Verfahren zur Herstellung einer neuen basischen stickstoffhaltigen Verbindung. Es wurde gefunden, dass man neue basische stickstoffhaltige Verbindungen er hält, wenn man im Molekül eines Cyanur- halogenids mindestens ein Halogenatom durch den Rest eines aliphatischen Polyamins er setzt, wobei das zweite und gegebenenfalls auch das dritte Halogenatom, soweit diese im Ausgangsmaterial vorhanden sind,
durch Amino-. Hydroxylgruppen oder ebenfalls durch Reste gleicher oder verschiedener Polyamine oder auch durch beliebige andere hasisehe Beste ei:setzt werden kann.
Als geeignete Cyanurhalogenide seien beispielsweise genannt Cyanurchlorid, Cya- nursäuredichlorid, 1-Methylamino-3.5-di chlortriazin, 1-Methylamino-3-äthylamino-5- ohlortriazin u. a.
Als aliphatische Polyamine, die für die neue Arbeitsweise geeignet sind, seien bei spielsweise Po.lyäthylendiamine oder die Um setzungsprodukte von Halogenparaffinen mit Ammoniak oder Ammoniakderivaten, ge nannt.
Die oben beschriebene Kondensations reaktion kann sowohl in einer Operation, als auch stufenweise erfolgen, wobei die Ein führung der genannten Gruppen in das Triazinmolekül in ;beliebiger Reihenfolge vorgenommen werden kann.
Der Ersatz der Halogenatome der Cyanur- halogenide durch die Amino-, Hydroxyl- gruppen oder durch Reste von Mono aminen kann in bekannter Weise erfolgen. Die Einführung eines Polyaminrestes kann sowohl in wässerigem, als auch in organi schem Medium, gegebenenfalls in Gegenwart von Dispersionsmitteln, ausgeführt werden, wobei je nach der Wasserstoffionen-Konzen- tration verschiedene Produkte entstehen können.
Je nach den Reaktionsbedingungen, den angewandten Basen und deren Mengen er hält man neue Kondensationsprodukte. die hoch Halogen enthalten können und in den meisten Fällen Öle oder farblose Pulver @dar- stellen. Diese sind je nach ihrer Zusammen setzung in Wasser leicht- bis unlöslich. Die wasserunlöslichen Körper können in üblicher Weise in wasserlösliche Verbindungen, z: B. durch Behandeln mit Alkylenogyden, über geführt werden.
Vorliegendes Patent bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Herstellung einer neuen basischen stickstoffhaltigen Verbindung, da durch gekennzeichnet, dass man Cyanur- ehlorid mit Monoäthanolamin umsetzt und das so gebildete Cyanur-(di-monoäthanol- amin)-monochlorid mit einem Polyäthylen- diamingemisch, das von g0 bis über 350 bei 15 mm siedet, auf höhere Temperatur er hitzt.
Die so erhaltene neue basische stickstoff haltige Verbindung stellt ein hellbraunes vis koses ÖI dar, das mit wasserlöslichen Farb stoffen unlösliche Lacke bildet, so dass es als Nachbehandlungsmittel zur Verbesserung der Wasserechtheit von Färbungen, die mit sub- stantiven Farbstoffen auf zellulosehaltigem Material erzeugt sind, Verwendung finden kann. Es soll ferner als Zwischenprodukt zur Herstellung von weiteren Fäxbereihilfspro- dukten dienen.
Beispiel: Zu einer Lösung von 55,5 kg Cyanur- ehlorid in etwa 500 kg Chloroform lässt man bei 25 C eine Lösung von 55 kg Monoätha- nolamin in etwa 120 kg Chloroform langsam unter Rühren zufliessen.
Nach etwa einstün digem Nachrühren saugt man das gebildete Kondensationsprodukt ab, wäscht mit Chloro form, dann mit Wasser aus, wobei das neben her gebildete salzsaure Monoäthanolamin in Lösung geht, das man aus dem wässerigen Filtrat zurückgewinnen kann. Das Konden sationsprodukt wird getrocknet.
Man erhält etwa. 68 kg eines weissen, aus heissem Wasser umkristallisierbaren Produktes, das sich auf Grund seiner Analyse als Cyanur-(di-mono- äthanolamin)-monochlorid erwies.
23 kg des so hergestellten, noch ein Chlor atom im Molekül enthaltenden Produktes werden zusammen mit 25 kg Polyäthylen diamingemisches, Üas von 90 bis über 350 bei 15 mm siedet, etwa 2 Stunden auf 100 bis 110 erhitzt. Sodann lässt man in die klare Schmelze eine Lösung von 5,5 kg Soda in etwa 25 1 Wasser langsam bei etwa 70 ein fliessen und erhitzt die Lösung noch einige Zeit auf 95-100 . Man erhält auf diese Weise eine konzentrierte Lösung des neuen Produktes, das durch Aussalzen mit z. B. konzentrierter Natronlauge auch als hellbrau nes viskoses ölerhalten werden kann.