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Einrichtung zur Erzielung großer Zeichenverständlichkeit in Telegraphieempfängern
kleiner Bandbreite Das Hauptpatent befaßt sich mit der Erzielung einer großen Zeichenverständlichkeit
beim Telegraphieempfang. Die Erfindung des I-Iauptpatentes besteht darin, daß gleichzeitig
eine Amplitudenbegrenzung vorgesehen ist, welche alle über die Signalamplitude stark
hinausgehenden Störamplituden abschneidet, und anschließend -oder abwechselnd mit
stufenweiser Wirkung eine Bandeinengung mittels Filter auf eine Bandbreite größenordnungsmäßig
von io Hz erfolgt. Hierdurch läßt sich, wie im Hauptpatent näher begründet, eine
wirksamere Störbefreiung als mit einer Amplitudenbegrenzung allein oder mit einer
Bandeinengung allein erzielen. Die Erfindung bezweckt eine weitere Verbesserung
dieser Einrichtung nach dem Hauptpatent, also eine «eitere Erhöhung der Zeichenverständlichkeit.
Die Erfindung besteht darin, daß außer dem Filter oder den Filtern mit einer Bandbreite
größenordnungsmäßig von io Hz und dem Amplitudenbegrenzer geinäß dem Hauptpatent
ein Amplitudensieb vorgesehen ist, welches die in den Zeichenpausen empfangenen
Störungen nicht durch-2n An sich ist ein solches Amplitudensieb bekannt, jedoch
nicht im Zusammenhang mit den Merkmalen des Hauptpatentes. Bei einer bekannten.
Schaltung wird eine Widerstands-
Kondensatorkombination, die wie
beim Audion aufgebaut ist, in den Gitterkreis einer Möhre geschaltet. Sie ruft eine
Begrenzung der Zeichen dadurch hervor, daß der Gitterstrom an dem Widerstand eine
negative Gittervorspannung erzeugt, welche verhindert, daß dieZeichen wesentlich
in dasGitterstromgebiet eintauchen. Die Zeitkonstante dieser Widerstandskondensatorkoinbination
ist so groß gewählt, daß die negative Vorspannung an dem Widerstandzwischen den
Telegraphiezeichen nicht bis auf Null absinkt, damit die Störungen zwischen den
Zeichen nicht durchkommen. Ein Filter schinaler Bandbreite ist hier nicht angewendet,
so daß die Entstörung nicht so vollkommen wie beim Erfindungsgegenstand ist.
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Das Schema einer :\nordnung gemäß der Erfindung ist in @@ltb. i dargestellt;
hier bezeichnet i das Xiederfrequenzsieb, welchem die gleichgerichteten Signalspannungen
mit den Störspannungen -zugeführt werden. -? bezeichnet die :1lnplittidenl>egreiizeranordnung,
für «-elche im folgenden noch einige .@usführungsbeispiele gegeben werden sollen.
3 bezeichnet das Nachsiele, in welchem die durch den Klirrfaktor des Amplitudenbegrenzers
auftretenden Oberwellen beseitigt werden. q. ist der Kopfhörer, mit welchem die
völlig ciitstö rteii Signale abgehört werden können.
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Abb. 2 zeigt die bei der Regelanordnung benötigte Kennlinie. Das Gebiet
der Eingangsspannung T',: ist in drei läereiche .1, P und C unterteilt. Bei Eingangsspannungen
im Bereich A tritt keine Ausgangsspannung T', auf, im Bereich B, welcher möglichst
schmal sein soll, liegt der Anstieg der Kennlinie. Dieser Bereich liegt in der Gegend
von o,5 der Signalspannung. Im Bereich C tritt eine konstante Ausgangsspannung f'
a = i auf.
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Schaltungen zur Erzielung einer derartigen Kennlinie sollen im folgenden
beschrieben werden: Eine Anordnung mit relaisähnlicher Kennlinie könnte z. B. -
durch - eine Röhrenschaltung verwirklicht werden, bei der im Gitter- oder Anodenkreis
eine Kombination eines Kondensatörs mit einem Ohmschen Widerstand liegt. Der Anstieg
erfolgt dann entsprechend der Röhrenkennlinie bis zum Gitterstromeinsatz. Beim Gitterstromeinsatz
wird durch Gitterspannungsverlagerung der Anodenstrom und damit die Ausgangsamplitude
etwa konstant gehalten. Eine solche Schaltungsanordnung ist bereits bei Trägerstromtelegraphie
angewendet worden, dort aber, um die Zeichenlänge im Empfangsrelais unabhängig von
Eingangspegelschwankungen zu machen.
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Durch Verwendung der vorstehend behandelten, an sich bekannten Röhrenanordnung
kann aber noch nicht die notwendige Steilheit des .\nstiegs erreicht «-erden. Die
Steilheit kann aber in bekannter Weise durch Hintereinanderschaltung mehrerer Regelröhren
erhöht werden. Die Gesamtsteilheit ist dann gleich dem Produkt der einzelnen Steilheiten.
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Ein Ausführungsbeispiel unterAnwendung einer K askadenschaltung von
zwei Röhren, die je für sich in ihren Gitterkreisen Kondensatorwiderstandskombinationen
aufweisen, ist in der Abb. 3 dargestellt. Die hinter dem Demodulator erhaltene Tonfrequenz
wird über den I'bertrager 7-t der Röhre I zugeführt. Im Gitterkreis der Röhre I
liegt ein Ohmscher Widerstand R1 und parallel dazu ein Kondensator Cl. Durch eine
Gittervorspannungshatterie B, wird dem Gitter eine ne#-ati#-e#-ois s pannun- -e-
e ben, uni so bis zu einer be stimmten Eingangsspannung eine völlige Sperrung zu
erhalten und den Finflufl attnosphärischer Störungen weitgehend auszuschalten. Der
Ausgang der Röhre I ist über den Übertrager T.. mit einer ähnlich aufgebauten Röhrenstufe
il. mit der hondensator@viderstandskombination CR. gekoppelt. Der Röhre 1I wird
vorzugsweise ebenfalls durch eine Gittervorspannungsbatterie %.= eine negativeVorspannungund
damit eineReizschwelle gegeben. -Man vermeidet dann die starke Krümmung der Kennlinie
der Röhre I und hat es in der hland, sich einen giinstigen Bereich dieser Kennlinie
herauszugreifen. Über den L'bertrager T; gellt der Ausgang der Anordnung über ein
Tonfrequenzsieb auf den Verbraucher.
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DieKennlinie derRöhreI ist in derAbb..la dargestellt. Durch die negative
Gittervorspannung L'b I ist der Arbeitspunkt so weit ins \egative verlagert, daß
der Anstieg erst beginnt, wenn die Tonfrequenzamplitude einen bestimmten Wert übersteigt.
Von dem Punkt O ab wird durch die Gitterspannungsverlagerung der Anodenstrom.l,i
I und damit die Ausgangsamplitude konstant gehalten. Die Röhre 1I ist bis zumPunktP.,
derAbb..lli negativ vorgespannt, derart, daß erst beim Erreichen eines bestimmten
Anodenstromes T"'
der Röhre I, d. h. bei einer bestimmten Eingangsamplitude
der Röhre Il. der Anstieg= beginnt. Der Sperrbereich wird dann auf den Bereich A
vergrößert, und die durch die Krümmung der Regell;ennliiiie I bedingten Verzerrungen
werden vermieden. Vom Punkt O der Abb. 4.h (entsprechend dem Attodenstroin.T"' der
Röhre I ) an ist eine konstante Ausgangsamplitude der Röhre II erreicht.
Aus den Abb..la und 41 kann, wie bereits ausgeführt wurde, ersehen werden,
daß durch besondere Wahl der Vorspannung der Röhre 1I nicht nur der untere Knick
der Röhrenkennlinie I vermieden, sondern auch ein besonders gütistiger
Bereich
B dieser Kennlinie herausgegriffen werden kann. Durch die Hintereinanderschaltung
der beiden Röhrenanordnungen erhält man als Gesamtsteilheit das Produkt der einzelnen
Steilheiten. In der Abb.4c ist die Ausgangsspannung U" (Abb. 3) im Verhältnis zur
Eingangsspannung GTE dargestellt. Entsprechend wie in der Abb.4a ist dabei der Sperrbereich
der Gesamtanordnung mit A bezeichnet, der Bereich des Anstieges mit B und der Bereich
konstanter Amplitude mit C.
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Bei einer anderen Ausführungsform (Abb. 5) wird die relaisähnliche
Kennlinie durch eine Kaskadenschaltung von zwei Röhren verwirklicht, von denen die
erste in üblicher Weise ausgesteuert wird, während bei der zweiten durch Gleichstromkopplung
mit der vorhergehenden- eine Aussteuerung von oben nach unten erfolgt. Zur Amplitudenkonstanthaltung
wird dabei der untere Knick der Kennlinie der zweiten Röhre benutzt. Bei dieser
Schaltungsanordnung wird also gleichzeitig die notwendige Steilheit des Anstiegs
wie auch die Amplitudenkonstanthaltung erreicht, ohne daß besondere zusätzliche
Maßnahmen erforderlich sind. - Aus Sicherheitsgründen kann jedoch unter Umständen
bei der ersten Röhre noch eine- Regelung durch eine Kondensatonviderstandsanordnung
vorgesehen sein. Die Schaltungsanordnung zeigt gegenüber der vorher behandelten
darüber hinaus noch den besonderen Vorteil weitgehender Frequenzunabhängigkeit.
Die Abb. 5 zeigt hierzu ein Ausführungsbeispiel; die Abb. 6a bis c geben die entsprechenden
Kennlinien. Bei den Abbildungen wurden, soweit angängig, die gleichen Bezeichnungen
wie bei den Abb. 2 und 4a bis 4c gewählt. Die Röhre II in Abb. 5 ist bei diesem
Ausführungsbeispiel mit der vorhergehenden Röhre I über die Widerstände R undR2
gekoppelt. Es ergibt sich daraus, daß diese Röhre, wie aus der Abb. 6b ersichtlich
ist, nach unten ausgesteuert wird und dieAusgangsamplitude vom unteren Knick der
Röhrenkennlinie II ab im Bereich C konstant wird. Die Röhre I erhält hierbei, ebenso
wie im Ausführungsbeispiel der Abb. 3, vorzugsweise eine negative Gittervorspannung,
um eineAnsprechschwelle und damit einen Sperrbereich.4 zu erzielen. Statt des im
Gitterkreis der Röhre I dargestellten Widerstandes R1 kann gegebenenfalls auch eine
Kondensatorwiderstandsanordnung angeordnet sein.