CH128237A - Verfahren zur Herstellung von durchsichtigen Formaldehyd-Kondensationsprodukten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von durchsichtigen Formaldehyd-Kondensationsprodukten.

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CH128237A
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  Verfahren zur Herstellung von durchsichtigen     Formaldehyd-Kondensationsprodukten.       Dis Erfindung betrifft ein Verfahren zur  Herstellung durchsichtiger     Formaldehyd-          Kondensationsprodukte    durch Erhitzen von       Methylolharnstoffen,    in     Abwesenheit    von  Lösungsmitteln.  



  Es ist bekannt, dass beim Schmelzen von       Dimethylolharnstoff    eine chemische Reaktion  vor     sish    geht, die zu einem weissen, amorphen  Produkte führt (Einhorn,     Berl.        Ber.    41,  S. 26), das mit dem     Methylolderivat    des     Me-          thylenharnstoffes    identisch ist     (Dixon,        Chem.          Zentr.        B1.    1919, I. 612;

       Journ.        Chem.        Soc.     London, 1918, 113,     23,8)     
EMI0001.0021     
    Dieser Prozess wurde auch ausgenützt zur  Herstellung weisser, porzellanartiger oder  stark gefärbter Massen     (Amerikan.        Pat.          hir.    1536881,     Ellis).    Beim Schmelzen von       Monomethylolharnstoff    entsteht ebenfalls ein  weisses Produkt, wahrscheinlich     M:ethylen-          harnstoff     
EMI0001.0029     
    oder dessen Polymere.  



  Es wurde nun gefunden, dass der Schmelz  prozess der     Methylolverbindungen    unter be  stimmten Bedingungen zu Formaldehyd  Kondensationsprodukten führt, welche glas  klare Massen     bilden,    und die gleiche che  mische Zusammensetzung, wie jene be  kannten weissen Produkte besitzen. Um die  ses Ziel zu erreichen, werden gemäss vorlie  gender Erfindung die Ausgangsstoffe durch  rasches Erhitzen auf hohe, aber unter etwa  145   C liegende Temperaturen zum     Schmel=          zen    gebracht und die Schmelze bis zur ge  wünschten Konsistenz weiter erhitzt.  



  Die Reaktion geht unter Wasser- und       Formaldehydabspaltung    vor sich. Zweck  mässigerweise wird, um das Auftreten von  Trübungen     bai    weiterem Erhitzen zu verhin  dern, zur Schmelze ein     Stabilisierungsmittel     zugesetzt, bei     Monomethylolharnstoff    vor  zugsweise alkalisch, bei     Dimethylolharnstoff     sauer wirkende     Substanzen        bezw.    durch Re-           aktion    Basen, respektive Säuren bildende  Stoffe. Das Stabilisierungsmittel, das nach  genügender Einwirkung wieder neutralisiert  werden kann, verhindert in jedem Falle beim  weiteren Erhitzen auch auf höhere Tempera  turen das Auftreten weisser Produkte.  



  Die nach dem vorliegenden Verfahren  erhaltenen, durchsichtigen     Formaldehyd-          Kondensationsprodukte    eignen sich zur Her  stellung von hochwertigen Lacken, sowie von  gegossenen und gepressten, den verschiedenen  Zwecken dienenden Gegenständen.  



  Wird beispielsweise reiner     Dimethylol-          liarnstoff    als Ausgangsmaterial angewendet,  so muss er in hierzu eigens konstruierten Ap  paraten, oder durch Eintragen in Heizbäder  (z. B. Metallbäder und andere)     rasch    auf sei  nen.Schmelzpunkt von<B>126'</B> C gebracht wer  den und darf nur kurze Zeit - vorzugsweise  zwischen 120' C und höchstens 140' C   weiter erhitzt werden, worauf eine geringe  Menge eines sauer wirkenden Stoffes zuge  setzt wird. Die     Erhitzungszeit    vor Zusatz  des sauren Stabilisators darf nur Bruchteile  einer Minute bis etwa drei Minuten betragen.

    Die Apparate sind derart gebaut, dass sie  dem zu erhitzenden Material eine möglichst  grosse Heizfläche     darbieten,    zum Beispiel in  Form eines Systems von Heizschlangen mit  Rührwerk. Man kann das Material auch auf  geheizten Flächen ausbreiten, doch ist es  dann zweckmässig, zunächst in geschlossenen  Apparaten, oder unter     Rückflusskühlung    oder       Druck    zu arbeiten, um ein     allzurasches    Ent  weichen der gasförmigen     Reaktionsprodukte     zu verhindern.

   Bei Verwendung von     Mono-          methylolharnstoff    wird dieser unter Benüt  zung ähnlicher Apparate     raschest    auf seinen  Schmelzpunkt von 111   C, oder etwas dar  über erhitzt. Als     Stabilisierungsmittel    wird  hier     Natriumazetat    oder ein beliebiger alkali  scher Stoff zugesetzt.  



  Da der schnelle Ablauf des Schmelzpro  zesses im Sinne der Erfindung - es kann  sich hierum     Bruchteile    von einer Minute bis zu  wenigen Minuten handeln - technisch. mit       Schwierigkeiten    verknüpft ist, wurde seine  Mässigung durch den Zusatz geeigneter         schmelzpunkterniedrigender    Stoffe ermög  licht, deren Anwendung eine langsamere und  längere Führung des Schmelzprozesses ge  stattet, ohne dass weisse Produkte entstehen.

    Dies hat wohl seinen Grund darin, als die  Bildung des unerwünschten weissen Produk  tes     knapp    oberhalb des Schmelzpunktes auf  tritt     (Dixon,        loc.        cit.),    bei Ermöglichung der  Schmelzung bei tieferer Temperatur     jedoch     zugunsten der Bildung des klaren Harzes  verzögert oder völlig aufgehoben wird.

       Un-          erwarteterweise    ermöglichen es diese Stoffe  auch, nach ihrer Einwirkung und vollzogener  Schmelzung höhere Temperaturen zur An  wendung zu bringen, als es bei Schmelzung  der reichen Substanz statthaft ist, das heisst       den        Schmelzpunkt        der        reinen        Produkte     zu übersteigen. Als     schmelzpunkt-          erniedrigende    Zusatzstoffe kommen natur  gemäss verschiedenartige Stoffe in Betracht,  die keine störenden Nebenwirkungen haben,  zum Beispiel     Neutralsalze    (auch kristallwas  serhaltige).

   Besonders wirksam sind Salze,  wie     Natriumazetat    und alkalisch wirkende       Stoffe,    die schon in kleiner Menge stark       schm2lzpunktherabsetzend    einwirken. So kann  zum Beispiel ein Zusatz von N     atriumazetat     zu reinem     Monomethylolharnstoff   <B>-</B>je nach  der     3@Tenge    - dessen Schmelzpunkt um 30  und mehr     herunterdrücken.    Auch ein Zusatz  von artverwandten Stoffen, zum     Beispiel     Harnstoffen     (Thioharnstoffen)    oder einer       Methylolverbindung    selbst wirkt im Sinne  des Klarbleibens der Schmelze sehr günstig.

    Auch andere Körper mit     Amino-        bezw.          Hydroxylgruppen    können     Anwendung    fin  den, zum     B3ispiel        Azetamid        bezw.    Phenol,  unter Umständen auch sehr geringe Mengen  von Alkoholen, zum Beispiel Glyzerin,     Ben-          zylalkohol.   <B>Ob</B> diese Zusatzstoffe physika  lisch oder chemisch, oder sowohl physikalisch  wie auch chemisch mitwirken, ist ungeklärt.  Ist einmal die Reaktion über einen gewissen  Punkt fortgeschritten, so kann die Tempera  tur auch erheblich über den Schmelzpunkt  der reinen Substanz gesteigert werden..

   Diese       Temperatursteigerung    regelt sich im Zuge  des Schmelzprozesses gewöhnlich von selbst.      Mit Hilfe der 'Zusatzstoffe wird naturgemäss  das Arbeiten überhaupt wesentlich erleich  tert. Wiewohl unter Ausschluss jedes Lö  sungsmittels gearbeitet wird, ist die Schmelze  in den Anfangsstadien so leicht zu hand  haben, wie eine wässerige Lösung. Hierbei  ist es bemerkenswert, dass die zulässige Er  hitzungsdauer in vielen Fällen mit der     ange-          ,vendeten    Menge an Zusatzmittel, zum Bei  spiel     Natriumazetat,    wächst. Die Zusatz  stoffe haben zum Teil auch verschiedene  günstige Nebeneffekte. Es können noch vie  lerlei andere Substanzen Verwendung finden,  unter andern     wasserentziehende    (z. B.

   Cal  ciumchlorid), die auch beschleunigend auf  den Prozess einwirken. Es kann auch vorteil  haft ein neutrales Puffersystem, zum Beispiel       Azetat+Eisessig,    zur Verwendung gelangen.  



  Die Zusatzstoffe werden naturgemäss in  der Regel den     Methylolverbindüngen    selbst  einzeln, oder in Kombination zweier oder  mehrerer beigemischt, doch können sie unter  Umständen auch erst dem geschmolzenen  Produkt, oder teils dem trockenen, teils dem  geschmolzenen Material zugefügt     *    werden.  Wenn weisse Produkte bereits entstanden  sind, so kann ihr nachträglicher Zusatz in  manchen Fällen völlige oder teilweise Klä  rung bewirken.  



  Aber auch bei Anwendung dieser Zusatz  stoffe gelingt es nur schwer, das bereits ent  standene klare Produkt des Schmelzprozesses  nach dessen Beendigung     weiterhin    dauernd  klar zu erhalten, wenn der Prozess nicht be  sonders weit - fast bis zur     Gelatinierung     der Masse - getrieben worden ist, oder die  Klärung wird erst im Zuge des     Härtungs-          prozesses    der erhaltenen     :1Zassen    erreicht.

   Es  wurde nun weiters gefunden, dass erst ein  Zusatz von Formaldehyd, zum Beispiel     Para-          formaldehyd,    oft schon in der kleinsten  Menge das völlige und dauernde Klarbleiben  der Produkte und die Erleichterung ihrer  Weiterbehandlung - er macht sie auch ge  schmeidiger - gewährleistet. Bei     Mono-          methylolharnstoff    kann es zweckmässig sein,  einen grösseren     Formaldehydzusatz    anzuwen  den. Es können hier auch dem Monomethylol-         harnstoff    äquivalente     Formaldehydmengen     zugesetzt werden, oder solche, wie sie der  Bildung von     Methylolmethylenharnstoff    ent  sprechen.

   Der zugesetzte Formaldehyd kann  ferner gegebenenfalls mit andern Zusatzstof  fen zum Teil Verbindungen eingehen und  auf diese Weise die Löslichkeit der Reak  tionsprodukte noch weiter herabsetzen. Über  ein gewisses Mass hinaus angewendet, wirkt  er jedoch in entgegengesetzter Richtung, wo  durch die Stabilität von Wasserlacken gün  stig beeinflusst     wird.     



  Die Anwendung eines sauren Stabilisie  rungsmittels (auch in Gasform), das in der  Regel erst dem geschmolzenen Produkt zuge  setzt wird, kann in den meisten Fällen auch  bei Benutzung der vorstehend genannten Sub  stanzen erfolgen, doch kann sie hierbei, ins  besondere bei Gegenwart von     Natriumazetat,     Puffersystemen,     Thioharnstoff,    und andern  auch oft unterbleiben.  



  Da die nach dem Verfahren vor sich ge  hende Reaktion zunächst unter den Entste  hungsbedingungen des     Methylolmetliylen-          harnstoffes    verlaufen kann, wurde es nahe  gebracht, Mono- und     Dimethylharnstoff    in  solchen Mengenverhältnissen, wie sie der Bil  dung von     Methylolmethylenharnstoff    entspre  chen, zu einer gegenseitigen Reaktion zu ver  anlassen.     Aquivalente    Mengen dieser Körper  führen nach der Reaktionsgleichung zu der       letztgenannten    Verbindung. Es ist gelungen,  auch auf diesem Wege zu glasklaren     Kon-          densationsprodukten    zu gelangen.

   Aber auch  in andern     Verhältnissen    können die     Methylol-          verbindungen    zur gegenseitigen Reaktion ge  bracht werden, wobei dem     Monomethylol-          harnstoff    der zu der erwähnten Reaktion       nötige    Formaldehyd in Form des vom     Di-          methylolharnstoff    abgespaltenen zugeführt  wird.  



  Ob man nun reinen     Monomethylolharn-          stoff,        Dimethylolharnstofff    oder deren Ge  mische, mit oder ohne Zusatz von     schmelz-          punkterniedrigenden    Substanzen verwendet,  in jedem Falle kommt man zunächst zu einer  dünnflüssigen Schmelze, die beim reinen Ma  terial beim     Schmelzpunkt    (das heisst bei           Monomethylolharnstoff    bei 111          C, bei     Di-          methylolharnstoff    bei 126   C), bei Anwen  dung von     schmelzpunkterniedrigenden    Stof  fen jedoch unter Umständen (in noch dünne  rem Zustande)

   tief unter<B>100'</B> C zur     Ent-          4tehizug    gelangt. Die Temperatur steigert  sich hierauf in der Regel erheblich unter leb  haftem Aufschäumen der Schmelze, während  sich diese verdickt und gegebenenfalls nach  Zufügung eines Stabilisierungsmittels, nach       kürzer-m    Zeit in ein eine mehr oder weniger  gelatinöse Masse darstellendes Kondensations  produkt übergeht. Der Prozess kann in ausser  ordentlich kurzer Zeit (zum Beispiel auch in  wenigen     Minuten)    durchgeführt werden.

   Da  der     :Schmelzprozess    unter Ausschluss jedes Lö  sungsmittels, besonders von Wasser, vorge  nommen wird, ist die Möglichkeit gegeben,  das bei der Reaktion selbst entstehende Was  ser und den abgespaltenen     bezw_    überschüs  sigen Formaldehyd bei den angewendeten  hohen     Temperaturen    in     statu        nascendi    ent  weichen zu lassen. Auf diese Weise können  ganz besondere wasserfeste und widerstands  fähige Produkte hergestellt werden.  



  Das Verfahren gestattet es, zu Erzeugnis  sen von verschiedener Konsistenz und Eigen  schaften -flüssigen, halbfesten, elastischen  und ganz     harten    Kondensationsprodukten  von glasklarem,     event.    schwach getrübtem  Aussehen zu gelangen. Die Schmelzmassen  können in beliebigen Stadien des Prozesses  mit geeignetem anorganischem oder organi  schem Füllmaterial zur Erzielung bestimm  ter Effekte gemischt werden. Sie können mit  Flüssigkeiten gemischt, gelöst, weiter erhitzt  oder auf andere Weise behandelt werden. Die  Schmelze kann in Flüssigkeiten ausgegossen  und mit ihnen gewaschen werden, wodurch  Zusatzstoffe und etwa störende Nebenpro  dukte     entfernbar    sind.

   Sie kann     direkt    in  Formen gegossen und in der Wärme mit oder  ohne Druck     gehärtet    werden, oder als Lack  zur Verwendung     gelangen.    Zur Herstellung  von dünneren Lacklösungen kann sie     in.    ge  eigneten Stadien des Prozesses mit Wasser  oder     den.    üblichen Lacklösungsmitteln (z. B.  Alkoholen, Azeton, und andern) gemischt    werden.

   Besonders zur     Gewinnung    von     Form-          oder        Pressstücken    durch einen     Pressprozess     unter Heissdruck ist sie sehr geeignet und  bietet hier bedeutende Vorteile, da. das Reak  tionsprodukt der Schmelze so erhalten werden  kann, dass es beim Erkalten eine springharte       Masse    bildet, die sich mühelos pulverisieren  und vorzugsweise nach vorausgegangener  Härtung (bis etwa 125   C)     verpressen     respektive formen lässt. Es kann auch die  ganze Reaktion, oder ein bestimmter Teil des  Prozesses (zum Beispiel nach erfolgter  Schmelzung) unter Druck ausgeführt wer  den.         Ausführungsbeispiel.       1.

   Reiner     Dimethylolharnstoff        wird    in  einem mit Heizschlangen und Rührwerk     ver-          sehenen    Apparat innerhalb etwa einer Minute  bei 126   C zum Schmelzen gebracht, wobei  eine lebhafte     Formaldehydentwicklung    be  merkbar ist. Zur klaren Schmelze wird ein  wenig Chloressigsäure (etwa     %    %) hinzu  gefügt, worauf sich die Masse rasch weiter  verdickt. Diese wird in Formen gegossen und  eventuell unter Druck kurze Zeit weiter er  hitzt, worauf das glasharte Kondensations  produkt gegebenenfalls schon aus der Form  entfernt und, wenn erwünscht, einer weiteren  Härtung in der Wärme unterzogen werden  kann.  



  Wird der     Erhitzungsprozess    längere Zeit  oder über etwa     19.0      C getrieben, so gelangt  man zu trüben oder porzellanweissen. Produk  ten. Diese können, allerdings nur schwierig,  durch den nachträglichen Zusatz einiger Zu  satzstoffe (z. B.     Natriumazetat    oder Säuren  oder durch abwechselnde Behandlung mit ein  wenig     Natronlauge    und etwas Säure) und Er  hitzen ganz oder teilweise in klare Produkte  übergeführt werden.  



  2: Reiner     Monomethylolharnstoff    wird in  einem Apparat, wie in Beispiel 1 angegeben,       raschest    auf seinen Schmelzpunkt von 111  C  erhitzt und der klaren Schmelze Natrium  azetat zugefügt, worauf sich die Masse beim       Weitererhitzen    bis nahe zur     Gelatinierung              verc)ickt.    Das     dürchsichtige    Produkt zeigt  nach dem Härten eine geringe     Opaleszenz.     



  3. Wird in Beispiel 2     Natriumazetat    dem       Monomethylolharnstoff    von vornherein zuge  setzt, so findet erhebliche Erniedrigung des       Schmelzpunktes    statt. Der     Schmelzprozess     kann allmählich geführt werden.  



  4. Eine     Mischung    von     1)imethylolharn-          stof,    f,     Monomethylolharnstof,    f, ein wenig       Paraformaldehyd    und etwa 1%     Kaliumazetat     wird innerhalb 3 bis 6     Minuten    geschmol  zen und nach Zusatz einer kleinen Säure  menge kurze Zeit weiter erhitzt.

   Die erhal  tene     ,Schmelze    wird direkt in Formen gegos  sen oder zunächst - je nach den herauszu  lösenden Stoffen - in heisses Wasser oder  organische Flüssigkeiten ausgegossen und  nach dem Erkalten gewaschen, wobei sie vor  übergehend weiss wird, um nach Abgiessen  des Wassers und eventuellem Destillieren im       Vakuum,    durch Härtung in der Hitze das  glasklare, harte Endprodukt zu liefern, oder  sie wird durch     Flüssigkeiten    in geeigneten  Stadien des Prozesses     verdünnt        bezw.    gelöst.  Sie kann dann als Lacklösung Verwendung  finden.  



  5. Eine Mischung von 100 Gewichtstei  len     Dimethylolharnstoff,    16 Gewichtsteilen       Thioharnstoff,    2 Gewichtsteilen Natrium  azetat und 3 Gewichtsteilen     Paraformaldehyd     wird innerhalb 10 bis 15 Minuten geschmol  zen (F. P. zirka 105  ) und die Schmelze  nach vorübergehendem Ansteigen der Tem  peratur auf etwa 130   C - auch ohne Säure  zusatz - bis zur genügenden Verdickung  der glasklaren Masse erhitzt. Die Weiter  verarbeitung erfolgt wie in Beispiel 4 an  gegeben.  



  Wird die Menge an     Paraformaldehyd    er  heblich erhöht, so erhält man ein auch in der  Kälte     verdünnbares    und klares Zwischenpro  dukt, das zu Wasserlacken Verwendung fin  den kann.  



  An Stelle von     Paraformaldehyd    können  auch andere Polymere oder Formaldehyd ab  spaltende Substanzen (z. B. Hexamethylen-         tetramin)    oder im Laufe des Prozesses     gäs-          1'örmiger    oder gelöster Formaldehyd, even  tuell auch andere Aldehyde, zur Verwendung  gelangen.  



  6. 90 Gewichtsteile     Monomethylolharn-          stoff    werden mit 1 Gewichtsteil Natrium  azetat (gegebenenfalls     in    Kombination mit  Eisessig) und 12 Gewichtsteilen     Thioharn-          stoff    innig vermischt und in offenem Gefäss  zum Schmelzen gebracht. Die Erhitzung  kann ganz     allmählich    geschehen, der Schmelz  punkt des Gemisches liegt bei zirka 95   C.

         Wenn    alles geschmolzen ist, was nach zirka  20     Minuten    der Fall ist, und die Temperatur  auf etwa 120' C ansteigt, werden zur  (schwach sauren)     .Schmelze        portionenweise     etwa 30 Gewichtsteile     Paraformaldehyd    zu  gesetzt und die eventuell noch aufschäumende  Masse (gegebenenfalls nach     Hinzufügen    einer  geringfügigen Menge Phosphorsäure) im of  fenen Gefäss     wenige    Minuten weiter erhitzt.

    Hierauf kann die Masse     in    Formen gegossen  oder neutralisiert und noch     einige    Zeit weiter  erhitzt werden.     Statt    sie in Formen zu gie  ssen und bei zirka 60 bis<B>110'</B> C zu     härten,     oder sie vorher nach Beispiel 4 und 5 zu wa  schen, kann sie nach längerem Erhitzen aus  gegossen werden, worauf sie beim Erkalten  rasch zu einem harten, spröden Produkt er  starrt, das mühelos zu einem Pulver zerrieben  werden kann. Dieses wird längere Zeit all  mählich bis auf 120' C erhitzt.

   Hierauf  wird es unter Hitze und Druck, vorzugsweise  bei     Temperaturen    zwischen 100 bis 200' C  und Drucken von 700 bis 2000 Atmosphären       in    der Heisspresse     verpresst.     



  7. 50     Gewichtsteile        Dimethylolharnstoff          werden,    in     Mischung    mit 3 Gewichtsteilen  Kochsalz und 1 Gewichtsteil     Natriumformiat     bei zirka 100   C zum Schmelzen gebracht  und nach Zusatz von 1 Gewichtsteil Form  aldehyd und     eventuell    ein wenig Phosphor  säure weiter erhitzt. Das durch ungelöstes       bezw.    abgeschiedenes Salz weissliche Produkt  wird gründlich kalt gewaschen, worauf es  nach Beispiel 4 auf die glasklare Masse ver  arbeitet wird.

Claims (1)

  1. PAT-tNTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von durchsich tigen Forma.ldehydkondensationsprodukten durch Erhitzen von iVIethylolharnstoffen, in Abwesenheit von Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass man die Ausgangsstoffe durch rasches Erhitzen auf hohe aber unter etwa 145 liegende Temperaturen in Gegen wart von Zusatzstoffen zum Schmelzen bringt und die Schmelze weiter erhitzt. UI\TTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ausgangsmate rial Stoffe zugesetzt werden, die seinen Schmelzpunkt herabsetzen. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un- teränsprueh 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelze ein Stabilisierungsmit tel zugesetzt wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch und tn- teransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass dem Ausgangsmaterial Al dehyde zugesetzt werden. 4. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ausgangsmaterial Aldehyde ab spaltende Substanzen zugesetzt werden. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die .Schmelze in Flüs sigkeiten ausgegossen wird. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren unter Anwendung von Druck ausgeführt wird. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, da.ss die Reaktion vor Bil dung der Endkondensationsprüdukte un terbrochen wird.
CH128237D 1925-11-28 1926-11-26 Verfahren zur Herstellung von durchsichtigen Formaldehyd-Kondensationsprodukten. CH128237A (de)

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