CH171716A - Verfahren zur Darstellung von 2-Keto-1-gulonsäure. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von 2-Keto-1-gulonsäure.

Info

Publication number
CH171716A
CH171716A CH171716DA CH171716A CH 171716 A CH171716 A CH 171716A CH 171716D A CH171716D A CH 171716DA CH 171716 A CH171716 A CH 171716A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
keto
acid
solution
water
way
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Tadeus Dr Ing Reichstein
Original Assignee
Tadeus Dr Ing Reichstein
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Tadeus Dr Ing Reichstein filed Critical Tadeus Dr Ing Reichstein
Publication of CH171716A publication Critical patent/CH171716A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H7/00Compounds containing non-saccharide radicals linked to saccharide radicals by a carbon-to-carbon bond
    • C07H7/02Acyclic radicals
    • C07H7/027Keto-aldonic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  Verfahren zur Darstellung von 2-Keto-l-gulonsäure.    Von den 2-Ketolexonsäuren sind bisher  nur zwei Vertreter bekannt, nämlich die     2-          Keto-d-glucönsäure    und die     2-Keto-d-galak-          tonsäure.    Kur die erstere ist genau unter  sucht worden. Um zu Vertretern dieser Kör  perklasse zu gelangen, sind zwei verschiedene  Wege beschrieben. Der eine beruht auf der  Oxydation von Hexosonen mit Bromwasser  (Bioehemische Zeitschrift, Bd. 207 [1929]  S. 217 und S. 230). Der Nachteil dieses We  ges liegt in der schwierigen Zugänglichkeit  der Ausgangsstoffe. Der zweite Weg ist bei  der Herstellung von 2-Keto-d-gluconsäure  von H. Ohle beschrieben worden (Berichte  der Deutschen Chemischen Gesellschaft 63  [1930] S. 8d3).

   Er geht aus von Fructose,  die in Form der ss-Diacetonverbindung oxy  diert wird, worauf die Acetonreste wieder ab  gespalten werden. Es ist einleuchtend, dass  dieser Weg nicht ohne weiteres auf die Her  stellung anderer Vertreter von     2-Ketohexon-          säuren    übertragen werden kann, da erstens  nicht für alle hierzu nötigen Ketozucker Her  stellungsmethoden existieren, und zweitens    auch bei an und für sich     geeigneten    Zuckern  nicht     vorauszusehen    ist, ob sie sieh in geeig  neter Weise mit Aceton zur Reaktion brin  gen lasen.

   Es war daher nicht zu erwarten,  dass es gelingen werde, eine 2-Ketohexonsäure  mit dem besonderen räumlichen Bau der     2-          Keto-l-bulonsäure    zu erhalten, die ein wich  tiges Zwischenprodukt für die Herstellung  von l-Ascorbinsäure (C-Vitamin) darstellt.  



  Das Verfahren gemäss der Erfindung zur  Darstellung von 2-Keto-l-gulonsäure ist da  durch gekennzeichnet, dass man auf     l-Sor-          bose    eine Carbonylverbindung, wie Form  aldehyd, Aceton, Methyläthylketon, Benz  aldehyd usw., einwirken lässt, das so erhaltene  Bismethylenäther-Derivat in alkalischer Lö  sung mit einem Oxydationsmittel behandelt,  das geeignet ist, eine primäre alkoholische       Hydroxylbruppe    zur     Carboxylgruppe    zu oxy  dieren, wie zum Beispiel     Permanganate,          Ferrioyanide        usw.,    und die aus der     so,

      erhal  tenen Lösung     duroh        Zusatz    einer starken  Säure gewonnene     Bismetliylenäther-2-keto-l-          gulonsäure    zur Abspaltung .der Carbonylver-      bindungen mit Wasser bei saurer Reaktion  erwärmt.    Das Verfahren kann durch die folgenden  Formeln, in welchen R einen Methylenrest  bedeutet, ausgedrückt werden:  
EMI0002.0001     
    Die 2-Keto-l-gulonsäure ist eine starke  Säure, welche farblose Kristalle bildet und  bei 170 bis 171   kor. schmilzt.  



  [a]     #8    -66   bis -67    (c = 1,7 in Wasser). Fehlingsche Lösung  wird durch die Säure beim Kochen stark  reduziert. Sie ist die erste von den     2-Keto-          hexonsäuren,    die in kristallinischer Form her  gestellt werden konnte. Sie lässt sich in     nor-          naler    Weise in Salze und auch in Ester  überführen. Der     2-Keto-l-gulonsäure-methyl-          ester    stellt farblose Kristalle dar, die einen  Schmelzpunkt von 158   bis 159   und ein  [a]     #8    - -22   (c = 0,9 in Methanol) zei  gen. Der Äthylester zeigt ein  [a]     #0    = -14,2    (c = 0,63 in absolutem Alkohol).  



  Es ist nicht notwendig, alle die genannten  Zwischenprodukte zu isolieren. Man kann  die durch alkalische Oxydation der     Bis-          methyienäther-l-sorbose    gewonnene Lösung  ohne ein Salz zu isolieren auf die freie     Bis-          methylenäther-2-keto-l-gulonsäure    verarbei  ten. Auch die Isolierung dieser Säure kann  unterbleiben, indem man die Lösung des  rohen oder reinen Salzes mit mindestens der  zur Freisetzung der     Bismethylenäther-keto-          säure    nötigen Menge einer starken Säure    versetzt und so zur freien     2-Keto-l-gulon-          säure    gelangt.

   Endlich kann auch, wenn man  die Herstellung eines Esters bezweckt, die  reine Abscheidung der freien     2-Keto-l-gulon-          säure    überhaupt unterbleiben.  



  Beispiel:  1 kg l-Sorbose wird mit 20 Liter Aceton  aufgeschwemmt und nach vorsichtigem Zu  satz von 800 cm3 konz. Schwefelsäure etwa  4 Stunden energisch geschüttelt; der     Zuk-          ker    ist schon vor Ablauf dieser Zeit in Lö  sung gegangen. Die hellgelbe Lösung wird  in üblicher Weise mit Ammoniak     'gas,    wasser  freier Soda oder Pottasche und dergleichen       neutralisiert    oder schwach alkalisch gemacht,  gut getrocknet und nach Filtration das  Aceton     abdestilliert.    Der Rückstand destil  liert im Vakuum bei 0,5 mm und etwa 140 0  als farbloses, sehr zähflüssiges 01. In der  Kälte erstarrt     e    glasig.<I>[a]</I> -18,8 0  (c = 1,4 in Aceton). Die Ausbeute beträgt  1 bis 1,2 kg.

    



  1 kg     Diaceton-l-sorbose    wird in 10 Liter  Wasser, in     welchem    vorher 0,45 kg Kalium  hydroxyd gelöst wurden, aufgeschwemmt  und möglichst in Lösung gebracht und unter  Rühren innerhalb 2 Stunden eine Lösung  von 0,86 kg Kaliumpermanganat in etwa      20 Liter Wasser zulaufen belassen, wobei  die Temperatur auf etwa 30   behalten wird.  Zum Schluss wird noch etwa 4 Stunden wei  ter berührt und so viel Alkohol     zugegeben,     bis die Färbung verschwunden ist. Hierauf  wird der ausgefallene Braunstein durch Fil  tration entfernt, in die klare Lösung so  lange Kohlendioxyd eingeleitet, bis kein  freies Alkali mehr vorhanden ist, und im  Vakuum zur Trockne gebracht.

   Will man  das reine     Kaliumsalz    isolieren, so wird der  Rückstand mit absolutem Alkohol ausge  kocht, bis dieser nichts mehr aufnimmt. Aus  der filtrierten     Lösung    kristallisiert das Salz  beim Abkühlen und längeren Stehen in lan  gen Nadeln. Weitere Mengen gewinnt man  durch Einengen der Mutterlaube, gegebenen  falls schliesslich durch Zusatz von Äther.  Ausbeute 1 bis 1,1 kg. Das Salz schmilzt  erst über 300   unter Zersetzung und zeigt  ein [a] D -14   (c = 1,04 in Wasser).  Will man     das    rohe,     carbonathaltige    Salz  weiter verarbeiten, so genügt es, dasselbe  mit Äther gut auszuwaschen, um so beringe  Mengen unveränderter Diacetonsorbose zu  entfernen.

      1 kg des Kaliumsalzes wird in 2 Liter  Wasser gelöst, mit etwa ¸ kg feinem Eis  versetzt unl unter kräftigem Rühren eine  Mischung von ¸ Liter 35%iger Salzsäure,  ¸ Liter Wasser und ¸ kg feinem Eis zu  gegeben. Die Säure fällt in blättrigen Kri  stallen aus. Sie wird nach kurzem Stehen  in der Kälte abgesaugt. gut nachgepresst und  etwa dreimal mit eben der     nötigen    Menge  Eiswasser nachgewaschen. Aus der Mutter  laube und den Waschwässern kann der Rest  durch rasches Ausschütteln mit Äther oder  Essigester möglichst bei ständiger Gregenwart  von feinem Eis ausgeschüttelt werden. Aus  beute etwa 0,8 kg. Die Kristalle zeigen  keinen scharfen Schmelzpunkt; sie enthalten  offenbar Kristallwasser, welches beim Er  wärmen teilweise entweicht und teilweise  Aceton-Abspaltung hervorruft.

   Sie zerfliessen  bei etwa 75 bis 7 7   zu einer trüben Schmelze,  die erst bei etwa 95   klar wird. Auch beim    Trocknen im Hochvakuum bei Zimmertem  peratur werden sie bald klebrig und ballen  sich zu einer zähen Masse zusammen. An  der Luft oder im verschlossenen Röhrchen  scheinen sie länger haltbar zu sein. Der  Körper ist eine starke Säure, bläut Kongo.  Fehlingsche Lösung wird nicht reduziert,  wohl aber wenn die wässerige     Lösung    der  Substanz zuerst erhitzt und dann erst     Feh-          linbsche    Lösung zugesetzt wird.  



  800 gr Diacetonverbindung werden in  5 bis 10 Liter Wasser gelöst, zum Sieden  erhitzt und hierauf auf dem kochenden Was  serbad erwärmt, bis die Acetonabspaltung  beendigt ist, wozu etwa 30 bis 40 Minuten  erforderlich sind. Hierauf wird im Vakuum  zum dicken Sirup einbedampft, der beim  Durchkratzen sehr rasch kristallisiert. Nach  vollständigerKristallisation wird mit Aceton  verrieben, abgesaugt und mit Aceton nach  gewaschen. Aus den Mutterlaugen wird  durch Eindampfen im Vakuum noch eine  geringe zweite Kristallisation erhalten.  Ausbeute etwa. 520 b r.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von 2-Keto-l- gulonsäure, dadurch gekennzeichnet, dass man auf l-Sorbose eine Carbonylverbindung ein wirken lässt, das so erhaltene Bismethylen- äther-Derivat in alkalischer Lösung oxydiert und die aus der so erhaltenen Lösung durch Zusatz einer starken Säure gewonnene Bis methylenäther-?-keto-1-bulonsäure zur Ab spaltung der Carbonylverbindunb mit Was ser bei saurer Reaktion erwärmt. Die 2-Keto-l-bulonsäure ist eine starke Säure, welche farblose Kristalle bildet und bei 170 bis 171 kor. schmilzt.
    [a] ls - -66 bis 67 (c - 1,7 in Wasser). Fehlingsthe Lösung wird durch die Säure beim Kochen stark reduziert. Sie ist die erste von den 2-Keto- hexonsäuren, die in kristallinischer Form herbestellt werden konnte. Sie lässt sich in normaler Weise in Salze und auch in Ester überführen. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Carbonylver g<B>o</B> bindungen aliphatisohe Ketone verwendet. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Carbonylver- bindungen Aldehyde verwendet. 3.
    Verfahren nach Palentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Carbonylver- bin.dung Aceton verwendet.
CH171716D 1933-10-25 1933-10-25 Verfahren zur Darstellung von 2-Keto-1-gulonsäure. CH171716A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH171716T 1933-10-25

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH171716A true CH171716A (de) 1934-09-15

Family

ID=4423317

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH171716D CH171716A (de) 1933-10-25 1933-10-25 Verfahren zur Darstellung von 2-Keto-1-gulonsäure.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH171716A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH171716A (de) Verfahren zur Darstellung von 2-Keto-1-gulonsäure.
AT148602B (de) Verfahren zur Darstellung von 2-Keto-l-gulonsäure.
DE699877C (de)
DE877141C (de) Verfahren zur Herstellung von Derivaten der Uronsaeuren bzw. der Uronsaeuren selbst
DE673485C (de) Verfahren zur Darstellung von 1-Ascorbinsaeure
DE599560C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymethinfarbstoffen
DE1768114A1 (de) Verfahren zur Herstellung von alpha-Ketoglutarsaeure
DE3246606C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen der Phenylhydrazin-ß-carbonsäure und deren Verwendung
DE703952C (de) Art der Crotylidencyanessigsaeureester
DE1138765B (de) Verfahren zur Herstellung der Kaffeesaeureester der Chinasaeure
AT149992B (de) Verfahren zur Darstellung von 2-Keto-l-gulonsäure.
DE696810C (de) Verfahren zur Herstellung von Ascorbinsaeure
DE354950C (de) Verfahren zur Herstellung von Tropinondicarbonsaeureestern
DE1000811C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 8-Amino-3-keto-1, 2, 3, 4-tetrahydronaphthalin-1-carbonsaeure, deren N-Acylderivaten, Estern, Salzen und entsprechenden Laktamen
DE381713C (de) Verfahren zur Darstellung der Alkali- und Erdalkalisalze der Benzylphthalamidsaeure
DE2722644C3 (de) Kristallisiertes Monokaliumsalz von Adenosin-5`-diphosphorsäure und Verfahren zu seiner Herstellung
DE618907C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyoxycarbonsaeuren
DE641639C (de) Verfahren zur Darstellung von 1-Ascorbinsaeure
DE1148991B (de) Verfahren zur Herstellung von Ribonsaeure, ihres Cadmiumsalzes oder Lactons
AT283301B (de) Verfahren zur Herstellung von Milchsäure
DE882549C (de) Verfahren zur Darstellung von Dihydrotestosteron
AT155799B (de) Verfahren zur Darstellung von l-Ascorbinsäure.
DE1518117C (de) Verfahren zur Herstellung von 3 Methyl flavon 8 carbonsaure
AT92398B (de) Verfahren zur Darstellung der Alkali- und Erdalkalisalze der Benzylphtalamidsäure.
DE491221C (de) Verfahren zur Herstellung von loeslichen Cholesterin-Verbindungen