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Oesterreichische PATENTSCHRIFT Nr. 8382.
CLASSE 86: WEBEREI.
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Die bisher zur Herstellung der Gummizüge für Schuhe, Corsets. Bandagen und ähnliche Zwecke verwendeten elastischen Gewebe besitzen auch in ausgespanntem Zustande nur geringe Porosität, oder sie ermangeln dieser überhaupt. Sie hindern infolge dessen zum Beispiel bei Schweissbildung, die Verdunstung und das Entweichen der Feuchtigkeit und geben somit anlass zu Schwellungen durch Blutstauungen u. s. w.
Die vorliegende Erfindung hat nun ein neues elastisches Gewebe für die genannten
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Ausdehnbarkeiterzieltwird.
Zum Unterschiede von den bisherigen ist das neue Gewebe ganz oder theilweise in
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Faden aus Baumwolle, Wolle, Seide oder dergl. oder umgekehrt, dass der Grundfaden von einem unelastischen, der Schlingfaden von einem elastischen Faden gebildet wird oder
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einzelnen Schussfädenbündeln bilden s'ich daher Gewebelücken (Poren).
Auf der bcigegebenen Zeichnung ist dieses neue elastische Gewebe beispielsweise in vier verschiedenen Ausführungen, je in einer Planansicht, veranschaulicht.
Die in Fig. 1 if ausgedehntem Zustande veranschaulichte Ausführung begeht aus einem Gewebe, das mit einfacher Kette und mit einer Schusspulc hergestellt ist.
An den Rändern des Gewebes sowie auch n. demselben in geeigneten Abständen voneinander finden sich festgewebte Längsstreifen a, die aus einer grösseren Zahl gewöhnlicher Kettenfäden und einigen darin eingelegten Gurnmifäden bestehen und in üblicher Bindung durch den Schuss eingebunden sind.
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Zwischen diesen festen Längsstreifen a ist das Gewebe in Dreherbindung hergestellt.
'Es liegt nämlich zu beiden Seiten der Längsstreifen a und in der Mitte zwischen je zwei derselben je ein elastischer Kettenfaden & , & , bezw. c, welcher als Grundfaden dient und mit welchem je ein gewöhnlicher Faden d, d, bezw. e, als Schlingfaden zusammenarbeitet.
Die Verschlingung der Dreherfäden wird in bekannter Weise dadurch bewirkt, dass der Schlingfaden unter dem Grundfaden hindurch abwechselnd auf dessen rechte oder linke Seite geführt wird, u. zw. findet dieser Lagenwechsel der Fäden im Beispiele nach jedem
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durchgeführt sind.
Endlich sind die Schlingen der Fäden b, J gegen die der Fäden c e, derart versetzt angeordnet, dass, wenn die Schlingen der erstgenannten Fäden die Schusspaare 12, 3 4,
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gleichem Abstande voneinander eingelegten Schussfäden beim Abnehmen der Ware und bei dem dabei stattfindenden Einschrumpfen auch in den in Dreherbindung hergestellten Streifen nahe aneinander und verlaufen gerade.
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Zeichnung veranschaulicht, so werden dadurch die durch die Drcherschlingen auf bestimmten Stellen der elastischen Grundfäden festgehaltenen Schüsse auseinandergezerrt und erhalten einen zickzackförmigen Verlauf, was die Porenbildung zur Folge hat.
Die durch die Fig. 2 veranschaulichte Ausführung unterscheidet sich von der be-
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In Fig. 3 ist als drittes Ausführungsbeispiel ein Bandgewebe veranschaulicht, das mit zwei Schusspulen hergestellt ist, welche abwechselnd je zweimal durchs Fach getrieben werden, also beide abwechselnd je einen Hin-und Hergang in der Lade ausführen.
Die Verschlingung der drei zwischen den festen Gewebestreifen in gleicher Weise. wie bei den vorhcrheschriebenen Ausführungen angeordneten Dreherfädenpaare b d, c e und b cl ist hier eine völlig gleichmässige.
Die Grundfäden b, c, b stehen während des Webens in der Mitte des Fachs, so dass
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unteren Spulo eingelegten Fäden aber unter den drei elastischen Grundfä'ien b, r, b hin- durchgeführt werden.
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Die von der unteren pute eingelegten Schussfadenpaarc 1 2, 3 4 u. s. w. sind dadurch eingebunden, dass sie zwischen je zweien der Dreherschhngen zwischen Grundund Schlingfaden hindurchgeführt sind. Diese Bindungsweise gestattet diesen Schussfäden
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Bei dieser Ausführung sind die Schussfädenbündel I II, III IV, V VI u. s. w. durch die Schlinge fest zusammen und auf einer bestimmten Stelle der Grundfäden b, c, b gehalten, so dass sie bei der Ausdehnung der letzteren von einander entfernt werden und dadurch die Porenbildung erzielt wird.
Die mit arabischen Ziffern bezeichneten Schussfäden verdecken die Gummifäden auf der Rückseite und verschliessen auch theilweise die Poren, um dadurch ein Durchscheinen zum Beispiel eines unter dem Gewebe liegenden Kleidungsstückes zu hindern, ohne aber den gewollten Zweck auszuschliessen.
In Fig. 4 ist endlich a ! s viertes Beispiel ein Gewebe dargestellt, das ebenfalls mit zwei Schusspulen gewebt wird, welches sich aber von den bisher beschriebenen Ausführungen dadurch ganz wesentlich unterscheidet, dass in den zwischen den festen Längsstreifen (1 liegenden, in Dreherbindung ausgeführten Theilen d, bezw. e, immer zwei Grund-
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Fäden, wie bisher, die mit f bezw. g genannten, aber von einem gewöhnlichen Faden gebildet.
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Die von. den beiden Schussulen eingelegten Schussfäden wechseln im fertigen Gewebe miteinander ab, wobei die durch arabische Ziffern gekennzeichneten schüsse der oberen Spule Über, die mit römischen, Ziffern tenannten SchQsse der unteren Spule aber unter den elastischen Grundfäden hindurchgehen, wäbrend sämmtliche Schüsse über den unelastischen Grundfäden f, 9 hinweg und unter den Sehlingfäden d, e hindurchgeführt sind.
Der Lagewechsel der Schlingfäden, wobei diese unter beiden Grundfäden hindurchgeführt werden, findet nach jedem vierten Schusse statt, so dass in jeder Dreherschlinge vier Schasse zusammengehalton sind.
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je in einer Schlinge eingebunden sind, auf den Grundfäden c die Schussfäden 2 11, 3 777.
4, etc. in einer Schlinge liegen.
Es wird hier infolge dessen ein ähnlicher Effect erzielt, wie bei der ersten Ausführung. Beim Ausdehnen des Gewebes erhalten die Schussfäden einen zickzackförmigen Verlauf, und es wird dadurch der gewollte Effect, die Porenbildung, erzielt. die mit f, g bezeichneten Grundfäden haben nur den Zweck, die elastischen Fäden, c auf der Rückseite des Gewebes zu verdecken.
Selbstverständlich lässt der Erfindungsgegenstand noch viele andere Ausführungen zu.
So kann zum Beispiel den in Dreherbindung hergestellten Theilen des Gewebes eine grössere Breite gegeben werden, und es könnten in denselben mehr Dreherfädenpaare, wie in den dargestellten Ausführungen angeordnet sein u. s. w.
In allen Fällen besteht das Charakteristische darin, dass das Gewebe ganz oder theilweise in Dreherbindung hergestellt ist, wobei einer oder auch beide der den Dreher bildenden
Fäden elastisch sind, und dass durch die Dreherschlingen Gruppen von Schussfäden zu- sammengehalten werden, so dass diese dadurch auf einer bestimmten Stelle des Grund- fadens fixiert werden und bei dessen Ausspannung sich nicht über die ganze Länge desselben verthoilon können.