DE2759151C2 - Verfahren zur Herstellung von 5-Cyan-3-pentensäuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 5-Cyan-3-pentensäurenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
Description
Es ist aus Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Band 8, Seite 288 (1952) bekannt,
daß man Lactone mit Alkalicyaniden zu den Alkalisalzen der entsprechenden Cyanalkansäuren umsetzen
kann. Beispielsweise gelingt es, wie aus Liebigs Annalen der Chemie Band 596, (1955), Seite 127 hervorgeht,
Valerolacton mit Alkalicyanid zu 5-Cyan-pentansäuresalz umzusetzen. Hierbei ist es jedoch erforderlich, die
Umsetzung in heterogener Phase durchzuführen und Temperaturen von rund 270"C anzuwenden. Ein solches
Verfahren ist für die technische Realisierung wenig geeignet. Zudem müssen die entsprechenden Säuren aus «>
den Alkalisalzen gewonnen werden.
Es war die Aufgabe gestellt, 5-Cyan-3-pentensäuren aus 4,5-Dehydro-valerolactonen auf einfache Weise in
einem Verfahren, das technisch durchführbar ist, herzustellen. '"'
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von 5-Cyan-3-pentensäuren, die gegebenenfalls
durch Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und/oder Chlor- oder Bromatome substituiert sind, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man 4,5-Dehydro-vale- ίο
rolacton, das gegebenenfalls durch Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und/oder Chlor- oder Bromalome
substituiert ist, mit mindestens der äquivalenten Menge Cyanwasserstoff bei erhöhter Temperatur in einer
wäßrigen Lösung, die Kupfer(l)-bromid, Alkalibromid und Bromwasserstoff enthält, umsetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es in Lösung verläuft und technisch leicht
realisierbar ist. Ferner hat es den Vorteil, daß niedrigere Temperaturen angewandt werden müssen und sofort 5()
die freien Carbonsäuren als Endprodukt erhalten werden.
Bevorzugte 4,5-Dehydro-valerolactone sind 4,5-Dehydro-valerolacton
selbst oder solche, die 1 bis 2 Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere ^
Methylreste, oder ein Chlor- oder Bromatom als Substituenten haben. Im Falle von chlor- oder
bromsubstituierten 4,5-Dehydro-valerolactonen sind solche besonders bevorzugt, in denen das Chlor- oder
Bromatom in benachbarter Stellung zur Carbonylgrup- b0
pe steht. Geeignete Ausgangsverbindungen sind beispielsweise
4,5-Dehydro-valerolacton,
3-Methyl-4,5-dehydro-valerolacton,
4-Methyl-4,5-dehydro-valerolacton, b5
3-Methyl-4,5-dehydro-valerolacton,
4-Methyl-4,5-dehydro-valerolacton, b5
S-MethyM.S-dehydro-valerolacton,
4,6-Dimethyl-4,5-dehydro-valerolacton,
i.S-Dimethyl^S-dehydro-valerolacton,
3-Chlor-4,5-dehydro-valerolacton und
S-Brom^S-dehydro-valerolacton.
3-Chlor-4,5-dehydro-valerolacton und
S-Brom^S-dehydro-valerolacton.
Die 4,5-Dehydro-valerolactone werden mit mindestens äquimolekularen Mengen Cyanwasserstoff umgesetzt.
Vorzugsweise wendet man 1 bis 5, insbesondere 1,5 bis 4 Mol Cyanwasserstoff je Mol 4,5-Dehydro-valerolacton
an.
Die Umsetzung wird bei erhöhter Temperatur durchgeführt In der Regel hält man Temperaturen von
60 bis 1600C ein. Bevorzugt wendet man Temperaturen von 80 bis 1400C an. Vorteilhaft wird die Umsetzung
unter erhöhtem Druck durchgeführt Vorteilhaft wendet man einen Druck von mindestens 2 bar, z. B. von 2 bis 20
bar, insbesondere von 2 bis 16 bar an.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß man die Umsetzung in wäßrigen Lösungen von Kupfer(l)-bromid,
Alkalibromid und Bromwasserstoff durchführt Unter den Alkalibromiden hat sich Natriumbromid
besonders bewährt Vorzugsweise enthalten die verwendeten wäßrigen Lösungen außer Alkalibromid
zusätzlich Ammoniumbromid. Außerdem hat es sich bewährt, wenn die wäßrigen Lösungen z. B. bis zu 10
Gewichtsprozent Bromwasserstoff enthalten. Vorteilhaft wendet man je Mol 4,5-Dehydro-valerolacton, 0,3
bis 0,6 Mol Kupfer(I)-bromid an. Als besonders vorteilhaft haben sich wäßrige Lösungen folgender
Zusammensetzung erwiesen (Die Prozentangaben sind Gewichtsprozente):
a) 1 bis 20% Kupfer(I)-bromid, 0,1 bis 35% Ammoniumbromid, 0,1 bis 50% Natriumbromid und bis zu
10% Bromwasserstoff sowie 40 bis 75% Wasser, insbesondere 5 bis 14% Kupfer(I)-bromid, 15 bis
30% Ammoniumbromid, 5 bis 20% Natriumbromid, 0,1 bis 3% Bromwasserstoff sowie 30 bis 60%
Wasser.
b) 1 bis 20% Kupfer(I)-bromid, 10 bis 60% Natriumbromid, bis zu 10% Bromwasserstoff und 40 bis
75% Wasser, insbesondere 3 bis 8% Kupfer(I)-bromid, 30 bis 60% Natriumbromid und 0,1 bis 3%
Bromwasserstoff sowie 30 bis 60% Wasser.
In der Regel wendet man je Gewichtsteil 4,5-Dehydro-valerolacton 2,5 bis 10 Gewichtsteile der vorgenannten
Lösungen an. Um sicherzustellen, daß Kupfer in einwertiger Form vorliegt, wird die wäßrige
Katalysatorlösung zweckmäßig vor der Verwendung mit feinverteiltem Kupfer, z. B. Kupferbronze, behandelt.
Es versteht sich, daß das feinverteilte Kupfer vor der eigentlichen Umsetzung, z. B. durch Filtration,
entfernt wird.
Das Verfahren läßt sich absatzweise oder vorteilhaft auch kontinuierlich durchführen. In der Regel betragen
die Verweilzeiten 0,5 bis 6, insbesondere 2 bis 4 Stunden.
Das erhaltene Reaktionsgemisch arbeitet man beispielsweise auf, indem man durch das Reaktionsgemisch
Stickstoff leitet, um nicht umgesetzten Cyanwasserstoff zu entfernen und anschließend die 5-Cyan-3-pentensäuren
mit geeigneten organischen Lösungsmitteln, wie Methylenchlorid, Toluol oder Xylolen, aus der Reakt'ionslösung
extrahiert Aus dem erhaltenen Extrakt werden die Produkte durch Destillation oder Kristallisation
in an sich bekannter Weise in reiner Form gewonnen.
Aus den nach dem Verfahren der Erfindung erhältlichen 5-Cyan-3-pentensäuren erhält man nach
Hydrieren der Doppelbindungen und der Nitrogruppen 6-Aminocapronsäure bzw. substituierte 6-Aminoca-
pronsäuren, die sich durch thermische Cyclisierung in
ε-Caprolactara bzw. substituierte ε-Caprolactame überführen
lassen.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten 4,5-Dehydrovalerolactone sind zum Beispiel durch Umsetzung von
Vinyloxiranen mit Kohlenmonoxid in Gegenwart von Übergangsmetallkomplexen oder durch Umsetzung
von ICeten mit ungesättigten Ketonen zugänglich. Geeignete Verfahren sind in Angewandte Chemie, Band
89, Seite 47 (1977) oder Journal American Chemical Society Band 71, Seite 1346 (1949) beschrieben.
Das Verfahren nach der Erfindung sei an folgenden Beispielen veranschaulicht. Die genannten Teile sind
Gewichtsteile. Sie verhalten sich zu den Raumteilen wie Kilogramm zu Liter. Die Prozentangaben beziehen sich
auf Gewichtsprozente.
200 Teile einer Katalysatorlösung aus 46% NaBr, 7,4% CuBr, 0,3% HBr und 46,3% Wasser werden zur
Reduktion etwa vorhandener Cu2+-Ionen zunächst 10 Minuten lang unter Stickstoff bei 500C mit 3 Teilen
Kupferbronze gerührt. Nach dem Abkühlen der Lösung auf Raumtemperatur und Abfiltrieren des überschüssigen
Kupfers wird die wäßrige Lösung zusammen mit 13,5 Teilen wasserfreiem Cyanwasserstoff in einen mit
Stickstoff gespülten Rührautoklaven gefüllt und auf etwa 90°C aufgeheizt. Nun werden 22,4 Teile 5-Methyl-4,5-dehydrovalerolacton
eingepreßt. Die Temperatur wird auf 1100C gesteigert und das Reaktionsgemisch
wird 4 Stunden bei dieser Temperatur und 6 bar gerührt. Zur Aufarbeitung wird der Autoklav abgekühlt und
entspannt. Unumgesetzter Cyanwasserstoff wird durch zweistündiges Durchleiten von Stickstoff durch das
Reaktionsgemisch entfernt. Nach vierstündiger Extraktion mit Methylenchlorid im Perforator erhält man 588
Teile organische Phase, die dreimal mit je 200 Volumenteilen etwa 10%iger NaHCCb-Lösung extrahiert
werden. Die vereinigten NaHCOj-Lösungen werden mit Schwefelsäure bis zur Erreichung einer
sauren Reaktion versetzt und mit Äther erschöpfend extrahiert. Man erhält nach dem Trocknen und
Eindampfen der Ätherphase 17,6 Teile 5-Cyan-4-methyl-3-pentensäure
(63,2% der Theorie), die nach dem Umkristallisieren aus Diisopropylätherbei 67,5 bis 680C
schmelzen. Es ist auch möglich, die 5-Cyan-4-methyl-3-pentensäure durch fraktionierte Destillation aus dem
Methylenchlorid-Extrakt zu gewinnen.
Setzt man 19,6 Teile 4,5-Dehydrovalerolacton unter
gleichen Bedingungen, in gleichen Mengen Katalysatorlösung und mit gleichen Mengen Cyanwasserstoff wie in
Beispiel 1 um, so werden nach der in Beispiel 1 beschriebenen Aufarbeitung 18,5 Teile 5-Cyan-3-pentensäure
vom Siedepunkt 127 bis 128°C/0,6 Tort (73,9%
der Theorie) erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 5-Cyan-3-pentensäuren, die gegebenenfalls durch Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen uid/oder Chlor- oder Bromatome substituiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß man 4,5-DehydrovaIerolacton, das gegebenenfalls durch Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und/oder Chlor- oder Bromatome substituiert ist, mit mindestens der äquimolekularen Menge Cyanwasserstoff bei erhöhter Temperatur in einer wäßrigen Lösung, die Kupfer(l)-bromid, Alkalibrcmid und Bromwasserstoff enthält, umsetzt.IO
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772759151 DE2759151C2 (de) | 1977-12-31 | 1977-12-31 | Verfahren zur Herstellung von 5-Cyan-3-pentensäuren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772759151 DE2759151C2 (de) | 1977-12-31 | 1977-12-31 | Verfahren zur Herstellung von 5-Cyan-3-pentensäuren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2759151B1 DE2759151B1 (de) | 1979-03-01 |
DE2759151C2 true DE2759151C2 (de) | 1979-10-25 |
Family
ID=6027861
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772759151 Expired DE2759151C2 (de) | 1977-12-31 | 1977-12-31 | Verfahren zur Herstellung von 5-Cyan-3-pentensäuren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2759151C2 (de) |
-
1977
- 1977-12-31 DE DE19772759151 patent/DE2759151C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2759151B1 (de) | 1979-03-01 |
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