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Verfahren zur Herstellung von für Genusszwecke geeigneten Ersatzmitteln für Kochsalz.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von für Genusszwecke geeigneten Ersatzmitteln für Kochsalz. Die Erfindung bezweckt insbesondere organische für Genusszwecke geeignete Salze, z. B. solche der Ameisensäure, Milchsäure oder Mischungen derartiger Salze, geschmacklich zu verbessern, vorzugsweise derart, dass sie einen kochsalzartigen oder kochsalzähnlichen Geschmack unter Vermeidung störenden, z. B. laugigen Nebengeschmacks erhalten.
Es ist von der Erfindern bereits früher ein Verfahren zur Herstellung eines chlorfreien, als Kochsalzersatz dienenden Genussmittels vorgeschlagen worden, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass geniessbare Salze organischer Säuren, vorzugsweise ameisensaures Natrium, mit zur Geschmacksverbesserung ausreichenden Mengen von Aminosäure, insbesondere Glutaminsäure oder deren sauren Salzen, zusammengebracht werden. Bei diesem Verfahren müssen verhältnismässig grosse Mengen, z. B. bis zu 25% Zusatzstoffe, verwendet werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Wie durch eingehende Untersuchungen nunmehr gefunden wurde, kann man die oben genannten Salze auch mit andern geniessbaren Säuren oder sauren Salzen oder Mischungen derartiger Stoffe behandeln und dabei schon mit ganz geringen Zusatzmengen Produkte von ausgezeichnetem, kochsalzähnlichem Geschmack erhalten. Unter geringen Zusatzmengen sollen hier Zusatzstoffe in Mengen von z. B. einige Zehntelprozent verstanden werden.
Als Zusatzstoffe kommen Fruchtsäuren und andere geniessbare organische Säuren, wie z. B. Weinsäure, Zitronensäure, Adipinsäure usw., in Betracht. Ebenso können saure Salze, vorzugsweise Alkalisalze mehrbasischer Säuren als Zusatzstoffe verwendet werden. Auch anorganische Zusatzstoffe, wie z. B. saure Alkaliphosphate, können angewendet oder mitverwendet werden.
Im allgemeinen hat es sich als ausreichend erwiesen, den Ph-Wert der Salze, deren Geschmack verbessert werden soll, z. B. von ameisensaurem Natrium, so nach der sauren Seite hin zu verschieben, dass schwachsaure Produkte entstehen, z. B. solche, deren Ph-Werte zwischen 5'8 und 6'3 liegen.
Es wurde weiterhin gefunden, dass man durch vereinigte Anwendung mehrerer Zusatzstoffe besondere Effekte erzielen kann. Man ist hiedurch in der Lage, den Geschmack des Salzes sehr weitgehend in gewünschter Weise einzustellen. Als geeignete Kombinationen von Zusatzstoffen seien genannt Zitronensäure und Weinsäure, ferner Zitronensäure und Adipinsäure, ferner Zitronensäure und saures phosphorsaures Natrium.
Als besonders geeignete Kombinationen haben sich solche von Fruchtsäuren, wie Zitronensäure, Weinsäure, Adipinsäure mit Aminosäuren, vorzugsweise Glutaminsäure oder deren saure Salze, erwiesen.
In diesen Fällen, in welchen die Aminosäuren nicht für sich allein, sondern immer nur als Beimischung zu den andern oben genannten sauren Stoffen Verwendung finden, wird der Gehalt an Aminosäure, im Gegensatz zu dem eingangs erwähnten älteren Verfahren, ausserordentlich gering bemessen, z. B. derart, dass er nur einen Bruchteil der andern sauren Zusatzstoffe beträgt. An Stelle von Glutaminsäure u. dgl. kann man auch derartige Verbindungen enthaltende Produkte verwenden, wie sie als Würzstoffe (wie Maggi"u. dgl. ) in den Handel gebracht werden. Weiterhin kommen z. B. Kombinationen von Frucht- säuren, wie z. B. Zitronensäure mit sauren, phosphorsauren Salzen und Aminosäuren u. dgl. in Betracht.
Die Herstellung der Produkte kann in einfachster Weise derart erfolgen, dass man das zu verbessernde organische Salz, z. B. ameisensaure Natrium, in feuchtem Zustand, wie man es z. B. nach erfolgter Umkristallisation erhalten kann, mit geringen Mengen, z. B. 5-10% der sauren Zusatzstoffe innig vermengt. Man kann auch die zu vereinigenden Stoffe in Gegenwart grösserer Flüssigkeitsmengen,
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z. B. in wässeriger Lösung, aufeinander wirken lassen und gegebenenfalls die erhaltene Lösung als Kochsalzersatz verwenden. Weiterhin ist es auch möglich, die zur Geschmacksverbesserung dienenden sauren Zusatzstoffe bereits bei der Herstellung oder Veredelung des organischen Salzes zuzusetzen, z.
B. derart, dass handelsübliches ameisensaures Natrium zwecks Reinigung umkristallisiert wird, wobei der Kristallsationslauge die zur Einstellung auf die gewünschte Ph-Werte erforderlichen Zusatzstoffe, wie Zitronensäure, Weinsäure usw., zugefügt werden können.
In allen Fällen, in welchen die Herstellung des Kochsalzersatzes bzw. die Geschmacksverbesserung des organischen Salzes in Gegenwart von Feuchtigkeit vorgenommen wird, kann man durch übliche Methoden, wie Eindampfen, Trocknen usw., streufähige Produkte erhalten.
Es hat sich schliesslich auch noch gezeigt, dass man durch innige Vermischung von trockenem ameisensaurem Natron od. dgl. mit trockenen sauren Zusatzstoffen Produkte von ausgezeichneter Beschaffenheit erhalten kann. Man kann z. B. so vorgehen, dass man die Mischungen der Komponenten in feinpulverigen Zustand miteinander vermengt oder z. B. derart, dass man dieselben einem gemeinschaftliehen Mahlvorgang unterwirft. Das pulverige Gut kann nach üblichen Methoden granuliert und hiedurch auf gewünschte Korngrösse gebracht werden.
Beispiel 1 : 99'5 leg handelsübliches ameisensaures Natrium werden in Gegenwart von Feuchtigkeit mit O'l kg Zitronensäure und 0'4 leg Weinsäure innig vermischt und das Produkt in üblicher Weise feucht granuliert. Man erhält ein gut streufähiges Erzeugnis von kochsalzartigem Geschmack, das frei ist von störendem Nebengeschmack. Der Ph-Wert des Produktes beträgt 6'01.
Beispiel 2 : 99'5 kg ameisensaures Natrium, 0'4 kg Adipinsäure, 0'08 kg Zitronensäure und 0'02 kg Glutaminsäure werden im Sinne des Beispiels 1 in innige Mischung übergeführt und weiterbehandelt.
Beispiel 3 : 99'4 kg ameisensaures Natrium, 0'05 kg Natriumbiphosphat und O'l Weinsäure werden im Sinne des Beispiels 1 verarbeitet.
Beispiel 4 : 99'5 kg ameisensaures Natrium, 0'3 kg primäres Natriumzitrat und 0'2 kg Adipin- säure werden nach Beispiel 1 verarbeitet.
Die Ph-Werte der nach vorstehenden Beispielen hergestellten Produkte liegen zwischen 5'7-6'2.
Man kann die geniessbaren organischen Salze bzw. das in erster Linie anzuwendende ameisensaure Natrium auch zum Teil ersetzen durch andere geniessbare Salze, wie z. B. Alkalibromide und Alkalijodide, deren Zusatz zu Genusssalzen an sich bekannt ist.
Beispiel 5 : 80 kg ameisensaures Natrium, 19'7 kg Natriumbromid, 01 kg Weinsäure, my Adipinsäure werden im Sinne des Beispiels 1 verarbeitet. Der Ph-Wert des Produktes liegt innerhalb 5-7-6-2.
EMI2.1
Natriumjodid werden im Sinne des Beispiels 1 verarbeitet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von für Genuss-zwecke geeigneten Ersatzmitteln für Kochsalz, dadurch gekennzeichnet, dass geniessbare organische Salze, z. B. ameisensaures Natrium, oder Gemische solcher mit geringen Mengen, z. B. 0-5% und weniger geniessbarer saurer Zusatzstoffe, wie Zitronensäure, Weinsäure, Adipinsäure, oder saurer Salze, wie saures Natriumtartrat, saures Natriumphosphat u. dgl., vorteilhaft mit mehreren derartiger Zusatzstoffe behandelt werden, vorzugsweise derart, dass das erhaltene Produkt Ph-Werte zwischen 5'8 und 6'3 aufweist, wobei als saure Zusatzstoffe auch Aminosäuren oder saure Salze dieser Säuren, jedoch nicht für sich allein, sondern immer in ganz geringer Menge und nur als Beimischung zu den andern genannten sauren Zusatzstoffen Verwendung finden können.