AT88629B - Verfahren zur Herstellung von Oxycholesterin. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Oxycholesterin.

Info

Publication number
AT88629B
AT88629B AT88629DA AT88629B AT 88629 B AT88629 B AT 88629B AT 88629D A AT88629D A AT 88629DA AT 88629 B AT88629 B AT 88629B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
oxycholesterol
solvents
cholesterol
reaction
production
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Isaac Dr Lifschuetz
Original Assignee
Isaac Dr Lifschuetz
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Isaac Dr Lifschuetz filed Critical Isaac Dr Lifschuetz
Application granted granted Critical
Publication of AT88629B publication Critical patent/AT88629B/de

Links

Landscapes

  • Steroid Compounds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Oxycholesterin. 



    Unter den zahlreichen, bekannten, neu : raten und beständigen Oxydationsprodukten des Cholesterins befindet sich ausser dem Oxycholesterin kein einziges, das dessen prägnante, optische und chemische Merkmale und Reaktionen zeigt. Sie sind alle mit energisch wirkenden Oxydationsmitteln hergestellt, wie mit Salpetersäure, Chromsäure, Permanganaten o. dgl., deren Wirkungen in der Regel über das Oxycholesterin hinausgehen. 



  Auch das mit milder wirkenden Mitteln hergestellte Ozonid des Cholesterins hat mit dem Oxycholesterin nichts gemein. Vielmehr ist das Ozonid im Gegensatz zu dem beständigen, neutralen Oxycholesterin äusserst unbeständig, zersetzlich und muss daher mit grosser Vorsicht hergestellt und isoliert werden. 



  Eine der charakteristischen Reaktionen des Oxycholesterins, wodurch sich auch seine Entstehung leicht zu erkennen gibt, ist folgende. Kocht man wenige Mg in 2 bis 3 CM*   
 EMI1.1 
 solches auch isolieren lässt (Berichte der deutsch. chem. Ges., Bd. 41, S. 252 ff.). Führt man dagegen diese Reaktion unter genau denselben Arbeitsbedingungen in anderen Lösungsmitteln aus, z. B. in Chloroform oder Benzollösungen des Cholesterins, so bleiben die Lösungen auf Zusatz der Schwefelsäure völlig farblos. Das Oxydationsmittel hat also hier n : cht eingewirkt und es lässt sich aus diesen Gemischen das unveränderte Cholesterin durch eine geeignete Trennung vom Peroxyd tatsächlich wiedergewinnen. 



   Nach einer längeren Versuchsreihe über die Wirkung von Oxydationsmitteln auf Cholesterin unter den verschiedenartigsten Bedingungen stellte sich heraus, dass sich die Ausbeute an Oxycholesterin ganz bedeutend steigern lässt, wenn man andere Lösungsmittel als Eisessig anwendet und längere Zeit kocht. 



   Beim Nachforschen nach der Ursache des so verschiedenen Reaktionsverlaufes ergab sich, dass die Indifferenz der Lösungsmittel eine mehr oder minder untergeordnete Rolle spielt. Ein wesentlich wichtigeres Moment bildet der Siedepunkt der Lösungsmittels bzw. des Reaktionsgemisches, also die Temperatur, bei der die Reaktion vor sich geht. Technisch wie chemisch haben sich für eine rationelle Herstellung des Oxycholesterins neutrale, unter   1000   siedende Lösungsmittel bewährt, am besten aber die Chlorkohlenstoffe und deren Derivate. 



  Es zeigte sich dabei, dass die Reaktionsdauer umgekehrt proportional ist der Höhe der Siedepunkte der Lösungsmittel. 



   Zu bemerken ist, dass in beiden Fällen, beim bekannten Eisessigverfahren wie nach dem neuen Verfahren in anderen Lösungsmitteln, das Cholesterin bis auf geringe Mengen völlig oxydiert wird. Der Unterschied liegt lediglich in dem Verlauf der Reaktion, deren Richtung nicht vorauszusehen war. Erst die eingehenden, vergleichenden Versuche haben folgendes ergeben. Während nach dem Eisessigverfahren Nebenprodukte in überwiegender Menge entstehen, die nicht Oxycholesterin sind und die Isolierung und Reinigung des eigentlichen Oxycholesterins ausserordentlich erschweren und dessen Ausbeute noch ver- 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 ringern, besteht beim Arbeiten mit neutralen Lösungsmitteln die weitaus überwiegende Menge des Oxydationsproduktes aus Oxycholesterin. 



   Ein paar Beispiele mit Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff als Lösungsmittel, deren Siedepunkte um etwa   200   auseinanderliegen, sind folgende :   Beispiel i :   2 Gewichtsteile werden in 100 Raumteilen Chloroform gelöst, mit 2 Gewichtsteilen eines Superoxyds, z. B. Benzylsuperoxyd, versetzt und am Rückflusskühler gekocht. Während des   Kochens werden häufig Proben   gezogen, die spektromatisch quantitativ auf Oxycholesterin geprüft werden. Nach etwa acht bis zehn Stunden pflegt der Oxycholesteringehalt go bis   95%   vom angewendeten Cholesterin zu betragen.

   Ist dieser Punkt erreicht, so wird das Chloroform abdestilliert und der Rückstand von den anderen Reaktionsprodukten sowie vom Oxydationsmittel durch Behandlung mit alkoholischem Kali und Ausziehen des Neutralproduktes mit Methylalkohol in bekannter Weise isoliert und gereinigt. 



   Beispiel 2 : Wendet man anstatt Chloroform Tetrachlorkohlenstoff an, so hat die Reaktion anstatt in acht bis zehn Stunden in zwei bis drei Stunden das gewünschte obige Resultat gezeitigt. 



   Man   erhält   nach diesem Verfahren 75 bis   So/o   reines Oxycholesterin vom angewandten Cholesterin, während 15 bis   zain   den Reinigungsflüssigkeiten verbleiben, die gleichfalls lohnend abgeschieden werden können. Im Gegensatz hierzu pflegt das Eisessigverfahren höchstens 20 bis   25%   an reinem Oxycholesterin zu liefern. Der Siedepunkt des Reaktionsgemisches lässt sich ausserdem durch den Festsubstanzgehalt erhöhen oder herabsetzen und so die Reaktionsdauer je nach Bedarf ausdehnen oder beschleunigen. 



   Einen wei eren Vorteil bietet das neue Verfahren dadurch, dass man die Lösungsmittel bequem durch Destillation wiedergewinnen kann, was beim Eisessigverfahren in lohnender Weise nicht möglich ist. abgesehen von der erheblichen technischen Schwierigkeit bei der fabriksmässigen Durchführung dieses Verfahrens in grösserem Massstab. 



   Als Lösungsmittel kommen naturgemäss nicht nur chemisch einheitliche Flüssigkeiten in Betracht. Vielmehr können auch Gemische verschieden hoch siedender Mittel Verwendung finden, nur sind sie so zu wählen, dass sie im Gemisch unter   1000   sieden. Zusätze von Säuren wirken auf die Reaktion begünstigend. 



   Als Oxydationsmittel sind zweckmässig die mild wirkenden, wie Peroxyde, Eisenoxydverbindungen o. dgl. zu verwenden. Auch Blutmehl kann als mildes Oxydationsmittel in diesem Sinne betrachtet werden (vgl. Zeitschrift f. physio. Chem., Bd. 93, Seite 209ff.). 



   Das Oxycholesterin soll für medizinische und kosmetische Zwecke Verwendung finden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Oxycholesterin durch Erhitzen von Cholesterin mit gelinde wirkenden Oxydationsmitteln in Gegenwart von Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass man das Verfahren bei hinreichender Kochdauer in, unter 1000 siedenden, neutralen Lösungsmitteln, am besten den Chlorkohlenstoffen und deren Derivaten oder Gemischen dieser Lösungsmittel, mit oder ohne Zusatz von Säuren ausführt.
AT88629D 1915-10-23 1916-12-27 Verfahren zur Herstellung von Oxycholesterin. AT88629B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE93271X 1915-10-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT88629B true AT88629B (de) 1922-05-26

Family

ID=5644571

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT88629D AT88629B (de) 1915-10-23 1916-12-27 Verfahren zur Herstellung von Oxycholesterin.

Country Status (2)

Country Link
AT (1) AT88629B (de)
CH (1) CH93271A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
CH93271A (de) 1922-03-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT88629B (de) Verfahren zur Herstellung von Oxycholesterin.
EP0008105B1 (de) Verwendung von Citronensäureestern in kosmetischen Zubereitungen
DE318223C (de)
DE574838C (de) Verfahren zur Darstellung von cyclischen Glykolen und ihren Derivaten bzw. von Ketonen
DE2847975A1 (de) Verfahren zur bindung von freiem formaldehyd in pharmazeutischen und kosmetischen zubereitungen
DE580515C (de) Verfahren zur Herstellung von Triarylstibinjodiden und deren Loesungen
DE1956832A1 (de) Verfahren zur Stabilisierung von Lactonen
DE2855860C2 (de) Verfahren zur Reinigung Wasser enthaltender organischer Peroxide
DE892894C (de) Verfahren zur Gewinnung von Essigsaeure und Methanol aus methylacetathaltigen Gemischen
DE406225C (de) Verfahren zur Darstellung eines Riechstoffs und Loesungsmittels
DE511884C (de) Verfahren zur Darstellung monocyclischer Lactone
DE448347C (de) Verfahren zum Schutze gegen den Sauerstoff der Luft empfindlicher Stoffe vor Oxydation
DE194810C (de)
DE69526920T2 (de) Verfahren zur Extraktion von Antioxidantien aus Pflanzenmaterial
DE1804711A1 (de) Riechstoffkompositionen
DE825401C (de) Verfahren zur Oxydation paraffinischer Kohlenwasserstoffe mit nitrosen Gasen in Gegenwart nitrosehaltiger Schwefelsaeure
DE2026626C3 (de) 1 Isopropenyl 2 benzoylacetylen und Verfahren zu seiner Herstellung
AT124299B (de) Verfahren zur Herstellung türkischrotölähnlicher Produkte.
DE694699C (de)
DE892047C (de) Verfahren zur Gewinnung von antibiotischen, insbesondere tuberculociden Stoffen
DE557516C (de) Verfahren zur Herstellung von sauerstoffaktivem Aceton
DE495717C (de) Verfahren zur Herstellung von C-Alkylderivaten im Kern halogensubstituierter Kresole
DE553822C (de) Verfahren zur Geruchsverbesserung von Loesungsmitteln
AT139589B (de) Verfahren zur Herstellung eines als Salbengrundlage, sowie als Überfettungsmittel für Seifen geeigneten Mittels für die Hauptflege.
DE2027536C (de)