Verfahren zur Darstellung eines Farbstoffes. In dem Hauptpatent Nr. 148120 und Zu satzpatenten ist die Darstellung von Farb stoffen beschrieben, wonach man Benzochinone der folgenden allgemeinen Formel:
EMI0001.0002
worin X für Wasserstoff, Alkyl, Aryl oder Halogen, Y für Wasserstoff oder Alkyl steht, R und R, einen aromatischen Rest bedeuten und R, Ri und Ni zusammen ein Carbazol- ringsystem bilden können,
für sich oder in Gegenwart von hochsiedenden Lösungsmitteln in Gegenwart oder Abwesenheit eines Kataly- sators oder eines Oxydationsmittels oder mit beiden gemeinsam erhitzt und gegebenenfalls nachträglich sulfiert. Durch vorliegende Erfindung wurde nun ein einfacherer<I>Weg</I> gefunden zur Darstel lung der nach obigen Patenten erhältlichen Farbstoffe und allgemein der Farbstoffe fol gender Formel:
EMI0001.0015
in der X Wasserstoff, Halogen, Alkyl oder Aryl und R eine Arylengruppe darstellen und Y bedeutet, dass die Farbstoffe sulfoniert sein können.
Das neue Verfahren besteht darin, dass man 1.4-Benzochinon oder seine Halogen-, Alkyl- oder Aryl-Substitutionsprodukte mit einer aromatischen Aminoverbindung, die wenigstens eine unsubstituierte Orthostellung zur Aminogruppe enthält, auf Temperaturen von etwa 150-300' C erhitzt und gegebenen falls die so erhaltenen Produkte sulfiert.
Die Erwärmung der Reaktionskomponen ten wird erfindungsgemäss zweckmässig in Gegenwart eines hochsiedenden Lösungs- oder Verdünnungsmittels bewirkt, dessen Siedepunkt über etwa 150 C liegt. Bei spielsweise können Dicblorbenzol, Trichlor- benzol, Nitrobenzol oder Mononitronaphtalin verwendet werden. Die Reaktion geht mei stens so vor sich, dass zu Beginn des Er- wärmens dieReaktionskomponenten in Lösung gehen und sich später der Oxazinfarbstoff nach längerem Erhitzen aus der Lösung ab scheidet.
Bisweilen ist es praktisch, die Re aktion in Gegenwart von Kondensations mitteln und Oxydationsmitteln, wie Dinitro- phenol oder Pikrinsäure durchzuführen.
Bei Verwendung solcher Reaktionskom ponenten, wie z. B. Chloranil, die unter Ab spaltung von Salzsäure mit den aromatischen Aminen kondensieren, ist es weiterhin zweck mässig, ein säurebindendes Mittel, wie z. B. Natriumacetat, zu verwenden, das gleichzeitig als Kondensationsmittel wirkt.
Die auf diese Weise erhaltenen Farbstoffe zeichnen sich durch eine sehr gute Licht echtheit aus. Sie können in unsulfiertem Zustande zur Herstellung von Tapeten-, Druck- und Pigmentfarben dienen; sulfiert sind sie wertvolle Farbstoffe für Wolle, Seide, Baumwolle, Kunstseide, gemischte Gewebe und Papier. Führt man die Sulfosäuren der Farbstoffe in die Barium-, Calcium- oder sonstigen Lacke über, so erhält man wert volle Pigmente und Farbstoffe, die sich zum Färben von Kautschuk eignen und beim Vulkanisieren nicht zerstört werden.
Behan delt man dagegen diese Farbstoffsulfosäuren mit sich vom Ammoniak ableitenden Basen, so werden Farbpigmente erhalten, die sich auf Grund ihrer Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln hervorragend als Zä,pon- und Alkoholfarbstoffe und zum Färben von Acetyl- zelluloselösungen und Acylzellulosen eignen.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Darstellung eines Farbstoffes, welches darin besteht, dass man Ohloranil mit 3-Amino-N-äthylcarbazol in Gegenwart eines säurebindenden Mittels und eines hoch siedenden Lösungsmittels auf Temperaturen von etwa 150-300 C erhitzt.
<I>Beispiele:</I> 1. 420 Gewichtsteile 3-Amino-N-äthyl- carbazol werden unter Erwärmen in der 20fachen Menge Trichlorbenzol gelöst. Dazu gibt man 170 Gewichtsteile feinpulverisiertes Natriumacetat und 250 Gewichtsteile Chlor- anil. Man erhitzt 5 Stunden zum Sieden. Das ausgeschiedene Kondensationsprodukt wird heiss abfiltriert, mit warmem Trichlor- benzol, Alkohol urtd Wasser gewaschen und getrocknet.
Es ist eine metallisch glänzende, in grünen Nadeln kristallisierende Verbindung, die sich in hochsiedenden organischen Lösungsmitteln, wie Trichlorbenzol, in der Hitze mit intensiv roter Fluoreszenz löst. Führt man diese Farbstoffkristalle in feine Verteilung über, so erhält man einen zum Färben von zum Beispiel Tapeten und Drucken besonders geeigneten Pigmentfarbstoff, der den Vorzug besitzt, sehr lichtecht, lösungsmittelecht und sehr farbstark zu sein.
Durch Sulfieren mit starken Schwefel säuren entstehen mehr oder weniger hoch sulfierte, wasserlösliche, blaue Farbstoffsulfo- säuren, die die tierische, pflanzliche und Kunstfaser, sowie gemischte Gewebe sehr lichtecht anfärben. Die Barium-; Calcium- oder andere geeignete Salze dieser Sulfo- säuren können als wertvolle, blaue Pigment farbstoffe Verwendung finden.
2. In 1000 Gewichtsteile Trichlorbenzol werden 50 Gewichtsteile 3-Amino-N-äthyl- carbazol, 30 Gewichtsteile Ohloranil und 20 Gewichtsteile Natriumacetat unter Zusatz von 40 Gewichtsteilen Dinitropherrol 5 Stun den lang auf 180-190 erhitzt. Der Zusatz des Dinitrophenols-hat den Zweck, die Aus beute zu erhöhen. Nach dem Abkühlen auf 150 wird das in guter.Ausbeute abgeschie dene Kondensationsprodukt abgesaugt, mit Alkohol und Wasser gewaschen und ge trocknet.
Der so erhaltene Farbstoff, der sich aus 1 Mol Chloranil und 2 Mol 3-Amino-N-äthyl- carbazol gebildet hat, ist identisch mit dem nach dem Verfahren des Patentes Nr. 148120 erhältlichen Farbstoff.