DE318223C - - Google Patents

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DE318223C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J9/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

Unter den zahlreichen bekannten neutralen und beständigen Oxydationsprodukten des Cholesterins befindet sich außer dem Oxycholesterin^kein einziges, das dessen prägnante 5 optische und chemische Merkmale und Reaktionen zeigt. Sie sind alle mit energisch wirkenden "Oxydationsmitteln hergestellt, ~[ wie mit Salpetersäure, Chromsäure, Permanganaten u. dgl., deren Wirkungen in der Regel über
ίο- das Oxycholesterin^hinausgehen.
Auch das mit milder wirkenden Mitteln hergestellte Ozonid des Cholesterins hat mit dem Oxycholesterin nichts gemein. Vielmehr ist das Ozonid im Gegensatz zu dem beständigen neutralen Oxycholesterin"^äußerst unbeständig, zersetzlich und muß daher mit großer Vorsicht hergestellt undjsoliert werden. Eine der charakteristischen Reaktionen des Oxycholesterins, wodurch sich auch seine Entstehung leicht zu erkennen gibt, ist folgende.
Kocht man wenige Milligramm in 2 bis 3 ecm
Eisessig gelösten Cholesterins unter Zusatz einer etwa gleichen Menge eines Peroxyds nur i- bis 2mal auf und^kühlt das Gemisch schnell ab, so erhält man auf Zusatz von 5 bis 8 Tropfen Schwefelsäure die bekannte intensive Farben- undj[Spektralreaktion des Oxycholesterins. Es bilden sich also dabei bedeutende Mengen Oxycholesterin, das sich als solches auch isolieren läßt (Berichte der Deutsch. Chem. Ges., Bd. 41, S. 252 ff.). Führt man dagegen diese Reaktion unter genau denselben Arbeitsbedingungen in anderen Lösungsmitteln aus, z. B. in Cloroform- oder Benzollösungen des Cholesterins, so bleiben die Lösungen auf Zusatz der Schwefelsäure völlig farblos. Das Oxydationsmittel hat also hier nicht eingewirkt, und es läßt sich aus diesem Gemisch das unveränderte Cholesterin durch eine geeignete Trennung vom Peroxyd tatsächlich wiedergewinnen.
Nach einer längeren Versuchsreihe über die Wirkung von Oxydationsmitteln auf Cholestenn unter den verschiedenartigsten Bedingungen stellte sich heraus, daß sich die Ausbeute an Oxycholesterin ganz bedeutend steigern läßt, wenn man andere Lösungsmittel anwendete.
Beim Nachforschen nach der Ursache des so verschiedenen Reaktionsverlaufes ergab sich, daß die Indifferenz der Lösungsmittel eine mehr oder minder untergeordnete Rolle spielt. Ein wesentlich wichtigeres Moment bildet der Siedepunkt des Lösungsmittels bzw. des Reaktionsgemisches, also die Temperatur, bei der die Reaktion vor sich geht. Technisch wie chemisch haben sich für eine rationelle Herstellung des Oxycholesterins neutrale, unter 1000C siedende, auch mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel bewährt, am besten aber die Chlorkohlenstoffe und deren Derivate. Es zeigte sich dabei, daß die Reaktionsdauer umgekehrt proportional ist der Höhe der Siedepunkte der Lösungsmittel.
Zu bemerken ist, daß in beiden Fällen, beim bekannten Eisessigverfahren wie nach dem neuen Verfahren in anderen Lösungsmitteln, das Cholesterin bis auf geringe Mengen völlig oxydiert wird. Der Unterschied liegt lediglich in dem Verlauf der Reaktion, deren Richtung nicht vorauszusehen war. Erst die eingehenden vergleichenden Versuche haben folgendes ergeben: Während nach dem Eis-
essig verfahren Nebenprodukte in überwiegender Menge entstehen, die nicht Oxycholesterin sind und die Isolierung und Reinigung des eigentlichen V Oxycholesferins außerordentlich erschweren und dessen ^Ausbeute noch verringern, besteht beim Arbeiten mit neutralen Lösungsmitteln die ' weitaus überwiegende Menge des Oxydationsproduktes aus Oxycholesterin.
ίο Ein Paar Beispiele mit Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff als Lösungsmittel, deren Siedepunkte etwa 200C auseinanderliegen, sind folgende:
1. 2 Gewichtsteile Cholesterin werden in 100 Raumteilen Chloroform gelöst, mit 2 Gewichtsteilen eines Superoxyds (z. B. Benzoylsuperoxyd) versetzt und am Rückflußkühler gekocht. Während der Kochung werden häufig Proben gezogen, die spektrometrisch quantitativ auf Oxycholesterin geprüft werden. Nach etwa 8 bis 10 Stunden pflegt der Oxycholesteringehalt 90 bis 95 Prozent vom angewendeten Cholesterin zu betragen. Ist dieser Punkt erreicht, so wird das Chloroform abdestilliert und der Rückstand von den anderen Reaktionsprodukten sowie vom Oxydationsmittel durch Behandlung mit alkoholischem Kali und Ausziehen des Neutralproduktes mit Methylalkohol in bekannter Weise isoliert und gereinigt.
2. Wendet man anstatt Chloroform Tetrachlorkohlenstoff an, so hat die Reaktion anstatt in 8 bis 10 Stunden in 2 bis 3 Stunden das gewünschte obige Resultat gezeitigt.
Man erhält nach diesem Verfahren 75 bis 80 Prozent reinen Oxycholesterins vom angewandten Cholesterin, während 15 bis 20 Prozent in den Reinigungsflüssigkeiten verbleiben, die gleichfalls lohnend abgeschieden werden können.
Im Gegensatz hierzu pflegt das Eisessigverfahren höchstens 20 bis 25 Prozent an reinem Oxycholesterin zu liefern. Der Siedepunkt des Reaktionsgemisches läßt sich außerdem durch den Festsubstanzgehalt erhöhen oder herabsetzen und so die Reaktionsdauer je nach Bedarf ausdehnen oder beschleunigen.
Einen weiteren Vorteil bietet das neue Verfahren dadurch, daß man die Lösungsmittel bequem durch Destillation wiedergewinnen kann, was beim Eisessigverfahren in lohnender Weise nicht möglich ist, abgesehen von der erheblichen technischen Schwierigkeit bei der fabrikmäßigen Durchführung dieses Verfahrens in größerem Maßstabe.
Als Lösungsmittel kommen naturgemäß nicht nur chemisch einheitliche Flüssigkeiten in Betracht. Vielmehr können auch Gemische verschieden hoch siedender Mittel Verwendung finden, nur sind sie so zu wählen, daß sie im Gemisch unter 100° C sieden. Zusätze von Säuren wirken auf die Reaktion begünstigend.
Als Oxydationsmittel sind zweckmäßig die mild wirkenden, wie Peroxyde, Eisenoxydverbindungen u. dgl., zu verwenden. Auch Blutmehl kann als mildes Oxydationsmittel in diesem Sinne betrachtet werden (vgl. Zeitschr. f. physiol. Chem., Bd. 93, S. 209 ff.).
Das Oxycholesterin soll für medizinische und kosmetische Zwecke Verwendung finden.

Claims (1)

  1. 70 Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Oxycholesterin aus Cholesterin durch Einwirkung von zweckmäßig gelinde wirkenden Oxydationsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Operation durch Erhitzen in unter ioo° siedenden Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen mit oder ohne Zusatz von Säuren ausführt.
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