DE2846622A1 - Verfahren zur herstellung von 1,4-diaminoanthrachinon-2,3-disulfonsaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1,4-diaminoanthrachinon-2,3-disulfonsaeureInfo
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B1/00—Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
- C09B1/16—Amino-anthraquinones
- C09B1/20—Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
- C09B1/22—Dyes with unsubstituted amino groups
- C09B1/24—Dyes with unsubstituted amino groups sulfonated
Description
Zentralbereich K-by
Patente, Marken und Lizenzen j$ c\\t[ VJ73
Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diaminoanthrachinon-2,3-disulfonsäure
Die Erfindung betrifft ein neues, verbessertes Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diaminoanthrachinon-2,3-disulfonsäure,
welche ein wertvolles Zwischenprodukt bei der Gewinnung von 1,4-Diaminoanthrachinon-2,3-dinitril bzw. davon
abgeleiteten Farbstoffen (vgl. z.B. US-PS 2 628 963) darstellt.
Die 1 ,4-Diaminoanthrachinon-2, 3-disulfonsäure wurde bislang
im allgemeinen durch Umsetzung von 1,4-Diamino-2,3-dichloranthrachinon*mit
Borsäure in Gegenwart eines Kondensationsmittels, wie Schwefelsäure, Acetanhydrid
oder Phenol, und anschließende Behandlung des dabei entstehenden "Borsäureesters" mit Alkalisulfiten hergestellt
(vgl. DE-PS 579 323).
* im folgenden "Dichloranthrachinon" genannt.
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Bei dieser Herstellungsmethode wird jedoch das Abwasser sehr stark durch die in relativ großen Mengen eingesetzten
Kondensationsmittel belastet, die im übrigen stark korrosiv wirken und/oder - wie im Falle des Phenols - sehr toxisch
sind.
Es wurde nun gefunden, daß man die Titelverbindung auf einfache Weise unter Verminderung der vorstehend erwähnten
Abwasserprobleme herstellen kann, wenn man 1,4-Diamino-2,3-dichloranthrachinon
mit Borsäure oder Borsäureanhydrid ohne Mitverwendung anderer Kondensationsmittel umsetzt
und das Reaktionsprodukt in an sich bekannter Weise mit Alkalisulfiten behandelt.
Unter "Borsäure" werden im Rahmen dieser Erfindung neben der üblichen Orthoborsäure H3BO3 auch die Metaborsäure
HBO- verstanden.
Die Umsetzung des Dichloranthrachinons mit Borsäure bzw.
Borsäureanhydrid erfolgt bei 120 bis 22O°C und wird zweckmäßigerweise
in Gegenwart der etwa 2-bis 10-fachen Menge eines polaren organischen, unter den Reaktionsbedingungen
inerten Lösungsmittels, wie Nitrobenzol oder Trichlorbenzol, durchgeführt. Auch die Borsäuremenge kann in
größeren Bereichen schwanken. Die Mindestmenge sollte jedoch 2 Mol betragen. Im allgemeinen wird man mit einer
maximalen Menge von 10 Mol Borsäure auskommen. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von 6 bis 8 Mol Borsäure.
(Alle vorstehend gemachten Mengenangaben beziehen sich auf das eingesetzte Dichloranthrachinon).
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Die Umsetzung des Die hloranthrachinons mit Borsäure bzw.
Borsäureanhydrid kann in üblichen Reaktionsgefäßen durchgeführt werden. Besonders wirtschaftlich ist es jedoch,
die Reaktionspartner in einem geeigneten Trockner, beispielsweise einem Schaufeltrockner umzusetzen, und dabei
freiwerdendes Wasser bzw. evtl. anwesendes organisches Lösungsmittel gegebenenfalls unter vermindertem Druck
abzudampfen. Das Reaktionsprodukt kann ohne weitere Aufarbeitung in heiße wäßrige Alkalisulfitlösung eingetragen
werden, wobei fast quantitativ die 1,4-Diaminoanthrachinon-2,3-disulfonsäure
entsteht.
Für die nachfolgende Umsetzung der Disulfonsäure mit Alkalicyanid zum entsprechenden Dinitril (vgl. DE-PS
935 665) ist es nicht erforderlich die Sulfonsäure als solche aus dem Reaktionsmedium zu isolieren.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Eintopfverfahren zur Herstellung von 1,4-Diaminoanthrachinon-2,3-dinitril,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Lösung der Disulfonsäure, wie sie unmittelbar
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu ihrer Herstellung anfällt, mit der erforderlichen Menge Alkalicyanid
umsetzt, überschüssiges Cyanid und Sulfit durch Zugabe von Chlorlauge zerstört und das ausgefallene Dinitril
durch Filtration isoliert.
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(ρ
Beide neuen Verfahren werden durch folgendes Beispiel
näher erläutert.
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In einem Dreihalskolben mit absteigendem Kühler werden 600 ml Nitrobenzol, 237,5 g Borsäure und 150 g 1,4-Diamino-2,3-dichloranthrachinon
(95 %ig) langsam auf 145°f erhitzt.
Ab 1200C beginnt ein Gemisch aus Wasser und Nitrobenzol
abzudestillieren. Dann steigert man die Temperatur auf 145°C, bis die Hauptmenge an Wasser abdestilliert ist (ca.
1 Stunde). Die Temperatur wird nun langsam auf 2O5°C gesteigert. Bei dieser Temperatur werden das restliche Wasser
sowie 250 ml Nitrobenzol abdestilliert (ca. 3 Stunden). Das Reaktionsgemisch wird dann im Vakuumtrockenschrank
bei 1400C getrocknet. Ausbeute: 296 g.
60 g dieses Produkts werden in eine auf 900C aufgeheizte
Lösung von 40 g Natriumsulfit in 500 ml Wasser innerhalb von 30 Minuten eingetragen. Die erhaltene Lösung wird anschließend
durch Zutropferi von 15 ml 50 %iger NaOH auf pH 8 eingestellt und 2 Stunden bei 95°C gerührt. Die
Farbe der Lösung schlägt dabei von grün nach blau um. Anschließend wird die heiße Lösung über ein Asbestfilter
geklärt und bei 80°Cmit einer Lösung von 20 g Natriumcyanid
in 1.00 ml Wasser tropfenweise versetzt. Zur Vervollständigung der Reaktion wird sodann 2 Stunden bei 95°C
gerührt. Man kühlt auf 40°C ab und tropft zwecks Zerstörung überschüssigen Sulfits und Cyanids ca. 285 ml
13 %ige Chlorlauge zu, bis Jodkaliumstärkepapier einen knappen Überschuß an freiem Chlor anzeigt. Die Temperatur
steigt dabei auf etwa 70°C an. Man saugt heiß ab und wäscht mit heißem Wasser neutral. Nach dem Trocknen erhält man
23,5 g (81,5 % der Theorie) 1 ,4-131 aminoanthrachinon-2,3-dinitril
mit einem Reinheitsgrad von 94 % (photometrisch bestimmt).
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Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diaminoanthrachinon-
"~~--' 2,3-disulfonsäure durch Umsetzung von 1,4-Diamino-2,3-dichloranthrachinon
mit Borsäure in Gegenwart eines
Kondensationsmittels und Behandlung des Reaktionsproduktes mit Alkalisulfiten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Die hloranthrachinons mit Borsäure oder Borsäureanhydrid ohne Mitverwendung eines anderen Kondensationsmittels durchführt.
Kondensationsmittels und Behandlung des Reaktionsproduktes mit Alkalisulfiten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Die hloranthrachinons mit Borsäure oder Borsäureanhydrid ohne Mitverwendung eines anderen Kondensationsmittels durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart eines organischen polaren
und unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittels durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Nitrobenzol als Lösungsmittel verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit 6 bis 8 Mol Borsäure bzw. Borsäureanhydrid
pro Mol Die hloranthrachinon durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Die hloranthrachinons mit Borsäure
bzw. Borsäureanhydrid in Gegenwart voη Nitrobenzol in
einem Trockner vornimmt und das Lösungsmittel sowie das freigesetzte Wasser abdampft.
einem Trockner vornimmt und das Lösungsmittel sowie das freigesetzte Wasser abdampft.
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ORIGINAL INSPECTED
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6. Verwendung der gemäß Verfahren des Anspruchs 1 hergestellten 1,4-Diaminoanthrachinon-2,3-disulfonsäure
zur Herstellung von 174-Diaminoanthrachinon-2,3-dinitril.
Le A 19 236
030019/0239
Priority Applications (6)
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