DE673503C - Verfahren zur Herstellung von Kautschukumwandlungsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kautschukumwandlungsprodukten

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DE673503C
DE673503C DEI53861D DEI0053861D DE673503C DE 673503 C DE673503 C DE 673503C DE I53861 D DEI53861 D DE I53861D DE I0053861 D DEI0053861 D DE I0053861D DE 673503 C DE673503 C DE 673503C
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DE
Germany
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rubber
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formaldehyde
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Expired
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DEI53861D
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English (en)
Inventor
Dr Otto Baechle
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C19/00Chemical modification of rubber

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kautschukumwandlungsprodakten In der Literatur finden sich Angaben, daß Aldehyde mit Kautschuk nur dann zur Reäktion gebracht werden können, wenn der Kautschuk einer gleichzeitigen oder vorhergehenden Isiomerd;sierung unterworfen wird. Nach dem Verfahren des amerikanischen Patents 1 640 363 wird beispielsweise das Reaktionsprodukt als ein krümeliges, lockeres Pulver erhalten, welches bei der Verarbeitung spröde Massen liefert.
  • Es wurde nun gefunden., daß Kautschuk auch unter solchen Bedingungen, bei denen keine oder nur eine unwesentliche Isom;erisierung eintritt, in Gegenwart von Säuren mit Aldehyden zur Unisetzung gebracht werden kann, wenn man den Kautschuk in Form von wäßrigen Dispersionen anwendet. Als wäßrige Dispersion kann sowohl natürliche Kautschukmilch .als auch ein ausgefälltes und wieder in den disp.ergierten Zustand übergeführtes Produkt benutzt werden. In beiden Fällen kann der dispergierte Kautschuk vorher einer oxydativen Behandlung, z. B. mit Wasserstoffsuperoxyd, unterworfen werden. Auf jeden Fall muß durch Zusatz geeigneter Schutzkolloide dafür Sorge getragen werden, daß nicht Koagulation unter dem Einfl@uß der angewandten Säure eintritt. Beispiele für derartige Schutzkolloide sind die Kondensationsprodukte von Polyäthylenpolya:minen mit höheren Fettsäuren, ferner Sapo.nine, Alkoholsulfona:te und vorzugsweise alkylierte Naphthalinsulfosä!uren. Als Säuren kommen vorzugsweise verdünnte Schwefelsäure bzw. Salzsäure in Frage; diesalben werden in solchen Mengen angewandt, daß sie nicht oder kaum isomerisierend auf den Kautschuk wirken. Beispiele für geeignete Aldehyde sind Formaldehyd oder Acetaldehyd in Form wäßriger Lösungen oder in Form von Aldehyd abspaltenden Mitteln, wie Tri!oxymethylen oder Polyoxymethylen.
  • Die Zugabe der Säuren und Aldehyde kann gleichzeitig oder nacheinander erfolgen. Die Mischung wird z. B. in einem geschlossenen Gefäß, zweckmäßig unter Rühren bis zur Beendigung der Reaktion, auf 'Temperaturen bis etwa 13o° erwärmt. Dias Reaktionsprodukt aus Kautschuk und Aldehyd flockt in den meisten Fällen quantitativ aus -und kann nach beendigter. Umsetzung in einfacher Weise durch Absaugen oder Abpressen, Waschen und Trocknen gewonnen werden.
  • Die Eigenschaften der Endprodukte hängen von den ,angewandten Reaktionstemperaturen und besonders von den Mengen des angewandten Aldehyds ab. Die Anwendung niedriger Temperaturen führt zu helleren Produkten. Mit steigender Aldehydmenge verlieren die Umsetzungsprodukte ihren k.autschukartigen. Charakter und nehmen immer mehr einen kunststoffähnlichen Charakter an. Der Kautschuk ist beispielsweise in der Lage, bis zu i oo % seines Gewichts an Formaldehyd aufzunehmen. Aldehydarme Umsetzungsprodukte lassen sich noch wie Rohkautschuk verarbeiten und zu Weichkautschukvtulkanisaten vulkanisieren, zeigen aber den Vorzug besserer Quellbeständigkeit gegenüber organischen Lösungsmitteln. Produkte mit mittlerem Aldehydgehalt zeigen erhöhte Reaktionsfähigkeit und neigen zur Selbstentzündung an der Luft; doch kann diese Eigenschaft durch Zusatz geeigneter Schutzmittel, wie z. B. Amine, unterdrückt werden. In vulkanisiertem Zustand können .sie z. B. nach Einverleibung von Füllstoffen direkt für lederartige oder linoleumartige Preßprodukte benutzt werden. Beim Vulkanisieren mit Schwefel und Beschleunigern erhält man hartkautschukartige Massen, die vor Hartkautschuk den Vorzug einer helleren Farbe aufweisen. Um:s,etzun;gsprodukte mit hohem Aldehydgehalt können zur Herstellung von Formartikeln mit hoher Beständigkeit gegen Lösungsmittel, ferner als Kork- oder Korkpulverersatz und auch als Isoliermittel, evtl. in ,aufgelockerter Form, Verwendung finden. Zur Erleichterung der Verarbeitung, z. B. bei Herstellung von Preß-' artikeln, .empfiehlt sich die Zu.gab,e von Weichmachern. Als solcher hat sich z. B. Phenil als brauchbar erwiesen. Aus Umsetzungsprodukten mit hohem Aldehydgvhalt können durch oxydativen Abbau, z. B. mit S:alpe.tersä_u.re, wasserlösliche Produkte erhalten werden, welche gerbende Eigenschaften aufweisen. Die Anwendung von Acetal.dehyd liefert in der Regel härtere und zum Teil sprödere Produkte ,als die Anwendung von Formaldehyd.
  • Beispiel i Zu einer Mischung aus 8o Volurnteilen 60%igem Kautschukmilchkonzentrat und 8o Volumteilen einer io%igen Lösung des Natriumsalzes einer alkylierten Naphthalinsul.fosäiure wird eine Mischung aus 40 Volumteil-en 2oo/oig-er Schwefelsäure und ioVolumteilen der ioo%igen Lösung des genannten Stabilisators hinzugefügt. Darauf erfolgt unter Rühren die Zugabe einer Mischung aus io Volumteilen 30%iger wäßriger Formaldehydl:ösung und 40 Voltunteilen der. i o o/oig,en Lösung des genannten Stabilisators. Dieses Gemisch wird unter Schütteln 2o Stunden auf 92° erwärmt, wobei Reaktion eintritt. Nach Beendigung der Reaktion wird,das ausgefallene Reaktionsprodukt gewaschen, ;getrocknet und gewalzt. Man erhält ein Produkt, welches noch wie Rohka!utsch,uk walzbar ist, beim Walzen klebrig und weich wird und sich wie dieser vulkanisieren läßt. Die Vulkan,isate zeigen gegenüber solchen aus Rohkautschuk verbesserte Quellbeständigkeit. Beispiel 2 Es wird wie in Beispiel i eine Mischung aus Kautschukmilch, Stabilisator und Schwefels.äi.ixe hergestellt und diese mit 2o Volumteileneiner 30%igen wäßrigen Formaldehydlösung versetzt. Zur weiteren Verbesserung der Stabilität erfolgt noch ein Zusatz von 30 Volumteilen °ioo/oigem Natriumoleyls:ulfonat. Nach 44stündige;m Erhitzen bei 92° unter Rühren erhält man ein Produkt, welches 8% Formaldehyd aufgenommen hat. Dieses ist noch walzbar und kann wie das nach Beispiel i erhaltene Produkt zur Herstellung ölfester elastischer Artikel Verwendung finden. Beispiel 3 In einer Mischung wie in Beispiel 2 werden an Stelle von 2o Volumteilen Formaldehydlösu.ng 4o Vol.umteil:e 30%iger Formaldehydlösung verwendet. Man :erhält nach 2ostü;lidigem Erhitzen auf 92° -ein pulverislerbares: nicht mehr walzbares Produkt, welches, nachdem es. in der Kugelmühle mit Schwefel und Beschleuniger vermahlen wurde, beim Erhitzen in der Presse hartgummiartige Massen liefert. Beispiel 4 Eine entsprechende Mischung wie in Beispie12 und. 3 mit 8o Volumteilen 3oo/oigem Formaldehyd liefert nach 20stündigem Erhitzen auf 9o° ein Kondensationsprodukt mit 29% Formaldehyd. Dieses Produkt kann sowohl allein zu linoleumartigen Massen verpreßt werden als auch zusammen mit Schwefel und Beschleuniger zu hartkalutschukähnlichen Produkten. Beispiel 30 Volumteile 36%iger Kautschukmilch, 3oVa1!umteiI.e io%iger Lösung des Natriumsalzes einer alkylierten N,aphthalinsulfosäure, 30 Volumteile 2oo!oiger Schwefelsäure und 30 Volumteile 40%igen Formaldehyds werden 16 Stunden auf i oo° unter Rühren im Autoklaven erhitzt. Man erhält ein helles krümeliges Reaktionsprodukt mit etwa 6oo/o Formaldehydgehalt. Das Produkt .eignet sich als Preßmasse. Es läßt sich bei Temperaturen von 13o bis 15o° und unter Zoo Atm. Druck zu homogenen festen Stücken auspressen. Die Fließbarkeit kann durch Zusatz von Weichmachern, unter welchen sich Phenol .als besonders wirkungsvoll erwiesen hat, erhöht werden. Beispiel 6 , Wird beim gleichen Ansatz wie in Beispie15 .die Reaktionstemperatur auf I25° erhöht, dann gelingt :es, 8o% Formaldehyd, auf Kautschuk bezogen, an diesen anzulagem. Das entstehende Reaktionsprodukt ist etwas dunkler. Es eignet sich, da es, nur geringe Fließbarkeit besitzt, weniger gut als Preßmasse, kann aber als Korkpulverersatz oder Is,oliermitte.l Verwendung finden. Beispiel 7 8 Gewichtsteile mastizierter Kautschuk werden in 32 Volumteilen Benzin gelöst und diese Lösung in 40 VolUmteilen einer io%igen Lösung des N.atriumsalzes einer alkylierten N,aphthalins:u.lfosäure emulgiert. Nach Zugabe von 1o Volumteilen 20%iger Schwefelsäure und 3o Voliumteilen 40%igen Formaldehyds wird im Autoklaven unter Rühren 16 Stunden .auf i25° erhitzt. Man erhält ein trockenes, festes Reaktionsprodukt. Beispiel 8 30 Volumteile 36%iger Kautschukmilch, 30 Volumteile einer ioo/oigen Lösung des Natriumsalzes einer alkylierten NapIlthalinsu.osäure, io Volumteile 2oo/oiger Schwefelsäure und 15 Gewichtsteile Trioxymethylen werden i 6 Stunden auf i oo° erhitzt. Es entstehen 17 Gewichtsteile eines harten, als Preßmasse verwertbaren Kondensationsproduktes. Beispiel 9 3o Volumteile 36o!oiger Kautschukmilch, 30 Volumteile einer io%igen Lösung des Natriu:msalzes einer alkylierten N;aphth.alznsiulfosäure, io Volumbeile 20%iger Schwefelsäure und 30 Volumteile. 50%iger Acetaldehyd-I.ös,ung werden 16 Stunden a!uf I25° unter Rühren erhitzt. Es bildet sich ein hartes', dunkel gefärbtes Kondensationsprodukt. Beispiel io 3o Volumteile 36%iger Kautschukmilch, 30 Volumteile der ioa!oigen Lösung des Natriumsalzes einer alkylierben Naphthalins!ulfosäure, io Volumteile 2oo/oiger Salzsäure und 30 Volu,mteile 4oo/oigen Formaldehyds werden miteinander vermischt. Die Mischung wird 16 Stunden auf i25° erhitzt. Es entsteht ein festes, als Preß@m,asse verwertbares Kondensationsprodukt.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRUCII; Verfahren zu.r.Herstellung von Kautschu.kumwandhingsprodukten,dadurch gekennzeichnet, daß Kautschuk in Form wäßri,ger Dispersionen mit Aldehyden in Gegenwart von Säuren unter solchen Bedingungen bei erhöhter Temperatur zur Umsetzung gebracht wird, daß keine oder nur eine unwesentliche Isomerisierung des Kautschuks. eintritt.
DEI53861D 1935-12-12 1935-12-12 Verfahren zur Herstellung von Kautschukumwandlungsprodukten Expired DE673503C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1720301A1 (de) * 1966-10-05 1972-03-23 Bp Chem Int Ltd Verfahren zur Herstellung modifizierter Harze

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1720301A1 (de) * 1966-10-05 1972-03-23 Bp Chem Int Ltd Verfahren zur Herstellung modifizierter Harze

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