DE2044832B2 - Verfahren zur Herstellung aromatischer Aldehyde - Google Patents
Verfahren zur Herstellung aromatischer AldehydeInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von aromatischen Aldehyden, insbesondere
solchen des Benzaldehyd-Typus.
Es ist bekannt, daß die an aromatische Reste gebundenen
Trichlor- oder Dichlormethylgruppen unter Verwendung von Metallsalzen oder Metallen als
Katalysatoren zu den entsprechenden Carboxyl- bzw. Aldehydgruppen hydrolysiert werden können. So
wurde z. B. bereits die Hydrolyse von Benzotrichlorid bzw. Benzalchlorid zu Benzoesäure bzw. Benzaldehyd
beschrieben, wobei im zweiphasigen System in Gegenwart von Ferribenzoat oder Ferrichlorid gearbeitet
wird oder metallisches Eisen als Katalysator verwendet wird. In diesen Fällen wird die Verseifung
jedoch immer in einem heterogenen System durchgcführt,
wobei selbst bei erhöhter Temperatur recht lange Reaktionszeiten (etwa 20 Stunden) erforderlich
sind. Bei einem andern Verfahren der Hydrolyse von Benzalchloriden zu Benzaldehyden, das in homogener
Reaktion unter Verwendung von wasserfreiem Zinkchlorid als Katalysator durchgeführt wird, lassen sich
die entstandenen Aldehyde zwar relativ leicht aufarbeiten, hingegen beträgt die zur Hydrolyse erforderliche
Zeit immer noch einige Stunden (5 bis 6 Stunden), und die Rcaktionstcmpcraturcn lieiien bei 105 bis
180" C.
Es wurde nunmehr ein Verfahren zur Herstellung aromatischer Aldehyde vom Benzaldehyd-Typus gefunden,
welches bedeutend kürzere Reaktionszeiten (einige Minuten bis Va Stunde) und erheblich niedrigere
Reaktianstempemturen (im allgemeinen unter IQO0C)
erlaubt.
Dieses Verfahren zur Herstellung aromatischer Aldehyde aus aromatischen Verbirdungen, welche
Dichlormethylgruppen an benzolaromatische Ringe gebunden enthalten, durch Hydrolyse in Gegenwart
von Eisensalzen, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Dichlormethylgruppen enthaltenden aromatischen
Verbindungen
a) in Gegenwart von 0,1 bis 100 m M öl — berechnet
pro Mol Dichlormethylgruppe — eines wasserlöslichen und zumindest partiell organolöslichen
Eisensalzes, und
b) in Gegenwart einer Wassermenge, die mindestens eiwa äquimolar bezüglich Eisensalzmenge sein
soll und höchstens so groß sein darf, daß sie noch ohne Phasentrennung vom Reaktionsgemisch
aufgenommen wird,
auf Temperaturen oberhalb 40'C erhitzt werden,
wobei während des Reaktionsablaufes verbrauchtes Wasser nach Maßgabe des Verbrauches ersetzt wird.
Unter dem Begriff benzolaromatische Ringe sind carbocyclische, sechsgliedrige Ringe zu verstehen, wie
sie beispielsweise im Benzol, Naphthalin, Anthracen bzw. deren Substitutionsprodukten vorliegen.
Der Ausdruck »zumindest partiell organoiösliche Eisensalze« soll hier solche Eisensalze definieren, die
in der zu hydrolysierenden benzolaromatischen Verbindung oder in der Lösung dieser Verbindung in
einem inerten Lösungsmittel wenigstens geringfügig löslich sind. Die Löslichkeit der Salze kann dabei auch
durch die Gegenwart des Wassers vermittelt werden.
Im Vordergrund des Interesses steht die Hydrolyse von Verbindungen des Dichlormethylbenzol- oder
Dichlormethylnaphthalin-Typus, deren Ringe durch
Halogenatome. Alkyl-, Cycloalkyl-, Halogenalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Aralkoxy-, Aryloxy-. Carbalkoxy-.
Cyano-, Nitro-, Sulfochlorid-. Alkylsulfonyl-, Arylsulfonyl-, Sulfonsäurealkylester-. Sulfonsäurearylester-,
gegebenenfalls substituierte Sulfonamid- oder Methylendioxygruppen substituiert sein können. Hierunter
sind sowohl gleich- als auch verschiedenartig substituierte Verbindungen zu verstehen.
Sofern neben Dichlormethylgruppen noch andere hydrolysierbarc Substituenten, wie z. B. die Sulfochlorid-.
Sulfonsäurealkylester-. Sulfonsäurearylester-, Carbonsäurealkylester- oder Trichlormethylgruppe
vorliegen, können dieselben im gleichen Verfahrensgang hydrolysiert werden.
Praktisch wichtige Verbindungen, die vorteilhaft
nach dem vorliegenden Verfahren hergestellt werden können, entsprechen der Formel
R,
CHO
worin R,, Wasserstoff oder einen Substiluenten der
Gruppe Halogen. Alkyl mil I bis4 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit I bis 4 Kohlenstoffatomen, die Aldehydgruppe,
die Cyanogruppc oder eine I'henylgruppe bedeutet. R für Wasserstoff oder Halogen steht und
R, zusammen mit R einen ankondensierten Benzol-
pg bedeuten kann Sie werden erhalten, indem Vertandungen
der Formel
CHCl,
(2)
stoff- oder Halogenatom steht, welche zu Benzaldehyden
der Formel
IO
worin Rb Wasserstoff oder einen Substituenten der
Gruppe Halogen, Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Dichlormethylgruppe,
die Cyanogruppe oder eine Phenylgruppe bedeutet, R für Wasserstoff oder Halogen steht ,5
und Rb zusammen mit R einen ankondensierten Benzolring bedeuten kann, in Gegenwart von 0,1 bis
100 mMol pro Dichlormethylgruppe Ferrichlorid, Ferrochlorid
oder Ferribromid und in Gegenwart einer Wassermenge, die mindestens äquimolar bezüglich
der Eisensalzmenge sein soll und höchstens so groß sein darf, daß sie noch ohne Phasentrennung vom
Reaktionsgemisch aufgenommen wird, auf Temperaturen von 40 bis 1400C erhitzt werden, wobei während
der Reaktion verbrauchtes Wasser nach Maßgabe des Reaktionsverlaufes derart ersetzt wird, daß die
homogene Phase des Reaktionsgemisches erhalten bleibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren erweist sich als besonders vorteilhaft für die Herstellung von Benzaldehyden
der Formel
R1
R,
CHO
(3)
worin R, ein Wasserstoff- oder Cnloratom, eine Alkyl-
oder Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R2 ein Wasserstoff- oder Chloratom, eine Alkyl- oder
Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder, wenn für R1 Wasserstoff steht, auch eine Phenylgruppe
bedeuten kann.
Diese Aldehyde werden durch Hydrolyse der entsprechenden Benzalchloride der Formel
45
CHCl,
(4)
worin R1 und R2 die angegebene Bedeutung haben,
erhalten.
Besondere Bedeutung kommt im Rahmen der Formel 4 der Hydrolyse von Benzalchloriden der Formel
55
CHCl2
(5)
R.,
zu. worin Hai für ein Halogenatom, R, für ein Wassermit
der vorstehend angegebenen Bedeutung für Hai und R3 führt. Bevorzugtes Halogenatom ist durchwegs
das Chloratom.
Als einzelne Beispiele im Rahmen der Formel 5 seien ortho-Chlorbenzaldehyd und 2,6-Dichlorbenzaldehyd
genannt.
Bei dem erfindiingsgemäßen Verfahren zur Herstellung
aromatischer Aldehyde durch Hydrolyse von aromalischen Verbindungen, welche Dichlormethylgruppen
an benzoJaromatische Ringe gebunden enthalten, verfahrt maji zweckmäßig so, daß der mit Wasser
versetzte oder in diesem gelöste Katalysator in Mengen von 0,1 bis 100 mMol. vorzugsweise 0,5 bis
3OmMc1 pio Mol Dichlormethylgruppe, zu der zu
hydrolysierenden Verbindung zugesetzt wird. Die Reaktionstemperatur soll mindestens 40c C, vorzugsweise
60 bis 140 C, hetragen. Hierbei kann entweder die zu hydrolysierende Verbindung bereits vor Katalysatorzusatz
oder danach auf die erforderliche Temperatur erhitzt werden. Im Verlaufe der Reaktion
wird das verbrauchte Wasser in dem Maße ersetzt, wie es verbraucht wird. Zweckmäßig wird während
der gesamten Reaktion intensiv gerührt. Für die Durchführung der Reaktion bis zur quantitativen
Hydrolyse ist an sich die Zufuhr der stöchiometrischen Wassermenge ausreichend: es sind lediglich geringe
Überschüsse über die insgesamt erforderliche Wassermenge nötig, welche der Ergänzung kaum vermeidbarer
geringer Verluste anderweitiger Art dienen. Nach Beendigung der Reaktion kann der Aldehyd
durch einfache Destillation in reiner Form gewonnen werden. Für viele Zwecke ist jedoch das anfallende
Reaktionsgemisch bereits rein genug.
Die obere Temperaturgrenze, bei der die Hydrolyse durchgeführt werden kann, richtet sich in erster Linie
nach dem Siedepunkt der /u hydrolysierenden Verbindung oder des organischen Lösungsmittels, in
dem die Verbindung gelöst ist. Feste oder stark viskose Verbindungen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hydrolysiert werden sollen, werden vor Durchführung der Reaktion mit Vorteil in einem inerten
Lösungsmittel, wie einem halogenierten Kohlenwasserstoff. /.. B. Tetrachloräthylen, einem halogenierten
Benzolaromaten. z. B Chlorbenzol oder Alkylbenzolen,
z. B. Toluol. Xylol, aufgelöst. Während der gesamten Reaktionsdauer muß der angegebene Bereich
der Katalysatorkon/entration aufrechterhalten werden. In vielen Killen kann nämlich eine teilweise
Inaktivierung des Katalysators beobachtet werden,
welche beispielsweise dadurch ausgeglichen wird, daß der im Reaktionsverlauf noch zuzufügenden
Wassermenge geringe Eisensalzmengen (im allgemeinen genügen bis zu !0 Gewichtsprozent der Wassermenge)
zugesetzt werden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren hat sich Eisen(lll)-chlorid
als wirksamster Katalysator erwiesen. Es können jedoch prinzipiell auch andere Eisensalze
mit den geforderten Löslichkeitseigenschaften verwendet werden, da vermutlich die Möglichkeit der
Bildung von Eisenhalogenid im Reaktionsablauf b/w. bei Reaktionsbeginn eine gewisse Rolle spielt.
Entscheidend für die Wirksamkeit des Katalysators ist das Mengenverhältnis Katalysator/Wasser. Wird
das wasserfreie Salz der zu h ,drolysierenden Verbindung
zugegeben, so tretet rasch Verharzungen ein. Wird der Katalysator dagegen in stark verdünnter
wäßriger Lösung angewandt, müssen unwirtschaftlich lange Hydrolysezeiten in Kauf genom-nen werden.
Läßt man nun das Eisensalz in Gegenwart relativ Ideiier Wassermengen auf die zu hydrolysierende Verbindungeinwirken,
so wird ihm dadurch der Charakter eines Friedel-Crafts-Katalysators genommen, und es
treten keine Verharzungen auf. Die untere Grenze der Wassermenge wird durch die zur Inaktivierung
des Hisensalzes als Friedel-Crafts-Katalysator notwendige
Menge Wasser bestimmt, d. h. also etwa 1 Mol Wasser pro Mol Katalysator. Die obere Grenze der
Wassermenge ist durch das Wasseraufnahmevermögen der organischen Phase gegeben, d. h., sie ist vom Einzelfall
abhängig, indem solche Wassermengen zulässig sind, welche das Reaktionsgemisch gerade noch aufnehmen
kann (temperaturabhängig), ohne inhomogen zu werden. Sie liegt im allgemeinen bei etwa 60 Mol
Wasser pro Mol Katalysator. Vorzugsweise werden zu Beginn der Umsetzung Wassermengen von 2 bis
10 Mol pro Mol Katalysator eingesetzt. Das Eisensalz bewirkt so eine außerordentlich rasche Hydrolysc
der Dichlormethylgruppe. Ersetzt man laufend das verbrauchte Wasser, so wird die Dichlormethylgruppe
kontinuierlich mit der gleichen Reaktionsgeschwindigkeit hydrolysiert. Die Reaktionszeit beträgt
nur noch einige Minuten. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, das Verfahren vorteilhaft in kontinuierlicher
Arbeitsweise durchzuführen. Es lassen sich insbesondere auch schwerer hydrolysierbare Dichlormethylgruppierungen.
z. B. bei Benzalchloriden, die in ortho-Stellungzur Dichlormethylgruppesubstituiert
sind, innerhalb weniger Minuten quantitativ hydrolysieren.
Line besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß 0.5 bis 3OmMoI Eisensab. — berechnet pro Mol
Dichlormethylgruppe und eine Wassermenge von 2 bis 10 Mol pro Mol wasserfn η Eisensalzes verwendet
werden.
Die für die Praxis besonders wichtige Hydrolyse von 2-Chlorbenzalehlorid wird vorzugsweise in Gegenwart
von Eisen(IIl)-chlorid und einer Wassermenge von I bis 60 Mol pro Mol Eisen(III)-chlorid bei einer
Temperatur von 60 bis 140 C durchgeführt.
Die Reaktionsgeschwindigkeit hängt, außer von der Menge des wirksamen Katalysators, insbesondere natürlich
auch von der Temperatur ab, bei der die Hydrolyse durchgeführt wird. Naturgemäß nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit
mit steigender Temperatur /u. Ein großer Vorteil des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung liegt dann, daß durch die Wahl der Reaktionstemperatur
entweder sehr kurze Reaktionszeiten (z.B. Größenordnung 10Minuten bei 120 C, erwünscht
bei kontinuierlicher Reaktionsführung) oder aber größte Schonung von Ausgangsmaterialien und
Endprodukten bei immer noch vernünftigen Zeiten (z. B. Größenordnung 2 Stunden unterhalb von 80° C)
erreicht werden können.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen aromatischen Aldehyde steller wertvolle
Ausgangsmaterialien Tür die verschiedenartigsten Synthesen dar. Insbesondere sind sie unmittelbar für die
Herstellung von optischen Aufhellmitteln der Stilbenreihe geeignet.
58,5 g (0,3 Mol) 2-Chlorbenzalchlorid und eine Lösung
von 60 mg sublimiertem Eisen(lll)-chlorid in
30mg Wasser werden rasch auf .25'C erwärmt und
so rasch mit einer Lösung von 180 mg Eisen(IlI)-chlorid
in 5,4 ml Wasser versetzt, als es die Chlorwasserstoffentwicklung
zuläßt. Dies erfordert etwa 8 Minuten. Man rührt noch 2 Minuten lang und läßt dann
das entstandene hellbraune, klare öl abkühlen. Es wiegt 41,95 g und besteht, wie die titrimetrische Ermittlung
des Aldehydgehaltes ergibt, zu 97,0% aus ^-Chlorbenzaldehyd. Dies entspricht 40,6 g reinem
Aldehyd (= 96,7% der Theorie). Die Destillation bei 13 Torr, die trotz des anwesenden Eisenchlorids praktisch
ohne Verluste gelingt, liefert ein wasserhelles Produkt mit einem Siedeintervall von 0,5"C. Die
Titration des in Wasser aufgefangenen Chlorwasserstoffes ergibt 99,4% des berechneten Wertes.
Es gelingt ohne Einbuße an Ausbeute und Reinheit und ohne Verlängerung der Reaktionszeit, den Ansatz
auf 1 Mol zu vergrößern, wenn das 2-Chlorbenzalchlorid
vor Zugabe des Katalysators auf 120 C vorgeheizt wird.
58,5 g (0,3 Mol) 2-Chlorbenzalchlorid und eine Lösung von 600 mg wasserfreiem Eisen(lII)-chlorid
in 300 mg Wasser werden auf 60 C erwärmt und unter starkem Rühren so rasch mit Wasser versetzt, daß dieses
laufend verbraucht wird. Nach etwa einer Stunde sind 3.2 ml Wasser zugegeben, und die Aktivität des
Katalysators hat merklich nachgelassen. Nach erneuter Zugabe von 600 mg wasserfreiem Eisen(IU)-chlorid
in" 300 mg Wasser steigert man nun die Temperatur auf 86 C, wobei weiteres Wasser zugetropft
wird. Nach insgesamt 2l/2 Stunden sind
4,8 ml Wasser verbraucht, was zusammen mit dem Wasser der Katalysatorlösung 5,4 ml, d. h. die stöchiomctrische
Menge ergibt. Das hellbraune, klare öl wiegt 43,0 g und enthält gemäß titrimetrischer Bestimmung
96,35% 2-Chlorbenzaldehyd. entsprechend 41,4 g (=98,5% der Theorie) reinem Aldehyd. Die
entwickelte Chlorwasserstoflmenge beträgt 99,5% der Theorie.
In ganz entsprechender Weise kann p-Chlorbenzalchlorid
zu p-Chlorben/aldehyd verseift werden. Die
Reaktionstemperatur beträgt in diesem Falle 1 IOC.
Ausbeute: 97% der Theorie.
19.5 μ (0,1 Mol) o-Chlorbenzalchiorid cr.a 240 mg
FeCI2 4H2O werden erwärmt, wobei bei X2"C die
Entwicklung von Chlorwasserstoff einsetzt. Man erwärmt weiter und gibt nach Maßgabe des Verbrauches
Wasser zu. Nach 36 Minuten sind bei einer Endtemperatur von 127' C 1,8 ml Wasser verbraucht und die
theoretische Menge Chlorwasserstoff entwickelt. Der Aldehydgehall des erhaltenen Reaktionsgemisches
beträgt 99%.
Ersetzt man im Beispiel 2 das 2-Chlorbenzalchlorid
durch die äquivalente Menge Benzalchlorid, so erhält man nach 64 Minuten und bei einer Endtemperatur
von 88" C in ähnlicher Ausbeute und Reinheit Benzaldehyd. Die Chlorwasserstoffentwicklung beginnt
schon bei etwa 300C, allerdings sehr langsam.
In entsprechender Weise können die nachfolgenden Benzalchlorid-Derivatc hydrolysiert werden:
Ausgangsmaterial
Hydrolysenprodukt Beginn der
HO-Entwicklung,
Temperatur
HO-Entwicklung,
Temperatur
(0C)
CHCl2 (8 a)
CHO etwa 70
(9) < >- CHCl2 (9 a)
OCH3 OCH3
(10) Cl2CH—/~S—CHCl2 (10a) OHC-</~V-CHO etwa
100
(12) (CH3J3C
CHCl2 dia) /~V-CHO etwa 120
Endtempe- Reaktionszeit ralur
ra
CHO etwa 70 128
CHO etwa 40 95
140
130 150
135
(Min.)
22 40
30
35 40
75
19,5 g (0,1 Mol) o-Chlorben/alchlorid, 148 mg
(0,5 Mol) wasserfreies Eisen(Ul)-bromid und 60 mg
Wasser werden rasch erwärmt, wobei bei 80°C die
Entwicklung von Chlorwasserstoff beginnt und durch Zutropfen von Wasser in Gang gehalten wird. Nach
14Minuten sind bei einer Endtemperatur von 124' C 1,8 ml Wasser verbraucht, 99,5% der berechneten
Menge Chlorwasserstoff entwickelt und o-Chlorbenzaldehyd in einer Ausbeute von 99% entstanden.
68,7 g (0,3 Mol) 2,6-Dichlorbenzalchlorid und eine
Lösung von 60 mg sublitniertem Eisen(UI)-chlorid in
30 mg Wasser werde* rasch erwärmt, wobei bei 95 C
die Gasentwicklung einsetzt. Unter Erwärmen auf eine
^T36S VOV22°C «?*-man nun S? T
gäbe des Verbrauches eine Losung von 180 mg tisendin-chkmd in 5,4ml Wasser zu, was 26 Minuten
erfordert. Es werden 99,7% des berechneten Chlorwasserstolfcsentwickelt und 50,4g(96,5% der Theorie)
2,6-Dichlorbenzaidehyd erhalten, der ohne weitere
Reinigung einen Schmelzpunkt von 69 bis 70 <
(Literaturschaielzpunkt 70 bis 7Γ Cl. und einen
Afdehydtiter von 99.5% aufweist.
19,5 g (0,1 Mol) o-Chlorbenzalchlorid, gelöst in
19,5 g Tetrachloräthylen, und eine Lösung von 20 mg wasserfreiem Eisen(lll)-chlorid in 10 mg Wasser wcrden
innerhalb von 15 Minuten von 85DC auf 117 C
erwärmt und hierbei mit einer Lösung von 60 mg Eisen(lll)-chlorid in 1.8 ml Wasser hydrolysiert. Man
erhält 32,5 g einer hellbraunen Lösung, die 42,5% o-Chlorbcnzaldehyd. also 13,8 g oder 98,7% der
Theorie enthält. Die entwickelte Menge Chlorwasserstoff beträgt 96,6% der Theorie.
58,5 g eines durch Chlorierung von o-C'hlortoluol
erhaltenen Gemisches folgender Zusammensetzung (Gewichtsprozente)
xCh bS
75%
^ UA «
verschiedene ν-benorodukte
n?%
vcrscmeöenc awnprodiiMc U./ /„
wurde innerhalb von 18 Minuten bei 100 bis 127 C mit 60 mg Eisend Ill-cMorid m 30 mg Wasser scwi
180 mg Eisend 11Khlortd in 5,4 ml Wasser hydrol>
siert. Is wurden folgende Resultate erhalten:
509533/4:
Berechnet
ohne Wasser
ohne Wasser
Rohprodukt 42,8 g
2-Chlor- 33,9 g
benzaldehyd
2-Chlor- 33,9 g
benzaldehyd
2-Chlor- 4,4 g
benzoesäure
Chlor- 0,599 Vol.
Wasserstoff
Gefunden
43,5 g
33,1 g
33,1 g
101,5% d. "lh.
97,6"/,, d. Th.
2,9 g 66% d. Th.
0,551 Vol. 92% d.Th.
Destillation bei 14 Torr liefen 29,2 g farbloses
Destillat mit einem Aldehydgehalt von 98,0%, was einer Ausbeute von 84% der Theorie entspricht.
Wasserdampfdestillation statt Destillation liefert 34,0 g eines hellgelben Öles mit 97,4% Gehalt an
2-Chlorbenzaldehyd, was einer Ausbeule von 97,8%
der Theorie entspricht.
Beispiel 9
(Kontinuierliche Reaktionsführung)
(Kontinuierliche Reaktionsführung)
Die Reaktion kann in einem Reaktionskessel oder in einer mehrstufigen Kaskade kontinuierlich geführt
werden. Der Umsatz pro Kessel kann in jedem beliebigen Verhältnis durch genau definierte Wasserzuteilung
auf die verschiedenen Kessel gesteuert werden.
Benützt man eine zweistufige Kaskade aus Glas von je 1 1 Kesselinhalt, so kann die Reaktion derart
gesteuert werden, daß ζ. B. im ersten Kessel 50% des zugeführten Chlorbenzalchlorides verseift werden und
im zweiten Kessel der Rest.
Verfahren
In einem ersten Kessel werden 5 Mol Chlorbenzalchlorid
und im zweiten Kessel 5 Mol Chlorbenzaldehyd auf 140r C geheizt. Dann werden 2,5 Mol Wasser,
in welchem 3 Gewichtsprozent FeCI3 gelöst sind, innerhalb
30 Minuten in den Kessel I gepumpt. Die Temperatur fällt im Kessel I auf etwa 115'C. Nach beendeter
Zugabe der für den halben Umsatz benötigten Wassermenge muß sofort mit dem kontinuierlichen
Betrieb begonnen werden, indem mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von z. B. 50 g/min durch einen
Wärmeaustauscher auf etwa 1100C vorgeheiztes Chlorbenzalchlorid in den Kessel I gepumpt werden.
Das zur Hälfte umgesetzte Gemisch läuft in den zweiten Kessel über, wo die zweite Hälfte des benötigten
Wassers in stöchiometrischer Menge (auf 97%igen Umsatz berechnet) zugepumpt wird.
Unter diesen Reaktionsbedingungen beträgt die Gesamtverweilzeit in den Kesseln ungefähr 40 Minuten.
Die Gleichgewichtstemperatur kann im Kessel I bis auf 85 bis 900C und im Kessel II auf 95 bis 1000C
einreguliert werden.
Das Produkt ist beim Inbetriebsetzen der Anlage schwarzbraun und wird bei Erreichen der Gleichgewichtsbedingungen
hellgelb und völlig klar. Bei Durch-Satzgeschwindigkeiten von 20 bis 120 g/min werden
nach dieser Versuchsanordnung Ausbeuten von 96 bis 97% der Theorie erreicht.
Claims (3)
1. Vedahren zur Herstellung aromatischer Aldehyde aus aromatischen Verbindungen, welche
Dichlonnethylgruppe** an benzolaromatische Ringe gebunden enthalten, durch Hydrolyse in
Gegenwart von Eisensalzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichlormethylgruppen enthaltenden aromatischen Verbindungen
a) in Gegenwart von 0,1 bis lOOmMol, pro MoI
Dichlonnethylgruppe, eines wasserlöslichen und zumindest partiell organolöslichen Eisensalzes und
b) in Gegenwart einer Wassermenge, die minde- '5
stens etwa äquimolar bezüglich Eisensalzmenge sein soll und höchstens so groß sein
darf, daß sie noch ohne Phasentrennung vom Reaktionsgemisch aufgenommen wird,
auf Temperaturen oberhalb 40" C erhitzt werden, wobei während des Reaktionsablaufes verbrauchtes
Wasser nach Maßgabe des Verbrauches ersetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 0,5 bi-i 3OmMoI Eisensalz — berechnet
pro Mol Dichlormethylgruppe — und eine Wassermenge von 2 bis 10 Mol pro Mol wasserfreien
Eisensalzes verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 2-Chlorbenzalchlorid in Gegenwart
von 0.5 bis 3OmMoI Eisen(IIl)-chlorid und einer
Wassermenge von 1 bis 60 Mol pro Mol Eisen(III)-chlorid bei einer Temperatur von 60 bis 140" C
hydrolysiert wird.
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