<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung haltbarer Limonadenpulver.
Die bekannten handelsüblichen sogenannten Fruchtsalze bestehen aus organischen Genusssäuren oder deren Salzen, denen häufig diätetisch oder tonisch wirkende Mineralsalze sowie Natriumbicarbonat zwecks Kohlensäureentwicklung zugesetzt sind.
Man hat bereits versucht, Limonadenpulver und sogenannte Fruehtsaftpulver durch Mischen von reinen natürlichen Fruchtsäuren mit natürlichen Aromastoffen, z. B. von normaler kristallwasser-
EMI1.1
jedoch auf die Dauer als nicht haltbar. Sie wurden vielmehr binnen kurzem hart und verloren teils ihr Aroma, teils nahm dieses trotz guter Verpackung einen muffigen, ranzigen oder schimmeligen Geruch an. Diesem Übel konnte, selbst bei Verwendung sehr reiner natürlicher Aromastoffe, wie z. B. des Citronenöls DAB 6, nicht abgeholfen werden.
Die Möglichkeit, aromatisierte Limonadenpulver, welche die oben geschilderten Nachteile nicht aufweisen, herzustellen, erschien jedoch wünschenswert, weil solche Gemenge gewissermassen die Vorteile sowohl der sogenannten Fruchtsalze wie der Fruchtsaftkonzentrate vereinigen, indem sie einerseits mit den Fruchtsalzen die leichte Dosierbarkeit, ferner die Ausgiebigkeit und Billigkeit sowie die Möglichkeit des Zusatzes spezifisch wirkender Mineralsalze gemeinsam haben und anderseits hinsichtlich des natürlichen Fruchtaroma sowie des aus den natürlichen Aromastoffen stammenden Vitamingehalts den Fruchtsaftkonzentraten nahekommen. Die Möglichkeit, solche Produkte in marktfähiger, haltbarer und aromafester Form herzustellen, bedeutet daher zweifellos einen erheblichen Fortschritt.
Als Ursache der oben erwähnten Übelstände wurde nun gefunden, dass schon Spuren von Feuchtigkeit, selbst bei sonst gut verpackten Pulvern, bei dem praktisch unvermeidlichen Temperaturund Luftfeuchtigkeitswechsel aufgenommen werden und wieder verdunsten, wodurch nicht nur ein Zusammenbacken verursacht, sondern auch das Aroma zerstört wird. Diese Beobachtung liess sich auch bei Verwendung einer nicht kristallwasserhaltigen Säure, z. B. der Weinsäure, feststellen. Bei Verwendung von kristallwasserhaltiger Citronensäure ging diese Wirkung sogar so weit, dass die Produkte unbrauchbar wurden. Zur Herstellung eines wirklich brauchbaren und haltbaren aromatisierenden Limonaden-bzw. Fruchtsaftpulvers musste daher ein Weg gefunden werden, die erwähnten Nachteile zu vermeiden.
Als geeignete Mittel zum Tiockenhalten von Speisesalz sind bereits Zusätze von ganz oder teilweise entwässerten Phosphaten vorgeschlagen worden. Das Verlangen der Verbraucher nach sogenannten rein natürlichen"Fruchtsäurepulvern gestattet jedoch die Verwendung von Phosphaten nicht, ganz abgesehen davon, dass die Phosphate die Aeidität der jeweils verwendeten Genusssäuren in der Lösung abpuffern, was zu einem Mehrverbrauch an Genusssäure führen würde.
Bei Durchführung zahlreicher vergleichender Haltbarkeitsversuche zeigte sich nun eine auffallend deutliche Überlegenheit der wasserfreien Citronensäure gegenüber andern Zusätzen. Im Schrifttum wird die wasserfreie Citronensäure als unhygroskopisch bezeichnet. Diese Angabe ist jedoch nicht richtig. Die wasserfreie Citronensäure ist vielmehr in gewissem Sinne hygroskopisch, sie bindet jedoch zunächst die aufgenommene Feuchtigkeit in Form von Kristallwasser und geht dabei in die kristallwasserhaltige Citronensäure über. Die Feststellung dieser bisher unbekannten Tatsache bildet nun die Grundlage für den Gegenstand des Patentes.
Das Bestreben der Technik, die Feuchtigkeitsaufnahme von Fruchtsaftpulvern möglichst auszuschalten, ging bisher dahin, derartige Produkte in solchen Packungen in den Verkehr zu bringen, welche nur einen Zutritt geringer Feuchtigkeitsmengen zu dem Gemisch zulassen. Dies Bestreben hatte bisher keinen vollen Erfolg, da selbst sehr geringe Feuchtig-
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
entstehende kristallwasserhaltige Form in Zeiten sehr niedriger Luftfeuchtigkeit befähigt ist, von ihrem Kristallwasser wieder abzugeben. Jedenfalls ist der erzielbare Hygroskopizitätseffekt ausreichend, die Feuchtigkeitssehwankungen der beispielsweise in Cellulosefolien verpackten Limonaden-bzw. Fruehtsaftpulver mit Sicherheit aufzufangen und dadurch letztere lagerfest zu machen.
Dass wasser- freie Citronensäure als ein solcher Feuchtigkeitspuffer überhaupt in Frage kommen konnte, war zunächst nicht zu erwarten. Erst auf Grund eingehender Versuchsreihen wurde überraschenderweise die Eignung der wasserfreien Citronensäure für den angestrebten Zweck ermittelt. Es gelingt weiterhin auch, der bei gleichzeitiger Anwesenheit von Zucker oder Bicarbonat erhöhten Gefahr des Zusammenbackens zu begegnen.
Versuche, Fruehtsaftpulver durch Trocknen von natürlichem, mit entsprechender Menge Zucker versetztem Fruchtsaft herzustellen, sind wegen mangelnder Haltbarkeit der Produkte gegenüber Luft- feuchtigkeit fehlgeschlagen. Erst durch Zugabe bestimmter Mengen Pektin zu der einer Sprühtrocknung zu unterwerfenden Lösung soll es gelungen sein, verhältnismässig unhygroskopisches Pulver zu erhalten.
EMI2.2
od. dgl. in den Verkehr gebracht.
Beispiel 2 : Ein Limonadenpulver, bestehend aus 50 Teilen wasserhaltiger Citronensäure und 50 Teilen wasserfreier Citronensäure, wird mit Aroma, Falbstoff und Zucker auf den gewünschten Geschmack eingestellt und in kleinen Blechdosen verpackt.
Es war zwar auch schon bekannt, Würzestoffe in der Weise herzustellen, dass man Citronensäure und Kochsalz unter fortwährendem Rühren längere Zeit bei normalem Druck oder im Vakuum bis zum Schmelzpunkt der Citronensäure erhitzt, wobei sieh das hygroskopisehe Salz mit einem filmartigen Überzug überzieht. Bei dieser Arbeitsweise entsteht jedoch nicht in jedem Falle, also nicht zwangsläufig, wasserfreie Citronensäure, woraus folgt, dass die Aufgabe, nämlich die Herstellung nichthygroskopischer Substanzen, nach dem bekannten Verfahren auch mit normaler Citronensäure gelöst werden kann.
Im Gegensatz dazu ist das wesentliche Merkmal der patentgemässen Arbeitsweise die Verwendung wasserfreier Citronensäure und ein weiterer entscheidender Unterschied besteht darin, dass der wasserfreien Citronensäure gemäss vorliegendem Verfahren eine ganz andere Funktion zukommt, nämlich die Aufgabe, als Feuchtigkeitspuffer zu wirken, nämlich das aus der Luft hinzutretende Wasser zu binden und damit von den mitverwendeten Komponenten, die für sich allein das Wasser aufnehmen und sieh dabei verflüssigen würden, fernzuhalten.
EMI2.3
sehiedene Vorzüge ausgezeichnet, die darin bestehen, dass man ohne umständliches und langwieriges Erhitzen die verschiedenen Verfahrensprodukte lediglich mechanisch miteinander miseht, und dass weiterhin diese Arbeitsweise auch für eine allgemeinere Anwendung in Betracht kommt.
Während nämlich durch das notwendige gemeinsame Erhitzen der Komponenten bis zum Schmelzpunkt der Citronensäure nur solche Mischungen gewählt werden können, deren Komponenten auch in der Hitze völlig indifferent gegeneinander sind, kann man nach der patentgemässen Arbeitsweise z. B. auch Natriumbicarbonat und Säure bzw. hitzeempfindliche Aromastoffe mitverwenden.