Wähler für Fernsprechanlagen. Die Erfindung bezieht sich auf Wähler kleiner Bauart für halbkreiszylindrische Kon taktfelder nach Strowger-Art und bezweckt die Ausbildung einer Konstruktion, bei wel cher trotz Kleinheit der Form einfache Aus führung und Zusammensetzung, übersichtliche Anordnung, gute Zugänglichkeit und leichte Auswechselbarkeit aller Wählerteile sowie auch leichte Auswechselbarkeit des ganzen Wählers bei guter, passrechter Lagerung zum Kontaktsatz als Hauptmerkmale hervortreten.
(gegenüber andern Ausführungen und Vor schlägen, welche dasselbe Ziel durch eine künstliche Zusammendrängung, zum Beispiel Verengung der Kontaktreihen in den Kon taktsätzen, Ineinanderschachtelung und zwerg- hafte Ausbildung von Wählerteilen zu errei chen suchen, unterscheidet sich der vorliegende Wähler durch eine zwanglose, ausgiebige Platzausnutzung.
Der durch die Erfindung erzielte Fort schritt gründet sich auf eine bestimmte An ordnung der Wählerhauptteile gegenüber ihrem gemeinsamen Tragstück und auf die Formge bung dieses Tragstückes. Die Hauptteile des Wählers sind ein Kontaktarmträger und die zu seiner schrittweisen Einstellung und zu seiner Auslösung vorgesehenen Elektromagnete. Die Erfindung stellt daher eine bestimmte Kombination derdrei Grundelemente; Kontakt armträger, Elektromagnete und gemeinsames Tragstück dar.
Erfindungsgemäss ist auf einem als Trag stück der Schaltwerksteile des Wählers die nenden rechteckigen Rahmen, welcher das ganze Kontaktfeld des Wählers umgibt, und die Auswechslung des letzteren ermöglicht, eine als Kontaktarmträger dienende Welle mit ihrem einen Ende an der einen Querseite des Rahmens für sich allein und mit ihrem andern Ende zusammen mit den zur Bewe gung der Kontaktarme dienenden Elektro magneten an der gegenüberliegenden Quer seite des Rahmens gelagert.
Die vorstehend gekennzeichnete Anordnung bildet die Grundlage der neuen Wählerkonstruk tion.
In der Zeichnung zeigen Fig. <B>1-3</B> das Tragstück, Fig. 4 und 5 den Kontaktarm träger bezw. eine Einzelheit davon und Fig. 6 und 7 einen Elektromagneten. Die Fig. 8 10 zeigen den aus diesen Teilen zusammen gesetzten Wähler, während in den Fig. 11 13 der Wähler in Verbindung mit den halb kreiszylindrischen Kontaktsätzen dargestellt ist. In Fig. 14 ist die Anpassung des Wäh lers an Kontaktsätze verschieden grosser Kon taktzahl zur Anschauung gebracht.
Das Tragstück stellt, in der Vorderan sicht (Fig. 1) betrachtet, eine Platte 25 in Verbindung mit einem Rahmen 20 dar. In der Seitenansicht (Fig. 2) betrachtet, tritt die Platte gegenüber dem Rahmen etwas zurück. An der Ober- und Unterseite des Rahmens befinden sich rückwärtige Ausleger 29, deren Bedeutung später erklärt wird. Das ganze Tragstück hat von vorn gesehen eine recht eckige Form und ist in der Breite der Kon- taktsätze gehalten; es kann aus zwei zu sammengeschweissten Blechstücken bequem und billig hergestellt werden.
Der Kontaktarmträger (Fig. 4) besteht aus einer drehbaren Schaltwelle 24 mit darauf befestigtem, gezahnten Schaltrad 35 und aus einem oberhalb des Schaltrades auf der Schalt welle verschiebbaren Rohr 37 nebst einem mit dem Rohr verbundenen, gezahnten Schalt zylinder 36. Auf dem Rohr sind die Kon taktarme 38 befestigt. Das Schaltrad 35 trägt einen parallel zur Schaltwelle verlau fenden Stift 39, den ein Ansatzstück 40 des Schaltzylinders gabelförmig umfasst. Diese Einrichtung dient dazu, den Schaltzylinder, das Rohr und die Kontaktarme bei ihrer Längsverschiebung auf der Schaltwelle gerad linig zu führen und bei einer Drehung der Schaltwelle mitzudrehen.
Die Schaltwelle ruht an ihrem Unterteil in einem Lagerwinkel 45 und wird darin durch das Schaltrad 35 und ein mit der Schaltwelle und dem Lagerwinkel verbun denes Federgehäuse 46 gehalten. Die in dein Gehäuse eingeschlossene Feder dient zur Rückführung der Kontaktarme und der mit ihr verbundenen Teile in der Drehrichtung. Ein am Lagerwinkel angebrachter Anschlag begrenzt die rückläufige Drehbewegung. An dem Lagerwinkel 45 befindet sich ferner eine Doppelsperrklinke 44, welche die Kontakt- arme 38 nach jedem Hub- und Drehschritt in der eingestellten Lage festhält.
Eine oberhalb de" Rohres 37 auf die Schaltwelle aufgeschobene Schraubenfeder 47, die ihre Widerlager an einem Stellring 48 der Schaltwelle hat, bewirkt die Rück stellung der kontaktarme in der Achsrichtung. Die Schraubenfeder ist vorgesehen, um die Kontaktarme und die mit ihr verbundenen Teile in jeder Lage der Schaltwelle bezw. des Wählers in der Achsrichtung zurückzu schieben.
Eilte nicht dargestellte besondere Klinke, welche dazu dient, die Kontaktarme in der Achsrichtung erst dann zurückfallen zu lassen, nachdem die Rückdrehung beendet ist, ist ebenfalls auf dein Lagerwinkel befestigt.
Der Zusammenbau der mit dem Kontakt armträger in Beziehung stehenden Teile un terscheidet den Wähler wesentlich von allen bekannten Ausführungen mit ihrer zumeist zerstreuten Anordnung der Wählerteile auf ihrem Unterteil. Der Kontaktarmträger der Fig. 4 kennzeichnet sich mit seinem Zubehör als eine Baueinheit, die für sich herstellbar, in sich justierbar 'und im ganzen für die Montage verwendbar und auswechselbar ist.
Das Verfahren der Baueinheitenbildung ist wegen seiner grossen Vorteile auch bei den Elek tromagneten zur Anwendung gebracht, indem alle Elektromagnete mit ihrem Zubehör je als eine Baueinheit und zwar als solche voll gleicher Ausführung ausgebildet sind. Der, Wähler enthält einen Hub-. Dreh- und Aus lösemagneten. Jeder der 'drei Elektromag nete wird für sich fertiggestellt, justiert und geprüft und dann auf dem Wählertragstück befestigt. Die drei Elektromagnete entspre chen in der Ausführung den Fig. 6 und 7.
Jeder der Elektromagnete besteht aus einem U-fiirmigen Jochstück 50, einer zwischen den Jochschenkeln angeordneten Spule 49 und aus einem all den Schenkelenden gelagerten Anker 51 mit Spannfeder 52 und mit einem Hebelarm :53. Der letztere hat in einem Anschlagstück am .lochende seine feste Hub begrenzung. Am Ende desHebelarmes besitzt der Hub- und Drehmagnet eine Schaltklinke; beim Auslösemagiieten ist diese nicht nötig. Wird der Elektromagnet durch einen Strom erregt, so bewegen sich Anker, Ankerhebel und Schaltklinke.
Am Jochende besitzt je der Elektromagnet ein Lagerstück 54 zu seiner Befestigung am Wählertragstück.
Bemerkt sei, dass das Wesen der Erfin dung nicht vom Vorhandensein eines Aus lösemagnetes abhängig ist, da nach bekann tem Vorbild die Wählerauslösung auch ohne besondern Auslösemagneten bewirkt werden kann.
Die Zusammensetzung eines Wählers ge staltet sich sehr einfach. Sie erfordert ein Tragstück gemäss Fig. 1- SO, eine Kontakt armträger-Baueinheit gemäss Fig.4 und drei bezw. zwei Elektromagnet-Baueinheiten gemäss Fig. 6 und 7.
Die Elektromagnete werden auf der Rück seite der Platte 25 des Wählertragstückes gemäss Fig. 10 nebeneinander aufgeschraubt. Der Hubmagnet 41 kommt in die lAlitte, der Drehmagnet 42 rechts und der Auslösemag- net 43 links davon. Die Platte 25 hat ge mäss Fig. 1 drei Öffnungen 57, durch welche die Ankerhebel der drei Elektromagnete nach der Vorderseite des Wählertragstückes hin durchragen (vergl. Fig. 9).
Der Kontaktarmträger der Fig. 4 ist ge mäss Fig. 8 mittlängs der Vorderseite des Wählertragstückes gelagert. Die Befestigung geschieht in der Weise, dass das obere Ende der Schaltwelle in ein Loch 55 am obern Quersteg des Rahmens' eingeschoben und her nach der Lagerwinkel 45 des Kontaktarm trägers an einem aus der Platte 25 recht winklig herausgebogenen Lappen 56 ange schraubt wird. Die Schaltwelle ist bei die ser Lagerung in ihrer ganzen Länge gut ge halten.
Beim Aufsetzen des Kontaktarmträgers legen sich die Schaltklinken des Hub- und des Drehmagnetes in die Zähne des Schalt zylinders 36 bezw. des Schaltrades 35. Da der Hubmagnet 41 hinter der Schaltwelle liegt, ist sein Schalthebel geradezu auf die Schaltwelle gerichtet. Der Drehmagnet wirkt von der einen Seite her auf das Schaltrad 35 und der Hebel des Auslösemagnetes von der andern Seite auf die Doppelsperrklinke 44. Entsprechend den verschiedenen Wirkungs richtungen der Schalthebel sind die Elektro magnete, wie aus Fig. 10 deutlich hervorgeht, gegeneinander verdreht angeordnet.
Wenn die Einstellung der Schaltklinken zu den Schaltzähnen nicht gleich passt, kann der Hub- und der Drehmagnet entsprechend nach- oder abgerückt werden.
Bemerkenswert wegen der leichten Hand habung der Elektromagnete von Hand ist die freie Zugänglichkeit der auf der Rückseite des Wählers nebeneinander liegenden Elek- tromagnetanker. Bei jedem Druck auf den Anker des Hubmagnetes 41 (Fig. 1t)) hebt dessen Schaltklii5ke die Kontaktarme um einen Schritt. Bei jedem Druck auf den. Anker des Drehmagnetes 42 dreht dessen Schaltklinke die Kontaktarme ebenfalls uni einen Schritt.
Bei einem Druck auf den Anker des Auslösemagnetes 43 bringt dessen Ankerhebel die Doppelsperrklinke 44 ausser Eingriff mit dem Schaltzylinder und Schalt rad, worauf die Kontaktarme zurückdrehen und dann zurückfallen. Die gleichen Wir kungen treten ein, wenn die drei Elektro magnete nacheinander durch elektrische Ströme erregt werden.
Wie aus der Fig. 8 ersichtlich ist, besitzt der Wähler auf der Vorderseite der Platte 25 reichlich freien Platz, um alle bei Wählern vorliegender Art vorkommenden Hilfskontakte bequem anbringen zu können. Auch für die üblichen Kontaktanschlussleisten bieten die erwähnten rückwärtigen Ausleger 29 einen sehr geeigneten Platz. Es kann am untern und obern Ausleger je eine Leiste 33 mit in der Fig. 3 sichtbaren Kontaktspitzen derart flach ,angeordnet werden, dass hierdurch die Bauhöhe des Wählers keinen Zuwachs er fährt. - Ferner bietet die Rückseite des rah menartigen Aufbaus des Wählertragstückes einen gut geschützten Platz für die Leitungs führung innerhalb des Wählers.
Die Verbindung des Wählers mit einem Kontaktsatz erfolgt in jedem Falle durch Vorlagerung vor dein _ Kontaktsatz. Die Be- festigung des Wählers kann an der Front seite oder an den Flanken der Kontaktsätze geschehen. Bei der in der Fig. 11 -13 dar gestellte. Anordnung sind die Kontaktsätze '?1 einer Reihe von Wählern zwischen zwei durchlaufenden Blechstreifen 28 mittelst Bol zen 31 eingespannt, so dass die Kontaktsätze einen selbständigen Träger für die Wähler bilden.
Auf den Blechstreifen 28 befinden sich Führungsleisten 30, die von den genann ten Bolzen mit festgehalten werden. Die gemeinsame Benutzung der Bolzen zum Hal ten der Kontaktsätze und der Führungsleisten ist für eine genaue passrechte Lagerung der Wähler gegenüber den Kontaktstützen be sonders günstig. Man bringt den Wähler in der Weise auf den Kontaktsatz, dass man ihn mit den Auslegern 29 gegen den Kon taktsatz hinführt, zwischen den den Kontakt satz einfassenden Führungsleisten 30 auf den Kontaktsatz aufschiebt und so weit hinein drückt, bis das Wählertragstück an die Vor derkante der Führungsleisten anstUsst. Die beiden Ausleger umfassen hierbei den Kon taktsatz wie zwei Fangarme.
Die an den Auslegern angeordneten Kontaktanschlusslei- sten 33 treten hierbei selbsttätig iri Verbin dung mit Kontaktgegenleisten 34, die an den Flanken des Kontaktsatzes befestigt sind. Durch irgendwelche nicht dargestellte Ver- schlusseinrichtungen kann der Wähler in der eingeschobenen Stellung festgehalten werden.
Die vorgenannte Befestigung der Wähler gestattet es, die Wählerreihen sowohl wag recht, wie in der Zeichnung, als auch senk recht in Säulenform aufzustellen. Der be schriebene Wähler arbeitet in jeder Lage, das heisst auch bei wageechter Stellung der Schaltwelle, da die Rückstellung der Kon taktarme in der Achsrichtung durch die Schraubenfeder 47 in jedem Fall gesichert ist.
Die rechteckige Grundform des Wähler tragstückes und seine mit den Kontaktsätzen übereinstimmende Breitenbemessung hat den Vorteil, dass die auf die Kontaktsätze aufge brachten Wähler sowohl innerhalb der ein zelnen Reihen, als auch von Reihe zu Reihe nahe aneinander liegen. Bezweckt wird hier- mit eine lückenlose Platzausnützung bezw- die Bildung einer geschlossenen Apparatfront an den Wählergestellen.
Der rahmenartige Teil des Wählertrag- stückes,welcher das Kontaktfeld umgibt, ist so flach, dafä er den freien Einblick und die Beleuchtung des Kontaktfeldes in keiner Weise behindert. Auch der Kontaktarmträ- ger ist so ausgebildet, dass er in dieser Be ziehung nicht nachteilig wirkt. Der gute Überblick über das Kontaktfeld ist nötig, um die jeweilige Einstellung der Kontaktarme zu erkennen.
In der Fig. 14 ist noch gezeigt, wie der beschriebene Wähler ohne erhebliche Ände rungen auch für Kontaktsätze mit grösserer Kontaktzahl in der Drehrichtung verwendbar ist. In der Fig. 14 sind zwei konzentrische Kontaktreihen mit 10 bezw. 16 Kontakten dargestellt. LTm den Wähler für die kleinere oder grössere Kontaktzahl geeignet zu machen, ist es lediglich nötig, die Kontaktarme ent sprechend kurz oder lang und die Zahnteilung des Sohaltrades umgekehrt entsprechend gross oder klein zu machen.