, so destillie ren beim Erhitzen auf 150 bis 180 <B>176</B> Teile eines aus Wasser und Tetrahydrofuran be stehenden Gemisches ab, aus dem man durch Trocknen und Destillieren 92 Teile reines Tetrahydrofuran erhält.
Bei sonst gleichen Umsetzungsbedingungen erhält man mit 20 Teilen gekörntem, wasserfreiem Calcium- chlorid bei einer Temperatur von<B>180</B> bis 188 165 Teile Rohdestillat, das man durch Trocknen und Destillieren iii reines Tetra hydrofuran überführen kann.
<I>Beispiel 3:</I> <B>90</B> Teile 1,4-Butyleiiglykol vermischt man mit 1 Teil p-Toluolsulfosäure und erwärmt auf 140 bis 160". Das hierbei abdestillierende wässrige Gemisch liefert nach dem Trocknen i):) 'feile Tetrabvdrofuran. Ersetzt man die p-Toluolsulfosiiizi-e durch wasserfreie Oxal- säure, so erhält, man ebenfalls Tetrahydro- furan.
In ähnlicher Weise verläuft die Umset zung bei Verwendung von Bernstein- oder lllaleinsäureanhydrid als wasserabspaltende -Mittel.
Beispiel <I>4:</I> 90 Teile 1,4-Buty lenglykol erhitzt man mit 2 Teilen entwässertem Kupfersulfat auf 190 . Aus dem abdestillierenden wässrigen Gemisch erhält man durch Trocknen und Destillieren 67 Teile Tetrahydrofuran.
Verwendet man an Stelle dess Kupfer- sulfates 0,5 Teile Kalium-Aluminiumsulfat und erhitzt auf 190 bis 200 C, so erhält man nach dem Trocknen 68 Teile Tetrahydro- furan.
<I>Beispiel 5:</I> Man versetzt 200 Teile 1,4-Butylengly- kol mit 20 Teilen Ka.liumpyrosulfat und er wärmt. Bei 126 C beginnt bereits ein Ge misch von Tetrahydrofuran mit Wasser ab zudestillieren. Im Laufe der Umsetzung steigert man die Temperatur auf<B>137</B> " C. Man erhält. 174 Teile eines farblosen Destil lates, aus dem man nach dem Trocknen über Kaliumcarbonat 110 Teile reines Tetrahydro- furan erhält.
Erwärmt man 1,4-Butylenglykol mit <B>10%</B> seines Gewichtes an aktivem Alu miniumoxyd auf 185 bis 201 C. so destillie ren 92,55V0 des eingesetzten 1,4-Butylengly- kols in Form eines Tetrahydrofuran-1Vasser- gemisches ab. Diese Umsetzung lässt sich auch unmittelbar mit einer wässrigen 1,4 Butylenglykollösung ausführen, wie man sie bei der Hydrierung einer Butin-2-diol-1,4- Lösung gewinnt.
Hierbei destilliert zunächst das Wasser. ab, dann destilliert zwischen 185 und 205 C ein aus äquimolekularen Mengen Wasser und Tetrahydrofuran bestehendes Gemisch ab.
Ähnliche Ergebnisse erhält man bei Ver wendung von Aluminiumsulfat oder Bauxit als Katalysatoren.