Verfahren zur Trennung von Gemischen isomerer Nüpenfarbstoffe. In der Patentschrift Nr. 155782 ist ein Verfahren zur Trennung von Gemischen iso- inerer Küpenfarbstoffe beschrieben, nach wel chem man die nach dein Verfahren des Schweizer Patentes Nr. 117358 und dessen Zusätzen durch Kondensationen von 1.4.
5 - 8 Naphtlialintetracarbonsäure oder deren An hydride mit aromatischen o-Diaminoverbin- dungen erhältlichen Gemische von isomeren Küpenfarbstoffen bei An- oder Abwesenheit von geeigneten Lösungs- oder Suspensions- mitteln mit Ätzalkalien behandelt.
Es wurde nun gefunden, dass man die Trennung dieser Farbstoffgemische in ihre Bestandteile ohne Farbstoffverlust auch er reichen kann, wenn man die als Isomeren- gemisch vorliegenden Farbstoffe bei Anwesen heit eines wassermischbaren Verdünnungs mittels, wie zum Beispiel Alkohol oder Pyri- din oder dergleichen mit einer organischen stark alkalisch wirkenden Alkaliverbindung, d. h.
beispielsweise mit einem Alkaliamid oder einem Alkalialkoholat oder allgemein gesagt einer Verbindung der Formel: Na-X worin X eine NH2- oder eine 0-Alkylgruppe bedeutet, in der Wärme behandelt und die dabei gebildeten Anlagerungsprodukte auf Grund ihrer verschiedenartigen Löslichkeit voneinander trennt und einzeln, beispielsweise durch Hydrolyse, zersetzt.
Es ist auch mög lich, die Kondensation zu den Farbstoff gemischen gemäss den oben genannten Ver fahren und die Trennung der Isomeren- gemische durchzuführen, ohne dass letztere isoliert werden.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Trennung von Gemischen iso- merer güpenfarbstoffe in ihre Bestandteile, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Farbstoffgemische, welche durch Konden sation von 1.4.5.8-Naphthalintetracarbon- säuren oder deren Anhydriden mit aromati- sehen o-Diaininoverbinduiigen erhältlich sind,
in Anwesenheit eines wassermischbaren Ver dünnungsmittels mit einer organischen stark alkalisch wirkenden Alkaliverbindung be handelt und die- so erhaltenen Einwirkungs produkte auf Grund ihrer verschiedenartigen Löslichkeit voneinander trennt und einzeln zersetzt.
<I>Beispiele:</I> 1. 10 Gewichtsteile des Farbstoffes, wie er zum Beispiel nach dem Verfahren der Schweizer Patentschrift Nr. 117358 durch Kondensation von Naphthalin-1.4.5.8-tetra- carbonsäure mit o-Phenylendiamin erhalten wird, werden mit 100 Gewichtsteilen Alko hol und etwa 20 Gewichtsteilen gepulvertem Natriumamid auf 60 bis<B>700</B> erwärmt. Die Umsetzung ist nach 2 bis 3 Stunden beendet. Die ausgeschiedene Anlagerungsverbindung wird nach dem Erkalten abgesaugt und mit ätzalkalischem Alkohol gewaschen.
Sie stellt ein farbloses Pulver dar und wird durch Zusatz von Wasser zum orange gefärbten Farbstoff (Transform) hydrolysiert, der in seinen Eigenschaften mit demjenigen der Patentschrift Nr. 155782 (Beispiel 1) über einstimmt. Aus dem Alkoholfiltrat fällt beim Versetzen mit Wasser das rote Isomere (Cisform) aus; auch dieser Farbstoff stimmt mit demjenigen der Patentschrift Nr. 155782 überein.
2. 30 Gewichtsteile des in Beispiel I ver wandten Farbstoffes werden mit 60 Gewichts teilen Natriumäthylat und 300 Gewichts teilen Alkohol auf 60 bis 70 erwärmt. Nach Beendigung der Reaktion, die am Farbum schlag der Mischung erkennbar ist, wird erkalten gelassen und abgesaugt. Der Rück stand wird, mit ätzalkalischem Alkohol ge waschen, bis das Filtrat hell abläuft, und in Wasser eingetragen, worauf sich der orange gefärbte Farbstoff als feine Paste abscheidet. Das rote Isomere ist im Filtrat gelöst und kann aus diesem durch Fällen mit Wasser erhalten werden.
Verwendet man in diesem Beispiel Na- triummethylat an Stelle von Natriumäthylat, so erzielt man dasselbe Ergebnis. 3. 10 Gewichtsteile des Farbstoffes, der durch Kondensation von 2-Broni-1.4.5.8- naphthalintetracarbonsäure mit 1-Methyl- 3#4-diamidobenzol erhalten wird, werden mit der 10fachen Gewichtsmenge Alkohol und der doppelten Menge feingepulvertem Natriumamid bei 60 bis<B>700</B> erwärmt, bis der rote Farbstoff sich vollständig in die ungefärbte Additionsverbindung umgesetzt hat.
Nach dem Erkalten wird die abgeschie dene, salzartige Verbindung abgesaugt, mit alkalischem Alkohol gewaschen und durch Eintragen in Wasser hydrolysiert (Transform). Der isomere Anteil (Cisform) wird aus dem alkoholischen Filtrat gewonnen. Während der Ausgangsfarbstoff auf Baumwolle rot braun aufzieht, färbt das Transisomere ein Scharlach bezw. das Cisisomere ein Bordeaux.
4. 50 Gewichtsteile des durch Konden- sationvon 2-Brom-1.4.5.8-naphthalintetra- carbonsäure mit 1-Äthoxy-3#4-diaminobenzol erhaltenen Farbstoffes werden mit 500 Ge- wichtsteileii Alkohol und 100 Gewichtsteilen Natriuniäthylat einige Stunden bei 60 bis <B>700</B> erwärmt. Nach dem Erkalten wird die ausgeschiedene Anlagerungsverbindung ab gesaugt. Die weitere Aufarbeitung schliesst sich eng an die in Beispiel 2 beschriebene an.
Der Ausgangsfarbstoff färbt ein blau stichiges Braun, das Transinsomere ein gelb- stichiges Braun und das Cisisomere ein violettes Braun.