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Verfahren zur Gewinnung von Präparaten aus der Mileh.
Bei der Darstellung von Präparaten aus der Milch tritt leicht ein 1 ! nlöslichwerden, eine Gerinnung des in der Milch in (wenigstens scheinbar) Lösung vorhandenen Milchkaseinkalziums ein. so dass das erhaltene Präparat meist nicht wieder vollkommen mit Wasser zu einer milchartigen Flüssigkeit gelöst werden kann. Die Ursache, dass z. B. durch Eindampfen von Magermilch nur schwierig ein Troekenpulver von befriedigender Löslichkeit zu erhalten ist, hat man in dem natürlichen Säuregrad der Milch gesucht. dessen Anwachsen beim Eindampfen das Kasein zur Ausfällung bringen soll. Zusätze alkalisch reagierender Stoffe zur Vermeidung des Unlöslichwerdens führen nicht zum Ziel. verschlechtern aber meist den Geschmack wesentlich.
Bisher hat man es aber ganz übersehen. dass die native Kaseinkalziumverbindung in der frisch gewonnenen Milch rasch einer Veränderung unterliegt, die für die leichtere Gerinnbarkeit durch geriimungs- fördernde Einflüsse eine wesentliche Rolle spielt, ohne dass eine Änderung, das heisst eine Zunahme des
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veränderlichen ursprünglichen Verbindung. Man hat zwar beobachtet, dass das Verhalten einer Milch zu 70% gem Alkohol ein gewisses Kriterium betreffend ihrer Frische abgibt. Wird die Milch durch das
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lauf der folgenden Stunden beim Kochen nicht gerinnt.
Man bedient sich allgemein dieser sogenannten Alkoholprobe. Über das Verhalten der Fällungen, die mit Alkohol aus einer solchen bei Alkoholprobe beständigen Milch abgeschieden werden. die also durch eine Gesamtkonzentration von 3 5"o Alkohol noch nicht ausgefällt wird, ist aber noch nichts näheres bekannt.
Es wurde nun gefunden, dass beim Vermischen von frischer Milch mit dem gleichen Raumteil absoluten Äthylalkohol, also bei 50 o Gesamtkonzentration, in einem Falle eine nahezu völlige Fällung' des gesamten Milchkaseinkalziums bewirkt wird, im anderen Falle aber noch gar keine Fällung eintritt.
Dazu ist dann eine Vermehrung des Fällungsmittels auf 1@2 selbst bis auf 1-5-1-8 Raumteile notig. Die Prüfung dieser Erscheinung ergab, dass, je frischer die Milch, desto grösser auch die erforderliche Mena : e
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Milch braucht bis zur beginnenden Fällung bis zur doppelten Menge, während eine nach der "Alkohol- probe"noch normale Milch schon durch ein Raumteil Methylalkohol völlig ausgefällt werden kann.
Aus dieser Tatsache geht hervor, dass in der normalen frischen gewonnenen Milch die Milchkasein- kalziumverbirdung in einer ursprünglichen, gegen gerinnungsbewirkende Einflüsse viel widerstands- fähigeren Form vorhanden ist, als in einer nach üblichen Begriffen noch frischen, aber doch schon ge- alterten Milch, die jedoch sonst keine zu Tage tretende Änderung, insbesondere des Säuregrades. erkennen lässt.
Von dieser Erkenntnis macht die vorliegende Erfindung Gebrauch, um bei der Darstellung verschiedener Präparate aus der Milch ein nachträgliches Unlöslichwerden des zunächst in löslicher Form vorhardenen Milchkaseinkalziums bzw. dessen Verbindungen zu vermeiden. Zu diesem
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Äthylalkohol bzw. 1-5 Raumteile reinen Methylalkohol noch nicht gefällt wird. Man kann dann durch Eindampfen-zweckmässig unter Einhaltung niedriger Temperaturen-Trockenpulver oder durch Ausfällen mit Alkohol die Milchkaseinkalziumverbindung für sich oder in Verbindung mit geeigneten Stoffen, die der Milch vor der Verarbeitung zugesetzt wurden, z. B. glyzerinphosphorsaures Eisen, in bisher nicht erreichter Löslichkeit gewinnen.
Man gelangt so nicht nur zu einem Trockenmilchpulver non sehr guter Löslichkeit, auch die Komplexverbindung des Milchkaseinkalziums mit glyzelinphosphor-
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nicht geronnener Form abgeschieden. Man hat bereits Milch nach Zusatz von glyzerinphosphorsaurem Natron mit Alkohol, Azeton, Äther oder anderen in gleicher Weise wirkenden Stoffen ausgefüllt in der Absicht, das an Kasein gebundene Glyzerophosphat abzuscheiden. Diese Fällungen sind, sobald sie mit Azeton bewirkt wurden, in allen Fällen mit Alkohol unter den oben dargelegten Umständen an sich un- löslich, da das Fällungsmittel gerinnend auf die Kaseinkalziumverbindung wirkt. insbesondere in einer
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gebunden enthält, ist übrigens irrig.
Es vermag sich wohl, wie andere alkalisch reagierende Salze, mit freiem Kasein zu verbinden, nicht aber mit der neutralen Kaseinkalziumverbindung der Milch. Dazu ist nur das zur Komplexbildung befähigte Eisenglyzerinphosphat befähigt. Das Natriumglyzerophosphat wird aus der Lösung in Milch durch die oben genannten Lösungsmittel zusammen mit dem Kaseinkalzium der Milch nur deshalb abgeschieden, weil es überhaupt in diesen Lösungsmitteln-wenig löslich ist. Fällt man die Milch mit Methylalkohol, welcher das glyzerinphosphorsaure Natron weit besser löst als Äthyl- alkohol oder Azeton, so bleibt das der Milch zugesetzte Salz zum grössten Teil in Lösung.
Um die komplexe Verbindung des glyzerinphosphorsauren Eisens mit dem Milchkaseinkalzium in löslicher Form abzuscheiden, fügt man in an sich bekannter Weise etwa 3 g glyzelinphosphorsaures Eisen zu l Magermilch der gekennzeichneten Beschaffenheit zu und versetzt mit 0-8-l'0 Raumteil Methylalkohol. Ist die Milch schon gealtert, so wird die Komplexverbindung schon durch 0-4-0-5 Raum- teile Methylalkohol abgeschieden, ist aber in Wasser unlöslich. Dampft man die Milch nach dem Zusatz des glyzerinphosphorsauren Eisens vorsichtig ein, so erhält man ein diese Komplexverbindung in gut löslicher Form enthaltendes Trockenmilchpulver.
Die Gewinnung eines solchen ist zwar schon in der Patentschrift Nr. 66592 beschrieben. Es hat sich aber gezeigt, dass hier die Löslichkeitverhältnisse meist weit ungünstiger sind. Es tritt dies zunächst nicht so auffallend in Erscheinung, weil die übrigen vorhandenen Milchbestandteile die Löslichkeitsverhältnisse zum Teil verschleiern bzw. günstiger erscheinen lassen. Bei längerem Aufbewahren tritt aber in steigendem Masse ein Unlöslichkeitwerden der komplexen Eisenverbindung ein. Dagegen ist ein nach dem vorliegenden Verfahren durch Eindampfen aus
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löslich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung von Präparaten aus der Milch, welche das Milchkaseinkalzium in nicht geronnenem Zustande enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass dazu eine Milchverwendet wird.
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