Einrichtung an Rundfunkempfängern zur Unterdrückung von Empfangsstörungen durch plötzlich einwirkende, hochfrequente Spannungsstösse mit hoher Amplitude. Werden von der Antenne einer Rund funkempfangsanlage kurzdauernde hochfre- quente Spannungsimpulse hoher Amplitude empfangen und mit den am Lautsprecher wirksamen, daraus resultierenden niederfre quenten Spannungen verglichen, so stellt sich heraus, dass diese niederfrequenten Ausgangs spannungen jede Übereinstimmung mit den Hochfrequenzimpulsen, welche auf die An tenne einwirken, verloren haben.
Besonders auffällig ist diese Erscheinung bei den durch atmosphärische Störungen verursachten plötz lichen hohen Störspannungen auf die Emp fangsantenne, bei welchen, obwohl,die Dauer dieser Störimpulse im allgemeinen nicht ein mal eine Millisekunde beträgt, der Lautspre cher Störspannungen bekommt und verarbei tet, die während einer viel längeren Zeit wir ken, als der Zeitdauer des Störimpulses. ent sprechen würde.
Die Ursache dieser Erschei nung ist in den abgestimmten Kreisen des Empfangsgerätes zu finden. Abgestimmte Empfangskreise, welche Induktivitäten und Kapazitäten enthalten, werden durch plötz lich einwirkende Spannungsstösse zu Eigen- schwin,gungen angeregt, wobei deren Abkling- zeit unabhängig vom Stossimpuls verläuft. Die Ursache dieses Vorganges ist darin zu erblicken, dass, die Kapazität des Abstimm- kreises durch einen kurzdauernden Span nungsstoss aufgeladen wird.
Die Entladung dieser Kapazität geschieht in schwingender Form über die derselben angeschlossene In- duktivität, und zwar während eines so gro ssen Zeitraumes, bis die auftretenden Ver luste des Kreises die aufgespeicherte Elektri zitätsmenge vernichtet haben. Bei mehr facher Anwendung solcher Kreise, wie zum Beispiel bei Bandfiltern, entstehen durch die gegenseitige Kopplung dieser Kreise Schwin- gungen, die als Koppelfrequenzen bezeichnet werden. Diese durch plötzlich einwirkende hohe Spannungsspitzen angefachten Koppel frequenzen werden eine umso längere Ab klingzeit aufweisen, je geringer die Dämp fungen dieser Kreise sind.
Da .gerade bei modernen Empfangsgeräten zwecks Verbesse rung der Trennschärfe Kreise mit möglichst geringer Dämpfung verwendet werden, so werden gerade bei solchen Empfängern die von einem kurzdauernden Spannungsstoss herrührenden Koppelfrequenzen eine lange Abklingzeit aufweisen.
Sind die Störspan nungen genügend hoch, so treten noch neben diesen Koppelfrequenzen Frequenzverviel- fachungen auf, die jedesmal dann zustande kommen, wenn ein Verstärkerrohrdurch diese Störspannungen gitterseitig soweit ins Nega tive vorgespannt wird, dass dadurch eine momentane Aussetzung des Anodenstromes des Verstärkerrohres zustande kommt.
Durch das Zusammenwirken der Koppelfrequenzen und der durch Frequenzvervielfachung ent stehenden Frequenzen mit den empfangenen hochfrequenten ,Signalfrequenzen entsteht ein Frequenzgemisch, dessen Totalität als sogenannte Empfangsstörung bezeichnet wird.
Anderseits treten auch noch kurzdauernde Spannungsstösse auf, deren Amplitude, ob wohl sie noch nicht .genügen würde, Koppel schwingungen anzufachen, doch wesentlich grösser ist als- die momentan zu empfangende Modulationstiefe der Empfangsfrequenz. Diese Störimpulse werden dennoch beim Ab hören eines Rundfunkprogrammes als scharfe Knackgeräusche wahrgenommen, deren Laut stärke oft noch ein Vielfaches der Lautstärke der Senderdarbietung ist.
Durch die vorliegende Erfindung wird das Zustandekommen von Rundfunkemp- fangsstörungen durch plötzlich einwirkende hochfrequente Spannungsstösse mit hoh,3r Amplitude dadurch unterbunden, dass, der Eingangskreis des Empfängers Schaltungs elemente enthält, welche die Amplituden der genannten Spannungsstö.ss-e durch Kurzschluss auf die Modulationstiefe der Empfangsfre quenz reduzieren. Hierdurch wird das Zu standekommen von plötzlichen, hohen Span nungsspitzen in den Flochfrequenzkreisen des Empfangsgerätes verunmöglicht.
Hierbei kann die Einrichtung derart aus gebildet sein, dass der Eingangskreis des Empfängers mittels aus Gleiehrichtereleman- ten bestehenden Kurzschlussgliedern Über brückt wird, wobei diese Gleichrichter eine passend gewählte Vorspannung erhalten und erst für Spannungen wirksam werden, die grösser sind als die gewählte Vorspannung. Um nun alle Spannungsstösse, welche über der Modulationstiefe liegen, unschädlich zu machen, kann hierbei die für ,
die Gleichrich ter benützte Vorspannung durch Demodula- tion der Hochfrequenzspannung gewonnen und den Gleichrichtern zugeführt werden, wobei die Zeitkonstante dieser Regelspau- nungen so bemessen wird, dass die Amplitu- denreduktion noch bei hochfrequenten Span nungsstössen von 10-2 bis l0-6 Sek. Zeit dauer arbeitet.
Dadurch, dass, diese Regel spannungen dem Verlauf der Modulations- spannungen folgen, werden, unabhängig von der momentanen Modulationstiefe, alle höhere Amplituden aufweisenden Störspannungen durch die Gleichrichter kurzgeschlossen. Durch die vorerwähnten Massnahmen wird das Zustandekommen von Koppelfrequenzen verunmöglicht.
Auf der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine modulierte Trägerwelle und in Abhängigkeit davon den Verlauf der ge wonnenen Regelspannungen für die Gleich richter; Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Schaltanordnung einer Einrichtung gemäss der Erfindung; Fig. 8 zeigt schematisch in einem Span.. nungs-diagramm d-a.s Verhalten der Einricb- tung zur Unterdrückung von plötzlichen Spannungsspitzen.
In Fig. 2 ist 2 der mit dem Antennen teil 1 verbundene Abstimmkreis, welcher den Abstimmkondens-ator 3 und die Spule 4 auf weist. Dieser Abstimmkreis 2 wirkt gitter- seitig auf das Verstärkerrohr 5. Dieses Ver- stärkerrohr weist anodenseitig die Impedanz 6, sowie die Kondensatoren 7, 8 auf.
Wäh rend die verstärkte Signalspannung durch die Leitung 9 den übrigen Verstärkergliedern des Empfängers zugeführt wird, findet zwischen den Kondensatoren 7 und 8 beim Anschluss- punkt 10 eine Abzweigung statt, an welcher der CTieichrichter 11 angeschlossen ist. Die ser Gleichrichter ist über die Widerstände 12 und 18 mit dem allgemeinen Bezugspunkt 15 des Chassis verbunden. Um ein Abfliessen der Hochfrequenz über den Widerstand 12 zur Erde zu unterbinden, ist zwischen dem einen Pol .des Gleichrichters und diesem. Widerstand eine Hochfrequen@zdrossel 14 ein gefügt.
Die vom Gleichrichter gewonnene, entsprechend der Sendermodulation puls.ie- rernde Gleichspannung wind über die Wider stände 16, 17 durch die Leitungen 21, 22 je einem Pol der Gleichrichter 18, 19 zugeführt, während die entgegengesetzten Pole dieser Gleiebrichter 18, 1-9 mit der Leitung 2,0-,des Abstimmkreises 2 ,galvanisch verbunden sind.
Diese beiden Gleichrichter sind entgegen gesetzt geschaltet, wobei die Ventilwirkung entsprechend den eingezeichnetem Pfeilen auftritt, das heisst die Anode des Ventils, dessen Kathode mit der Leitung 20 verbun den ist, erhält eine negative Spannung, wäh rend das zweite Ventil an der Kathode ein positives Potential erhält. Die von den Wi derständen 16, 17 zu den Gleichrichtern fü'a- renden Leitungen 21, 22 werden durch die Kondensatoren 23, 24, deren andere Pole an den gemeinschaftlichen Bezugspunkt 1b an geschlossen sind, überbrückt.
Die Kapazitä- ten 23, 24 werden in Verbindung mit ,den Widerständen 16, 17 die Zeitkonstante der Vorspannung der Kurzschlussgleichrichtar bestimmen.
Die Arbeitsweise der Einrichtung ist nun folgende: Eine hochfrequente Trägerwelle a, die mit einer Niederfrequenzwelle moduliert ist, ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. Diese durch das Verstärkerrohr 5 dem Gleichrichter 11 zugeführte Hochfrequenzspannung wird durch diesen Gleichrichter d emoduliert. Die durch den Gleichrichter 11 gewonnene pul sierende Gleichspannung wird durch die Widerstände 16, 17 und die Kondensatoren 23, 24 so weit geglättet,
da3 dadurch die den Kurzschlussgleichrichtern abgegebene Regelspannung nach Kurve b verläuft. Die Zeitkonstante dieser aus Widerständen und Kondensatoren bestehenden Regeleinrichtung wird so bemessen, dass kurzdauernde und plötzlich einsetzende Spannungsstösse ohne Einfluss auf den Verlauf dieser Regelspan nung sind. Dadurch werden solche Span nungsstösse, da sie höher sind als die Vor spannung der Gleichrichter, durch diese Gleichrichter kurzgeschlossen, bezw. deren Spitzen werden soweit abgeschnitten, bis deren Spannung die Grössenordnung der Modulationstiefe aufweist.
Ein solches Ver halten ist in Fvg. '8 schematisch dargestellt, wobei wieder a die modulierte Hochfrequenz- träger-welle darstellt und b den Verlauf der Regelspannung. Die mit c bezeichneten, schraffiert dargestellten hohen Spannungs spitzen werden bis zur Höhe der Regelspan nungslinie kurzgeschlossen.
Die Einrichtung kann auch in. der Weise ausgeführt werden, @dass, anstatt wie in Fig. 2 dargestellt, Gleichrichter zu verwenden, man andere Kurzschlussglieder anordnen kann, die erst bei einer bestimmten angelegtan Vorspannun.g zur Wirksamkeit :gelangen.
Als solche Kurzschlussglieder können zum Bei spiel passend vorgespannte Glimmlampen Verwendung finden, oder es. können Elektro nenröhren verwendet werden, bei welchen die Kurzschluss:
streokedurch Kathode und Anode gebildet wird und die Regelspannung auf das Gitter einwirkt. Ferner können auch mehrere Kreis.eder Empfangseinrichtung mit solchen Kurzschluss@gliedern ausgeführt wer den, wobei es allerdings unerlässdich ist, d@ass schon der erste Kreis damit versehen ist, um das Zustandekommen von angefachten Kop pelfrequenzen sicher zu vermeiden.